Berliner Freestyle-Küche, quer durch Kontinente & Zeitzonen

Weihnachtliches auf dem Brot – Rezept für Glühweingelee

Kurz vor knapp gibt es noch was Weihnachtliches aufs Brot. Nachdem ich zwar ernsthafte Anhängerin von Adventskalendern und gefüllten Nikolausstiefeln bin, aber letztjährig über darin enthaltenen und dann überall ungeliebt herumliegenden Schnickschnack rumnörgelte (Ja... ein wenig Widersinn ist doch jedem von uns gegeben. ;-)) hat der Liebste  mich in diesem Jahr mit einem Rezept-Weihnachtskalender bedacht. Und dank diesem hatte ich die Anregung mir ein Rezept für Glühweingelee zusammen zu puzzeln.

Rezept für Glühweingelee

2 L Rotwein (trocken)
1/2 L Orangensaft
1,25 Kg Gelierzucker (2:1)
Saft 1 Zitrone
2 TL Zimt
2 TL Orangenschale (getrocknet, gemahlen)
14 Gewürznelken
6 Körner Piment
1/2 TL Kardamom (ausgelöste Samen)
1 cm geschälter Ingwer
Alternativ: 2-3 Tütchen Glühfix Glühweingewürz*

Zubereitung Rotweingelee

  • Rotwein, Orangensaft und Ingwerstück in einen Topf geben.
  • Die ganzen Gewürze grob anmörsern und zusammen mit den schon gemahlenen in einen Teefilter geben und in den Topf hängen (Tipp: Ich hab das Ding mit einer Wäscheklammer am Topfrand festgemacht).
  • 15 - 20 Minuten kochen lassen, danach vom Herd nehmen und die Gewürze noch zwei Stunden im Rotwein ziehen lassen. Währenddessen den Gewürzbeutel ab und an ausdrücken.
  • Beutel mit Gewürzen und Ingwerstück entfernen, Zitronensaft hinzugeben und mit dem Gelierzucker nach Packungsanweisung einkochen und dann in ausgekochte Marmeladengläser/Einmachgläser * füllen, zuschrauben, 10 Minuten umdrehen, abkühlen lassen, beschriften.

Weihnachtsgeschenk aus der Küche

Süß, lecker, würzig und ein hübsches weihnachtliches Geschenk aus der Küche. Hab ich fein gemacht. 🙂 Und wer kein Gelee will, der lässt den Gelierzucker halt weg, süßt nur ein wenig mit Zucker oder Honig  nach und trinkt den Glühwein ganz einfach so. Das Gelee macht sich übrigens nicht nur gut auf dem Frühstücksbrötchen, sondern passt auch gut zu herzhaften Dingen.
Ich musste inzwischen sogar nochmal nachkochen, weil wir für uns selbst nix mehr da hatten. Kleiner Tipp am Rande: Wer nicht mir zig Gewürzen hantieren will - Glühfix Glühweingewürz* (da sind wirklich nur die Gewürze drin, ich war ja sehr fasziniert und positiv überrascht, als ich das entdeckte) hilft weiter.

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine kleine Provision.

Die jährliche Dosis Küchenmagie…

Plötzlich sind es nur noch knapp vier Tage bis Weihnachten, die Geschenke noch nicht verschickt, die To-do-Liste noch ellenlang, um mich herum steigt der Weihnachtsstressfaktor gefühlt auf episches Niveau und manchmal würde man sich am liebsten in eine kuschelige Höhle verkriechen und in sofortige Winterstarre verfallen. Zeit für die kleine alljährlich-weihnachtliche Dosis Küchenmagie. 😉

Auf dem weltbesten Vanillekipferlteig, der die mürbesten, leckersten und göttlichsten Kipferl, die ich kenne  zur Folge hat - wie passend.  Selbiges wünsche ich übrigens allen anderen Weihnachtsopfern besinnlich gestimmten Lesern ebenfalls. Haltet mal  kurz inne, trinkt nen Tee und knabbert an einem köstlichen Stück Kipferl. Ihr seid nicht allein.

Liebe Grüße

Shermin

 

Neues Gewand

Nein, liebe Leser,

ihr seid mitnichten im falschen Blog gelandet. Nach knapp drei Jahren war es nur mal Zeit für eine neue Gewandung, eine wo auch Plugins endlich einigermaßen funktionieren. Letztendlich hat Design also diesmal nicht gegen Benutzbarkeit gesiegt. 😉
Noch ist nicht alles perfekt eingerichtet, aber das wird sich in der nächsten Zeit sicherlich finden. Sollte irgendwas nicht funktionieren, total komisch sein oder euch fehlen - bitte einfach mal per Mail Bescheid geben. (Ihr dürft mir natürlich auch gerne schreiben, wenn ihr Sachen toll findet.)

Liebe Grüße

Shermin

Entenbraten mit Honigglasur und Aprikosen-Mandel-Chili-Füllung

Die syrische Lieblingsnachbarin weilt ja derzeit (angesichts der derzeitigen Stimmung begleitet von unser aller guten Gedanken und Wünsche) in Syrien bei ihrer Familie. Da sie dieses Jahr zu Weihnachten nicht da ist, hatten wir im November statt Martinsgansessen dann ein herrliches Entenbratenabschiedsfressen. Obwohl nur beim Discounter erstanden, war die Ente wirklich genial. Zur Vorbereitung des Entenbratens (auftauen, Kiele entfernen usw.), Garzeit, dem Kochen der Sauce und den Beilagen (wir haben es da ganz klassisch gehalten) verweise ich einfach auf ein schon älteres simples Grundrezept für Entenbraten und selbstgemachten Apfelrotkohl von mir.  Das kochtechnische Grundgerüst ist gleich, hier findet sich lediglich eine andere Füllung und Glasur.

Entenbraten mit Honig-Zimt-Glasur

Füllung für den Entenbraten

100 g Kastenweißbrot (gewürfelt)
100 ml Sahne
100 g getrocknete Aprikosen (in schmale Streifen geschnitten)
50 g Mandelstifte
1 Ei
2 TL frische grobe Petersilie (gehackt)
1  1/2 TL Kräutersalz
1/2 TL Beifuß
1/2 TL Ceylon-Zimt
Chili & frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach persönlicher Präferenz

Zubereitung der Füllung

  • Mandeln, Weißbrot und Aprikosen in eine Schüssel geben und vermischen.
  • Gewürze, Ei und Sahne verquirlen und unter die trockenen Zutaten heben.
  • Kurz Brot, Mandeln und Aprikosen die Flüssigkeit aufnehmen lassen und dann die vorbereitete Ente damit füllen.
  • Ente verschließen, Flügel unterschieben und die Beine mit Küchengarn dressieren.

Honigglasur

Kaltes Wasser
1-2 EL Honig
Salz
Ceylon-Zimt

Wirklich supersimpel: Statt mit reinem Salzwasser, den Entenbraten 15 Minuten vor Ende der Garzeit mit dem Honigwasser bestreichen und die Temperatur (Grill) hoch drehen.

Entenbraten-Fazit

Geil. Entenbraten war noch nie so lecker. Die fruchtige Füllung und die sanfte Honigglasur waren quasi experimentell - schön, dass beides geklappt hat.  Passt bestimmt auch zum Festtagsbraten. Für die Skeptiker: Keine Bange, der Zimt treibt sich brav im Hintergrund herum und ist nicht zu dominant (ein Hauch Vanille würde sich bestimmt auch wunderbar machen...). Die Honigglasur hat der Ente eine superknusprige Haut mit genialem Geschmack beschert. Hier ist die Gefahr, dass die Glasur wegen dem Zuckergehalt schnell verbrennt natürlich größer, deswegen nach dem Glasieren unbedingt ein Auge darauf behalten.

Übrigens: Ich gehöre bekennend nicht zu den Bürzelheraus- und Flügelabschneidern, wenn ich auch immer versuche die Bürzeldrüse weitgehend auszudrücken. Ich esse das Ding zwar nicht, aber irgendjemand am Tisch ist immer ganz wild auf den Geflügerhintern. Und im Gegensatz zum urdeutschen Gatten ("Ihhhh... Knochen!") gehöre ich außerdem zur Spezies der genießerischen Knochen-Abknabberer. (Hey... ich kann mich immerhin mit meinem kurdischen Erbgut rausreden... und irgendwie muss das arme Vieh, das da verspeist wird auch geehrt werden. ;-))

Forelle à la Game of Thrones

Ich bin ja seit ein paar Wochen total mit  der Fantasy-Buchserie "A Song of Ice and Fire"* (Englische Bücher empfehle ich wirklich, wirklich, wirklich  im Original zu lesen. Deutsche Verlage haben zudem leider die ungesunde Neigung, Bezeichnungen manchmal echt seltsam einzudeutschen und Bücher kostenfreudig in zwei Bände  aufzuteilen.) und der Verfilmung, die unter dem Namen des ersten Bandes "Game of Thrones" auch schon bei uns im TV lief, angefixt. Schuld sind unter anderem Evi (die übrigens gerade ganz unprätentiös einen schicken Food-Kalender verlost) und Foodfreak, die auf meine Frage "Lohnt sich das denn?!" bei Twitter in Lobeshymnen ausbrachen und so für meinen zeittechnischen Untergang jede Menge gute und bisher unentdeckte Lektüre in meinem Haushalt und ein paar lohnenswerte Stunden vorm Fernseher (ich bin ja die Letzte, die bei Buchverfilmungen jubelt, aber sie ist wirklich gut. Und Sean Bean.... hach. Was soll ich sagen. Ich bin verfallen. ;-)) sorgten.

Aber kommen wir zum eigentlichen Thema des Blogs zurück: Essen. Futter. Nahrung. Möglichst lecker und für den menschlichen Gaumen geeignet.
In den Büchern werden Szenen oft damit untermalt und atmosphärisch dichter und realer ausgestaltet, dass die Charaktere zum Zeitschema passende Nahrung zu sich nehmen.  Man stelle sich nur Benjen Stark vor, wie er als Snack nach einem Häppchen Sushi und einer Cola greift, statt nach einer knusprig gebackenen Zwiebel und einem Becher schwer-süßen Weines. Ich habe sowieso einen kleinen Faible für mittelalterliche Küche und Reenactment, auch wenn nicht wirklich aktiv ausgelebt. Als der (ebenfalls angefixte) Gatte mir dann von seinem Zufallsfund von zwei englischsprachigen Foodblogs (Cooking Fire and Ice - leider etwas sehr brach liegend und kaum gefüllt, aber die Cold Egg Lime Soup klingt zum Beispiel interessant - und The Inn at the Crossroads) berichtete, die sich mit den Rezepten der Fantasy-Saga befassen, war ich jedenfalls erstmal verloren und klickte mich lüstern durch Rezepte (Gedanken an köstliche Tartes, frisch gebackenes Brot und sich am Spieß drehende halbe gebratene Ochsen galoppierten orgiengleich durch mein Gehirn) und dazu passende Bilder.

Mittelalterlich angehauchte Fischrezepte

Davon wollte ich was nachkochen. Sofort. Da mir einen Tag später frische Forellen in die Hände fielen, fiel meine Wahl auf das Rezept für "Almond crusted Trout". So wirklich glücklich bin ich damit aber leider nicht geworden, weswegen ich es hier nicht nochmals gesondert verewigen werde. Keine Ahnung, ob meine Forellen zu groß waren oder ich irgendetwas im Rezept vollkommen übersehen habe...? Die hergestellte Kräutermasse war jedenfalls irgendwie zu flüssig, um am Fisch zu halten, weswegen ich noch einiges an Mandeln hinzufügen musste. Für die Unterseite reichte es dann auch nicht mehr, was aber in Ordnung war. Ich habe auch keinen Grill genutzt, sondern meinen Ofen und einen Grillrost.

Die Forellen selbst sind wunderbar saftig geworden und waren wirklich köstlich. Füllung und Kruste waren aber eine geschmackliche Enttäuschung. Trotz wirklich wundervollem Aussehen fühlte meine Zunge sich eher an gut durchgebackene Pappe, mit einer nur hauchzarten Erinnerung an Kräuter, erinnert. Vielleicht tue ich dem Rezept ja auch absolut unrecht -  die vorhandenen Kommentare lassen jedenfalls auf Begeisterungsstürme bei Essern und anderen Nachkochern schließen. Der Fisch war ja immerhin vom Garpunkt her perfekt und schmeckte auch gut. Vielleicht sind alle Aromastoffe ja hier hin umgezogen? Sollen Füllung und Kruste (die ja sowieso hauptsächlich dazu dient den Fisch saftig zu halten) vielleicht gar nicht mit verzehrt werden? Ich vermute nur, dass das Endergebnis einer aromatischen und saftigen Forelle sich vielleicht einfacher (schmoren im Topf/Alupäckchen mir einem Klecks Butter, Knoblauch und frischen Kräutern) und aromatischer erreichen lässt. Beim Lesen des Originaltextes beschleicht mich auch ein wenig der Verdacht, dass es sich hier eigentlich um eine Version der Forelle Müllerin-Art mit gerösteten Mandeln handelt.

Ähnliches - das ein vollmundig klingendes Rezept im Mittelalterstil mit ganz vielen tollen Kräutern obendrauf sich als Luftnummer entpuppt - war mir schon bei einem Rezept für gebackenen Fisch im Teigmantel mit Kräuter-Walnuss-Safransauce à la Bruder Tuck, das wir aus dem Kochbuch "Zu Gast bei Kleopatra und Robin Hood"* nachgekocht hatten und das einer ähnlichen Zeitperiode entspringt, aufgefallen:

Der Fisch saftig und lecker, Kräuter (von denen man sich bei den aufwändigen Vorbereitungen geschmacklich echt viel erwartet) irgendwie zu Tode gegart und geröstet, geschmacklich nicht mehr wirklich vorhanden. Da ich ja nun mit einem relativ akkurat einstellbaren Umluftherd arbeite, die Rezepte aber an mittelalterliche Vorlagen (und deren Kochgelegenheiten) angelehnt wurden, frage ich mich, inwieweit das wirklich so gegessen wurde.

Aber gut - ich finde, dass beide Blogs wirklich eine schöne Bereicherung sind und werde den Rezeptideen sicherlich auch nochmals die eine oder andere Chance einräumen. Mit "Fisch top - Kruste flop" war es ja immerhin kein Totalschaden und ich bin allein von der Idee mich quer durch die kulinarischen Begebenheiten der Fantasy-Serie zu kochen immer noch  bezaubert.

Zum Abschluss gibt es deswegen noch kurz den  Trailer zur Game of Thrones-Serie (Kaum zu fassen, dass der Komponist (Ramin Djawadi) dieser kaum mit Worten zu beschreibenden Musik wirklich im selben Kaff in der selben wunderschönen Stadt im Ruhrgebiet geboren wurde, in der ich sozialisiert wurde.) und den Hinweis, sich unbedingt noch weiter durch Youtube zu klicken und sich die genialen Coverversionen (von Violine über Dudelsack bis hin zu Akustikklampfe und Cello ist alles dabei) anzuhören.

* Affiliate-Link zu Amazon

Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: