Berliner Freestyle-Küche, quer durch Kontinente & Zeitzonen

Leckere Cupcakes für Ostern oder auch: Wie man den Osterhasen anlockt. :-)

Stimmt. Ostern. Da war was. Ich mein... man weiß zwar, dass es kommt, aber irgendwie ist dieser Feiertag erst vor kurzem in mein Bewusstsein vorgedrungen. Das ist genau wie Weihnachten, das kommt auch immer so total ohne Vorwarnung. Also: Asche auf mein osterunwürdiges Haupt. Und womit kann man die ganzen Osterhasen wieder gnädig  stimmen und dennoch in die Wohnung locken? Ist doch ganz klar - mit Möhren-Muffins:

Osterrezept für Möhren-Walnuss-Muffins

Mit dem richtigen Icing sind es dann nicht nur simple (und total lecker schmeckende) Karotten-Muffins, sondern richtig geniale Oster-Cupcakes, die wie kleine Osternester aussehen. Geradezu perfekt für Deko-Junkies, das Osterbrunch, das Osterkaffeetrinken, Das Osterdessert... oder.. oder... oder. Das Beste daran: die saftigten Möhren-Walnuss-Muffins sind supersimpel zu backen, schmecken nicht nur zu Ostern und sind eine gute Methode, um lieben Familienmitgliedern zumindest in gebackener Form ein paar Vitamine unterzujubeln.  Da ich meine Backversuche schon Anfang des Jahres unternommen habe, kann ich garantieren, dass sie nicht nur zur Hoppelhasenzeit köstlich munden.

Rübli-Cupcakes mit Marzipanmöhren

Wegen mir bräuchte es die Frischkäsecreme nicht wirklich und ich habe die Möhren-Muffins inzwischen auch schon oft auch einfach so gebacken oder mit ner einfachen Schokoladenglasur versehen,  aber der Gatte ist total scharf auf das süße Icing im America-Style und liebt es heiß und innig.
Hineingelegt in ein nettes Osterkörbchen oder auf einem Teller mit Klarsichtfolie verpackt, sind die Rüblimuffins als essbares Mitbringsel in der Osterzeit auch ein schönes Geschenk aus der Küche.

Rezept für Oster-Cupcakes mit Walnüssen und Möhren

250g frisch geriebene Möhren
150g brauner Zucker
125 g Mehl
100 g gehackte Walnüsse
50 ml Sonnenblumenöl
2 Eier
1 Paket Backpulver
1 Paket Vanillezucker
1 gestr. TL Zimt
1 Msp Macis*
Prise Meersalz

Cream-Cheese-Icing

150g Frischkäse (z.B. Philadelphia)
200g Puderzucker
Vanillepulver oder Mark einer halben Vanilleschote
Grüne Lebensmittelfarbe*
Spritzbeutel und sternförmige Spritztülle*

Mazipanmöhren

Marzipanrohmasse
Rote, gelbe und grüne Lebensmittelfarbe

Zur weiteren Deko

Wiener Mandeln*, schokolierte Mandeln, Zuckereier, Rohmarzipanmasse*

Zubereitung  der Rübli-Muffins

  • In einer Schüssel zunächst alle trockenen Zutaten in gründlich miteinander vermengen.
  • In einer zweiten Schale die frisch geriebenen Möhren mit Eiern und Öl vermischen.
  • Die Möhrenmasse zu den trockenen Zutaten geben, und mit einem Löffel zu einem gleichmäßigen Teig verrühren. Zunächst erscheint die Teigmasse sehr trocken, nach kurzer Zeit wird er aber richtig flüssig. Ich nehme an, dass der Zucker da durch Osmose den Saft aus den geriebenen Möhren zieht.
  • Papierförmchen in ein Muffinblech setzen (oder ausfetten und ausmehlen) und zu circa 2/3 mit Teig füllen.
  •  Im vorgeheizten Backofen bei 175° circa 25 Minuten backen.
  • Die Selbstbeherrschung aufbringen die Muffins abkühlen zu lassen und dann mit der Frischkäsecreme verzieren.

 

Zubereitung Cream-Cheese-Icing

  • Einfach in einer Schüssel gründlich den Frischkäse mit Puderzucker, Vanille und grüner Lebensmittelfarbe verrühren - schon ist die dekorative Creme für die Osternester fertig.
  • Die zartgrüne Creme in einen Spritzbeutel mit sternförmiger  Tülle einfüllen und vorsichtig auf der Oberseite der abgekühlten Muffins einen Kranz spritzen.
  • In das Innere der auf die Muffins gespritzten Osternests einige schokolierte Mandeln oder Zuckereier setzen. Lagert man die mit dem Icing verzierten Muffins jetzt noch ein paar Stunden im Kühlschrank erlangt die Frischkäsecreme etwas mehr Festigkeit.

Oster-Cupcakes dekorieren: Wie modelliert man Marzipankarotten?

Das Formen der Marzipankarotten sieht vielleicht auf den ersten Blick kompliziert aus, ist aber im Grunde ganz simpel.

  • Für die Marzipankarotten vom Rohmarzipan ein größeres und ein kleineres Stück Marzipan abteilen. Das kleine Stück mit grüner Lebensmittelfarbe (Karottenstrunk) und das etwas größere mit gelber und roter Lebensmittelfarbe (= Orange für die Karotte) einfärben indem man die Farben hineinknetet.
  • Ist das Marzipan durch die Wärme der Hände zu weich geworden, hilft eine kurze Abkühlung im Kühlschrank.
  • Die Möhren werden geformt, indem man etwas orangen Marzipan - wie auf den Bildern zu sehen - vorsichtig zwischen den Händen rollt. Aus dem grünen Marzipan das Karottenkraut mit einem Messer schneiden.
  • Die beiden Teile werden einfach durch sanftes Andrücken zusammengefügt. Nun mit einem Messerrücken quer zur Marzipanmöhre kleine Rillen im orangen Bereich eindrücken und die fertige Marzipanmöhre als essbare Deko in die Osternester auf den Rüblimuffins legen.

Das liest sich zwar insgesamt nach einer ellenlangen Liste, ist aber im Grunde wirklich recht schnell und einfach gemacht. Also viel Freude beim Ausprobieren und Nachbacken.

Weitere Osterrezepte im magischen Kessel

*Werbung. Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung.

Spinatlasagne mit Feta und Béchamelsauce

So. Jetzt reicht es mir. Dann gibt es halt kein Foto der Lasagne, sondern eben nur ein wunderschönes, wahnsinnig künstlerisch wertvolles ..äh.. Gemälde des Gerichts. Ich hoffe, ihr wisst meine Anstrengung zu schätzen. Es ist aber auch wie verhext, das Rezept will seit Wochen veröffentlicht werden, die Lasagne habe ich schon x-mal zubereitet, aber sobald sie aus dem Ofen kommt, denkt man irgendwie nie daran, sie zu fotografieren, sondern nur noch daran, sie schnellsmöglich in den Magen zu bekommen (was ja eigentlich für die Lasagne spricht.. ).

Rezept für Spinatlasagne mit Fetakäse

Lasagneplatten
1 Kg TK Blattspinat
300 g cremigen Feta
100 g geriebenen Parmesan
3 Zwiebeln
3 Zehen Knoblauch
Olivenöl
Chilisauce

Zutaten für die Béchamelsauce

4 gehäufte EL Mehl
großes Stück Butter
3/4 l Hühnerbrühe oder Gemüsebrühe
1/4 l Milch
Kräutersalz
Rosmarin

Zubereitung der Lasagne

  • Zwiebeln klein schnibbeln und in Olivenöl andünsten. Knoblauch und den gefrorenen Spinat hinzu geben.
  • Gut durchkochen und danach etwas abkühlen lassen, mit etwas Chilisauce abschmecken.
  • Feta klein hacken und unter den warmen Spinat mischen. Salz ist deswegen nicht notwendig.
  • Für die Sauce Butter in einem Topf schmelzen und mit dem Mehl und der Hühnerbrühe eine Einbrenne/Mehlschwitze herstellen, Milch dazugeben, noch etwas köcheln lassen und mit Kräutersalz und etwas Rosmarin würzen.
  • Den Boden einer Auflaufform mit der Sauce bedecken und dann abwechselnd Lasagneplatten und Spinat schichten. In der Mitte auf einer Schicht Spinat auch etwas der Béchamelsauce geben.
  • Mit einer Schicht Lasagneplatten abschließen, die restliche Sauce darüber geben und direkt großzügig mit Parmesan bestreuen. Bei 180° im Ofen für circa 20-30 Minuten goldbraun backen.

Spinatlasagne-Fazit

Was soll ich sagen? Eines meiner Lieblingsgerichte, das nicht umsonst sofort weggefressen wird und nicht in Ruhe fotografiert werden kann.  Schnell und relativ einfach zuzubereiten, kam bisher bei jedem gut an, selbst Spinathasser mutierten hier zu Lasagne-Freunden.  Wer es rein vegetarisch mag, kann die Béchamelsauce natürlich auch mit Gemüsebrühe kochen.

Resteverwertung: Black Banana Cake

Wer kennt es nicht? Kaum gekauft, einmal kurz weggeguckt oder die Bananen zu nah an die Äpfel gelegt (die lassen anderes Obst durch das ihnen entströmende Reifungsgas Ethylen nämlich schneller reifen) und schwupps! Schon hat man überreife Bananen da liegen. Echt jetzt. 😉

Resteverwertung für überreife Bananen

Verträumt stand ich letztens morgens in meiner Küche. Mein Blick streifte verschlafen die drei sehr, sehr, seeehr reifen Bananen in der Obstschale. Wahrscheinlich hätte ich das Schicksal dieser armen Früchte schon längst vergessen und hätte sie am nächsten Tag ebenso verschlafen dem Mülleimer übergeben, wenn ich nicht kurz darauf im Blog Kochtopf über dieses Rezept für Bananen-Schokoladen-Kuchen  nach Nigel Slater estolpert wäre. Perfekt, um dem Leben der armen Dinger noch einen Sinn zu geben und sie zu etwas leckerem zu transformieren. Denn ich mag eigentlich reife Bananen überhaupt nicht gerne und ärgere mich jedes Mal aufs Neue, wenn sie dann wieder liegen bleiben, vergammeln und am Ende in die Tonne wandern. Mein ökologisches Ich (irgendwo habe ich sowas tatsächlich) zuckt dann jedes mal schuldbewusst zusammen. Als ich das Rezept las, musste ich den Kuchen unbedingt, jetzt, sofort, gleich haben. Also nutzte ich meine Mittagspause zum Backen (Homeoffice kann Vorteile haben... ;-)).

Rezept für Black Banana Cake - Resteverwertung für alte Bananen

Rezept für Black Banana Cake

175 g weiche Butter
75 g selbstgemachten Vanillezucker (oder: weißer Zucker und etwas Vanillepulver)
75 g brauner Zucker
75 g gemahlene Mandeln (Original: geröstete Haselnüsse, fein gemahlen)
2 Eier (M oder L)
175 g Mehl
1 TL Backpulver
3 reife Bananen (ca. 250 g)
175 g Zartbitterschokolade, grob gehackt (Alternativ: Milchschokolade)
1 EL brauner Zucker

Zubereitung des Bananenkuchens

  • Alle Zutaten sollten Raumtemperatur haben.
  • In einer Rührschüssel Butter cremig schlagen und mit dem Zucker aufschlagen.
  • Die Eier jeweils einzeln dazu geben und immer erst komplett einarbeiten.
  • Mehl, Backpulver und Mandeln vermischen und nach und nach unter die Eiermasse mixen.
  • Die Schokolade hacken, die Bananen in kleine Würfelchen schneiden und mit einem Löffel unter den Kuchenteig heben.
  • Eine Kastenform mit Backpapier auslegen und den Teig hinein geben und einen Esslöffel braunen Zucker darüber verteilen, damit die Kruste schön knusprig wird.
  • Bei 175° im vorgeheizten Backofen ca. 60 Minuten in der unteren Hälfte des Ofens backen. Garprobe machen, evtl. mit Alufolie abdecken, wenn der Kuchen zu schnell bräunt.

Rezept für Bananenkuchen - Resteverwertung für alte Bananen

Bananenkuchen-Fazit

Schokoladig. Bananig. Saftig. Toll. Und echt gut zur Resteverwertung. Neben den Bananen sind noch geriebene Mandeln und weihnachtliche Schokoladenreste verbraucht worden. Mit Haselnüssen und/oder Walnussstückchen drinnen schmeckt der Kuchen bestimmt noch besser und aromatischer, die Mandeln hat man im gebackenen Zustand kaum wahr genommen. Ich bin ja sonst nicht so der Fan von rohem Kuchenteig aber: der sehr feste und kompakte Teig ist ungebacken einfach köstlich und fast noch leckerer als der eigentliche Kuchen.

Black-Banana-Cake

Weitere Rezepte mit Bananen

Bananenpudding (ebenfalls perfekt zur Verwertung von alten Bananen)

Veganer Schoko-Bananen-Aufstrich

Bananeneis am Stiel (ohne Eismaschine und ohne Ei)

Bananen vom Grill - mit Schokolade und Sahne

Aprikosen-Bananen-Marmelade

 

Das Montoya in Berlin Friedrichshain (Café/Lounge/Coiffeur)

Letzte Woche hat es mich und eine liebe Freundin zum Ausprobieren in ein neues Café direkt bei mir um die Ecke verschlagen: das Montoya (Vorsicht, keinen Herzinfarkt bekommen. Die Website startet sofort mit Musik.) in der Voigtstraße in Friedrichshain.

Café & Coiffeur mitten im Samariterkiez in Berlin: Das Montoya-Konzept

Das Montoya ist nicht nur ein Café mit Lounge-Charakter, sondern bietet im Nebenraum auch einen Coiffeur. (Den ich noch nicht ausprobiert habe - dabei würden meine Spitzen endlich mal wieder eine Schere in Ihrer Nähe zu schätzen wissen...) Leckerer Milchkaffee, frisch aufgelegte Musik - scheinbar auch abendliche Parties mit wechselnden DJs? - und verschiedene (geplante? - mir ist spontan nichts  aufgefallen) künstlerische Ausstellungen treffen hier also auf Haarkunst. Folgerichtig gibt es auch zwei Getränkekarten, eine für die normalsterblichen Cafébesucher und eine für die Friseurnutzer, auf dieser Karte sind einige Getränke als gratis gekennzeichnet (nein, der Alkohol ist auch hier kostenpflichtig ;-)).

Das Ambiente

Das Montoya ist relativ schlicht, aber dennoch gemütlich und liebevoll eingerichtet. Omas alte Stehlampe, samtige Sofas, Sessel und plüschige Hocker (nicht nur im 70ties Style, sondern original aus der Zeitperiode) tummeln sich hier einvernehmlich zusammen mit zahlreichen Anverwandten des klassischen Nierentischs aus den 50ties. Sowas will man/frau in meiner Altersstruktur vielleicht nicht unbedingt im eigenen Wohnzimmer haben, aber für ein Café ist es eine kultverdächtige Einrichtung (und die Sitzgelegenheiten sind echt bequem). Für Sonnenanbeter und Nikotinsüchtige gibt es auch ein paar kleine Tischchen direkt auf der Straße.

Zentral im Raum, direkt neben der Bar befinden sich die Turntables (die Dinger heißen doch so, oder?) und so ist ein herausstechendes Merkmal unter anderem eben auch die Musik, die einen direkt beim Schritt über die Schwelle (ich glaube sogar schon im Außenbereich) empfängt. Bei unserer Ankunft erklang Grace Jones - sehr nett. Weiter ging es dann mit Lounge- und Chillout-Klängen. Ich meine mich auch dumpf an jazzige Dinge zu erinnern, lege dafür aber nicht meine Hand ins Feuer. Normalerweise bin ich bei Musik in gastronomischen Einrichtungen etwas empfindlich - hier war es aber wirklich angenehm und man konnte sich problemlos in normaler Gesprächslautstärke unterhalten.

Service

Bei unserem Eintreten in den (relativ leeren) Laden steuerten wir etwas unschlüssig verschiedene Sitzgelegenheiten an. Die freundliche Bedienung (ich tippe auf Yves - einen der Betreiber?) sprach uns direkt an und empfahl uns, einfach überall Probe zu sitzen, um den perfekten Platz zu finden. Auch im weiteren Verlauf stellte er sich als sehr sympathisch und wirklich supernett heraus - also weit abseits von wieselartig-grauenhaft-aufgesetzter Freundlichkeit mit Plastiklächeln, das nicht bis zu den Augen reicht, oder der in manchen Läden üblichen LmaA-Haltung. Es war so, wie es im Grunde sein sollte: man fühlte sich als Gast wirklich gerne willkommen geheißen.

Getränke & Essen im Montoya

Die Preise sind echt anständig und wirklich bezahlbar. Ich habe für vier Getränke von zwei Personen nur 7,90 Euro bezahlt. Darunter ein riesengroßer und leckerer Milchkaffee, serviert in einer Bole, ein Tonic Water, eine Kanne 5 o'clock tea und ein Saft. Sehr nett: Leitungswasser ist kostenfrei. Sprich auf der Theke steht ein stets gefüllter Wasserkrug und ein paar Gläser, wo man sich gerne auch selbst bedienen darf.

Essbares gibt es leider nicht wirklich, da keine Küche vorhanden ist. Aber eigentlich soll es totaaal genialen Schokoladenkuchen mit meterdicker Schokoladenschicht und totaaal saftigen Karottenkuchen geben. Wurde uns erzählt. Gesehen haben wir den Kuchen leider nicht in persona, da diese invisible cakes gerade erst für den nächsten Tag gebacken wurden, als wir im Laden waren. Immerhin gab es je ein leckeres Cantuccini zu Tee und Kaffee (was mich daran erinnert, dass ich hier noch ein geniales Cantuccini-Rezept liegen habe, das endlich nachgebacken werden will...) und meine Freundin leierte dem netten Barmenschen jeweils noch ein zweites Cantuccini aus dem Kreuz, damit wir nicht endgültig dem Hungertod anheimfallen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich mich an meinen geheimen Toblerone-Notfall-Vorrat in meinem Survival-Bag erinnerte, waren wir doch ein wenig frustriert ob des Nahrungs- und Zuckermangels. Bitte, liebe Montoya-Florencianos: Schafft euch für solche Notsituationen doch bitte ein großes Glas mit Cookies an. Ich bezahle ja auch gerne für meine gebackenen Drogen. Stellt euch doch einfach mal vor, was andere Gäste -, nicht so friedlich, sittsam und gemütsstark wie wir - in so einem Zustand hätten tun können! Immerhin waren wir mit hölzernen Spindeln und scharfen Holzstricknadeln bewaffnet. 😉

Sanitäre Anlagen

Kurz gesagt: klein, sauber, psychedelisch. Ich war natürlich nur auf der Damentoilette. Sichtbar alte Hardware, allerdings alles neu und gründlich renoviert. Nur eine Toilette und ein winziges Waschbecken, dafür aber eine coole Diskokugel oben an der Decke, weiß gestrichene Fliesen, eine darauf gesprayte Berlin-Silhouette und massenhaft giftgrün-graue Pilze. Soll nach Aussage des Betreibers an Alice im Wunderland erinnern. Ich finds nett, auch wenn die einen umgebenden Farben den Teint im Spiegel dezent fahl wirken lassen. Also Mädels, seid euch vorher sicher, welchen Lippenstift ihr nochmal auftragt.

Und wie war's nu? Montoya-Fazit

Das Montoya wirbt mit dem Spruch "Wir sind euer neues Wohnzimmer!" - Jupp, kann ich bestätigen. Wir haben jedenfalls mit Strickzeug, Handspindel und lustigem Gequatsche einen äußerst netten Nachmittag dort verbracht. Unsere Sitzplätze waren direkt in einem der großen Fenster, so dass wir bequem die Außenwelt beobachten und dabei unseren Kaffee schlürfen konnten. Die Location ist also wirklich gut und hat definitiv auch abendliches Party-Potential. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das Montoya hier in Friedrichshain entwickelt, ich komme auf jeden Fall wieder, in der Hoffnung, dann mal ein Stück des Kuchens zu ergattern.
Bleibt so angenehm anders, offen & echt und nehmt euch weiterhin Zeit für eure Kunden, dann wirds auch was mit den Nachbarn. 😉

Montoya
Voigtstr.7/8
10247 Berlin
Tel: 030 405 77 500

Nussstrietzel – oder auch: Waaah! Ich habe ein Monster erschaffen!

Und noch was aus dem Corumblog, was den Weg in meine Küche gefunden hat. Letztens sabberte ich mohnstrietzelsüchtig ein Rezept von ihr an. Nur Mohn geht dank dem werten Gatten leider so gar nicht. Sus regte an, dass man auch Mandeln nehmen kann, meine Backgelüstete richteten sich dann aber auf Haselnüsse aus. Ich liebe Gebäck mit Haselnüssen einfach... Außerdem ist der Haselnussstrietzel (meine Güte, was für ein Wort..) eine gute Gelegenheit gewesen, meine anlässlich zu Weihnachten wild gehamsterten Backvorräte wenigstens zum Teil aufzubrauchen - deswegen auch Pflaumen statt Aprikosen.

Rezept für Nussstrietzel

500 g Mehl
225 ml Milch
1 Würfel (42 g) Hefe
70 g Zucker
50 g Butter
1/2 Tl gemahlene Bourbon-Vanille
1 Ei
1 Eiweiß
1 Prise Salz

Nussfüllung
200 g gemahlene Haselnüsse
125 g gehackte Mandeln
100 g fein gehackte Soft-Pflaumen
60 ml Milch
1 Ei
2 1/2 El Honig

Glasur
1 Eigelb
2 El Milch

Zubereitung des Nussstrietzels

  • Hefe in die lauwarme Milch bröseln und zusammen mit je einem Teelöffel Mehl und Zucker verrühren. Hefemilch 15 Minuten gehen lassen.
  • Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz, der gemahlenen Vanilleschote und dem Zucker vermengen.
  • Die Butter bei geringer Temperatur schmelzen und zusammen mit dem Ei und dem Eiweiß zur Hefemilch geben. Die Hefemilch dann mit einem Knethaken unter das Mehl arbeiten und zu einem glatten Teig verarbeiten. Zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten ruhen lassen.
  • In einem kleinen Topf die Mandeln rösten, mit der Milch ablöschen und die geriebenen Haselnüsse untermischen. Etwas quellen und abkühlen lassen und dann die feingehackten Trockenpflaumen, den Honig und das Ei ebenfalls unterrühren.
  • Teig halbieren, jeweils zu einem Rechteck ausrollen, mit der Nussmischung bestreichen und einen breiten Rand freilassen. Von der Längsseite her aufrollen, die beiden Teigstränge an einem Ende zusammendrücken und dann miteinander...äh... verzwirnen. Wie beim Spinnen von Wolle. 😉 Die Teigenden unter den Nusszopf schlagen und festdrücken.
  • Den Nussstrietzel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, nochmals etwas gehen lassen. Milch und das Eigelb miteinander verquirlen und den Strietzel damit bestreichen.
  • Bei 175° ca 35 Minuten backen. Bräunt er zu rasch, mit Alufolie abdecken.

Strietzel-Fazit

Also... lecker isser ja. Nur mutiert. Der Strietzel lag fertig in der Küche, sollte nur noch zehn Minuten gehen - dann kam leider ein Notfall dazwischen, weswegen er fast zwei Stunden vernachlässigt herumlag und nicht in den Ofen geschoben werden konnte. Diese Verschnaufpause nutzte der Nussstrietzel für einen ausgefeilten - wenn auch erfolglosen - Ausbruchsversuch vom Blech. (Ich erlitt einen halben Herzinfarkt, als ich wieder in die Küche kam, der Gatte einen Lachkrampf.) Leider sieht er deswegen nicht so toll aus, wie der von Sus. Dabei war er beim Verzwirnen noch so hübsch.. *schluchz*

Um das nochmal festzuhalten: der Strietzel ist wirklich superlecker. Mein persönliches Problem war nur, dass ich irgendwie eine andere geschmackliche Erwartungshaltung im Gehirn hatte, die dann mit der strietzeligen Realität kollidierte. Der Teig war geschmacklich meinem Rezept, das ich für den Osterzopf nutze, sehr ähnlich. Der Gatte hingegen schätzt den Strietzel-Mutanten unvoreingenommen gar sehr. Meine beiden Nachbarinnen, die ich mit "kleinen" Teilstücken  ("Oh mein Gott! Ich habe ein Monster geschaffen!!! Ihr müsst mir helfen es aufzuessen! Hier! Nehmt!") des fluffigen Strietzelmonsters beglückt hatte, waren jedenfalls absolut begeistert und vertilgten ihn - nach Hörensagen - bis auf den letzten Krümel. Einen Teil habe ich auch noch in Scheiben geschnitten eingefroren, damit er uns auch ab und an, frisch getoastet und mit Butter und Honig bestrichen, Gesellschaft beim Frühstück leisten kann.

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