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Dip it! Rezept für göttliche Erdnusssauce

Egal ob nun als Dip für Cracker, Krabbenchips, köstliche selbstgerollte Sommerrollen, als cremige Erdnussauce für Gegrilltes aller Art, Saté-Spieße, Wraps, Tacos oder als Dressing für knackiges Gemüse in einer (Poke-)Bowl: Diese Erdnusssauce ist einfach toll. Ach, watt sag ick: Fantastisch!

 

Wie mir zugetragen wurde, hat eine sehr liebe, ehemals foodbloggende Freundin mit einer großen Erdnussbutterabhängigkeit meinen Erdnussdip nach einem Sommerrollen-Workshop bei mir sogar zu ihrer to-go-Erdnusssauce ernannt. Wenn das kein großes Kompliment ist!

Selbstgemachte Erdnusssauce mit Erdnussbutter

Okay, bevor ich mich weiter in Superlativen ergehe, kurz ein paar Infos zum Rezept: Die entfernt an asiatische Rezepte angelehnte Sauce besteht aus Erdnussbutter (ich nehme gerne Calvé*, aber jede cremige Erdnussbutter oder jedes Erdnussmus* ohne Zuckerzusatz tut seinen köstlichen Dienst), Wasser, etwas Milch, Limettensaft, Knoblauch, Ingwer, Sojasauce, Sesamöl, Honig und ein paar Gewürzen. Sie wird gekocht - ihr werdet sehen, wie sehr die Erdnussbutter in der Sauce andickt, sobald sie anfängt zu köcheln. Bei Zimmertemperatur ist die Sauce dick aber flüssig. Im Kühlschrank zieht sie noch mehr an (klar, das Fett aus der Erdnussbutter, das kalt wird), hier hält sie sich - hygienisch abgefüllt und aufbewahrt - in einem verschlossenen Schraubglas auch ein paar Tage.

Je nach verwendeter Erdnussbutter oder Erdnussmus dickt die Erdnussauce etwas unterschiedlich an, deswegen die etwas variable Gewichtsangabe im Rezept. Bei einer Unverträglichkeit von Erdnüssen könntet ihr theoretisch auch auf Cashewmus ausweichen. Auch dieses Nussmus dickt Saucen ganz hervorragend an, weswegen es von vielen Veganer*innen in der Alltagsküche auch so verwendet wird.

Ich verwende im Rezept eine Knoblauchreibe bzw. Wasabi-Reibe*, die ich bei meinem Keramikatelier "Liebertee" (ja, das ist schamlose Werbung für den tollen Laden) gekauft habe. Alternativ könnt ihr Knoblauch und Ingwer anderweitig fein reiben - via Microplanreibe* beispielsweise -, super fein hacken oder im Mörser zerstampfen.

Und das Wetter schreit gerade nach einem kühlen Drink, meine Empfehlung wäre da ein eiskaltes Gläschen Tra Chanh oder Đá Chanh - Limettenlimonade, wie eins sie in Vietnam zubereitet.

Veganer Erdnuss-Dip

Das Rezept ist natürlich auch supersimpel veganisierbar, nutzt statt der Milch einfach eine pflanzliche Milchalternative wie Kokosmilch oder Mandelmilch. Statt zu Honig könnt ihr zu Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup greifen. Voilà, schon erledigt. Und nun ab zum Rezept, damit ihr losdippen und alles mit göttlicher Erdnusssauce bestreichen könnt!

Und weil das Rezept für diesen Dip so rasch zubereitet ist und zu meinen Sommerrollen passt, reiche ich es noch rasch beim "Sommerrezepte" Blogevent von Zorra ein. In diesem Monat ist Jenny "Jenny is Baking" Gastgeberin.

 

Rezept für Erdnusssauce

150 g Wasser
120- 150 g Erdnussbutter (cremig, zuckerfrei) oder Erdnussmus*
50 g Milch (alternativ: Pflanzendrink der Wahl)
60 g Sojasauce (= 3 EL)
25 g Limettensaft (= 2 EL = ~ Saft 1 Limette)
15 g flüssiger Honig (= 1 EL, alternativ: Ahornsirup, Agavendicksaft, Reissirup)
1-2 TL geröstetes Sesamöl* (alternativ: neutrales Öl)
1 cm Ingwer (geschält)
1 dicke Zehe Knoblauch (geschält)
etwas gemahlener schwarzer Pfeffer, Paprikapulver, Chilipulver/Srirachra*/Harissa* nach Geschmack

Zubereitung

 

  • Limettensaft, Honig und Sojasauce in einer kleinen Schale miteinander vermengen und für spätere Verwendung bei Seite stellen.
  • Knoblauch und Ingwer reiben oder alternativ super fein hacken oder im Mörser zerstampfen.
  • In einer kleinen Kasserolle das Sesamöl erhitzen, den geriebenen Ingwer und Knoblauch (samt ausgetretenem Saft) hinzu geben und bei mittlerer Hitze unter Rühren sanft rösten, bis ihr Duft aufsteigt und es anfängt goldig auszusehen.
  • Mit dem Wasser und der Milch ablöschen. Die Gewürzmilch aufkochen lassen.
  • 120 g Erdnussbutter hinzu geben und mit einem Schneebesen einarbeiten, ein paar Minuten köcheln lassen und immer wieder rühren. Die Erdnusssauce dickt jetzt an und wirkt schnell etwas zu dick - das ist in diesem Stadium voll im Rahmen. Vom Herd nehmen. (Sollte sie noch zu flüssig sein, noch etwas Erdnussbutter nachgeben - ich habe beim xten mal Kochen festgestellt, dass es hier wirklich Unterschiede bei den Marken gibt.)
  • Jetzt das Sojasaucen-Limetten-Honig-Gemisch dazu geben und in die noch warme Sauce einarbeiten. Die Sauce müsste jetzt eine tolle Konsistenz zum Dippen haben - nicht zu flüssig, aber auch kein dicker Brei. Sollte sie zu dick sein, kann sie mit ein bis zwei Esslöffeln Milch/pflanzlicher Milchalternative verdünnt werden.
  • Ein wenig Pfeffer und Paprika dran geben, wer möchte kann mit Chilipulver, Harissa, Srirachra oder seiner selbstgemachten Chilisauce die Erdnusssauce noch etwas feuriger werden lassen.
  • Entweder in eine Schüssel geben und direkt servieren oder in ein sauberes, ausgekochtes Schraubglas geben und im Kühlschrank verwahren. Dip it, Baby!

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Der Preis ändert sich hierdurch nicht. Danke! 🥰

Selbstgemachte Sommerrollen [Gỏi cuốn] – ein Baukastengericht für die ganze Familie

Sommerrollen sind eines meiner liebsten Sommeressen. Knackig frisches Gemüse trifft hier auf  Minzblättchen, Fleisch, Meeresfrüchte oder Tofu und Erdnüsse und die (wie ich finde) tolle, elastische Konsistenz von Reispapier.

Sommerrollen selbstgemacht: Essen im Baukastensystem

Ich zeige euch hier, wie ihr im Baukastensystem europäisierte, an das vietnamesische Original angelehnte, Summer Rolls bzw. Cold Rolls zubereiten könnt. Die einzelnen Zutaten werden schnell geschnibbelt, aisatische Nudeln gekocht - die eigentliche Zubereitung findet entspannt am Tisch statt, wo sich jede*r sein Essen so zusammenstellen kann, wie gewünscht.
Der Inhalt der Sommerrollen lässt sich super variieren, hier kann alles hineinwandern, was gefällt. Von saisonale und regionale Produkten über Shrimps, Tofu und Erdnüsse bis hin zu Übriggebliebenen Braten- oder Grillresten oder Anitpasti kann hier alles eingewickelt werden. Ich habe sogar von vietnamesische Familien gelesen, die auf fertig gekauftes frittiertes Hähnchen von Kentucky Fried Chicken als Geheimzutat für ihre Sommerrollen schwören. 😅

Die Geschichte hinter den Sommerrollen / Gỏi cuốn

Die Entstehung der Sommerrollen oder Salatrollen, wie die direkte Übersetzung ist, liegt im Dunkeln. Von außen findet man – auch englischsprachig – leider kaum belegbare Quellen. Für mich scheiterte die tiefergehende Recherche leider an der Sprachbarriere.

Unbenommen ist aber, dass die Gỏi cuốn ein beliebtes und traditionelles vietnamesisches Gericht sind. Die Salatrollen gelten neben Pho und belegten Sandwiches wie Bánh Mì als vietnamesische Vorzeigegerichte.
Es existieren verschiedene Legendenbildungen über den Ursprung der Sommerrollen: Es gibt Vermutungen, dass das Gericht ursprünglich von chinesischen Einwanderern ins Land getragen und modifiziert wurde, so dass es ein eigenes, lokales Gericht wurde. (Bezugnehmend auf ein chinesisches Gericht aus dem 7. Jh. - das man auch heutzutage noch in traditionellen Restaurants serviert bekommt – wo frisches Gemüse und Fleisch in dünne Fladen gerollt wird.)

Eine andere Legende besagt, dass die Cold Rolls aus einer Notwendigkeit heraus entstanden. Nguyễn Huệ – später Quang Trung – war im 18. Jahrhundert ein erfolgreicher vietnamesischer General und später der 2. Kaiser der Tây-Sơn-Dynastie, dem es gelang das Land nach 300 Jahren Teilung wieder zu einen. Es wird erzählt, dass seine Soldaten während einem seiner Feldzüge so unter Zeitdruck marschierten, dass sie nicht schlafen durften und kein Feuer entzünden konnten, um Nahrung zuzubereiten. So kam man auf den Gedanken, frische Kräuter und Gemüse in Reispapier zu wickeln und ungekocht als Proviant zu verzehren. Für viele gilt dies (als sehr patriotrische) Geburtsstunde der Gỏi cuốn.

Gerüchteweise wurde der Name “Summer Rolls” übrigens von vietnamesisch-USamerikanischen Händlern entworfen, damit sie sich – wie die bekannteren, frittierten Frühlingsrollen – besser verkaufen.

Sommerrollen: regionale Unterschiede & Dips

Und auch in Vietnam selbst gibt es große regionale Unterschiede: verschiedene Bezeichnungen für die Sommerrollen, unterschiedlich produziertes Reispapier, dass mal dünner, dicker oder elastischer/gummiartiger in der Konsistenz ist.
Auch die dazu gereichten Dips ändern sich je nach Region. Im Norden ist es ein Dip aus Fischsauce mit Limettensaft und Chili. In Zentralvietnam schwört man auf Erdnusssauce mit Hoisin-Sauce (aus der aus Kanton (China) stammende Würzsauce aus fermentierten Sojabohnen und Gewürzen) und im Süden gibt es diverse intensive und fruchtig-scharfe Dip-Variationen mit u.a. fermentierten Anchovies. Wie immer eine Entwicklung, die sich abhängig von den regional vorhandenen Produkten vollzogen hat.
Ihr könnt gekaufte Dips verwenden, wie zum Beispiel Saté-Sauce* - im Bewusstsein, dass das wirklich ein grober Mashup über asiatische Ländergrenzen hinweg ist. Ich schrecke da ja auch nicht vor Sweet Chili-Sauce* zurück. 😅 Oder ihr legt selbst Hand und rührt eine Dipsauce aus Limettensaft zusammen oder kocht diesen wundervollen Erdnuss-Dip von mir nach. Diese Sauce lässt sich auch gut vorbereiten und für verschiedenste Mahlzeiten (Wraps, Salad Bowls, Tacos usw.) nutzen.

Und weil die Sommerrollen so ein schönes Sommerrezept sind, reiche sie noch rasch beim "Sommerrezepte" Blogevent von Zorra ein. In diesem Monat ist Jenny von "Jenny is Baking" Gastgeberin. 😊

Rezept für Sommerrollen

Eigentlich mehr eine Anleitung als präzises Rezept. In die Frühlingsrollen hinein kann alles wandern, was ihr gerne mögt. Sie sind ein schnell vorbereitetes Sommeressen und auch toll zur Resteverwertung. Ich nutze gerne gekochtes Hühnerfleisch, andere in der Familie lieben dazu Surimi oder fertiggekochte Shrimps/Garnelen aus dem Supermarktregal. Sucht euch aus, was ihr gerne in euren Sommerrollen hättet, in der Zutatenliste findet ihr einige Ideen.

Reispapier* für Frühlingsrollen (Ich nutze Reispapier mit 22 cm Durchmesser)
Gemüse (Gurke, Paprika, Karotten, Sprossen, vorgekochter Kürbis/Süßkartoffeln, Salat…)

Protein: zum Beispiel vorgekochtes, zerpflücktes Hühnerfleisch, vorgekochte Garnelen, Omelette/Rührei, Tofu, Saitan, vorgekochte Sojaschnetzel – alles abgekühlt und kleingeschnitten

Nudeln: vorgekocht, nach dem Abtropfen ein paar Teelöffel Öl/geröstetes Sesamöl untergehoben, damit sie nicht verkleben (Sorten: Resteverwertung oder dünne asiatische Reisnudeln* oder auch Black Bean Pasta*)

Gemüse: Paprika, Möhren, Gurke, Tomate, Salatblätter und Sprossen aller Art. Während die Nudeln ziehen, schnell gewaschen und kleingeschnitten - ich rasple immer alles super schnell in der Küchenmaschine.

Kräuter: Minzblätter, Thai-Basilikum oder Koriander (gewaschen, abgezupft)

Optional: Geröstete Cashews oder Erdnüsse – gerne auch ganz simpel aus der Dose.

 

Zubereitung

  • Tiefen Teller oder flache Schale, die im Durchmesser zum gewählten Reispapier passen, mit Leitungswasser füllen. (Alternativ: diese Wasserschale für Reispapier* habe ich letztens entdeckt und bin total begeistert! Spart auf dem Tisch auch echt viel Platz.)

 

  • Ein Reispapier auswählen, eintauchen, herausnehmen und vor sich auf den Teller oder ein großes Brett legen.

 

  • Nun muss eins recht zügig arbeiten, ehe das Papier am Teller festklebt. Manche behelfen sich hier, indem sie den Teller etwas einölen. Bei mir hat es bisher immer so funktioniert.

 

  • In der Mitte des Reisblatts Minzblättchen oder Alternativen auflegen.

 

  • Dann die restlichen Köstlichkeiten längs darauf verteilen. Außen jeweils einen breiten Rand lassen und bei den ersten Versuchen lieber etwas zu wenig als zu viel Füllung nehmen.

 

  • Die Sommerrolle einrollen – nachfolgend finden sich 2 Bildcollagen, die Schritt für Schritt 2 verschiedene Wegen zeigen, wie gerollt werden kann – und auf einen Teller legen. Andere Rollen mit etwas Abstand daneben legen – sie kleben sonst.

 

Meal Prep-Tipp: Sommerrollen selbst lassen sich nicht gut aufheben, das Reißpapier reißt nach einiger Zeit. Übriggebliebene Reste können zu einem Salat für den nächsten Tag zusammengeworfen werden. Ab ins Glas, reinschichten, Sauce drauf. So bleibt’s im Kühlschrank frisch.

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Der Preis ändert sich hierdurch nicht. Danke! 🥰

Frischer Linsensalat mit Thunfisch [Werbung]

Schnell gemacht, landet dieser Linsensalat mit Thunfisch und frischem, knackigen Gemüse auf dem Tisch.

 

Sogar das hauseigene fünfjährige Kind isst diesen Salat (es hatte vor ein paar Monaten mal einen Fertigsalat in ähnlicher, aber deutlich matschigerer Machart gegessen, erstaunlicherweise gemocht und forderte seitdem die Geschmackskombination Linse/Thunfisch immer wieder ein), der mit viel frischem Gemüse, Thunfisch aus der Dose und einem schlichten Honig-Senf-Dressing daher kommt.

Beim Gemüse kann man natürlich variieren - keine Paprika, mehr Gurke, Tomate, vorgegarte, Gemüsestückchen wie Karotte, Rübchen oder sogar Blumenkohl kann ich mir auch gut darin vorstellen.
Die Menge reicht als Hauptakteur für 2-3 Personen als Abendessen, bei uns gibt es Butterstullen als Begleitung dazu. Wenn ihr den Linsensalat nur als Begleitung zum eigentlichen Hautgericht nutzt, dann reicht er sicherlich auch für mehr Portionen.

 

 

Vorgekochte Linsen aus der Dose

Ganz ehrlich? Dieser Salat entstand unter Zuhilfenahme von vorgegarten braunen Linsen aus der Dose. Gezielt gekauft hätte ich sie wahrscheinlich nie. Letztens gelangte so ein Objekt allerdings in diesen Haushalt und initiierte tatsächlich diesen schnell gemachten Salat - einfach deswegen, weil ich nur noch eine Dose öffnen und den Inhalt zu den frischen Zutaten geben musste, anstatt mich nochmal an den Herd zu stellen.

Vor ein paar Jahren hätte ich darüber vielleicht noch elitär und empört die Nase gerümpft und ein leicht beleidigtes "Das kann man doch ganz schnell selbst machen..." vor mich hin gemurmelt. Und ja, das geht sicherlich auch ganz schnell - falls eins dafür noch genug Zeit und Energie im Alltag übrig und gleichzeitig den Anspruch hat, seiner Familie ausgewogenes, selbstgekochtes Essen hinzustellen. Ein Kind, eine Pandemie und ziemlich viel Erschöpfung später sage ich: Warum eigentlich nicht?
Also ja, Verpackungswahnsinn, Geld und so weiter kommen mir da in den Kopf.  Kurzes nachlesen zum Thema Weißblechdosen zeigt aber, dass gerade die uns allen bekannte Konservendose (im Gegensatz zu anderen Verpackungsmaterialien, Glas wahrscheinlich ausgenommen) die Produkte nicht nur frisch hält, sondern auch zu fast 100 % recycelbar ist - und zwar immer und immer wieder.
Abgesehen davon: Ich nutze und schätze ja auch ohne großes Nachdenken Fisch, eingelegtes Obst und eingekochtes Gemüse wie Tomaten, Bohnen, (Kicher-)Erbsen und Mais aus der Dose - weil sie direkt als vorgekochte Zutat, ohne unangenehme weitere Zusatzstoffe, hinzugegeben werden können. Zusätzlich koche ich auch selbst saisonal Früchte und Gemüse ein. Der Blick in meine Vorratskammer, die eine Melange aus haltbarer Trockenware, selbst eingekochten Köstlichkeiten und einem vollen Regalbrett mit allerlei gekauften Dosen ist, gibt mir ein gutes und sicheres Gefühl.
Warum dann diese unlogische Abwehr? Was ich eigentlich sagen will: Nutzt, was ihr mögt und was euch das Überleben im Alltag erleichtert und die Hürden für eine einigermaßen ausbalancierte Ernährung senkt. Kein Foodshaming hier. Ich habe da anscheinend Barrieren im Kopf (und ich denke, ich bin damit nicht allein), bei denen es sich lohnt, sie ab und an mal zu hinterfragen.

 

 

Rezept für Linsensalat mit Thunfisch

250g vorgekochte Linsen (hier: Braune Linsen aus der Dose)
1 1/2 Paprika
1/2 Salatgurke
1 Dose Thunfisch ohne Öl, im eigenen Saft (150 g Abtropfgewicht)

Für das Dressing:

1 EL Olivenöl (15 ml)
1 EL + 1 TL Zitronensaft (20 ml)
2 TL Honig (flüssig, hier: milder Akazienhonig)
2 TL getrocknete Salatkräuter (alternativ: frische Kräuter wie Schnittlauch, Dill, Petersilie)
1/2 TL Senf
Meersalz (fein)
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  • Die abgekühlten, vorgekochten Linsen oder Linsen aus der Dose in eine Salatschüssel geben.

 

  • Gurke schälen und fein würfen, Paprika putzen und fein würfeln.

 

  • Das geschnittene Gemüse zusammen mit dem abgetropftem Thunfisch zu den Linsen geben.

 

  • Die Zutaten für das Dressing in ein kleines Schraubglas geben. Die Zugabe von Salz richtet sich nach eurem Empfinden und dem zugegebenen Gemüse und ob bspw. die Linsen mit oder ohne Salz gekocht wurden. Von einem Viertel Teelöffel bis zu einem ganzen ist hier eine große Varianz möglich. Tastet euch leicht heran. Wenn ihr das Dressing pur probiert, sollte es etwas übersalzen schmecken.

 

  • Den Deckel aufsetzen, gut verschließen und das Honig-Senf-Dressing schütteln. Dank Senf und Honig als Emulgatoren verbindet sich alles zu einer einheitlichen Sauce.

 

  • Das Dressing über den vorbereiteten Salat geben und alles gut vermischen. Abschmecken und servieren.

 

Frisch, simpel & einfach gut: Mein liebster Gurkensalat

Ja, manchmal kommt man auf die einfachsten Dinge nicht. Zum Beispiel darauf, dass jemand Interesse an meinem super einfachen und in 10 Minuten frei Hand zusammengerührten Rezept für Gurkensalat haben könnte.

Köstlich & simpel: Rezept für Gurkensalat


Einfacher & köstlicher Gurkensalat

Aber warum eigentlich nicht? Schließlich liebe ich persönlich diesen schlichten Salat einfach sehr und er steht bei uns sehr oft auf dem Tisch. Sehr gerne zum Beispiel als Begleitung zu Pellkartoffeln (die hier übrigens auch ein gern gesehenes Basisessen sind). Ähnlich hat ihn auch schon meine Mama gemacht und ich mit ihr zusammen. Der Salat ist frisch, kühl und hat durch die Säure geschmacklich was von leicht eingelegten Gurken im Mix mit nem Rest Crunch und Knackigkeit.
Ich liebe einfache und bodenständige Küche - simpel ist halt nicht gleichzusetzen mit schlecht. Und als Bonus: Günstig sind die Zutaten zudem auch noch.
Klassisch würde man wohl Tafelessig verwenden. Ich schätze den Salat allerdings mehr mit Zitronensaft - das ist nicht ganz so brachial im Geschmack und gibt etwas leicht Fruchtiges hinzu. Wer noch etwas mehr fancy sein möchte, kann noch einen Esslöffel Creme Fraiche hineinrühren (so hat meine Mutter den Salat sehr geliebt). Wenn ich es recht überlege, dann hat sie ihre Version (jede Generation verändert ja ein wenig) wohl von ihrer Großmutter gelernt. Denn ich erinnere mich, wie sie sich jedes Mal beim Salatmachen darüber empörte, dass es früher üblich war, das sich kurzer Zeit nach dem Salzen bildende, köstliche Gurkenwasser naserümpfend wegzukippen und nur die Scheiben für den Salat zu verwenden. Recht hat sie - für mich ist auch das Leckerste an diesem Salat das Gurkenwasser/sich bildende Dressing. Ich könnte mir das Zeug in Flaschen abfüllen und so trinken. Bestimmt sehr gut für den Sommer! 😅


Gut und simpel: Einfacher Gurkensalat
Frischer Sommersalat aus Gurken

 

Salatkräuter

Zu den Kräutern: Hier könnt ihr natürlich gerne nach eurem Geschmack variieren. Ich nutze derzeit eine gekaufte Salatkräutermischung* aus Zitronenmelisse, Dill, Kerbel, Estragon. Alternativ könnt ihr auch einfach nur 1/2 TL getrockneten Dill, die Salatkräuter* eures Vertrauens verwenden oder auch herrlich frische Kräuter hineinschnibbeln. Dieser Gurkensalat schmeckt wundervoll mit frischem Dill oder auch toll mit frischem Schnittlauch und hauchdünn geschnittenen Zwiebelscheiben darin. Wie bei vielen meiner Rezepte gilt auch hier: Fühlt euch bitte frei etwas zu experimentieren und zu variieren! 😊
Getrocknete Kräuter sind halt in der Alltagsküche günstiger, einfacher und auch im Winter verfügbar. Hier muss ich abends nur mütend das Glas aus dem Gewürzregal fischen, den Inhalt darüber streuen und seine kulinarische Magie wirken lassen - auch wenn das natürlich nicht ganz so schick aussieht.

Ich persönlich schäle die Gurken übrigens immer, da ich bei den Supermarktgurken die Schale als zu störend empfinde. Solltet ihr Zugang zu tollen Landgurken oder selbstgezogenen Gurken mit zarter Schale haben, darf die natürlich dran bleiben.

 

Rezept für Gurkensalat mit Zitronensaft und Öl

2 Schlangengurken (~700-800 g ungeschält gewogen)
30-35 g Zitronensaft (Saft 1 Zitrone)
1 EL neutrales Öl
1 1/4 TL Meersalz (fein)
3/4 TL getrocknete Salatkräuter* (alternativ: 1/2 TL Dill)
etwas frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
Optional: 2 TL gefriergetrocknete Zwiebelwürfel* (alternativ: 1 kleine Zwiebel, fein geschnitten)

Zubereitung

  • Die gewaschenen Gurken schälen und putzen.
  • In einer Schüssel zuerst das Salz unter die Gurkenscheiben mischen (wer lieber etwas vorsichtiger salzen möchte, kann mit einem TL beginnen und nach der Ziehzeit abschmecken und nachsalzen), dann die restlichen Kräuter, Gewürze, Zitronensaft und Öl ordentlich unterheben.
  • Den Salat mit einem Teller abdecken und für 30 Minuten ziehen lassen.
  • Es sollte sich einiges an Flüssigkeit gebildet haben. Nochmals umrühren, abschmecken - eventuell muss Salz ergänzt werden - und servieren.
Wie macht man Gurkensalat?

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Vielen Dank!

Arabischer Kichererbsensalat

Letzten Freitag, nachdem ich das Kind mit dem Lastenrad in der (leider weit entfernten) Kita eingesammelt hatte, waren wir in einem Friedrichshainer Park. Die Temperaturen waren zum ersten Mal wieder im zweistelligen Bereich - und zwar ohne dass wir vom kalten Wind erfroren. Um das zu kompensieren, schleckten wir Erdbeereis und tobten mit dem Roller durch den Park (okay, naja, zumindest eine*r von uns 😉 ), die ersten Bäume zeigten zaghafte grüne Spitzen, einige sogar Blüten. Die Frühlingslust hatte nicht nur uns und die Pflanzen, sondern auch den Rest der Menschen erfasst.

Es war Spätnachmittag und der Park war bei 13° und dafür, dass er derzeit immer noch nur den winterlichen Flair einer sanft begrünten Steppenlandschaft besitzt, echt gut besucht: Kinder spielten, Erwachsene unterhielten sich, Hunde rannten schnüffelnd umher, die Punks prosteten sich lachend auf der Wiese zu - und es wäre nicht Berlin, wenn nicht tatsächlich der erste Grill angeschmissen worden wäre. Bratwürstchenduft umkringelte sogar von zwei Seiten meine Nase und ließ mich an die Grillzeit denken. Also an die im Sommer, wenn es dann wirklich warm ist. 😉

Was mich an dieses wirklich sehr alte Rezept mit Kichererbsen von mir erinnerte, das ich vor über zehn Jahren in einem (nicht mehr existierenden) Online-Magazin veröffentlicht hatte. Man möge mir deswegen die extrem schrömmeligen Bilder nachsehen. Ich mache ganz, ganz bald endlich mal neue Fotos und dann werden diese urtümlichen Dinger im Stil eines 70er-Jahre-Kochbuchs ersetzt. Versprochen.

Rezept für arabischen Kichererbsensalat

Orientalischer Salat mit Kichererbsen

Ob als Vorspeise oder Hauptgericht: Kichererbsen (lat.: Cicer arietinum) sind Multi-Talente und finden oft Verwendung in der arabischen Küche. Natürlich habe ich noch ein paar mehr Rezepte mit ihnen in meinem Foodblog. Zum Beispiel für Falaffeln oder Hummus.

An einem warmen Sommerabend - aber natürlich auch im Frühling! - schmeckt ein frischer Salat aus Kichererbsen toll zu frisch gegrilltem Fleisch, Fisch oder vegetarischen Alternativen. Man kann ihn als arabisches „Tapas“ nutzen, als würzige Beilage reichen oder – mit leckerem Brot dazu – eine ganze vegane Mahlzeit davon bestreiten. Kichererbsen finden sich in den Rezepten der traditionellen deutschen Küche – die ja eigentlich eine große Liebe für Hülsenfrüchte hat – eher selten. Dabei taucht die verkannte Erbse unter anderem schon in mittelalterlichen Kräuterbüchern und Schriften als schmackhaftes Heilmittel auf – zum Beispiel bei Hildegard von Bingen. In arabischen Ländern, Indien und Mexiko, werden sie heute oft in Form von Eintöpfen, zu CousCous, Gemüse, frittiert oder als cremige Paste, die auf Brot gestrichen wird, genossen. In den letzten Jahren hat sie aber wieder Einzug ins Bewusstsein gefunden und bei den meisten Lebensmittelmärkten und einigen Drogerieketten zu bekommen.

Die Kichererbse ist eigentlich nicht näher mit der uns bekannten grünen Erbse verwandt – obwohl beide zur Familie der Hülsenfrüchte gehören. Es wird angenommen, dass die Kichererbse schon vor 80000 bis 10000 Jahren im Orient als schmackhafte Nutzpflanze angebaut wurde. Archäologische Funde und in der Antike dann Schriften über den Ackerbau, belegen ihre Nutzung als sättigendes und leckeres Gemüse . Im Altertum soll sie der Göttin Venus heilig gewesen sein, daher auch die Bezeichnung „Venuskicher“.

Wer sich tapfer der monumentalen Aufgabe stellen und statt Dosenerbsen lieber die getrockneten Kichererbsen verwenden will, muss diese mindestens 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen. (Hier bitte darauf achten von vorn herein Schüsseln zu wählen, die groß genug sind, die Erbsen quellen noch stark auf.) Danach wird das Wasser weggegossen und die Erbsen werden nochmals drei Stunden lang gekocht, bevor sie weiterverarbeitet werden können.

Rezept für arabischen Kichererbsensalat

1 kleine Dose gekochte Kichererbsen (Abtropfgewicht ca. 300 g)
1 Bund glatte Petersilie
1 kleine Zwiebel
3 Knoblauchzehen
4 aromatische Tomaten
½ - 1 Paprika
1, 5 EL Olivenöl
Saft von ½ - 1 Zitrone
Chili oder Harissapaste, Pfeffer, Paprikapulver (edelsüß), Salz

Zubereitung

  • Die Dose öffnen, die Kichererbsen abgießen und in eine Schale geben.
  • Die Zwiebel, die Tomaten und die Paprika fein würfeln und mit den Kichererbsen vermischen.
  • Die glattblättrige Petersilie waschen, die groben Stängel entfernen und das ganze grob hacken (ein Wiegemesser bietet sich an).
  • Die Knoblauchzehen putzen und ganz fein hacken. Wahlweise kann man sie mit der Knoblauchpresse auch direkt in den Salat drücken.
  • Jetzt einen reichlichen Schuss gutes Olivenöl in den Salat geben und den Zitronensaft hinzu fügen. Ich persönlich mag es etwas säuerlicher, aber das geht ja nicht jedem so.
  • Alles gut durchmixen und mit ein wenig Chilipulver oder etwas Harissa, frisch gemahlenem Pfeffer, Paprikapulver und Meersalz abschmecken.
  • Etwas durchziehen lassen und eventuell nachwürzen.

Zubereitung von arabischem Kichererbsensalat

Im Kühlschrank hält sich ein solcher Salat gut verschlossen auch gut einen Tag lang knackig frisch. Allerdings sollte man das Behältnis wirklich gründlich und sorgfältigst verschließen – die Gefahr einer geschmackstechnischen Knoblauchverseuchung aller Lebensmittel im Kühlschrank ist sonst einfach zu groß.

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