Kartoffeliges

Rezepte mit Kartoffeln

Heute im Kessel: Küchenphilosophie & wahnsinnig leckere Spargelcremesuppe

Ich bin ja immer wieder vom Kochen fasziniert. Kochen ist wie.. wie.. Magie. Kochen ist die einerseits  so simpel erscheinende Transformation einzelner Dinge zu einem vergänglichen Leckerbissen. Andererseits wirkt es auf Kochungeübte, aber dennoch aufmerksame Zuschauer,  fast geheimnisvoll, wie eine gute Köchin oder Koch in traumwandlerischer Sicherheit Ingredienzien aussucht, Dinge herauspickt, zerbröselt, zerschneidet, zerreibt, Strukturen auflöst und erneuert - um sich dann wie Cerridwen über den dampfenden Kessel Ursuppe zu beugen, alles zielsicher hineinzuwerfen und neu gewonnenes daraus zu schöpfen.

Resteverwertung: Suppe aus übriggebliebenem Spargel

Was mich zu diesem etwas wirren philosophisch-heidnischen Exkurs führt? Einfache Spargelsuppe. Dafür aber ziemlich leckere, zum drin-wälzen-leckere. Ich habe mich die Tage, nach einem ausführlichen Spargelexzess am Vortag, schöpferisch über die Überbleibsel hergemacht.

Diese Reste hier,

habe ich in diese köstliche (das Leben ausgehungerter und zufällig des Wegen kommender Nachbarn rettende) Spargelcremesuppe transfomiert. Sorry, das kleine Eigenlob muss an dieser Stelle einfach sein. 😉

Das vorgestellte Rezept reicht für circa 4 Personen und macht optisch und geschmacklich wirklich viel her. Es passt für weißen und grünen Spargel und ist gut als ganze Mahlzeit oder Vorspeise bei einem etwas edlen Abendessen geeignet. Dabei ist dieses Spargelgericht auch noch – bis auf etwas Butter – relativ leicht und verzichtet auf die Zugabe von fetter Sahne. Sämig gebunden wird die Suppe, ähnlich wie bei einer französischen Béchamelsauce oder Velouté, durch eine Einbrenne bzw. Mehlschwitze wie schon zu Großmutters Zeiten.

Rezept für Spargelcremesuppe

1,2 Liter Spargelwasser
4-5 gekochte Stangen Spargel
0,25 Liter Milch (alternativ: etwas Sahne)
2 EL Butter
4 EL Mehl
1 mittelgroße Zwiebel
Saft ½ – 1 Zitrone
1 gehäufter TL Zucker
etwas frisch gemahlener oder im Mörser zerstoßener bunter Pfeffer
Meersalz
frischer Schnittlauch

Zubereitung der Spargelcremesuppe

  • Die Zwiebel schälen, sehr fein hacken und in einem Topf zusammen mit der Butter anschwitzen.
  • Für die Einbrenne das Mehl hinzugeben, mit einem Kochlöffel oder Schneebesen in die geschmolzene Butter einrühren und zunächst hellgelb rösten.
  • Mit einer Kelle nun schrittweise das mit der Milch vermischte Spargelwasser hinzugeben. Die Mehlmischung währenddessen immer wieder mit einem Schneebesen kräftig schlagen, damit keine Klümpchen entstehen.
  • Die Spargelsuppe muss jetzt nochmals richtig aufkochen, damit das Mehl aufquellen kann und der Suppe eine sämig-samtige Konsistenz verleiht.
  • Mit dem Zitronensaft und den Gewürzen (Salz, Pfeffer, Zucker) abschmecken.
  • Den in circa einen Zentimeter große Stücke geschnittenen Spargel hinzufügen und noch etwas in der Suppe ziehen lassen.
  • Den Schnittlauch waschen, mit etwas Küchenpapier trocken tupfen und auf einem Brettchen hacken.
  • Die fertige Suppe in tiefen Tellern anrichten, mit den frisch geschnittenen Schnittlauchröllchen bestreuen und noch heiß servieren.

Variationen der Spargelsuppe

Mit ein paar Kleinigkeiten lässt sich diese sowieso schon absolut leckere Spargelcremesuppe ohne weiteres aufpeppen. Zum Beispiel durch die Zugabe von vom Spargelessen übrigebliebenen zerkleinerten Salzkartoffeln, kleingeschnittenen (vorgekochten und geschälten) Pellkartoffeln oder etwas Schinken als Suppeneinlage. Knuspriger Bacon oder in der Pfanne geröstete Croutons aus Brot sind über die Tellermitte gestreut nicht nur eine nette Deko, sondern auch noch sehr lecker. Man kann auch einen Teil des Spargelwassers durch ein halbes Glas Weißwein ersetzen. Als Beilage eignet sich kross getoastetes und in Streifen geschnittenes Brot.

Tipp: Außerhalb der Spargelsaison lässt sich hieraus auch eine wundervolle Blumenkohl-Cremesuppe zubereiten. Einfach einen kleinen Blumenkohlkopf in kleine Röschen zerteilen, kochen und dann wie bei der Spargelsuppe weiter verfahren.

Hergestellt ist die Suppe übrigens ganz traditionell mit Mehlschwitze und Spargelwasser, so wie ich es von Mama gelernt hab. Nur die Verwendung von Milch anstatt der Sahne war diesmal neu. Als Zugabe gab es noch ein paar Pellkartöffelchen - was halt noch da war.

Hausmannskost: Rezept für überbackene Senfkartoffeln mit Lachs

Wieder ein Rezept mit bodenständiger Hausmannskost - wenn man vielleicht vom Lachs absieht. Aber der war ja wiederum  im Mittelalter zum Beispiel in manchen Teilen Deutschlands ein regelrechtes "Arme-Leute-Essen". Ein kleiner Exkurs in mein Geschichtsstudium: Ich erinnere mich dunkel an Erzählungen zu Urteilen, dass ein Grundbesitzer seine Leibeigenen/Dienerschaft nicht dazu zwingen durfte, sich die komplette Woche von dem kostengünstigen, weil in großen Herscharen vorkommenden, Fisch zu ernähren.

Das Rezept hab ich bei meinem Besuch bei Lilia vor einigen Wochen ausgeschnappt (auf diesem Wege nochmal gute Besserung!). Dort gab es leckere überbackene Ofenkartoffeln in einer Senfsauce. Das habe ich letztens mal versucht nachzukochen - es war sehr lecker, wenn auch nicht ganz so perfekt wie das Original. Naja, Versuch und Irrtum, ich werde da nochmal rumprobieren. Das Rezept auszuprobieren lohnt sich aber auf jeden Fall, wir haben jedenfalls alles hemmungslos aufgefressen. Die Menge reicht für ca. 4 Personen.

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Rezept für Senfkartoffeln

1 1/2 Kg Kartoffeln

2 saure Äpfel

1 Becher Bautzener Senf (mittelscharf)

1 Becher Sahne (oder Cremefine)

geriebener Käse zum Überbacken nach Wunsch und Geschmack

etwas Milch

2 TL Madras Curry

1 TL edelsüßes Paprikapulver

Pfeffer & Salz

2 Pakete TK Lachs

etwas neutrales Öl

Zubereitung Senfkartoffeln und Lachs

Die Kartoffeln wie normale Salzkartoffeln behandeln: schälen, in grobe Stücke schneiden, abspülen und in Salzwasser garen. Die Äpfel ebenfalls von ihrer Schale befreien, entkernen, achteln und in kleine Stückchen von ca- 1/2 cm dicke schnibbeln.  Währenddessen mit einr Gabel oder einem kleinen Schneebesen in einer Schale den Senf, die Gewürze, etwas Milch und die Sahne/Cremefine zu einer cremigen Sauce verrühren.

Die fertig gegarten Kartoffeln (bitte darauf achten keinen Brei zu kochen!) zusammen mit den Apfelstücken in eine Auflaufform geben, die Senfcreme darüber geben und vorsichtig vermischen. Den Käse darüber streuen und bei ca. 180-200 ° im Ofen gratinieren.

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Den (hoffentlich schon einige Zeit vorher aus dem Tiefkühlfach herausgenommene und inzwischen aufgetaute) Lachs in etwas neutralem Öl in einer Pfanne von jeder Seite kurz anbraten, mit etwas Salz und frisch gestoßenem Pfeffer sanft würzen. Vorsicht: den Lachs nicht tot braten (ich muss da wirklich üben, ich neige da zum Übergaren - leider), so dass er trocken wird. Zusammen mit den frisch aus dem Ofen kommenden Senfkartöffelchen servieren.

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Liebe Grüße

Shermin

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