Berliner Freestyle-Küche, quer durch Kontinente & Zeitzonen

Öko-Wochenmarkt in Berlin Friedrichshain

Nachtrag, Juli 2012: Da gerade eine Anfrage hierzu kam, mal eine kleine Ergänzung. Den kleinen Öko-Wochenmarkt im Samariterkiez gibt es seit 2011 leider nicht mehr. Gerüchteweise gab es Probleme mit Anwohnern wegen der Sperrung des Straßenabschnittes. Kurz war wohl der Schleidenplatz als Alternative im Gespräch (in meinen Augen ideal geeignet), daraus hat sich aber wohl nichts ergeben. Sehr, sehr schade. Der große Markt am Boxhagener Platz am Samstag ist zwar toll, aber a) total überlaufen (auch mit Touris) und b) zum eben schnell mal einkaufen und über den Markt schlendern, mir dann doch nen Tick zu weit weg. Mache ich mal, aber sicher nicht regelmäßig.

Vorletzte Woche hatten wir von einem Öko-Markt-Veranstalter einen Zettel im Briefkasten, dass jetzt jeden Freitag im Zeitraum zwischen 12-18.00 Uhr ein Ökomarkt in dem Abschnitt der Samariterstraße kurz vor der Kirche statt findet. Wie man hier lesen kann, handelt es sich dabei wohl scheinbar um den ehemaligen Veranstalter und Stände vom Boxhagener Platz.

Klang super, sowas haben wir hier im Nordkiez noch nicht (ganz ehrlich, ich bin am Wochenende auch zu faul, um zum Boxi zu latschen und mich da durch die Massen zu schieben...) und mit einer Nachbarin und dem zufällig vorhandenen Gatten machten wir uns dann auch gegen Mittag zum Markt auf. Die Kamera hatte ich natürlich intelligenterweise zu Hause liegen gelassen, so bleibt nur mein Gefasel zur Situationsbeschreibung.

Vorab die Bilder von meiner Beute:

Beutezug auf dem Wochenmarkt: Herrlich duftender Flieder, Rhabarber, ebenfalls genial duftender frischer Knoblauch, zwei Gurkenpflanzen, Curacao-Marmelade, Gemüsebürste.

Saftige Birnen, Sauerkraut (mjam) & köstliches Lammfleisch

Ökomarkt in Friedrichshain, Samariterkiez

Auf den ersten Blick war der Markt ziemlich klein und bot nur einige Stände auf einem Straßenabschnitt zwischen Bänsch und Schreinerstraße. Auf den zweiten Blick war ich aber begeistert und absolut hin und weg. Im Grunde war alles da, was das ökologisch-denkende Käuferherz begehrt. Zwei Frischfleisch- und Wurststände, die unter anderem auch Lammfleisch und Schafsmilch-Mango-Lassi führen, Käse, Milch, Eier, zwei Gemüse- & Obststände (einer davon führte auch Setzlinge und Pflanzerde), ein Eso-Krimskrams-Räucherwerk-Schmuckstand, ein Stand mit so esoangehauchtem Batiktextilkrams, ein Stand mit Marmeladen & Wein, zwei Bäcker, es gab einen Bürstenmacher und diverse Anbieter von geschnitzten Holzlöffeln, sogar ein Blumenladen war anwesend und ein Stand mit Bio-Crepes und superleckerem Milchkaffee.

Friedrichshainer Urlaubs-Marktatmosphäre

Also irgendwie.. irgendwie war es wie Urlaub. Wir schlenderten bei schönem Wetter über den Markt und gaben mehr Geld aus als  wir sollten... 😉 Die Stimmung schien allgemein ziemlich gut, man kam mit den Verkäufern leicht ins Gespräch und fühlte sich wirklich wohl. Der Markt war zwar gut besucht aber nicht unangenehm überlaufen. Als Extra hatte sich der Veranstalter zum Auftakt des Ökomarktes einiges einfallen lassen. Nebenher spielten zwei ziemlich gute Bands Livemusik (Zuerst Klezmer und dann Rockabilly), ein Fleischer warb für sein Lammfleisch mit 3 süß vor sich hin blökenden lebenden Schäfchen (Was mich zur spontanen Woll- & Spinnfasergier verleitete und den Gatten nach einem nachdenklichen Blick auf mich zu Kommentaren wie "Ja nee, is klar, erst rasieren und dann fressen!".) und irgendwo rannten auch noch ein paar Ponys (ausgewachsene Viecher, nicht diese jämmerlichen kleinen Gestalten vom Jahrmarkt früher) durch die Straßen und durften von Kindern beritten werden. Vollgepackt mit Einkäufen ließen wir uns dann zufrieden auf eine Bierbank fallen, verspeisten leckere Crepes, knabberten an einem Schweineohr, lauschten der Musik und schlürften zufrieden in die Sonne blinzelnd den äußert guten Milchkaffee. Irgendwie hatte die ganze Veranstaltung einen sanften und äußerst sympathischen alternativen Straßen-Volksfest-Charakter.

Besonders toll: Oma Emma (die sich als sehr analoger Mann ohne Homepage, Mailadresse oder Online-Shop entpuppte) hat mir nach nem sehr netten Gespräch und zahlreichen Tipps zum Einkochen von Obst ein Glas mit Curacao- Marmelade geschenkt. Mit der Auflage das geleere Glas gefüllt mit meiner eigenen Marmelade irgendwann zurückzuschenken. Gerne doch! Ich gebe aber  zu, die giftgrüne Masse im Glas macht mich etwas skeptisch. 😉 die Oma Emma Produkte kann man übrigens auch bei der Fränkischen Botschaft in Berlin erwerben.

Wochenmarkt-Fazit

Mal sehen, wie sich der Wochenmarkt in Zukunft entwickelt und ob er seinen alternativen Charme behält. Ich hoffe jedenfalls, dass es genug Käufer gibt, damit er sich an dieser Stelle hier halten kann. Ich für meinen Teil bin jedenfalls verliebt. 😉

Kleiner Nachtrag: Der Artikel lag jetzt so lange als Entwurf herum, das wir zwischenzeitlich gestern zum zweiten Wochenmarkt waren. Ein paar Stände weniger, dafür waren dann wiederum andere Verkäufer da, keine leckeren süßen Schäfchen und Musik - aber Letzteres war ja klar. Auf der Homepage des Anbieters kann man sich im Vorfeld informieren welche Stände zum Markt kommen. Wir haben mal grob verglichen und sind der Meinung, dass die Lebensmittel im Durchschnitt sogar günstiger als beim Direktkauf im großen Bio-Supermarkt sind. Im Grunde logisch, da der Zwischenhändler ja teilweise weg fällt.

In Farbe und bunt: Süßsaurer Rotkohlsalat

Andere Foodblogger werden das sicherlich auch kennen - sie haben eine virtuelle Schublade voller Fotos von leckeren Dingen und halbgetippte Rezepte wuseln auch noch irgendwo dazwischen herum. 😉 Ich räume gerade ein wenig auf und arbeite ab, da ist mir dieses halbfertige Posting vom Jahresanfang zu frischem Rotkohlsalat in die zarten Hände gefallen und will (nach einigen Monaten *hüstel*) noch rasch veröffentlicht werden:

Von einer Kammzug-Färbeaktion lag schon seit fast zwei Wochen noch ein in Folie gepacktes Stückchen Rotkohl im Gemüsefach herum. Zum Wegschmeißen war es mir zu schade, da zu diesem Zeitpunkt  im Tiefkühler noch leckerer selbstgemachter Apfel-Rotkohl vom Weihnachtsessen lagerte, konnte ich mich aber auch nicht dazu überwinden schon wieder welchen zu kochen. Da ich ja versuche ein wenig auf die Ernährung zu achten und mehr vegetarische und möglichst kohlenhydratarme Gerichte einfließen zu lassen, dachte ich mir, ich probiere mich mal an einem Rotkohlsalat.

Ich musste letztens so verwundert lachen, als ich bei Distel vom Problem der "Käsebrotfalle" und von "Puddingvegetariern" las. Das Problem war mir bis dato völlig unbekannt. In meiner naiven Art hab ich wirklich gedacht alle Veggies ernähren sich totaaal gesund-gemüsig und vollkornbrotig. Milchprodukte sind hier zwar auch reichlich in Form von Käse und Rotkohl vertreten, allerdings gepaart mit pflanzlichen Fetten, ungesättigten Fettsäuren der Nüsse und ballaststoffreichem Grünzeugs.

Zutaten für den Rotkohlsalat

1/4 Kopf Rotkohl (habe nachgewogen, es waren ca. 600 g in der Schüssel)
150 g fettarmer Joghurt
100 g Walnüsse
150 g bulgarischer Schafskäse
1 Zitrone
4-8 EL Balsamico
3 TL Traubenkernöl
3 TL Rapshonig
2 TL Kräutersalz
1/2 TL frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung Rotkohlsalat

  • Den Kohl putzen, in grobe Stücke schneiden, und durch die Reibe der Küchenmaschine jagen (oder von Hand fein hobeln).
  • Kohl in eine Schüssel geben, salzen, mit den Händen kneten.
  • Aus den restlichen Zutaten die Marinade zusammenrühren. Über den geraspelten Rotkohl geben und gründlich untermischen.
  • Die Walnüsse grob hacken, den Schafskäse feinwürfeln, zum Salat hinzufügen und unterheben. Der Rotkohl-Salat muss jetzt einige Stunden abgedeckt im Kühlschrank durchziehen, eventuell ist es sogar empfehlenswert ihn am Vortag vorzubereiten.
  • Kurz vor dem Servieren den Salat nochmals abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.

Rotkohl-Salat-Fazit

Nachdem ich vor über fünf Jahren mal ein kleines Weißkohlsalat-Desaster hinter mich gebracht hatte und geschmacklich sehr enttäuscht war (wer das perfekte Rezept weiß: ich bin offen für Vorschläge), habe ich mich von selbstgemachten Kohlsalaten bisher ferngehalten. Ich bin jetzt wirklich sehr positiv überrascht, der Rotkohlsalat war ganz lecker, wenn es bestimmt auch noch bessere Rezepte gibt.

Der Salat ist auch sehr gut für Diabetiker geeignet: einfach den Honig durch Flüssigsüßstoff ersetzen, der Käse  wird nicht berechnet, der Joghurt und die Nüsse schlagen ingesamt mit circa 1,5 BE zu buche - und das gilt für eine riesige Schüssel von dem Zeug, nicht für eine Portion. Bei uns gab es dazu als Beilage übrigens Topinambur. Das war zwar sehr lecker, der Gemahl hat sie allerdings - wegen der einfach unglaublichen nachhaltigen Wirkung auf unsere Verdauungssysteme - "Teufelsknollen" getauft. Diese Frucht wird es bei uns wohl definitiv nicht mehr geben...

Der nächste Rotkohlsalat wird dann nich ganz so klassisch, sondern mit asiatischem Touch. Mir schwebt da was mit geröstetem Sesamöl, Limette, frischem Knoblauch, roten Zwiebeln, Soja- und süßer Chilisauce vor. Vielleicht sogar mit geröstetem Schinken oder zarter Hähnchenbrust kombiniert? Ich merks schon, ich kann meine carnivore Herkunft nicht verleugnen... 😉

Jubiläums-Blog-Event LVI: Chocolate-Pistachio Cake nach Nigella Lawson

Irgendwie häuft sich hier im Foodblog derzeit der Süßkram. Sei`s drum. Zum Geburtstag habe ich wunschgemäß dieses tolle Buch bekommen. "How to be a domestic goddess" von Nigella Lawson. Und da ich den Chocolate-Pistachio-Cake zum Familien-Geburtstags-Kaffeetrinken gebacken habe, ist er auch festlich und hübsch genug, um Zorra zum Jubiläum zu gratulieren. So ein schlankes Stück Schokoladenkuchen passt ja auch zum süßen Abschluss eines Brunchs perfekt, sonst fehlt einem ja was.


Das Buch ist übrigens a) wirklich toll (musste es schon gegen backlüsterne Nachbarinnen verteidigen) und b) total passend - weil ich ja auf meinem Status als Göttin durchaus bestehe. Ihr wisst dann schon wohin mit den kulinarischen Opfergaben, ja? Brillanten und Smaragde nehme ich neben belgischen Pralinen natürlich auch an. Bin ja gnädig. 😉

Göttlicher Chocolate-Pistachio Cake nach Nigella Lawson - Schokoladenkuchen ohne Mehl - für das Jubiläums-Buffet

Ich gebs zu, ein paar Sachen - aber wirklich nur ... äh... vier Kleinigkeiten - habe ich im Rezept geändert: Da ich nicht Unsummen für perfekte kleine Pistazien zahlen wollte, habe ich zwei Beutel mit gesalzenen gekauft und selbst geschält. Ich habe die Backzeit um 10 -15 Minuten reduziert, da ich Angst hatte, dass der Kuchen sonst von unten verbrennt. Ich achte beim Kochen und Backen sehr stark auf meine Nase und die sagte mir in dem Fall: raus mit dem guten Stück. Das Nigella-Icing mit "heavy cream" hätte ich mit Mascarpone machen können - ich habe aber statt dessen auf meine jahrelang erprobte und oft genutzte Schokoladen-Glasur mit Palmin zurückgegriffen. Oh und ich habe den Kuchen mit ein paar Himbeeren verziert. Da Nigella im Buch empfiehlt Himbeeren dazu zu servieren, habe ich sie direkt mit dem Kuchen vereint. Sozusagen als verführerisch rot-samtige i-Tüpfelchen.

Rezept für Schokoladen-Pistazien-Kuchen

150 g Pistazien (geschält)
150 g Zartbitterschokolade (70 %)
165 g Zucker
125 g Butter
6 Eier (getrennt)
1/2 Zitrone
Prise Salz

Für die Schokoladen-Glasur & Dekoration

2 - 3 Würfelchen Palmin
Puderzucker
echter Kakao
Kaffeesahne mit möglichst hohem Fettanteil
100 g frische Himbeeren
einige grob gehackte Pistazien

Zubereitung Chocolate-Pistachio-Cake

  • Schokolade grob zerbrechen, ins Wasserbad geben, schmelzen und abkühlen lassen.
  • Pistazien zusammen mit 1/3 des Zucker in der Küchenmaschine fein mahlen.
  • Die weiche Butter und weitere 1/3 des Zuckers hinzugeben und vermischen.
  • Die Eigelb zur Pistazienmasse hinzugeben und alles in der Küchenmaschine mixen. Nach und nach bei laufendem Motor die abgekühlte Schokolade hineinlaufen lassen.
  • Eine Rührschüssel mit der halben Zitrone ausreiben, das Eiweiß und das Salz hineingeben und aufschlagen. Wenn der Eischnee anfängt steif zu werden, während des Schlagens den restlichen Zucker hineinrieseln lassen.
  • Einen Teil des aufgeschlagenen Eiweiß zur Schokoladen-Pistazien-Masse geben und zur Auflockerung untermischen. Diesen Teig dann wiederum unter die restliche Eiweißmasse heben.
  • Eine große Springform mit Backpapier auskleiden - wie auf den Bildern zu sehen, habe ich das Backpapier gestückelt eingesetzt, das ging sehr gut - und den Teig einfüllen.
  • Im vorgeheizten Backofen (Umluft) bei 200° 15 Minuten backen, danach die Hitze auf 150° reduzieren und 15 Minuten weiterbacken. Garprobe mit Holzstäbchen machen und dann im heißen Ofen, mit nur leicht geöffneter Klappe komplett auskühlen lassen.

Zubereitung der Schokoladen-Glasur

Dieses Rezept ist ohne Mengenangaben, weil ich es immer nach Gefühl zusammenrühre. Zwischendurch muss man mal (ganz selbstlos versteht sich ;-)) probieren und schüttet immer eine der Ingredenzien nach Bauchgefühl nach. Heraus kommen soll eine dicke, cremige, absolut schokoladige Glasur, die sich problemlos verstreichen lässt. Die gleiche Schokoladenglasur (mit einem Hauch Rum versehen) nutze ich übrigens auch für Lukullus/Kalten Hund, bei Kühlschranktempertaturen härtet sie nach ein paar Stunden dann auch relativ gut aus.

  • Das Palmin im Wasserbad langsam schmelzen. Das Wasser muss hierfür nicht kochen, sondern nur heiß sein.
  • Kakaopulver, Puderzucker und etwas Kaffeesahne in einer Schüssel verrühren, nach und nach das gesschmolzene Kokosfett einarbeiten. Nach Gefühl weiter Zutaten hineingeben, bis man mit Geschmack und Konsistenz zufrieden ist.
  • Den abgekühlten Kuchen aus der Form lösen, auf eine Kuchenplatte setzen und die Oberfläche mit dem Schokoladen-Icing überziehen. Den Kuchenrand mit Himbeeren verzieren, eine in den Mittelpunkt setzen, die gehackten Pistazien locker verstreuen. Mjam.

Pistazien-Schokoladenkuchen-Fazit

Wie schon im Vorfeld gedacht, harmoniert die sanfte Salzigkeit hervorragend mit der dunklen Bitterschokolade, bzw. man kann sie allenfalls in der Ferne erahnen, schmecken nicht wirklich. Der Kuchen ist - obwohl ohne Mehl - wahnsinnig saftig, feucht und superschokoladig. Ich habe ja leider kein Vergleichsbild - im Backbuch sind leider nicht so viele Fotografien vertreten.  Ein bissel Probleme hatte ich dabei von Ounces und Cups in Gramm umzurechnen. Ich habe ein wenig hin und her gerundet, aber ich denke das passt schon ganz gut. Das Ergebnis war jedenfalls mehr als überzeugend und der Gatte stimmt für eine Wiederholung.

Nachgereicht: Rezept für Gorgonzola-Rosenkohl und gebratene Wachteln

Über einen Monat später komme ich dann auch mal dazu,die Rezepte von meinem drei Gänge-Menü vom Kochtopf Blogevent nachzureichen. Das Schokoladen-Soufflé mit Himbeersahne hatte ich ja schon brav hier verewigt, jetzt folgt der Gorgonzola-Rosenkohl und die gebratenen Wachteln. Das Rezept für die Pommes Duchesse werde ich hier nicht wiedergeben, es stammt aus dem Dr. Oetker Schulkochbuch. Ich habe die jetzt schon zweimal nach diesem Rezept gemacht und war jedes mal mit dem Endergebnis unzufrieden.  Die Teilchen waren OK, aber.. irgendwie pappig halt und nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.  Wer das ultimative Rezept für Herzoginnenkartoffeln kennt, kann es mir gerne mitteilen. Eventuell lasse ich mich zu einem weiteren Versuch überreden.

Rezept für Gorgonzola-Walnuss-Rosenkohl

1 kg Rosenkohl
200 g Gorgonzola
100 g Walnüsse
100 ml Weißwein
100 ml Milch
1 große Zwiebel
Butter
neutrales Öl
Pfeffer
Salz

Zubereitung des Rosenkohls

  • Rosenkohl putzen, waschen und durch den Schnitzler der Küchenmaschine jagen, so dass man Scheibchen hat.
  • In einer tiefen Pfanne mit neutralem Öl anbraten, bis sie sannft bräunen. Vorsichtig salzen und pfeffern.
  • Nebenbei grob gehackte Walnüsse in etwas Butter anrösten und beiseite  stellen.
  • Zwiebel schälen, fein hacken, in Butter anschwitzen. Mit Weiwein ablöschen, Käse hinzugeben und unter rühren schmelzen. Milch untermischen, mit etwas Salz & Pfeffer abschmecken. Die Gorgonzola-Sauce unter Rühren etwas reduzieren lassen.
  • Die Sauce unter den gerösteten Rosenkohle heben und kurz durchziehen lassen. Eventuell nochmals nachwürzen.
  • Auf Tellern anrichten und mit den in Butter gerösteten Walnüssen bestreuen.

Rosenkohl-Gorgonzola-Fazit

Hier habe ich mich stark an dem Rezept für die Nudeln mit Rosenkohl orientiert. Mit nur kleinen Abwandlungen in der Rezeptur (und halt ohne Nudeln) gab es eine raffinierte Gemüse-Beilage, die ausgezeichnet mit dem Rest harmonierte. Wer also sein Gemüse nicht nur linienschonend durchs Wasser ziehen will: diese Version passt wirklich gut.

Einfaches Rezept für gebratene Wachteln

Hier habe ich mich vorher schlau gelesen, Rezepte gewälzt und war am Ende ziemlich entnervt. Tausenderlei Vorschläge was man tun soll, das man Wachteln aufschneiden würzen, massieren, anbraten und erst dann ins Rohr schieben soll, weil sie sonst nicht saftig und lecker sind. Mir rauchte erstmal der Kopf und gefallen taten mir die Wachtel-Rezepte auch alle nicht so wirklich. Dunkel erinnerte ich mich dann, dass mein Dad als ich 17 war, schon mal Wachteln als Beute in die Küche meiner Eltern geschleppt hatte und meine Mom sich weigerte die zuzubereiten. Damals hatte ich die ganz unbedarft einfach wie kleine Brathühner mit Thymian und Rotwein versehen in den Backofen geschoben - an Trockenheit konnte ich mich jetzt nicht wirklich erinnern. Beflügelt von dieser Erinnerung hab ich also was simples mit den Wachteln angestellt.

Rezept für gebratene Wachteln

4 küchenfertige Wachteln
4 große Zehen Knoblauch
1 TL getrockneter Rosmarin
1/2 TL Salz
Olivenöl
Wasser
Küchengarn

Zubereitung der Wachteln

  • Die Wachteln waschen, trockentupfen und eventuell vorhandene Federkiele entfernen.
  • Auf das Rost einer Bratenform legen. Knoblauchzehen schälen und je eine davon im Innern der Wachteln versenken.
  • Rosmarin, Salz und etwas Olivenöl vermischen. Die Wachteln damit einstreichen. Wer mag kann es auch gerne besonders tiefsinnig einmassieren.
  • Die Beinchen dressieren - sprich zusammenbinden - damit die Wachteln später nicht (wie ich woanders gelesen habe) wie massakrierte kulinarische Vergewaltigungsopfer aussehen.
  • Wasser in die Bratenform gießen, so dass die Vögel davon auf dem Rost nicht berührt werden.
  • Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei 170-180° (soweit ich mich erinnere) garen.

Wachtel-Fazit

Lecker, knusprig, saftig. Wir waren jedenfalls ganz begeistert und das doch sehr einfache Rezept wurde den kleinen Leckerbissen mehr als gerecht. Die im Innern im Saft der Wachtel mitgegarte Knoblauchzehe hat das Fleisch wunderbar sanft parfümiert und schmeckte selbst auch genial. Beim nächsten Mal gerne mit ein oder zwei Knoblauchzehen mehr.

Auch hier: Rezept für Crinkle Cookies

Noch vorgestern bei Foodfreak schokohungrig angelechzt, heute Nacht schon auf meinem Teller: Crinkle Cookies. Da am morgigen Nachmittag jetzt gleich wieder das Treffen meiner Spinngruppe im heimischen Wohnzimmer statt findet (Woll-, Spindel- und Spinnradbegeisterte in Berlin sind hiermit herzlich eingeladen, mailt mich einfach an), nehme ich das wie immer zum Vorwand Anlass was Leckeres zu backen. Diesmal halt schokoladenoverkillmäßige Schokoladenkekse. Total selbstlos versteht sich. So bin ich halt.

Zutaten für die Schoko-Cookies
(für ca. 20 große Kekse)

175 g Zartbitterschokolade
175 g Mehl
150 g Zucker
50 g Butter
2 Eier
1/4 TL gemahlene Vanille
1/2 TL Backpulver
Prise Salz
Puderzucker

Zubereitung der Schokoladenkekse

  • Schokolade in Stücke brechen und zusammen mit der Butter im Wasserbad schmelzen.
  • Eier, Zucker und Vanille in einerr großen Schüssel mit dem Schneebesen schaumig schlagen.
  • Die Schokoladen-Butter-Masse etwas runterkühlen lassen (damit das Ei nicht sofort denaturiert) und unter die Zuckermasse mischen.
  • Mit einem Kochlöffel oder Mixer das mit Salz und Backpulver vermischte Mehl einarbeiten.
  • Der Teig ist dann wie ein fester Rührteig. Die Schüssel für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. Er zieht dann nochmals richtig an und wird fest. So wie schokoladige Knetmasse.
  • Mit einem Löffel oder Eisportionierer Teig abstechen, mit den Händen zu Kugeln formen. Die Kugeln in einer Schüssel mit Puderzucker rollen, so dass sie wirklich dick bedeckt sind, erst das ergibt beim Backen den richtigen "crinkle"-Effekt.
  • Die Kugel auf das mit Backpapier ausgelegte Blech legen, mit der Hand platt drücken. Genug Platz zwischen dein einzelnen Cookies lassen.
  • Bei 160° ca. 12 Minuten backen. Wie schon bei Foodfreak beschrieben: weniger ist mehr - auch bei mir waren sie leider nen Hauch zu lange drinnen. Auskühlen lassen und nicht alle auf einmal aufknabbern.

Crinkle Cookies Fazit

Geil. Wirklich. Außen knursprig-klebrig, innen bezaubernd browniemäßig-weich. Hach. Jetzt kommt aber mein kleines "aber". Aber ich habe den Fehler gemacht zu süße Schokolade zu verwenden. Ich habe direkt die doppelte Menge Teig gemacht und zu 2/3 Herbe Sahne und 1/3 80% Zartbitter Schoki verwendet. Mir persönlich sind die Kekse so eigentlich etwas zu süß, beim nächsten Mal (und das wird es garantiert geben) also nur ganz dunkle Schokolade verwenden und die Kekse sofort aufessen. Warm schmecken sie einfach viel besser als kalt.

Wie man sieht, ist mir die Optik auch noch nicht so ganz gelungen. Vielleicht hätte ich sie nicht so sehr mit den Händen glatt rollen sollen? Mal sehen, wie sie heute bei meinen Mädels ankommen. Das Rezept ist wirklich supersimpel und auch anfängergeeignet. Eventuell würde ich die Kekse beim nächsten Mal auch etwas kleiner formen. Wenn man die Schokokekse vor Fraßfeinden schützt, sollen sie angeblich bis zu fünf Tage halten.

Nachtrag September  2011: Crinkle Cookies reloaded

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