Berliner Freestyle-Küche, quer durch Kontinente & Zeitzonen

Okonomiyaki – japanische Pizza (abgespeckte Variante)

Es ist bestimmt schon über 10 Jahre her, da habe ich im Fernsehen einen Bericht von Jean Pütz über Japan gesehen. Unter anderem stellte er da ein typisches und sehr beliebtes Straßengericht vor. Bis heute (2009) war ich ja der seltsamen Annahme verfallen, dass er die Dinger damals "Itatakimas" genannt hat. Eine kurze Netzrecherche hat schon vor längerer Zeit ergeben, dass das a) "Danke fürs Kochen!" bedeutet und b) schlicht falsch ist.

Rezept für Okonomiyaki, japanische Pfannkuchen mit Weißkohl. Hier mit europäischen Zutaten aus der Vorratskammer.

(Edit 2023: Ich habe dem Rezept mal neue Fotos geschenkt und die alten Aufnahmen an das Artikelende verbannt.)

 

Rezept für Okonomiyaki mit Zutaten aus der Vorratskammer

 

Okonomiyaki - herzhafte japanische Kohlpfannkuchen

Da der Herzmensch heute Gelüste gen namenloses japanisches Gericht geäußert hat, habe ich Tante Google nochmal angeworfen und dabei festgestellt, dass es sich bei den asiatischen Kohlpfannkuchen, die wir gerne essen um "Okonomiyaki" handelt. Das Gericht ist eine typische Spezialität aus der Region um Ōsaka und Hiroshima und wird im Original natürlich mit ausgefeilteren Zutaten hergestellt als ich sie nutze. Bei der authentischen Version wandern spezielles Okonomiyaki-Mehl und Fischbrühe (Dashi)* in den Teig, während Thunfischflocken (Katsuobushi)* und Aonori (Algen)*, japanische Mayonnaise* und eine spezielle Okonomi-Sauce als Topping essentielle Bestandteile sind.  Wegen der vielfältigen Zutaten, die in oder auf den Teig wandern, wird es gerne auch als japanische Pizza bezeichnet.

Japanische Küche: Rezept für Okomiyaki im Osaka-Style

Nunja, gekocht habe ich heute dennoch nach meinem selbstzusammengebrauten Rezept, in welchem ich die Zutaten immer relativ frei  aus dem Handgelenk hineinwerfe.  Meine europäisierte Version ist grob im Ōsaka-Style gehalten (alle wesentlichen Zutaten wandern in den Teig), auch wenn sie nur sehr entfernt an das japanische Original angelehnt ist. Die authentische Variante gilt es dann nochmal in Ruhe und Muße auszuprobieren. Traditionell gibt es aber auch hier eine große Variationsbreite: Kohl ist als Hauptzutat ein Muss, aber von rein vegetarisch über diverses Fleisch und Meeresfrüchte bis hin zu Surimi ist fast alles möglich.

 

Rezept für japanische Kohlpfannkuhen Okonomiyaki

 

Rezept für Okonomiyaki (europäisierte Variante)

300 g Weizenmehl
1/2 Weißkohl
350 ml Wasser
150 g Schinkenwürfelchen
3-4 Eier
1 TL Five-Spice-Powder*
1,5 TL Salz
1/2 TL edelsüßes Paprikapulver
(optional: 1/4 TL Zimt, 1/8 TL Knoblauchpulver)
etwas frisch gemahlenen Pfeffer
neutrales Öl zum Ausbacken

Zubereitung der Okonomiyaki

  • Mehl, Gewürze, Eier und Wasser zu einem dicken Teig verquirlen und 30 Minuten quellen lassen.
  • Weißkohl putzen und fein hobeln, bzw. durch die Küchenmaschine jagen.
  • Den geschnittenen, gewaschenen und gut abgetropften Weißkohl zusammen mit den Schinkenwürfelchen unter den Teig heben.
  • Eine große flache Pfanne mit etwas Öl erhitzen, eine Kelle Pfannkuchenteig hineinsetzen und etwas ausbreiten.
  • Den Pfannkuchen bei mittlerer Hitze goldbraun braten, umdrehen, flach drücken, weiterbraten. Die Hitze sollte nicht zu groß sein, sonst sind die dicken Kohlpfannkuchen  verbrannt, bevor sie auch in der Mitte gar sind.
  • Wenn der Pfannkuchen durchgegart und goldbraun ist, aus der Pfanne nehmen und auf Küchenkrepp setzen. Warmhalten bis man gemeinsam drüber herfallen kann.

 

Okonomiyaki-Fazit

Im Grunde sind es ja nur asiatisch aufgepeppte Gemüsepfannkuchen in die man nach Lust und Laune Dinge hineinwerfen kann. Ich vermute auch im japanischen Raum wird es in den heimischen Küchen recht variabel und gerne mit dem zubereitet was sich gerade noch in der Vorratskammer befindet.  Mit Krabben schmecken die Dinger jedenfalls auch toll. Getoppt wird das Ganze normalerweise mit japanischer Mayonaise und Okonomi-Sauce*.  Als Ersatz kann eins Ketchup nehmen  oder selbstgekochtes fruchtiges Pflaumen-Chutney.  Bei uns gibt es auch schon mal nen Kräuterquark mit Schnittlauch dazu, Okonomiyaki sind halt vielfältig. 😊

 

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Okonomiyaki - japanische Pfannkuchen mit Weißkohl

 

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Nachgemacht: Türkische Honignüsse mit Sesam

Letztens erblickten meine hungrigen Äuglein im CorumBlog ein Rezept für gebrannte Erdnüsse mit Honig und Sesam. Da jetzt schon ein paar Pakete zum Verschicken und Verschenken anstehen und ich die Nüsschen auch gerne zu Weihnachten als kulinarische Weihnachtsgeschenke meinen Liebsten angedeihen lassen wollte, hab ich diese orientalische Süßigkeit dann auch mal ausprobiert.

Rezept für gebrannte Honig-Sesam-Erdnüsse

1 Tüte Erdnüsse, in der Schale geröstet. Ergibt nach dem Abfummeln selbiger ca. 200 g
2 EL Honig
3-4 EL Sesam (ca. 50 g)
1 Prise Meersalz

Zubereitung der türkischen Honig-Nüsse

  • Den Sesam ohne Fett in eine Pfanne geben und rösten. Laut Sus bis sie anfangen zu platzen. Meine Sesamkörnchen haben sich schlicht geweigert zu platzen, also habe ich sie einfach goldbraun geröstet und dann in einer Schale beiseite gestellt.
  • Als nächstes wanderten die geschälten Erdnüsse in die Pfanne und werden ebenfalls hübsch angeröstet, aber nur wenig, da die Erdnüsse ja noch länger in der Pfanne bleiben und sonst schwarz werden. Da wir direkt die doppelte Menge gemacht haben, haben mein Mann und ich einen wundervollen nuss-schälenden Abend wie die Eichhörnchen vorm Fernseher verbracht. 😉
  • Den Honig und das Salz darüber geben, dabei ständig weiterrühren und noch circa drei Minuten rösten. Den schon gerösteten Sesam unterrühren.
  • Die klebrige Nussmasse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und möglichst glatt streichen.
  • Die leckeren Erdnussteilchen in Ruhe erkalten lassen, danach in Stücke brechen und in eine mit Pergamentpapier ausgelegte Dose füllen.

Kandierte-Erdnuss-Fazit

Der Honig ist richtig karamellisiert und umhüllt die Nüsse und den Sesam glatt und kaum noch klebrig. Ich bin jetzt nicht so der Honig-Fan, von meinem Gatten wurde mir aber versichert, dass die Nüsse sehr, sehr lecker und damit verschenkwürdig sind. Ich werds demnächst nochmal mit Mandeln auspobieren.

DFssgF 5 – mein Fresspaket ist daaaaa!

Mein Fresspaket ist daaaa!

Na gut, schon ein bissel länger da. Donnerstag letzte Woche ist es angekommen und die Versenderin meines lukullisches Fresspaketchen aus dem Frankenland ist Petra von Brot und Rosen, die ich - damals noch mit meinem alten Blog - fresstechnisch im letzten Jahr beglückt habe.

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Wer jetzt gar keine Ahnung hat wovon ich fasele: das DFssgF ist eine Blogaktion von Rosa und heißt nicht anderes, als "Deutsche Foodblogger schicken sich gegenseitig Fresspakete" - ich bin dieses Jahr zum dritten Mal dabei gewesen und werde jederzeit gerne wieder zur Täterin.

Fresspaket(Sieht das nicht lecker aus?)

Aus dem Land der Karpfenteiche kommen also mittelfränkische Spezialitäten, die schon zum Teil in unseren Mägen gelandet sind. Ich mags zwar süß, aber auch gerne deftig, deswegen ist der Inhalt genau meine Kragenweite. 🙂 Im Paket waren:

  • Geräuchertes und gepfeffertes Karpfenfilet, schon aufgfressen. Habe zum ersten Mal bewusst Karpfen gegessen, erstaunlich essbar und lecker.
  • Eine Flasche naturtrübes Kellerbier einer kleinen unterfränkischen Brauerei. Die obligatorische Bierflasche darf im Fresspaket natürlich nicht fehlen - allerdings überantworte ich die meinem Gemahl, werde aber pflichtgemäß natürlich einen Schluck probieren.
  • Ein Glas  Meerrettich. Ein wenig davon gab es zum Karpfen, war aber nicht so ganz unsers. Aber zu Weihnachten ist Rinderzunge geplant, dazu passt es perfekt - aufgeschlagen mit etwas Sahne. Aus der Ferne wurde das Glas quasi schon von meiner Mom meerrettichgierend in Besitz genommen. 😉
  • Ein Tütchen Lebkuchengewürz. Super, kommt mir seeehr gelegen - hab am Wochenende schon die zweite weihnachtliche Backorgie hinter mich gebracht und Lebkuchen sind eh geplant.
  • Ein Päckchen Lakritzfischchen, äh Lakritzkarpfen natürlich. 😉
  • Ein selbstgebackener furchtbar lecker riechender Früchtekuchen. Ich war leider so blöd ihn bis zum Wochenende aufzubewahren - ich dachte Früchtkuchen hält sich so lange. Leider war er sanft angeschimmelt als wir ihn dann zum Kaffee anschneiden wollten. Hab mich wirklich sehr über mich selbst geärgert und finds schade, dass mir der Geschmack entgangen ist. Naja, selbst schuld.
  • Eine große Dose Presswurst. Die gibt es demnächst mal als Brotzeit mit gutem Brot vom Biobäcker und zusammen mit dem Bier.
  • Und ein großes Paket Weihnachtstee - noch unprobiert, da wir aber gerne Tee vernichten wird es natürlich voller Freude vernichtet.

Also liebe Petra: einen herzlichen Dank für die vielfältigen Leckerein! Mein Paket ist leider etwas verzögert, ich packe es aber heute noch fertig und schicke es morgen auf den Weg. Versprochen.

Es gibt was zu gewinnen… :-)

Ich gehe zwar gerade in Arbeit unter (ein Hoch auf die Prokrastination ;-)) - das Drucktermine aber auch immer so plötzlich sein müssen, nicht das man nicht schon seit Wochen von Ihnen weiß 😉 - ich mag trotzdem auf eine vorweihnachtliche Aktion hinweisen.

weinglas

Ich betreibe ja nebenberuflich noch den Shop "BellaDonna`s Jewels" und verkaufe da selbstgefertigten Schmuck und vor allem gravierte Gläser. Heute habe ich endlich mal einen eigenen twitter-Account eingerichtet und anlässlich dieses großartigen Ereignisses verlose ich auch eine Kleinigkeit. Vielleicht ist es ja ein hübsches Weihnachtsgeschenk für jemanden. Genaueres und die Teilnahmebedingungen erfahrt ihr in den News des Shops.

brosche

Liebe Grüße,

Shermin

Rezept für schottisch-beschwippsten Bratapfel

Mein lieber Kollege Wolfgang Schwerdt krähte gestern via twitter nach einem Bratapfel-Rezept. Wahrscheinlich isses nun vieeel zu spät, aber seine Frage löste in mir eine innere Bratapfel-Sucht aus. Ich muss eh gleich noch einen Käsekuchen backen, morgen fällt meine Schwiegermutter und die Schwieger-Omi zum Kaffee bei uns ein, da passen ein paar Bratäpfel als fruchtig-weihnachtliches Nebenher perfekt dazu. Also gibt es jetzt als Mittagessen den bratapfeltechnischen Probelauf.

Bisher hab ich meine Bratäpfel immer nur pi-mal-Daumen zusammengerührt und lecker waren sie immer, ich versuche die Dinge die ich da reinwerfe möglichst korrekt festzuhalten.

Rezept für schottisch-beschwippsten Bratapfel

(für 2 Personen)

4 TL Mandelsplitter
3 gehäufte TL Lieblingsmarmelade (bei uns wars das gute Pflaumenmus aus Prag)
1/4 TL Zimt
2 TL Sultaninen
2 TL schottischer Whisky
2 Boskop-Äpfel
1 Paket Vanillesauce (für Faule & mit einer Prise schlechtem Gewissen, die Kochprofis können die natürlich auch selbst machen. ;-))
Butterflöckchen

Zubereitung Bratäpfel

  • Die Äpfel gründlich waschen und mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse, die Blüte und den Stiel ausstechen.
  • Da die Äpfel sonst auslaufen würden, mit einem Messer den Stempel ca. 1 cm hoch abschneiden und wieder als Stopfen hinein drücken.
  • Mit dem Apfelausstecher die Öffnung im oberen Bereich und der Mitte noch etwas erweitern. Reste des Kerngehäuses heraushobeln und mehr Platz für die leckere Füllung schaffen.
  • In einem Schüsselchen alle Zutaten für die Füllung gründlich verrühren.

  • Die Äpfel in eine Auflaufform setzen und mit einem Löffelchen (und notfalls den sauberen Fingern) die Füllung hineinstopfen, ein Butterflöckchen draufsetzen.
  • Bei 175° für 30- 45 Minuten (je nach Apfelgröße) backen. Danach vorsichtig herausheben, auf einem Teller anrichten, mit Vanillesauce tränken und noch heiß vernichten.

Bratapfel: ein weihnachtliches Dessert

Mjam! Ich stand im Supermarkt eben auch schon zweifelnd vor dem Rohmarzipan. Die Äpfel damit gefüllt und gebacken sind ja auch eine ideale Kombination, mein Vorschlag wäre statt Marmelade einfach (möglichst weiches und cremiges) Marzipan zu verwenden. Ich hatte auch schon mal steinhartes Zeugs, dass könnte man nur in Stückchen geschnitten unter die Füllung heben. Wir haben unsere Äpfelchen restlos verputzt, aber was für die schlanke Hüfte ist das trotz Alibi-Obst natürlich trotzdem nicht.... Nur welches Weihnachtsrezept ist das schon... 😉

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