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Rezept für vegane Brownies

Am Samstag wachte ich auf und dachte: "Ein perfekter Tag für Brownies!".  Da lieber Besuch an stand, der sich vegan ernährt, mussten diese allerdings frei von tierischen Produkten sein.

Die Suche nach dem perfekten Brownie-Rezept

Meine üblichen Brownies aka mein geheimes Schokoladenblechkuchenrezept, die Chocolate Cherry Brownies oder der Chocolate Brownie Pudding schieden wegen zu vieler Eier und Milchprodukte als essentielle Bestandteile aus. Bei den Mengen hätte eine Veganisierung durch Ersetzen schlicht nicht funktioniert. Dunkel erinnerte ich mich, dass ich vor ein paar Monaten ein Brownie Rezepte aus dem Kochbuch irgendeines veganen Sternekochs ausprobiert hatte, das geschmacklich recht okay-ish war. Am nächsten Tag allerdings so furztrocken und bröselig waren, dass man daraus nur noch Brownie-Bites mit massenhaft Frischkäse herstellen konnte. Aber das fand ich nicht wieder. Ich konnte mich nicht mal an den Namen erinnern. 🙁 Als ich meine Suche auf das Netz ausweitete, stellte ich zu meinem Erschrecken fest, dass es kein einziges, verdammtes, normales, veganes Brownierezept zu geben schien.

Das Rezept für meine veganen Brownies und viele andere Köstlichkeiten mit Zutaten aus dem Vorrat, findet ihr übrigens auch in meinem Rezeptbuch "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer"*. Das Büchlein ist nicht nur für euch hübsch, sondern auch ein schönes Geschenk und Mitbringsel.

Geile vegane Brownies. Einfaches und schnelles Rezept für vegane Brownies

Tierfreie Stino-Brownies - mit Zutaten aus der Vorratskammer

Dabei hatte ich nicht mal super hohe Ansprüche: Alles was ich wollte, war ein beim ersten Durchlesen sinnvoll und backbar erscheinendes Rezept, dass nicht hektoliterweise Öl benötigte (Ernsthaft? 350 ml Öl auf 150 g Mehl??) oder fancy Zutaten wie Bohnen, Avocados, Tahin, Erdnussmus, Kokosblütenzucker, Mandelmus, Leinsamen, Agavendicksaft, pürierte Datteln, Erbsen, Kokosmehl, Apfelmus, Süßkartoffeln (Ich mein.. really?!) oder Seidentofutiere enthielt. Ich wollte auch keine zuckerreduzierten (durch Datteln und Bananen? Auch Fruchtzucker ist btw. Zucker, Kinder.) oder glutenfreien Versionen.

Ich wollte ganz simple, stinknormale, saftig-feuchte Brownies. Mit garstigem Weißmehl und bösem Kristallzucker. Mit ordentlich Zartbitterschoki drin und neutralem Öl - dem Zeugs, was ich halt eh Zuhause in der Küche und der Vorratskammer rumliegen habe, nur halt ohne tierische Produkte. Mein einziges Zugeständnis an die tierleidfreie Ernährungswelt sollte Pflanzenmilch der Wahl sein - weil die kriegt man wirklich inzwischen auch in jedem Discounter in Hintertupfingen nachgeschmissen.
(Und falls nicht, habe ich hier mein Blitzrezept zum Herstellen einer pflanzlichen Milchalternative für euch.)

Da ich nicht fand, was ich suchte, habe ich kurzerhand experimentelle vegane Brownies gebacken. Experimentelles Backen an sich erfordert schon viele Erfahrungswerte und kann ziemlich vor die Wand gehen. Beim veganen Backen gilt das besonders - ich, bzw. ihr hattet aber zweierlei Glück: a) Die Brownies sind ganz hervorragend geworden. Wunderbar feucht, klietschig, gaumenverklebend schokoladig, aromatisch, köstlich. Und b) ich habe daran gedacht mir die Zutaten und sogar die Backzeiten aufzuschreiben, was zu diesem Blogartikel führt und dazu, dass ich meine Experimentellen veganen Stino-Brownies samt Handy-Schnappschüssen direkt mit euch teilen kann. Los. Freut euch. 🙂

Rezept für vegane Brownies

250 g Mehl
250 g Zucker
250 ml Hafermilch (oder eine andere Pflanzenmilch, wenn gewollt, auch Kuhmilch)
125 ml neutrales Öl (bei mir: Sonnenblumenöl)
70 g echter Kakao
200 g Zartbitterschokolade oder Zartbitterkuvertüre
1/8 TL gemahlene Vanille (alternativ: ausgekratzte Vanilleschote oder halt weglassen)

Equipment: Brownie-Backform* in 23 x 23 cm, Backpapier, Schneebesen oder Mixer/Küchenmaschine

Zubereitung

  • Alle trockenen Zutaten in einer Backschüssel miteinander verrühren.
  • Die Schokolade im Wasserbad oder vorsichtig in der Mikrowelle in einer Schüssel schmelzen. (Falls ihr die Mikrowellenmethode verwendet: Ich lasse sie zum Teil schmelzen und dann etwas stehen, durch die Schüsselwärme schmilzt der Rest dann auch. Zwischendurch durchrühren.)
  • Nach und nach die Pflanzenmilch und das Öl in die trockenen Zutaten einarbeiten. Entweder mit einem Mixer oder einfach mit einem Schneebesen, das geht ganz gut.
  • Wenn der Teig homogen und ohne Klümpchen ist, rasch die flüssige Schokolade einarbeiten. Der Brownieteig zieht dadurch etwas an. (Pssst! Teignascher*innen: Der rohe Brownieteig ist super lecker. Da keine Eier drin sind, können da auch Kinder mal naschen.)
  • Eine Brownieform mit Backpapier auslegen. Das geht ganz gut, wenn man einen Bogen Backpapier drauf legt und dann die Ecken runterdrückt und einfaltet. Kann ruhig etwas krumm und schief sein, hauptsache es liegt einigermaßen an der Wand an und hält den Teig.
  • Den Teig in die Backform füllen und glatt streichen.
  • Im vorgeheizten Ofen (175 °C Umluft, mittlere Schiene) 30 Minuten backen. Rausnehmen, etwas runterkühlen lassen und dann die Brownies in Stücke schneiden und noch warm vernaschen. Runtergekühlt schmecken sie natürlich auch ganz hervorragend. Selbstlose Tests ergaben, dass sie auch nach zwei Tagen noch äußerst delikat sind.

 

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Chocolate Cherry Brownies

Die Brownies hatte Tobias schon vor längerer Zeit verbloggt - endlich komme ich mal dazu, sie nachzubacken.  (Für die Interessierten hier die englischsprachige Quelle bei 101 Cookbooks.) Na gut, eigentlich habe ich keine Zeit und ein Wochenende voller Arbeit vor mir (die Drucklegung naht im Februar besonders früh) - aber gerade dann braucht man ja eine ..äh... Winzigkeit Zucker und Schokolade zur Nervenstärke. Ne'est-ce pas? Ich bin also ein Opfer der Umstände und förmlich dazu gezwungen diesen Schokoladenkuchen zu backen. Quasi. Und so.

Rezept für Chococlate Cherry Brownies

1 Glas Sauerkirschen, Abtropfgewicht 350 g (Alternativ: 300 g getrocknete Kirschen, am Vortag in Portwein eingelegt. Nachtrag: Die getrockneten Kirschen waren nicht so der Renner. Ich backe die Brownies inzwischen fast immer mit getrockneten Cranberries, manchmal auch zusammen mit ein paar Softpflaumen, die in Portwein eingelegt wurden.)
300 g Zartbitterschokolade zum Einschmelzen
100 g Zartbitterschokolade für Schokostückchen
250 g Brauner Zucker
125 g Creme Fraiche
4 Eier
80 g Butter
55 g Mehl
40 g echter Kakaopulver
Mark 1/2 Vanilleschote
2 TL Backpulver
Prise Meersalz

Zubereitung der Schokoladen-Brownies

  • 300 g Schokolade bei mäßiger Hitze im Wasserbad schmelzen, Butter und Zucker dazu geben und etwas abkühlen lassen.
  • In einer zweiten Schale die trockenen Zutaten miteinander vermischen und beiseite stellen. Die Kirschen abtropfen lassen und die restlichen 100 g Schokolade fein hacken.
  • Eine rechteckige Auflaufform mit Backpapier auslegen.
  • Die Eier jeweils einzeln mit einem Löffel unter die abgekühlte Schokoladenmasse mixen. Darauf achten, dass die Temperatur unter 40° liegt, da Eiweiß sonst sofort denaturiert. Danach die Mehlmischung unterheben.
  • Abschließend per Hand die Schokoladenstückchen, Creme Fraiche und die Kirschen untermischen. Letztere relativ vorsichtig, da es sonst Kirschmatsch gibt.
  • Den Brownie-Teig in die Auflaufform füllen und bei 175° ca. 40-50 Minuten backen.
  • Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen (nicht vorschnell ein Stückchen rausschneiden und sich die Zunge verbrennen), mit echtem Kakao überpudern und in Stückchen schneiden.

Brownie-Rezept-Fazit

Vielleicht habe ich es schon mal erwähnt. So ganz am Rande: Ich mag Schokolade. Ein wenig. Gut...ein wenig sehr. Vor allem in der Kombination mit Früchten. Und das hier ist ... hach.. Death by Chocolate. Oben knusprig, im Innern warm, locker-fluffig, schokoladig, schokoladig, schokoladig und saftig. Mjam. Leider war meine Gier auf Schoko-Brownies zu groß die Zeit zu knapp, um die Variante mit den getrockneten, am Vortag in Portwein eingelegten Kirschen auszuprobieren. Wird aber nachgeholt! Versprochen!

Die Zuckermenge hatte ich schon um 50g reduziert - mir sind die Brownies so immer noch fast einen Tick zu süß. Und ich vermute, dass sie mit den in Alkohol eingelegten Trockenfrüchten einfach noch eine Spur göttlicher und "runder" schmecken würde.  (Ja, ja.. immer hab icke watt zu meckan! ;-))

Edit - der Tag danach

Durch eine Nacht im Kühlschrank sind die Brownies nicht mehr so fluffig, sondern kompakt-schokoladig. Die eingerührten Schokoladensplitter sind jetzt wirklich wahrnehmbar und die zuckrige Süße etwas zurückgetreten: einfach perfekt.

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