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Cucumber Sandwiches – Gurkenbrot in edel

Na klar, Gurke auf dem Butterbrot kann echt lecker sein. Aber man kann auch mehr daraus machen, als schlicht ein paar Gürkchen aufs Brot zu klatschen. In Großbritannien hat man die Fertigung des Gurkenbrots zum Tee schon in viktorianischen Zeiten auf einen Thron gehoben und an der Zubereitung dieses britischen Klassikers scheiden sich die Geister.

Cucumber Sandwiches - frischer & leichter Snack zur Teatime.

Gurkensandwiches zum Nachmittagstee

Kleine Sandwiches, belegt mit Kresse, Ei oder eben Gurke sind britische Klassiker, die sich neben so hübschen und deliziösen Dingen wie frisch gebackenen Scones, Clotted Cream, Konfitüre, Lemon Curd, Teebrot, Zitronenkuchen oder Keksartigem wie Shortbread zur Teezeit auf dem Tisch tummeln können.

Brot mit Gurke belegt
Unzählige Varianten gibt es dazu: Vollkornbrot, Weißbrot, ganz klassisch mit Butter, mit Frischkäse, Gurken aushöhlen, säuern, würzen, in Scheiben, in Streifen, hauchdünn geschnitten, fett gestapelt, mit Marmite (Buuuuäääähhh!), mit frischer Minze oder Zitronenschale (Mjam! Definitiv in Planung.). Doch egal wie man sein Cucumber Sandwich letztendlich zubereitet - ob etwas proletarischer oder total fancy und posh -, die Gurkensandwiches passen nicht nur zum Afternoon Tea, sondern einfach zum Frühling oder als leichtes Essen in den Sommer. Für mein relativ puristisches Rezept für die belegten Brote habe ich mich an diesem Artikel über das perfekte Cucumber Sandwich vom Guardian orientiert. Und den Rat der Autorin in den Wind geschlagen, die Gurken vorab nicht zu säuern. Ich mag die Frische des Zitronensafts und diesen ganz entfernten Touch von eingelegten Gürkchen.

Marinierte Gurke für Cucumber SandwichBelegte Brote mit Gurke / Sucumber SandwichesDas perfekte Brot für's Sandwich

Aber - und das ist eben halt so - mit dem Brot steht und fällt das Sandwich. Oder besser gesagt: dieses spezielle Rezept für das Gurkensandwich steht und fällt damit. Da meine erste Fotosession mit den belegten Broten optisch leider durch fiel, das Lieblingsweißbrot aber nicht immer dann verfügbar ist, wenn ich gerade im Besitz eines geeigneten Zeitfensters bin, habe ich für die Fotos zum Supermarktbrot gegriffen. Die Cucumber Sandwiches - gemacht mit gutem und dünn geschnittenem Bäcker-Toastbrot - schmecken fantastisch. (Auch wenn die Krume vielleicht nicht 100% ideal dafür war). Der zarte Eigengeschmack der Gurke kommt gut durch, das Frische der Zitrone, die Cremigkeit der Butter, der Hauch Pfeffer. Beim Sandwichbrot aus der Tüte schmeckt es schon okay, aber das Brot steht geschmacklich viel zu stark im Vordergrund und ist halt pappig und schlicht too much. Eine Lösung wäre es, für solches Brot deutlich dickere Gurkenscheiben und zusätzliche Geschmackskomponenten zu verwenden, die gegen den Eigengeschmack des Brotes auch ankommen.

GurkensandwichesDie Mustache-Formen habe ich natürlich nicht selbst aus dem Brot geschnitzt, sondern den sehr genialen Schnurrbart-Sandwich-Cutter* benutzt, den ich von einer lieben Freundin zu Weihnachten bekam.

How to make a Cucumber Sandwich

Rezept für Cucumber Sandwiches (Gurkensandwiches)

6 dünne Scheiben gutes Weißbrot
1/2 Salatgurke
Butter (zimmerwarm)
Saft 1/2 Zitrone
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
feines Meersalz

Zubereitung

  • Die halbierte Gurke schälen und längs in möglichst dünne Scheiben schneiden, nur das Fruchtfleisch verwenden, nicht das Kerngehäuse. Das geht mit einem scharfen Sparschäler sehr gut, am Ende bleibt nur ein viereckiger Block aus den Gurkeninnereien zurück.
  • Die länglichen Gurkenscheiben in ein Sieb geben, salzen und mit dem Zitronensaft säuern. Mit den Händen alles vorsichtig untermischen, so dass jede Scheibe benetzt ist. Für 20 Minuten Wasser ziehen lassen.
  • Die Gurkenscheiben auf Küchenpapier trocken tupfen.
  • Drei Brotscheiben großzügig buttern und die Gurkenscheiben überlappend auflegen (wie ein Gurkenschuppenkleid ;)).
  • Sanft pfeffern und die restlichen drei - ebenfalls gebutterten - Brotscheiben auflegen und sanft andrücken.
  • Die Kruste abschneiden und das Gurkensandwich in Dreiecke oder längliche Rechtecke schneiden. Alternativ wäre dies der richtige Zeitpunkt für den Sandwichcutter. Sofort servieren - am besten zu einer Kanne Tee und einem guten Buch oder Gespräch.

 

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Es wird britisch: Scones zur Teatime

Ich glaube ich erzähle kein großes Geheimnis, wenn ich schreibe, dass der Liebste und ich einen stark anglophilen Hang besitzen. Und was sagt mehr "Britannia" als der klassische Cream Tea? Oder wie bei uns - durch die Ergänzung mit herzhaften Gurkensandwiches - eben der Afternoon Tea.

Afternoon Tea mit Scones, Clotted Cream & Cucumber Sandwiches - Essen für Anglophile

Ein Dreigestirn aus Arbeit, Renovierungswahnsinn und "Autsch!" ist seit Mitte Januar damit beschäftigt, meine Zeit zu fressen - was auch meine merkwürdige Ruhe hier erklärt. Mit diesem klassischen britischen Gebäck haben wir uns dann aber den Januar etwas versüßt. Der Teig für diese traditionellen Scones ist schnell gemacht und direkt warm aus dem Ofen sind die kleinen Teilchen einfach toll. Im deutschsprachigen Raum firmieren sie auch unter dem etwas seltsamen Namen "Kuchenbrötchen", was von Textur und Geschmack her eigentlich eine gute Beschreibung ist. Die nur sanft gesüßten Scones sind von der Textur her eine Melange aus mürbe, fluffig-weich, sanft feucht, kompakt und dennoch irgendwie kuchig fest. Für uns sind sie so perfekt, in London habe ich jedenfalls teils deutlich schlechtere bekommen.

Klassische britische Teatime mit Scones, clotted Cream und Tee.

It's Teatime - Rezepte zum Afternoon Tea

Das Rezept für die Scones habe ich dem Buch "It's Teatime"* von Susannah Blake entnommen. Ich hatte es mir zum Geburtstag gewünscht und war sehr angenehm überrascht, dass ich nicht nur Rezepte zum klassischen britischen Afternoon Tea und High Tea darin fand, sondern allerlei Ideen für Tea Partys - von der Baby Shower Party bis zu Interpretationen von orientalischen, karibischen, französischen oder japanischen Teestunden. Susannah Blake galoppiert inhaltlich (und mit schönen Fotografien illustriert) quer über den Erdball und kredenzt wirklich wunderbare Sachen; insgesamt stellt sie 20 verschiedene Teetafeln vor, sogar zum  Eistee mit Scarlet O'Hara wird geladen. Mich persönlich störte - abgesehen von dem Klassiker der falschen Seitenangabe - bei den vorgestellten Rezepten allerdings das Fehlen der ursprünglichen landestypischen Bezeichnungen. Ich forsche gerne etwas nach, vergleiche Rezepte, suche nach Quellen und Ursprüngen. Auch etwas zusätzliche Information zur Autorin finde ich immer ganz sympathisch - fehlt mir hier leider ebenfalls.

Zum Afternoon Tea gab es ganz klassisch Clotted Cream* (nachdem ich mir ellenlang überlegt hatte, wie man die substituieren könne, habe ich dann kurzerhand einfach welche online bestellt) und frisch gekochte Erdbeersauce statt viel zu süßer Erdbeermarmelade. Einfach ein paar tiefgefrorene Erdbeeren mit etwas Wasser, Vanille und 1-2 EL Zucker aufkochen, pürieren, fertig. 😉 Ergänzend kann ich euch noch mein Rezept für Lemon Curd, Schottisches Shortbread, köstliche Gurkensandwiches und meine ganz langsam anwachsende Kategorie für Brit-Food ans Herz legen.

 

Cream Tea mit frisch gebackenen SconesDer lange dunkle Fünfuhrtee der Seele

So. Und jetzt habe ich mir bis hier her alle Douglas Adams Referenzen verkniffen, jetzt geht's einfach nicht mehr, die Assoziationen sitzen mir quasi im Nacken. Ich habe das Buch "Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele"* schon seit ein paar Jahren nicht mehr in den Händen gehabt, werde mich aber baldigst - natürlich begleitet von einer guten Tasse Darjeeling und ein paar köstlichen Scones - daran machen, die Geschichte neu zu erforschen. Ich weiß noch, dass mir das Buch als zerlesenes Exemplar in die Hände fiel und ich als Teenie erstmal etwas leicht verstört von der Geschichte war, aber mich dann doch nach und nach fasziniert festlas. Aus der rosaumwölkten und sconesgepolsterten Erinnerung an die wahnwitzig-absurde Story um den holistischen Detektiv Dirk Gently, seinen Kühlschrank (wichtige Rolle!) und nordische Gottheiten in der Jetztzeit (Von Neil Gaiman gab es doch mit American Gods eine in Ansätzen ähnliche Storyline, nicht?) heraus, behaupte ich ganz frech, dass wer die "Per Anhalter durch die Galaxis"*-Reihe mochte, und nicht haargenau das Selbige hier erwartet und bereit ist, über seinen Tellerrand zu blicken, auch durchaus auch Gefallen an diesem Druckwerk finden kann. Auch der erste Roman dieser leider unvollendet gebliebenen Serie "Der Elektrische Mönch"* hat sich übrigens nachhaltig in meinen Gedanken festgesetzt. Und mit dieser etwas von mir ungewohnt unausführlichen Herleitung (sie will mir aber ganz einfach nicht mehr aus dem Kopf), reiche ich meine Scones als lesehungriges Rezept ein.

Baking Scones - Wie bäckt man Scones?

Rezept für Scones

(für 8-10 Stück)

225 g Mehl
75 g Milch
50 g zimmerwarme Butter
25 g Zucker
1 zimmerwarmes Ei (M)
2 TL Backpulver

Zubereitung

  • In einer Backschüssel das abgewogene Mehl mit dem Backpulver und dem Zucker vermischen.
  • Die Butter in Stückchen dazu geben und mit dem Knethaken einarbeiten, bis sich eine krümelige Masse ergibt.
  • Die Milch und das Ei miteinander verquirlen, 2 EL davon beiseite stellen und den Rest rasch unterkneten.
  • Es sollte sich ein softer, ganz leicht feuchter Teig ergeben.
  • Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, und circa 2 cm dick ausrollen/zurechtdrücken.
  • Mit einem runden Ausstecher (oder einem Trinkglas, Durchmesser ca. 5 cm) Scones ausstechen. Darauf achten, dass man beim Ausstechen den Teig nicht verdreht, da sie sonst ungleichmäßig hochkommen.
  • Die Scones auf ein mit Backpapier bezogenes Blech setzen, mit der übriggebliebenen Eiermilch glasieren und im vorgeheizten Backofen bei 220° (Umluft) auf der mittleren Schiene für 8-10 Minuten goldbraun backen.

Ich bin lesehungrig! Das bibliophil-kulinarische Dauerevent

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Einfacher Plätzchenteig [Grundrezept Mürbeteig]

Ja, ja, ja... ich weiß. Ihr habt euch seit Anfang Dezember an Plätzchen quasi schon überfressen. Trotzdem bekommt ihr jetzt noch ein Grundrezeptklassiker von mir aufs Auge gedrückt.

Selbstgebackene Weihnachtskekse - Grundrezept

Nehmt euch doch alle ein Becherchen alkoholfreien Glühpunsch, lehnt euch zurück und bewundert bitte angemessen meine tollen Entchen mit den Zuckerperlenschnäbeln. Und diese komischen bunten echsenartigen Dinger sollen Dino-Plätzchen* sein. (Jaaahaaa! Die traditionellen Weihnachtsdinos. Wer kennt die nicht?! Den noch vieel traditionelleren Fledermausausstecher hatte ich zu dem Zeitpunkt leider verlegt.)

Klassisches Grundrezept: Mürbeteig

Mürbeteig (oder auch Hackteig, da die Butter früher auch mit einem großen Messer in den Teig eingearbeitet wurde, damit sie nicht warm wird) ist einer der klassischen Grundteige. Mürbeteig funktioniert nach dem Prinzip 3:2:1 (Mehl:Butter:Zucker), ist supersimpel und rasch herstellbar, die Grundzutaten hat man eigentlich fast immer im Haus und er ist vor allem eines: sehr variabel. Egal ob als süßes Weihnachtplätzchen, schottisches Shortbread oder auch mal herzhaft - er hat einen buttrigen Schmelz beim Naschen und ist wunderbar knusprig-mürbe. Mürbteig halt.

Cathedral Cookie mit Bonbons

Backen mit Kindern

Plätzchenteig dieser Art lässt sich übrigens auch hervorragend vorbereiten, im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Und fast jede/r von uns wird als Kind seine ersten Plätzchenbackerlebnisse zur Weihnachtszeit mit solch einem Mürbeteig gehabt haben, der sich portioniert aus der Kühlung entnehmen, gut  ausrollen, mit zahllosen Plätzchenausstechern malträtieren und anschließend mit Zuckerguss und Kuvertüre einbunten lässt. (Okay, okay, blicken wir der gebackenen Realität ins Auge: Meist steht dann ein Elternteil am Ende in der Küche und glasiert entnervt und todmüde den Kram zu Ende, während die Lendenfrüchte oder entliehene Alibi-Kids schon zu was Interessanterem übergegangen sind.)

Butterkeksrezept für das ganze Jahr

Diese Butterkekse sind wunderbar variabel, weswegen dieses Grundrezept für Butterkekse keineswegs an die Weihnachtszeit gefesselt ist und das ganze Jahr über gebacken werden kann. Da ich auch gerne mal Kekse mit komplizierteren Ausstechern backe oder mal Schrift mit Keksprägestempeln in den Teig einpräge, verwende bei diesem Plätzchenteig kein Backpulver, damit die Kekse nicht zu sehr aufgehen, ihre Form  oder das eingeprägte Muster verlieren. So ist der Keksteig nämlich auch ganz wunderbar für und auch meine Gingerdead Men* oder Voodoo Cursed Cookies* verwendbar  Wer die Plätzchen etwas gelockerter möchte, kann zu seinem Teig noch 1 TL Backpulver hinzugeben.

Weihnachtskekse selber backen: Einfaches Rezept

Rezept für Weihnachtsplätzchen aus Mürbeteig

(für 3 - 4 Bleche)

500 g Mehl
250 g Butter
125 g Zucker
1 Ei
1 Tütchen Vanillezucker mit Bourbonvanille / Mark 1 Vanilleschote /etwas gemahlene Vanilleschote
Optional:  1 TL getrocknete (oder frisch geriebene) Orangenschale oder Zitronenschale oder 1-3 TL selbstgemischtes Keksgewürz

 

Zubereitung

  • Das abgewogene Mehl auf die Arbeitsfläche oder ein Backbrett geben, eine kleine Mulde hineindrücken und Zucker, Orangenzesten, das Ei und den Vanillezucker dazu geben und in der Mulde miteinander verrühren.
  • Dann die kalte, in Stücke geschnittene Butter darauf geben und rasch einkneten. Alternativ kann man natürlich alles schnell in einer Küchenmaschine miteinander verkneten lassen.
  • Teig zu einer Kugel formen, luftdicht verpacken (in einer Plastikdose oder in Frischhaltefolie) und für eine Stunde in den Kühlschrank geben.
  • Den Teig danach auf der gut gemehlten Arbeitsfläche ausrollen (das schwarze Ding auf dem Foto ist übrigens mein Teigroller aus Marmor*, den ich nicht mehr hergeben würde, endlich kein lästiges, sperriges Nudelholz mehr) und mit Ausstechern* die Plätzchen ausstechen. Teig der nicht genutzt wird, zwischendurch in die Kühlung legen.
  • Die ausgestochenen Weihnachtskekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben. Bei 175° (Umluft) circa 10 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis die Weihnachtsplätzchen gold bis goldbraun sind.
  • Abkühlen lassen und die Plätzchen dann verzieren.

Backtipp: Wer Plätzchen aus einem Mandel- oder Nussteig möchte, kann einfach 100g des Mehls durch die gleiche Menge gemahlener Mandeln oder Haselnüsse ersetzen.

Kirchenfensterkekse / Cathedral Cookies

Variation Mürbeteigkekse: Kirchenfensterkekse aus Bonbons

Ich erwähnte ja bereits, dass die Plätzchen so wunderbar variabel sind, nicht? Vor kurzem stolperte ich bei Janke auf Kirchenfensterkekse. (Ihre sind sehr viel hübscher als meine.) Und da ich das sowieso schon lange mal ausprobieren wollte, habe ich kurzerhand ein paar Fruchtbonbonüberbleibsel von Halloween in eine Klarsichttüte gestopft, sie mit dem Hammer Bekanntschaft schließen lassen und in ausgestochene Löcher in der Mitte der Butterplätzchen reingebröselt. Mit der Backzeit kam es bei mir wunderbar hin. Allein das Mundgefühl ist sehr speziell und bizarr (Kauen oder lutschen?). Eventuell muss ich beim nächsten Versuch weniger Bonbonkrümel verwenden. Aber Optisch - total cool.

Weihnachtskeks Dinosaurier

Plätzchen verzieren: Zuckerguss, Zuckerperlen & Co.

Diese ausgestochenen Weihnachtskekse laden natürlich geradezu zum Verzieren ein. Mit Lebensmittelfarbe, Puderzucker, Nougat, Schokolade und Zuckerperlen* kriegt man hier wunderschöne Sachen zustande. Mir selbst fehlt für so tolle Keksverzierungen im Grunde die Geduld, aber in Versuchung sowas hübsch Buntes zu produzieren komme ich doch immer wieder. Und dieses Jahr hatte ich da sogar tatsächlich Spaß dran.

Basis-Zuckerglasur

In einer kleinen Schüssel einige Esslöffel Puderzucker und 1/2 - 1 TL Zitronensaft miteinander verrühren, bis ein dicker Brei entsteht. Vorsicht bei der Zugabe der Flüssigkeit, Puderzucker fällt ganz leicht zusammen und benötigt nur ganz wenig Flüssigkeit, um zu einer Creme zu werden. Diesen weißen Guss kann man nun noch mit verschiedenen Lebensmittelfarben* einfärben und dann mit einem Löffel, Backpinsel oder ganz elegant mit einem Zuckerguss-Stift* auftragen. Wer es nicht so bunt und eher klassischer möchte: mit etwas eingerührtem Zimt erhält kann man eine leckere Zimtglasur zaubern, mit etwas echtem Kakao eine schokoladige Variante. Wenn garantiert keine Kinder Zugang zu den glasierten Keksen haben, kann man den Zuckerguss statt mit Zitronensaft auch mit einem Löffelchen Rum anrühren.

P.S.: Ihr habt übrigens noch vier Tage Zeit, um euch von mir mit Gewürzen beschenken zu lassen. Und ihr wollt noch einen Rezepteklassiker? Guckt euch mal mein Rezept für die weltbesten Vanillekipferl an.

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Weihnachtsbäckerei: Schnelles Plätzchenrezept für Husarenkrapfen/Engelsaugen

Ja, diese angenehm simplen Weihnachtsplätzchen firmieren unter mehrerlei Namen, wie ich feststellen durfte. In Deutschland sind sie als Engelsaugen oder Husarenkrapfen bekannt. In Österreich wohl unter dem Begriff Linzer Kolatschen. ("Kolatschen" sind eigentlich gefüllte Hefeküchlein mit altslawischem Ursprung.)

Rezept für Engelsaugen

Ich habe mir vor ein paar Jahren ein Rezept nach meinem Geschmack zusammengestellt. Grundlage war ein Rezept aus einer bekannten Kochcommunity. Zum Verbloggen reichte es zeitlich irgendwie nie - dieses Jahr bin ich auch noch gar nicht zum weichnachtlichen Plätzchenbacken gekommen, die große Christstollen-Backorgie steht uns ja auch noch bevor.

Weihnachtsgebäck: Rezept für Husarenkrapfen

In den nächsten Tagen werde ich aber endlich meine Plätzchenbackoffensive starten. Neben Vanillekipferln und einfachen Austecherplätzchen wird es dann auch garantiert wieder (ziemlich glutäugig-alttestamentarische) Engelsaugen geben. (Das ist dann nicht die pausbäckig-blondgelockte Engelsfraktion, sondern die Abteilung "Feuer, Schwert & instantmäßige göttliche Bestrafung".) Ein sehr schlichtes, aber eben auch sehr leckeres Rezept - genau so mag ich es. Und ich muss auch nicht ewig Teig ausrollen, Kekse ausstechen und diese dann im Anschluss noch verzieren. Die kleinen Happen sind im Handumdrehen gerollt und gefüllt. Beim letzten Mal habe ich dafür mein selbstgemachtes Glühweingelee benutzt - aber im Grunde geht natürlich jedes Gelee oder leckere Marmelade ohne Stückchen. Traditionell ist diese eigentlichen rot, aber... mal sehen, was die Vorratskammer diesen Winter her gibt. 😉

Je nachdem wie groß man die Kügelchen formt (von kirsch- bis walnussgroß  geht da alles) variiert die Anzahl der Weihnachtskekse und natürlich auch etwas die Backzeit. Ich backe lieber kleinere Engelsaugen, aber das kann ja jede/r machen wie gemocht.
Ich glaube, diesmal werde ich noch etwas geriebene Orangenschale mit in den Teig geben. Das passt sicher hervorragend. Und falls jemand weiß, warum die Husarenkrapfen diesen Namen tragen: Immer her damit.

Selbstgebackene Weihnachtskekse mit Marmelade

Rezept für Engelsaugen/Husarenkrapfen

(40-60 Stück)

240 g Mehl
150 g Butter
2 Eigelb (ich friere das Eiweiß immer ein - lässt sich super weiterverwenden)
70 g  Zucker
1/2 TL gemahlene Vanilleschote oder das Mark 1 Vanilleschote
1 große Prise Meersalz
Konfitüre (bei mir Glühweingelee, klassisch wäre z.B. Johannisbeergelee, Orangenmarmelade oder Pflaumenmus ist aber auch toll)

Zubereitung

  • Alle Zutaten zu einem glatten Mürbeteig verkneten, luftdicht einpacken und für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank geben.
  • Kirschgroße (oder wer mag größere...) Kugeln formen, auf ein mit Backpapier bezogenes Blech geben und mit einem Kochlöffelstiel Vertiefungen für die Marmelade eindrücken. (Dazu muss er dann wiederum warm genug sein, sonst reißt der Plätzchenteig.)
  • Die Konfitüre mit einem Löffel in einem Schälchen glatt rühren, in einen Gefrierbeutel füllen, die Masse zurechtdrücken, so dass dieser mit einer Ecke wie ein Spritzbeutel genutzt werden kann. Die Spitze abschneiden und die Löcher mit Marmelade füllen.
  • Bei 180° (Umluft, mittlere Schiene) für circa 10 bis 12 Minuten goldig backen.
  • Optional: Auskühlen lassen und dann noch mit Puderzucker bestäuben.

Herrlich herbstlich: Apfel-Crème Brûlée

Der Liebste meinte bei der Durchsicht meiner im Blog eingestellten Rezepte letztens, dass die Süßspeisen deutlich überwiegen. Ich behaupte ja frech das Gegenteil (okay... die Schokoladenrezepte... ähem.. ich verweigere die Aussage), füge aber heute eine der süßen Rezeptliste eine wunderschöne Rezeptvariante hinzu: Crème brûlée mit Bratapfel

Apfel-Crème Brûlée mit Bratapfel und knackiger Karamellkruste.

Natürlich kann ich euch ebenso meine Rezepversion des normalen Klassikers Crème Brûlée anbieten.

Wie es zu dieser apfeligen Variante kommt? Mitte September war ich zu einem Abend eingeladen, auf dem vom zuständigen Dachverband Produkte aus Südtirol* vorgestellt wurden. Das Ganze war zwar als Workshop angekündigt, entpuppte sich dann aber als Veranstaltung mit langem Stehempfang, Reden & Imagefilm. Etwas sehr anstrengend und auslaugend, als Berliner Foodbloggerin fühlte ich mich zusätzlich auch etwas allein auf weiter Flur. (Und dann lehnte ich auch noch den Alkohol ab und stürzte den Sommelier in eine Stunden andauernde Sinnkrise. Jedes Mal, wenn der arme Mann mit seinen Flaschen in meine Nähe kam, schüttelte er fassungslos den Kopf und murmelte entsetzt vor sich hin.)

Apfel-Crème Brûlée

Die anschließende Präsentation der vier traditionellen Produktgruppen (Brot, Speck, Obst/Wein, Käse - falls ihr jemals die Chance habt die Käsesorte "Lagrein" zu probieren: Bitte zugreifen. Mein neuer Lieblingskäse mit Rotwein- und Knoblaucharomen) war allerdings sehr liebevoll und engagiert gemacht. Zum Teil eben durch Produzenten selbst, da merkt man halt das Herzblut, das drin steckt. Das anschließende Menü, zubereitet von dem südtiroler Koch Anton Dalvai (mit dem ja eigentlich gekocht werden sollte...) war dann auch wirklich gut: Riesentortellini mit Käse und Speck, Gerstenrisotto mit Apfel- und Käsewürfeln und zum Dessert ein Dreierlei aus Apfelstrudel (der mich ziemlich unterwältigte), Gewürztraminereis (das fand der Liebste hinreißend) und eben ein Gläschen mit Apfel-Crème Brûlée (göttlich), dazu Espresso. Anton Dalvai machte zum Abschluss auch noch sehr sympathisch eine Runde bei den Gästen ("Wer will  noch Eis?"). Eine Chance, die ich nutzte, um ihn zu der Crème Brûlée auszuquetschen. Bereitwillig gab er Auskunft: Dampf beim Garen (kann ich ja nicht mit dienen, aber ein Wasserbad ließ er auch gelten), Bratapfel in der Grundmasse und viele Eigelb wären das Geheimnis.

Köstliches Dessert mit Karamellkruste: Crème Brûlée

Meinen Versuche habe ich mit vier Eigelb gemacht. Das Ergebnis kam dem Vorbild schon sehr nahe. Die Konsistenz bei mir war sehr soft und locker-cremig. Ich meine, die beim Event war etwas fester und die Körnigkeit des Apfels (lag vielleicht an der Sorte), kam nicht so sehr heraus. Wer mag, kann ja noch ein bis zwei mehr Eigelb in der Creme versenken. Was ich an dieser Version des traditionellen Desserts besonders toll finde: Die Vanille sinkt nicht zu Boden und sammelt sich  dort als schwärzlicher Satz. Durch die von Anfang an etwas festere Konsistenz bleibt der Custard komplett von feinen Vanillepünktchen durchzogen.

How to make Apple Crème Brûlée

Rezept für Crème brûlée mit Bratapfel

~ 7 - 8 Portionen

2-3 süßsäuerliche, mittelgroße Bio-Äpfel (bei mir Boskop, ergab genau 250 g Bratapfelmasse - alternativ habe ich auch schon gutes Apfelmus genutzt)
100 ml Milch
200 ml Sahne
100 g Zucker
4 Eigelb
etwas Butter
Mark einer Vanilleschote*
Puderzucker zum Karamellisieren

Zusätzlich benötigt:
Gasbrenner/Flambierer*
ofenfeste Schälchen
feines Sieb* für Puderzucker

Zubereitung

  • Den Ofen auf 175° vorheizen. Die Äpfel waschen, das Kerngehäuse ausstechen, Butterflöckchen auf und im Innern der Äpfel verteilen.
  • Die Äpfel in eine ofenfeste Form setzen und für circa 30 Minuten backen, bis sie richtig weich und mürbe sind. (Das ist ein wenig von Apfelsorte und -größe abhängig.) Meine sind erstaunlicherweise förmlich auseinanderfrittiert. Im Innern noch etwas fest, aber gar. Außen total weich.
  • Milch, Sahne, das ausgekratzte Mark der Vanilleschote und den Zucker in einen Topf geben und nur sanft erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  • Die ausgekühlten Äpfel aufschneiden und mit einem Löffel das Fruchtfleisch herausschaben. 250 g hiervon mit einem Pürierstab in die Vanillemilch einarbeiten. Rasch arbeiten, darauf achten, dass die Masse nicht aufschäumt. (Das schmeckt so allein als apfelige Dessertsauce schon total toll.)
  • Das Eigelb miteinander verrühren zu der abgekühlten Vanille-Apfelmasse geben und mit einem Saucenschneebesen untermischen. Die Masse sollte dabei nicht schaumig werden.
  • Die Masse für die Apfelcrème brûlée in ofenfeste Förmchen* füllen und im heißen Wasserbad (ich stelle die Formen in eine tiefe Auflaufform und gieße mit sehr heißem Wasser bis circa 2/3 der Höhe an) bei 150° Umluft circa 45 Minuten stocken lassen.
  • Danach abkühlen lassen, und aus dem Wasserbad nehmen. Wer eine richtig kühle Creme möchte, kann die Schälchen in die Kühlung stellen.
  • Erst kurz vor dem Servieren die einzelnen Schalen mit Puderzucker bestäuben (ich streiche ihn immer mit einem Teelöffel durch ein feines Teesieb* - wie an den Puderzuckerringen rundherum sichtbar, stäubt es ein wenig weitflächiger) und dann mit dem Gasbrenner* karamellisieren.

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