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Weihnachtsbäckerei: Schnelles Plätzchenrezept für Husarenkrapfen/Engelsaugen

Ja, diese angenehm simplen Weihnachtsplätzchen firmieren unter mehrerlei Namen, wie ich feststellen durfte. In Deutschland sind sie als Engelsaugen oder Husarenkrapfen bekannt. In Österreich wohl unter dem Begriff Linzer Kolatschen. ("Kolatschen" sind eigentlich gefüllte Hefeküchlein mit altslawischem Ursprung.)

Rezept für Engelsaugen

Ich habe mir vor ein paar Jahren ein Rezept nach meinem Geschmack zusammengestellt. Grundlage war ein Rezept aus einer bekannten Kochcommunity. Zum Verbloggen reichte es zeitlich irgendwie nie - dieses Jahr bin ich auch noch gar nicht zum weichnachtlichen Plätzchenbacken gekommen, die große Christstollen-Backorgie steht uns ja auch noch bevor.

Weihnachtsgebäck: Rezept für Husarenkrapfen

In den nächsten Tagen werde ich aber endlich meine Plätzchenbackoffensive starten. Neben Vanillekipferln und einfachen Austecherplätzchen wird es dann auch garantiert wieder (ziemlich glutäugig-alttestamentarische) Engelsaugen geben. (Das ist dann nicht die pausbäckig-blondgelockte Engelsfraktion, sondern die Abteilung "Feuer, Schwert & instantmäßige göttliche Bestrafung".) Ein sehr schlichtes, aber eben auch sehr leckeres Rezept - genau so mag ich es. Und ich muss auch nicht ewig Teig ausrollen, Kekse ausstechen und diese dann im Anschluss noch verzieren. Die kleinen Happen sind im Handumdrehen gerollt und gefüllt. Beim letzten Mal habe ich dafür mein selbstgemachtes Glühweingelee benutzt - aber im Grunde geht natürlich jedes Gelee oder leckere Marmelade ohne Stückchen. Traditionell ist diese eigentlichen rot, aber... mal sehen, was die Vorratskammer diesen Winter her gibt. 😉

Je nachdem wie groß man die Kügelchen formt (von kirsch- bis walnussgroß  geht da alles) variiert die Anzahl der Weihnachtskekse und natürlich auch etwas die Backzeit. Ich backe lieber kleinere Engelsaugen, aber das kann ja jede/r machen wie gemocht.
Ich glaube, diesmal werde ich noch etwas geriebene Orangenschale mit in den Teig geben. Das passt sicher hervorragend. Und falls jemand weiß, warum die Husarenkrapfen diesen Namen tragen: Immer her damit.

Selbstgebackene Weihnachtskekse mit Marmelade

Rezept für Engelsaugen/Husarenkrapfen

(40-60 Stück)

240 g Mehl
150 g Butter
2 Eigelb (ich friere das Eiweiß immer ein - lässt sich super weiterverwenden)
70 g  Zucker
1/2 TL gemahlene Vanilleschote oder das Mark 1 Vanilleschote
1 große Prise Meersalz
Konfitüre (bei mir Glühweingelee, klassisch wäre z.B. Johannisbeergelee, Orangenmarmelade oder Pflaumenmus ist aber auch toll)

Zubereitung

  • Alle Zutaten zu einem glatten Mürbeteig verkneten, luftdicht einpacken und für ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank geben.
  • Kirschgroße (oder wer mag größere...) Kugeln formen, auf ein mit Backpapier bezogenes Blech geben und mit einem Kochlöffelstiel Vertiefungen für die Marmelade eindrücken. (Dazu muss er dann wiederum warm genug sein, sonst reißt der Plätzchenteig.)
  • Die Konfitüre mit einem Löffel in einem Schälchen glatt rühren, in einen Gefrierbeutel füllen, die Masse zurechtdrücken, so dass dieser mit einer Ecke wie ein Spritzbeutel genutzt werden kann. Die Spitze abschneiden und die Löcher mit Marmelade füllen.
  • Bei 180° (Umluft, mittlere Schiene) für circa 10 bis 12 Minuten goldig backen.
  • Optional: Auskühlen lassen und dann noch mit Puderzucker bestäuben.

Gehört zum Weihnachtsterror einfach dazu: Mein geliebtes Rezept für Stollen

*Dieser Beitrag enthält Werbung in Form von Afiliate-Links zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine kleine Beteiligung.

Ganz ehrlich? Ich bin wirklich kein Fan von Rosinen. Und Stollen habe ich früher gehasst. Auch als mein Vater sich selbst am Stollenbacken versuchte und eine über die gesamte Breite des Bleches fließende, im Anschluss furztrockene Masse produzierte, die man auch als Ersatz für Ziegelsteine hätte nutzen können, überzeugte mich das nicht wirklich. (Ebenfalls liebevoll unvergessen übrigens sein Versuch, zu meinem achten Geburtstag Kroketten zu machen - aber das ist ne andere Story. ;)) Der Liebste isst allerdings für sein Leben gerne Stollen. Und so war ich jedes Weihnachtsfest dazu verdammt, dieses widerliche gekaufte Fertigzeugs in meiner Wohnung zu beherbergen.

Stollen selber backen - mein erprobtes Rezept

2007 packte mich dann der Rappel, doch mal selbst Stollen zu backen. Gesagt, getan. Und nachdem der Gatte den richtigen Stollen probiert hatte, war er auch nicht mehr bereit, darauf zu verzichten. Und irgendwie hat es sich dann im Laufe der Jahre etabliert, dass Freunde, Familie und auch Arbeitskollegen selbstgebackenen (Mini-)Stollen zu Weihnachten bekommen. Im Laufe der Zeit haben wir Rezept, Backweise und Technik für uns perfektioniert. Und jetzt esse auch ich gerne Stollen. Sogar mit Rosinen drin. Aber nur, wenn er selbstgebacken ist.

Gute Zutaten für einen guten selbstgebackenen Stollen

Aufgrund der besseren Qualität der Zutaten empfehle ich Nachbäckern/innen dringend, bitte nicht Citronat, Orangeat und Zitronenschale und die anderen Gewürze aus dem Discounter/Supermarkt zu verwenden, sondern - wenn möglich - gute Bioprodukte (oder qualitativ vergleichbare andere Ware - zumindest die bis vor einigen Jahren von mir gedankenlos genutzten Produkte im Discounter enthalten hauptsächlich Derivate, aromatisierte Füllstoffe und seltsames E-Hundertirgenwaszeug) zu kaufen. Es ist zwar teurer, aber lohnt sich geschmacklich einfach wirklich.

Und bitte nicht wundern, in diesem Artikel sind neue Fotos vom diesjährigen Backen mit älteren Bildern gemischt. Ein Bild vom Anschnitt gibt es selbstverständlich auch noch nicht - der Stollen muss ja noch ein paar Wochen liegen.

Rezept für selbstgebackenen Stollen

1 kg Weizenmehl
½ l Milch
450 g Butter
200 g Zucker
100 g Hefe (frisch)
500 g Sultaninen*
180 g Mandelstifte
150 g getrocknete Aprikosen
150 g gehacktes Zitronat* (Bio)
100 g gehacktes Orangeat* (Bio)
¾ TL gemahlene Zitronenschale (Bioware, getrocknet - alternativ 1 TL frischer Abrieb)
½ TL ungemahlene Kardamomsaat* (Kardamom dann frisch im Mörser stampfen)
½ Tl Macis* (gemahlen)
eine große Prise Meersalz (fein)

Zum Bestreichen nach dem Backen des Stollens

1 - 1 ½ Stück Butter à 250 g
2 - 3 Pakete Puderzucker à 250 g
1 Paket Vanillezucker

Zubereitung des Stollens

  • Das Mehl in eine große Schüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Etwa 100 ml von der Milch leicht erwärmen, 1 TL Zucker darin auflösen, Hefe zerbröckeln und mit der Milch verrühren. Die Hefemilch in die Mulde geben und mit etwas Mehl zu einem Vorteig vermischen. Die Schüssel mit einem Küchenhandtuch bedecken und an einem warmen Ort 40-50 Minuten gehen lassen.
  • Den Vorteig auf ein Backbrett oder eine Arbeitsfläche geben und mit der zimmerwarmen weichen Butter, dem Zucker, den Gewürzen, der Zitronenschale und der restlichen Milch zu einem Teig verkneten.
  • Sultaninen, Mandelstifte, Orangeat, Citronat und kleine in Stückchen geschnittenen Aprikosen in einer großen Schale miteinander gleichmäßig vermischen und nach und nach unter den Teig arbeiten.
  • Den Teig zu einem großen Ball formen und abgedeckt für 40 Minuten gehen lassen. Nochmals gründlich durchkneten und wiederholt für 40 Minuten abgedeckt ruhen lassen.

Wie formt man einen Stollen?

  • Jetzt kann man die Stollen formen. Die Menge reicht für zwei wirklich große Butterstollen à 1,5 Kg, circa 10 kleinere Stollen oder über gut 40 Mini-Stollen. Wie auf den Bildern zu sehen, wird der Stollen geformt indem er auf einem Backbrett (meist löst sich die Stollenmasse sehr gut und man muss die Fläche nicht bemehlen) zu einem ovalen dicken Stück flachgedrückt wird, dann wird der Teig in der Mitte gefaltet und zusammengeklappt. Mit beiden Händen formt man nun in der Mitte einen Wulst und legt den Stollen auf das mit Backpapier ausgelegte Blech.

  • Backzeit, Umluftofen 180°: Große Stollen 60-70 Minuten. Kleinere Stollen circa 30-35 Minuten. Ministollen 15-20 Minuten.
    Man muss dabei auch ein wenig auf seine Nase und seine Augen vertrauen. Der Stollen sollte oben goldbraun sein. Es lohnt sich, zwischendurch mal zu sehen, ob das Weihnachtsgebäck zu viel Hitze von unten bekommen hat, Stollen bekommen gerne mal schwarze Füßchen.
    Ich übernehme für die Backzeit keine Gewähr. Ihr wisst ja, mein Ofen ist etwas speziell... 😉 Wenn er vorzeitig bräunt, mit etwas Alufolie abdecken.
  • Nach dem Backen werden die Stollen noch heiß mit flüssiger Butter getränkt und mit Puderzucker ummantelt. Hier hat es sich für mich bewährt, die Stollen erst mit einem Backpinsel obenrum mit der geschmolzenen Butter einzustreichen, mit zwei Gabeln zu wendenden und dann die Rückseite einzupinseln.

 

Tipp: Große Stollen mit Hilfe unterliegenden Backpapiers anheben und herumwälzen.

  • In einer Schale Puderzucker mit Vanillezucker vermischen. Die Zuckermischung dann mit einem Löffel durch ein feines Sieb hindurchpassieren und so die Rückseite des buttergetränkten Stollens gründlich bedecken. Stollen umdrehen und mit der Oberseite ebenso verfahren.
  • Die Stollen komplett auskühlen lassen und dann fest und mehrlagig in Frischhaltefolie wickeln und einige Zeit an einem kühlen, trockenen Ort lagern.  Je länger dieses Weihnachtsgebäck Zeit hat, um zu ruhen, desto besser und leckerer das Ergebnis.

 

Tipp: Größere Stollen sind etwas bruchgefährdet, deswegen umhülle ich ein stabiles Stück Pappe mit Alufolie, schneide mit einem scharfen Messer das unter dem Stollen liegende Backpapier zurecht und ziehe sie damit dann auf die Unterlage.

Stollen-Fazit

Es ist zwar echt aufwändig (ich backe meist die zwei- bis dreifache Menge), aber es lohnt sich einfach. Stellt euch einfach vor, wie ihr ekstatisch eure Zähne in das erste Stück selbstgebackenen Stollen schlagt und euch - statt des muffig- trockenen Fertighefegebäcks, das man nur mit viel Kaffee heruntergespült bekommt - der Geschmack von Butter, Zucker, Karamellaromen, Trockenfrüchten, Mandelstückchen, herrlich klebrig-kandierten Zeugs und eine sanfte Ahnung von Kardamom entgegenstürmt...
Durch die langen Gehzeiten sollte man sich etwas Zeit für das Backen nehmen. Und ja... ich weiß. Eigentlich wird Stollen schon Anfang November gebacken. Aber das kriege ich zeitmäßig leider nie wirklich hin. Meine Bestmarke war bisher Ende November und meist liege ich mit Anfang Dezember gut in der Zeit. Das tut dem Stollen allerdings keinen Abbruch. Zwei Wochen sollte er mindestens liegen. Drei Wochen sind perfekt. Den ersten kleinen Stollen knuspern wir meist schon total willensschwach nach einer Woche an. Zum Testen halt.... 😉

Marzipanstollen

Dieses Jahr habe ich für eine Freundin auf Bestellung meinen ersten Marzipanstollen gebacken. Natürlich auch mit (zum ersten Mal) selbstgemachtem Marzipan. Hierfür einfach beim Einschlagen des Stollen eine dicke Wurst Marzipanrohmasse in der entstehenden Falte einschlagen. Darauf achten, dass sie wirklich gut mit Teig abgedichtet ist und ganz  normal backen. Wie er schmeckt? Keine Ahnung. Noch muss er ja ruhen und vor sich hin träumen, bevor er dann verschenkt wird. Ich werde mir aber genauestens berichten lassen.

Merken

Gesammeltes Weihnachtsfutter & kulinarische Geschenke

Es sind ja nur noch wenige Tage bis zum Höhepunkt des weihnachtlichen Chaos - Zeit mal gesammelt meine Rezepte zusammenzutragen, die sich in den Weiten des Netz verstecken. Darunter sind auch einige kulinarische Geschenke aus der Küche, die ich schon oft zu Weihnachten verschenkt habe. Viel Spaß beim Lesen und Kramen. Zur weihnachtlichen Einstimmung gibt es ein Bildchen unseres Herrenhuther Todessterns Weihnachtssterns.

Stern

Rezept für selbstgebackenen Weihnachtsstollen. Mein ureigenes, modifiziertes Rezept - den backe ich schon das dritte Jahr in Folge und die Mini-Stollen werden dann zu Weihnachten verschenkt. Ich liebe das Zeug - dabei konnte ich Stollen bis zu meinem ersten Backversuch nicht ausstehen. Der Unterschied zwischen selbstgebackenem und dem gekauften Müll Zeug ist wirklich gravierend.

Christstollen

Schlicht das weltbeste und geilste Vanillekipferl-Rezept der Welt. Ich habe ja schon so einiges an Vanillekipferln in meinem Leben geknabbert und nie was vergleichbares zwischen meinen Zähnchen gehabt. Nach diesem Familienrezept backe ich schon seit Jahrzehnten jedes Jahr meine Kipferl. Dieses Jahr allerdings noch nicht - bin voll spät dran, der Gatte jammert auch schon.

Leckerer Goo-Honigkuchen - vor kurzem erst im magischen Kessel verbloggt. 😉

Honigkuchen

Mein Rezept für schottisch-beschwippsten Bratapfel.

Hinter diesem Link befindet sich ein einfaches Rezept für Mürbekekse. Perfekt um zum Beispiel mit (großen und kleinen ;-)) Kindern Plätzchen auszustechen und mit gaaaaanz viel Zuckerguss zu verschönern.

keks

Und Voilá - hier gibt es zum einen ein Rezept für Entenbraten und Mamas Apfel-Rotkohl und ein Rezept für weihnachtlichen Gänsebraten - samt Mandelfüllung

Für Leckermäuler die gerne mal selbstgemachten Glühwein schlürfen oder mal ein mittelalterlich angelehntes Rezept für Hypocras ausprobieren hab ich natürlich auch was.

Kulinarische & nichtkulinarische Geschenkideen aus der Küche

Also ...äh... *hüstel* ich hoffe es lesen nicht zu viele Freunde mit. Die leckeren kandierten Sesam-Honig-Nüsse finde ich nämlich verschenkenswert.

Das selbstgemachte Kräutersalz und den Aromazucker gab es zum Beispiel letztes Jahr als Weihnachtsgeschenke.

Für den selbst angesetzter Weihnachtslikör ist es jetzt vielleicht ein wenig zu spät - aber der schmeckt ja mit den ganzen Trockenfrüchten auch im nächsten Jahr noch. Wer sich an selbstgemachten Fruchtlikören probieren will, kann ja dieses ganzjährige Rezept nutzen. Bei dem letzten Link ist auch ein Rezept für Karamell-Likör dabei, der auch kurz vor Knapp noch als schnelles kulinarisches Geschenk hergestellt werden kann.

Selbstgemachter Honig-Rosmarin-Senf ist nicht nur lecker sondern auch ein hübsches Mitbringsel. Vor allem kann man toll damit kochen, guter Senf ist ja nicht nur zu Grillsaison interessant.

Und wer mal was nicht essbares in der Küche zusammenrühren will, kann sich ja mit diesem Rezept für Massagebars an fester selbstgemachter Bodybutter probieren.

Wer übrigens mit suuuuperschrecklichen Geschenken gesegnet ist, für den empfiehlt sich vielleicht eine ziemlich lustige Runde Schrottpokern. Wir betreiben das traditionell zu Halloween - aber eine spontane Besitzneuveteilung von Oma Ernas selbstgestrickten Schlüpfern und anderen tollen Weihnachtsgeschenken passt natürlich auch hervorragend zur Sylvesterparty. 😉

Holländisches Fastfood auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin

Meine Liebsten niederländischen Fastfood-Verkäufer von De Kroketje, die mit ihrem mobilen Wagen immer durch Berlin touren und die ich für Suite101.de auch schon interviewt habe, haben mich letztens angeschrieben und verlauten lassen, dass sie mit ihren Poffertjes, Vleeskroket, Loempia, Kipcorn und holländischen Fritten auch einen Berliner Weihnachtsmarkt unsicher machen.

Wer also genug von süßen Lebkuchen und gebrannten Mandeln hat und von dem unstillbaren Hunger nach diesen fettigen Leckerein umgetrieben wird, der findet den Wagen noch bis zum 30.12.09 auf dem Kultur-Weihnachtsmarkt in der Wilmersdorfer Straße - in der Nähe der Norisbank.

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