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Oriental-Food fürs DKduW: arabische Zucchini-Plätzchen

Ich hab ja mal wieder Kochbücher zur Rezension hier liegen. Die lese ich mir nicht nur einfach durch, sondern probiere die natürlich vollkommen uneigennützig rezeptetechnisch aus. Ich bin ja von berufswegen geradezu dazu gezwungen. Quasi ein Opfer meiner Zunft. Und so. Ne'?

Rezept für arabische Zucchiniplätzchen
Zuerst fiel mir das "Oriental Basics" vom Bücherstapel in meine engelsgleichen Hände. Liegt vielleicht daran, dass ich der arabischen Kultur entstamme.
Auf 160 Seiten und für knapp 10 Euro Kaufpreis, stellen Cornelia Schinharl und Sebastian Dickhaut hier Rezepte von Mezze bis arrabisch/türkische Hauptspeisen und süßen Desserts vor. Ich zweckentfremde das gleich mal als Beitrag für den DKduW (allerdings war ich gerade mehr als nur ein wenig verwirrt, als ich neugierig die Beiträge für August anguckte und da gleich dreimal das "Oriental Basics" auftauchte, das ich hier ja auch zum Kochen benutzt habe. *kopfkratz* Können Kochbücher in der Luft liegen? Ich versuche meine Paranoia wenig erfolgreich zu unterdrücken...)

Oriental Basics

Das Rezept meiner Wahl befindet sich auf S. 70 und nennt sich hier schlicht "Zucchinipuffer". Die Autoren versprechen vegetarischen und knusprigen Genuss. Lecker waren die Zucchiniteilchen, wirklich knusprig hab ich sie aber nicht hinbekommen. Das Rezept habe ich wieder etwas modifziert. Die Dipsauce ist selbstgemacht, hier lohnt es sich die Sauce einige Stunden vorher zuzubereiten, damit sie gut durchziehen kann.

Rezept für arabische Zucchiniplätzchen
2 Portionen

500 g Zucchini
1 Bund Frühlingszwiebeln
1/2 Bund Dill
1/2 Bund Petersilie
50 g Mehl
2 Eier
1 1/2 TL Salz
1 TL frisch gestoßener bunter Pfeffer
1 TL edelsüßes Paprikapulver
1 TL Koriander
1/2 TL Salz
Olivenöl zum Braten

Rezept für arabische ZucchiniplätzchenZubereitung Zucchiniplätzchen

  • Die Zucchini waschen, putzen und durch den Reibeaufsatz einer Küchenmaschine jagen. Die geraspelten Zucchini nun in eine Schüssel geben, mit den 1 1/2 TL Salt vermischen und 15-20 Minuten Wasser ziehen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden. Dill und Petersilie waschen, mit Küchenkrepp trockentupfen, von Stielen befreien und mit dem Wiegemesser kleinschnibbeln.
  • Die Zucchini-Schnipsel haben inzwischen Wasser gezogen. Nach und nach in ein feines Sieb geben und darin sorgfältig auspressen. Ich habs mit nem Löffel gemacht. Geht aber auch mit den Händen.
  • In einer Schüssel nun die ausgepresste Zucchini mit Mehl, Eier, Kräuter, Zwiebeln und Gewürze gründlich vermengen.
  • In einer flachen Pfanne Olivenöl erhitzen, mit einem Esslöffel kleine Zucchini-Röstis hineinsetzen und von jeder Seite schön knusprig-Acrylamid-braun braten.
  • Danach auf Küchenkrepp abtropfen lassen und noch warm zusammen mit der Joghurt-Sauc servieren.

Rezept für Joghurt-Sauce

450 g Joghurt
50 g schwarze, entsteinte Oliven
2 mittelgroße Tomaten
2 Zehen Knoblauch
1 EL Essig
1 EL Tahin
1/3 Salatgurke
Salz, frisch gestoßener bunter Pfeffer, edelsüße Paprika (Ich habe leider vergessen mir die genauen Mengen aufzuschreiben... *sfz*)

Zubereitung

  • Die Gurke schälen und die Kerne mit einem kleinen Löffel entfernen. Die Tomaten überbrühen, häuten und die Knoblauchzehen ebenfalls schälen.
  • Alles sehr, sehr fein kleinschneiden und in einer Schale mit den restlichen Zutaten verrühren.
  • Gewürze dazuschmeißen, abschmcken und im Kühlschran noch ein bissel durchziehen lassen. Mir schmeckte es m zweiten Tag sogar besser, die Oliven kamen dann geschmacklich besser durch.

Arabische Zucchiniplätzchen

Koch-Fazit: Ein wunderbares und leckeres vegetarische Gericht, das nicht nur in der Sommerzeit gut schmeckt. Nebenbei sind die Zucchini-Plätzchen mit nur 50 g Weizenmehl (3 BE sind das glaube ich?) auch gut als Hauptgericht für Diabetiker geeignet. Vielleicht kriege ich sie beim nächsten Versuch ja auch richtig knusprig und nicht "nur" äußerst lecker hin. 🙂

Oriental Basics: Alles, was man braucht, um zauberhaft zu kochen*, Cornelia Schinharl, Sebastian Dickhaut, Gräfe und Unzer, München 2004, ISBN: 978-3-7742-6624-7

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DKduW: Russische Piroggen mit Krautfüllung

DKDUW Nach ausgiebigem Rumgammeln am Samstag durfte mein Liebster sich aus einem bisher absolut unbenutzten Kochbuch ein Gericht für den Pfingstsonntag aussuchen. Seine Wahl fiel - sehr zur Begeisterung der mitkochwilligen syrischen Lieblingsnachbarin - auf russische Piroggen mit Krautfüllung. Leckere Piroschki - ich wäre ja eher für Pelmeni zu haben gewesen. Aaaaber versprochen ist versprochen. Deswegen bin ich diesmal zum ersten Mal beim DKduW (Dein Kochbuch das unbekannte Wesen) dabei, mit den russischen Piroggen und dem Kochbuch "Kitsch + Küche. Freundinnen aus aller Welt tauschen ihre Lieblingsrezepte aus" von Eva Maria Nitsche.

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Wir haben das Rezept ein wenig verändert (1 Ei mehr im Teig, weniger Zucker im Teig, Zugabe von Petersilie & Hackfleisch, weglassen einer geriebenen, heimtückischen Möhre in der Füllung, deutlich mehr Eier für die Glasur) und die doppelte Menge genommen. Ja, ja.. ich schätze das sind die arabischen Gene, die zum Überschwang bei der Nahrungszubereitung neigen.. *hüstel* Normalsterbliche mögen die Zutatenliste einfach halbieren.

Rezept für russische Piroggen mit Weißkrautfüllung

Teig:
2 Würfel Hefe (à 42 g)
500 ml handwarme Milch
1400 g Mehl
250 g Butter
3 kleine Eier (oder zwei große)
2 TL Zucker
1 TL Salz

5 Eigelb, verquirlt mit etwas Milch zum Glasieren

Piroggen-Füllung:
2 Zwiebeln
400 g Rindergehacktes
700-800 g sehr fein gehackter Weißkohl
6 hartgekochte Eier
2 TL frisch zerstoeßener bunter Pfeffer
Salz nach Belieben
etwas gehackte grobe Petersilie (absolut optional)
1 1/2 TL edelsüßer Paprika

Zubereitung der Piroggen

(Beim Teig habe ich mich zwar weitestgehend an die Zutaten gehalten (hey, mir fällt es echt schwer nach Rezept zu kochen ;-)), habe ihn aber anders als im Rezept vorgeschlagen zubereitet. Für mich hat sich halt die Methode "Vorteig erstellen - ruhen - einkneten - ruhen - verarbeiten - ruhen - backen" über Jahre bewährt. Die Anleitung klang seltsam, mit stundenlangen Gärprozessen - deswegen hab ich es so gemacht wie immer. Und was soll ich sagen: der Teig war perfekt. )

  • Mehl, und Salz in einer Schüssel vermischen, eine Mulde hineindrücken und aus etwas lauwarmer Milch, dem Zucker und der hineingebröckelten Hefe einen Vorteig erstellen. Abdecken und an einem warmen Ort ruhen und aufgehen lassen.
  • Wenn der Vorteig sichtlich aufgegangen ist, das restliche Mehl, die Milch, die Butter (gerne in der Mikrowelle etwas erwärmt und sehr weich) und die Eier mit den Händen hineinarbeiten, so dass ein geschmeidiger Teig entsteht. Zu einer Kugel rollen, zurück in die Schüssel geben und wieder abdecken und ruhen lassen.

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  • In der Zwischenzeit in einer tiefen Pfanne das Rindfleisch anbraten, die Zwiebel häuten, fein hacken und mitschmurgeln.
  • Die schmutzigen äußeren Blätter des Weißkohls ablösen und den Rest ihn in kleine Stückchen hacken. In ein Sieb geben, kurz abbrausen, Wasser rausschütteln, zu dem gegarten Fleisch geben und mit schmoren.
  • Die hart gekochten Eier schälen, fein hacken und und zu der fertigen Kohlfüllung in den Topf werfen.
  • Mit Gewürzen, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Den fertig gegangenen Teig zu dicken Würsten rollen, ca. 2 cm dicke Scheiben abschneiden, zu einem kreisartigen Gebilde 8ich krieg datt ja nie soo perfekt hin) ausrollen. 1-2 EL der Füllung hineingeben, zuklappen und die Ränder fest aneinanderdrücken, damit sie verkleben. Man kann die Teigränder mit etwas Übung auch verzwirbeln. Das sieht hübsch aus und ist praktisch.

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  • Die fertige Pirogge nun auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech entweder auf die Seite legen, so dass die Naht seitlich ist und die Pirogge wie ein Halbmond aussieht, oder die Pirogge auf den Rücken legen, so dass die Naht nach Oben zeigt. Es gibt auch Versionen wo die Piroggen auf dem Bauch, also auf der Teignaht liegen.  Die kleinen offenen Piroggenkunstwerke wurden von meiner Nachbarin geformt. Sehen toll aus, die Füllung wird so aber sehr trocken. Ihr seht, wir haben im Netz nach der korrekten Piroggen-Form gegoogelt. Das Ergebnis: macht was ihr wollt, is scho recht so.
  • Die Piroggen können ruhig recht eng auf dem Blech liegen, sie gehen beim Backen nicht mehr allzu sehr auf. Mit der Eiermilch und einem Backpinsel glasieren und im vorgeheizten Ofen bei ca. 180° ca. 20-25 Minuten backen.

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Vorsicht! Beim Naschen nicht an der heißen Füllung verbrennen! Serviert werden die Piroschki mit saurer Sahne, Schmand oder flüssiger Butter zum Dippen. Stilechte Getränke zum Runterspülen des relatvi trockenen, aber recht leckeren Gebäcks sollten vorhanden sein.

Wie haben die Piroggen nun geschmeckt?

Das Rezept ist sehr lecker, wenn auch etwas aufwändig. Alleine hätte ich diese Masse an Piroschki nicht machen wollen, wir haben auch zu zweit  schon Ewigkeiten in der Küche gestanden (und dabei Lieder gesungen). Alle anderen sind begeistert, mich hat es jetzt nicht sooooo wahnsinnig umgehauen. Den Teig fand ich allerdings wirklich perfekt - der war genauso, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Lies sich wahnsinnig gut verarbeiten, klebte nicht, war elastisch, fluffig, ging aber nicht so sehr auf, dass er beim Backen die Formen sprengte. Den wird es mit anderer Füllung sicherlich nochmals geben. Die hartgekochten Eier finde ich absolut optional. Vielleicht bringen sie den richtigen Kick, wenn man die rein vegetarische Variante zubereitet. Bei einer Zugabe von Hackfleisch sind sie geschmackstechnisch absolut überflüssig.

Zum Kochbuch

Ich habe "Kitsch + Küche" zu Weihnachten von meiner Schwester geschenkt bekommen. Das Konzept finde ich toll, alles ist schreiend bunt und herrlich sakralkitschig-grell. Es hat einen handschriftlichen Notizbuch-Charakter und deckt kulinarisch sehr viele Länder ab. Die Rezepte sind von "Freundinnen" für das Buch verfasst, deren Namen auch kurz erwähnt werden. Allerdings war es das auch schon an Infos zu den Damen. Beispielhaft ist dieser Satz: "Ich heiße Chloé und das ist mein Lieblingsrezept: Pissaladière" Naja... ein großes Manko, dieses an sich sehr schönen Buches sind ebenso die fehlenden Bilder der Gerichte. Ich hätte mir wenigstens ab und zu sowas gewünscht, ich brauch sowas zum angucken, damit ich es auch wirklch lecker finden und nachkochen will. Illustriert ist das Kochbuch mit Schnappschüssen von Kitschbrocken der einzelnen Küchen und gemalten Bildchen - im selben Stil wie auf dem Cover. Find ich nett - bei der Fülle an Rezepten will ich aber auch mal was Gekochtes sehen.  Ingesamt also ein schönes Buch, für manche Leute auch das perfekte kitschig-kreischende Geschenk. Vertreten sind Lieblingsrezepte von Freundinnen aus Indien, Japan, Deutschland, Österreich, Italien, Marokko bis hin zur Türkei, Frankreich, Schweden, Afrika und Spanien. Mir gefällts jedenfalls ganz gut, ist von der Aufmachung her halt n richtiges "Mädels-Kochbuch" - auch wenn die Rezepte bodenständig sind und garantiert keine Diät-Salate beinhalten.

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