Schlagwort-Archive: Geburtstag

Frühlingslust: Schnelle Bärlauchbutter

Draußen zwitschern die Vögel, alles in der Natur scheint vor grüner Kraft nahezu zu bersten und zu knopsen. Und bei diesem Rezept dürft ihr dann ebenfalls frühlingshaft vor euch hin trällern, während ihr - hoffentlich von einem vorwitzigen Sonnenstrahl abgetroffen - mit der Gabel lustvoll durch die Butter pflügend, gleich noch ein paar winterliche Aggressionen loslassen könnt. Therapeutische Butter sozusagen.Rezept für BärlauchbutterDieses schnell zu machende Rezept für die leckere Kräuterbutter habe ich gestern in grober Erinnerung an eine Gewürzbutter zusammengerührt, die die liebste Freundin letztes Jahr zu meinem Geburtstag hergestellt hatte. (Ich meine mich zu erinnern, dass es im Zusammenhang mit dem Genuss der Bärlauchbutter damals auch zu einem spontanen, aber unerwiderten, Heiratsantrag kam... ;))

Rezept für BärlauchbutterBeim Versponnenen Salon am gestrigen Samstag kam diese Variante jedenfalls hervorragend an. Konnte gar nicht so schnell gucken, wie das halbe Stück Butter auf dem knusprigen Zwiebelbrot landete. Note to myself: Nächstes mal die doppelte Menge machen.
Holt euch also etwas Frühlingsfrische aufs Brot. Zum gemütlichen Osterbrunch passt die grüne Butter, die wirklich unkompliziert zu machen ist, auch ganz hervorragend.Kräuterbutter selbermachen

Rezept für Bärlauchbutter

125 g Butter (weich/zimmerwarm)
30 g frischer Bärlauch (ca. 10 große Blätter)
1/2 TL Fleur de Sel
1/4 TL getrocknete Zitronenschale (gerne auch frisch geriebene Schale von Bio-Zitrone)
1/8 TL frisch gemahlener Schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  • Den Bärlauch waschen, trocken tupfen, die Stängel entfernen.
  • Die geputzten Bärlauchblätter mit einem Wiegemesser oder einem scharfen großen Messer fein hacken.
  • Die weiche Butter, die Gewürze und den feingehackten Bärlauch in einer Schale mit einer Gabel gründlich vermengen. Aufgrund der Feuchtigkeit des Bärlauchs, kann die Butter am Anfang etwas widerspenstig sein, das gibt sich aber schnell.
  • In ein Schälchen geben & dazu knuspriges, frisches Brot servieren.

Blogevent Lesehunger: Zu Gast im tanzenden Täubchen

Endlich komme auch ich dazu - natürlich außer Konkurrenz - an meinem eigenen Lesehunger-Blogevent teilzunehmen.

Es gibt einen unglaublich riesigen Berg an grottenschlechter Fantasyliteratur. Zu meinem großen Glück fiel mir (via Mutter, Buchclub und meinem ungefähr zwölften Geburtstag) das Buch "Im Bann der Göttin" von Tamora Pierce in die Hände und machte mich mit der positiven Seite dieses Genres bekannt. Schnell hatte ich mich festgelesen und nach und nach gab es die restlichen Bücher (ich hatte den zweiten vor dem ersten Band erhalten) zu hohen Fest- und Feiertagen.

Es mag ja vielleicht komisch klingen, aber rückblickend hat mich diese Buchserie sehr geprägt. Tamora Pierce zählt mit ihren Jugendbüchern auch heute noch zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und mindestens einmal im Jahr nehme ich mir eine ihrer Buchserien vor und lese mich nochmal hindurch. Ich hatte aber nicht nur wegen ihrem Schreibstil und der guten Übersetzerin aus dem Amerikanischen Glück, sondern vor allem auch wegen der Figuren. Tamora Pierce selbst war von klein auf Fantasy-Fan und störte sich immer daran, dass nur Jungen die Helden waren. In ihren Büchern begegnet man deswegen wunderbar dreidimensionalen Heldinnen und spannenden Nebencharakteren, die ihre Stärken und Schwächen haben und sich entwickeln. Die Hauptfigur ist die rothaarige, zierliche und wenig fügsame Alanna. Sie wehrt sich dagegen, Röcke zu tragen und als edle Dame erzogen zu werden. Sie tauscht mit ihrem Zwillingsbruder Thom die Rollen, fälscht die Begleitbriefe und schafft es - verkleidet als Junge -, sich im Königspalast zum Ritter ausbilden zu lassen. Willensstark kämpft sie sich durch eine männlich dominierte, mittelalterlich-/renaissance-inspirierte Welt, in der auch Magie vor kommt, und erringt ihren Schild und Anerkennung.

Natürlich ist hier eine große Prise Eskapismus dabei - das Wegträumen in fremde Länder, Geschichten, Leben und Dimensionen, aber ebenso natürlich lassen sich viele Dinge auf unsere Zeit übertragen und teilen kleinen Mädchen und Frauen (und auch lesenden Jungs und Männern ;)) nebenbei ganz selbstverständlich mit: Ihr könnt alles erreichen was ihr wollt. Selbst wenn euch weisgemacht wird, dass ihr körperlich und geistig nicht dazu in der Lage seid, weil ihr "nur" Frauen seid: Wir sind alle Menschen und wir sind gleich. Jeder kann alles erreichen. Mit dieser Botschaft in Kopf und Herzen bin ich aufgewachsen und entdeckte meine Liebe zu dieser (leider oft belächelten) Literaturgattung.

Kurz nachdem Alanna mit ihrem bärbeißigen Diener Coram in der Hauptstadt einreitet, begegnet sie dem Schurken Georg. Dieser ist gerade erst seit einigen Monaten der König der Diebe und nimmt den "jungen Knappen" unter seine Fittiche. Hier schaut sich Alanna einige Kampftechniken ab und bringt später auch ihre adligen Freunde mit an den Hof des Diebes, der in der Schänke "Tanzendes Täubchen" abgehalten wird. Hier wird gezecht, verhandelt, Ränke werden geschmiedet, Informationen ausgetauscht, Söldner angeheuert, gefeiert, gewürfelt und sicherlich auch gehurt.  Der "Haushofmeister" am Hof der Diebe ist der alte Wirt Solom. Tamora Pierce neigt nicht dazu, Nahrung ausufernd zu beschreiben. Ich nehme aber an, dass die Küche - neben den in dem in den Büchern oft erwähnten Alkoholika wie Branntwein und schwerem Wein - gute, billige und handfeste Nahrung bereitstellte, so dass alle, die an den Hof kamen, bezahlbares und sättigendes Essen erwerben konnten. Vielleicht gab es neben Pasteten oder einem dicken Eintopf mit Wurzelgemüse, undefinierbaren Fleischstücken und fetten Scheiben Roggenbrots sogar Spießbraten für die, die ein wenig mehr Gold in der Tasche hatten.

Ich sehe den Schurken Georg förmlich vor mir, mit seinen kurzen braunen Haaren, den haselnussbraunen Augen, der interessanten Nase und dem etwas schiefen Lächeln: Immer wachsam an seinem angestammten Tisch und alles im Blick. Aber die Diebe sind nicht nur hart, sondern wissen auch zu feiern. Und wer feiert und das Leben genießt, der greift nicht nur zu Wein, sondern weiß zu später Stunde bei einem Becher Wein auch süßes Gebäck zu schätzen. Gedanklich war ich früher oft dort, ich kann mir gut vorstellen wie Alanna/Knappe Alan nach einem langen Tag in den Übungshöfen aus der Burg in die Stadt schlich, inmitten all dieser verschiedenen Menschen in der Gaststube saß und im Schein der Kerzen und des flackernden Kaminfeuers genüsslich-unbekümmert in eine Apfelpastete biss. Mit dabei natürlich immer ihr schwarzer Kater namens Immertreu...

 

 

Mini-Apple-Pies aus dem Muffinblech

Das Rezept für den Pastetenteig habe ich fast unverändert aus dem Büchlein "Süße und pikante Pasteten"*  der Anne Wilson-Reihe übernommen. Der Teig ist wirklich traumhaft geworden, ließ sich genial verarbeiten und wandert hiermit ins Standardrepertoire. Ich habe mich allerdings absolut bei der Füllung verschätzt und viel zu viel gemacht (die Menge im Rezept ist schon korrigiert auf die Hälfte). Aber das machte nichts,  die Fruchtfüllung einfach in eine gebutterte Auflaufform gegeben und aus Teigresten noch ein paar ausgestochene Figuren drüber - schon war noch ein Cobbler fertig.

 

 

Pasteten dürften für die Zeit typisch gewesen sein und Äpfel ein gut erhältliches Lagerobst. Als kleine Besonderheit füge ich in Portwein getränkte Rosinen, etwas Zimt und ein paar Mandeln hinzu. Durch den Handel, den das Land Tortall mit vielen anderen Reichen tätigt, dürften solche Zutaten nicht ganz günstig, aber in etwas etablierteren Haushalten kein Problem gewesen sein. Und immerhin befinden wir uns ja am Hofe des Königs der Diebe, nicht?

 

Rezept für Soloms Apfelpasteten "Immertreu"
(12 Stück)

Für den Teig
270 g Mehl
150 g weiche Butter
75  g Puderzucker
2-3 EL Eiswasser

Für die Füllung
2 Jonagored, geputzt ~ 400 g (Süß-säuerlich-saftig-aromatisch. Der duftete mich im Bioladen an und die Sorte soll auch ein guter Lagerapfel sein.)
50 g Mandelstifte
35 g Rohrzucker
25 g Rosinen
Portwein
1/2 TL Zimt
Zitronensaft

Zubereitung

  • Die Rosinen in etwas Portwein einlegen und einige Stunden ziehen lassen. Besser: Am  Vortag dran denken, sie auch wirklich einzulegen. 😉
  • Die schon gewaschenen und geputzten, allerdings ungeschälten Äpfel in kleine Würfelchen schneiden und in eine Schale geben. Mit etwas Zitronensaft bespritzen.
  • Zucker zu den Äpfeln geben und sie etwas Saft ziehen lassen.
  • Gewürze, abgetropfte Rosinen, 1 - 2 EL vom Einweichportwein und Mandelstifte mit den Apfelstücken vermengen. Beiseite stellen.
  • Mehl, Puderzucker und Butter in der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer zu einer feinkrümeligen Masse verarbeiten.
  • Das Wasser esslöffelweise dazu geben und einarbeiten, bis ein glatter, geschmeidiger und gut formbarer Teig entsteht (wie sehr weiche Knete).
  • Ungefähr 2/3 des Teiges auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen und - zum Beispiel mit einem großen Glas oder einer Schale - große Kreise ausstechen.
  • Teig in die ausgebutterten Mulden eines Muffinblechs legen, teilweise etwas einfalten und zurecht drücken, damit es passend wird. Der Teig muss bis an den Rand der Muffinmulden heranreichen (siehe Bild).
  • Pastetenfüllung und auch jeweils etwas von der Flüssigkeit der Füllung hineingeben.
  • Restlichen Teig ausrollen und sechs kleinere Kreise als Pastetendeckel ausstechen. Aus diesen wiederum mit Ausstechern kleine Figuren ausstanzen, die den Deckel für die anderen sechs Apfelpasteten werden. (Pasteten brauchen immer ein Belüftung, aus der der Dampf der kochenden Füllung entweichen kann und dürfen keine geschlossene Decke haben.)
  • Deckel aufsetzen, bei den Kreisen vorsichtig mit einem Brötchenmesser am Rand die beiden überlappenden Teigschichten verstreichen und sanft andrücken.
  • Pasteten im vorgeheizten Ofen (Umluft) bei 175° für 20 -25 Minuten goldbraun backen. Danach noch ein paar Minuten abkühlen lassen (der Teig ist sonst noch etwas zu instabil) und dann erst aus dem Blech holen.

Tipp: Bleibt Teig übrig, kann man die Reste einfach für einen kleinen Cobbler/Crumble zu einem späteren Zeitpunkt einfrieren.

*Werbung: Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen keine weiteren Kosten.

Lesehunger! Ein bibliophil-kulinarisches Blogevent

Endlich ist der Winter wirklich vorbei und das kann nur eines heißen: Der magische Kessel hat Geburtstag! Vier Jahre alt ist er im März geworden. Ich spare euch jetzt lange Reden dazu, wie sehr ich mein Blog liebe, wie toll es ist  und welche Entwicklungen ich anhand hier niedergeschriebener Wegmarken auch immer wieder erstaunt an mir selbst feststelle.

Nach langen Überlegungen (und nachdem mein erster lang gehegter Gedanke an ein Event mit Orientfood gerade anderweitig aufgegriffen wurde), kam mir meine zweite Leidenschaft zur Hilfe - die Literatur. Von frühester Kindheit an lese ich gerne. Und vor allem viel. Ich bin eine Bücherverschlingerin,  die sich förmlich an guten Geschichten und erzählten Leben und Eindrücken satt frisst. Ein gutes Buch kann mich durchaus glücklich machen. Allerdings bin ich nicht nur Gourmand, sondern auch Gourmet. Ich konsumiere Literatur nicht mehr so wahllos wie früher, aber gerade auch Genres, die gerne als trivial abgetan werden, picke ich mir als Leckerbissen heraus - für die habe ich ein Herz. Es muss wirklich nicht immer Hochkultur sein (eigentlich so gar nicht), aber was ich lese muss gut sein. Ansonsten kann ich auch mal richtig sauer auf Buch und Autor/in werden.

Beruflich werde ich für's Lesen und bewerten sogar bezahlt. Und oft stelle ich fest, dass Autorinnen und Autoren ihren Geschichten und Figuren zu mehr Dichtigkeit und fassbarer Realität verhelfen, indem sie Speisen  und Getränke beschreiben - und sei es nur in einem Nebensatz. Manche widmen den lukullischen Genüssen auch ellenlange Absätze, während den Lesenden das Wasser im Mund zusammen läuft.

Die Beschreibung von Nahrung schafft oft lebendige Atmosphäre und hilft den Adressaten, sich in den Bann des Geschriebenen ziehen zu lassen. Denn zu essen ist natürlich. Die Lust darauf, der kleine Appetit, die Verführung, der brennende Hunger oder der Durst, das sind Empfindungen, die wir alle kennen. Deswegen der Gedanke an ein bibliophiles kulinarisches Blogevent.

Wie kann ich mitmachen?

Ziel ist es, irgendein schriftliches Werk – das kann beispielsweise ein
ganzes Buch, eine Kurzgeschichte, eine kleine Szene, ein Gedicht oder
ein Lied sein – kochtechnisch in einem Rezept samt Blogartikel
umzusetzen. Hierbei ist es egal, ob euch beispielsweise die “Cena
Trimalchionis” mit ihren punktgenauen satirischen Beschreibungen als
Orientierung dient, ihr ein haargenau beschriebenes Gericht aus einem
Buch nachkocht, eine rezepttechnisch interpretiert und nur die Stimmung
eines Werks einfangt oder beispielsweise “Alle meine Entchen”
kulinarisch umsetzt.(Mein erster Gedanke: Pekingente! ;-))

Lesehunger - ein bibliophiles kulinarisches Blogevent

Und da ich selbst gerade Anfang Mai Geburtstag habe, habe ich auch für euch ein paar tolle Geschenke besorgt. Jeder für das Blogevent eingereichte Artikel mit Rezept/en entspricht einem Los, das in den Lostopf wandert, die Gewinner werden nach Ablauf der Frist gezogen. Insgesamt habe ich euch drei reichhaltige Geschenkpakete zusammengestellt.

1. Geschenkpaket

- Eine Gewürzmappe.  In den Reagenzröhrchen finden zahlreichen Gewürze ihren Platz und können so ganz einfach und praktisch mit in den Urlaub oder mit zu anderen Kochstellen genommen werden. Zwei Röhrchen habe ich schon mal befüllt - eines mit meinem Kräutersalz, eines mit meinem momentanen Lieblingsgewürz Langem Pfeffer. Das Etui ist aus waschbarem stabilen Stoff, außen uni und innen mit süßem Eulen-Muster. Da konnte ich nicht dran vorbei und da die Eule ja das Wappentier von Athene, der griechischen Göttin des Wissens ist, kann ich so auch ganz schnell einen Zusammenhang zum Lesehunger-Event herbeikonstruieren. 😉 Die Gewürzrolle (ich habe selbst auch so eine) habe ich bei Nadine Hößrich Design extra nach meinen Wünschen anfertigen lassen. Schaut mal bei ihr rein, sie näht wirklich tolle Sachen (ich muss unbedingt noch einen neues extra langes Kameraband bestellen!) und fertigt halt auch viel custom-made.


- Einmal "Taste the Waste". Der Verlag Kiepenheuer & Witsch hat tollerweise drei Exemplare des gerade Anfang des Jahres erschienenen Kochbuchs  "Taste the Waste" von Valentin Thurn und Gundula Oertel für die Verlosung bereit gestellt.  Wer sich bewusst mit Lebensmitteln auseinandersetzt kommt ja über kurz oder lang an dem gleichnamigen Film und dem Buch "Die Essensvernichter" nicht vorbei.

Das Kochbuch widmet sich der Resteverwertung, was eine gute und sinnige - aber durchaus auch schwierige - Idee ist. Schließlich haben Restbestände eben die ungute Angewohnheit nicht überall die Selben zu sein. 😉 Die vorgestellten "Essensretter" (unter anderem Sternekoch Vincent Klink, die Berliner Tafel, Mundraub, Silbermond, die Köche der Markthalle IX und viele mehr) kommen aus den unterschiedlichsten Sparten und nicht alle aus der Lebensmittelbranche, und ebenso unterschiedlich und individuell sind dann auch ihre Herangehensweisen und zu verarbeitenden Restbestände, die der Durchschnittsverbraucher teilweise zum Nachkochen eher frisch einkaufen müsste.

Und so ist es auf den allerersten Blick etwas chaotisches, aber im Grunde sehr schönes und unkonventionelles Koch- und Lesebuch mit vielen lieben bekannten Gesichtern. Neben vielfältigen Rezepten (zum Beispiel Brotsuppe, Käsenockerln, Löwenzahnterrine, Freibeuters Trinksalat oder Safransülze à la Sternekoch Vincent Klink), jeder Menge guter Ideen und Tipps stellt es aber vor allem auch die verschiedensten Menschen und Projekte vor und räumt diesen damit angenehm viel Raum auf den Seiten ein. Also ist es mehr kreativ-chaotisch-buntes Sammelsurium zum  Festlesen als reines Kochbuch. Sehr empfehlenswert übrigens die dunkelrote Schokotorte - in dieser Version bin sogar ich in der Lage rote Beete zu essen.

Und wo wir gerade bei ungenutzten Lebensmitteln sind - da ist es eine hervorragende Idee, noch schnell auf die ebenfalls von Valentin Thurn gestartete Initiative Foodsharing hinzuweisen. Ich bin da auch angemeldet und habe dort auch schon ein Gewürzpaket weitergegeben. Die Markthalle IX ist da übrigens auch ganz aktiv mit dabei.

- Ein Tassenset - denn was gehört zu einem anständigen Lesevergnügen immer mit dazu? Natürlich eine große Tasse Tee oder Kaffee, an der man genüsslich-gedankenverloren nippen kann, während man sich durch die Literatur blättert. Home24.de war so freundlich, diese - förmlich nach köstlichem Milchkaffee und frisch gebackenen Keksen schreienden - Tassen als Gewinne für die Teilnehmer des Lesehunger-Events zur Verfügung zu stellen - so kann man sich sogar bequem zu zweit auf dem Sofa einkuscheln oder es sich auf dem Balkon mit einem Stapel guter  (Koch-)Bücher bequem machen. Ich habe mir die schönen Tassensets für Euch in den Farben lila/flieder, türkis/blau und grün/dunkelgrün senden lassen. Ich hoffe Euch gefällt meine Farbwahl. Die Gewinner dürfen ihrer Reihenfolge nach dann aussuchen.

2. & 3. Geschenkpaket

- Das Kochbuch "Taste the Waste".

- Eines der oben beschriebenen Tassensets.

Bannercodes zum Mitnehmen

Banner gibt es natürlich auch. Und da mir so viele Bilder gut gefielen, habt ihr sogar breite Auswahl.

Querformat

Hochkant-Banner 1

Hochkant-Banner 2

Hochkant-Banner 3


Teilnahmebedingungen

  • Jeder ist herzlich dazu eingeladen teilzunehmen, ihr müsst ausdrücklich keine Foodblogger sein. Hauptsache ihr habt ein Blog, wo ihr euren Teilnahmebeitrag veröffentlicht und zu diesem Artikel verlinkt. Damit ich auch ja keinen Eintrag übersehe, schreibt mir bitte eine Mail mit eurem Namen, dem Namen eure Blogs und der URL eures Blogbeitrags an mjam[at]magischer-kessel[dot]de
  • Einsendeschluss ist der 05.06.2013 25.06.2013 bis 24.00 Uhr.
  • Jeder kann zwei Beiträge einreichen, keine Rezepte aus dem Archiv, nur neue Beiträge.
  • Verlinkung zu diesem Blogartikel.
  • Mit der Teilnahme erklärt ihr, dass ihr die Rechte an Bildern und Texten inne habt und ich ein Bild des Beitrags für die Zusammenfassung im magischen Kessel verwenden darf.
  • Damit die Versandkosten für mich nicht zu hoch werden: Bitte nur Teilnehmer_innen aus Europa.
  • Und da es was zu gewinnen gibt (die Gewinner werden gerecht ausgelost): Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung oder sowas ist nicht möglich.

Zimtig, duftig, herbstlich: Rotweinkuchen

Das Rezept für diesen herbstlichen, wegen dem enthaltenen Zimt und Rotwein auch oft (fast zu unrecht - ich kann den auch im Hochsommer problemlos vernaschen) als weihnachtlich empfundenen, Gewürzkuchen schwirrt in zig Varianten durchs Netz. Meine ursprüngliche Rezeptur bekam ich vor einigen Jahren - im Zusammenhang mit einer aus Versehen nach einer Feier offen stehen gelassenen Flasche Rotwein - von meiner liebsten Freundin Nelly überreicht, in deren Familie dieser Rotweinkuchen wiederum auch schon seit Jahren (Jahrzehnten?) so gebacken wird.

Und frage ich den Liebsten, welchen Kuchen er sich zum Geburtstag, der Anfang Oktober ist, denn so wünscht, dann war es in den letzten Jahren (neben dem obligatorischen Käsekuchen - da ich mich aber aus dem Käsekuchen-Business weitgehend heraushalte, zählt das nicht) immer Rotweinkuchen.

Rezept für Rotweinkuchen

250 g weiche Butter oder Margarine
250 g Mehl
250 g Zucker
250 ml (trockenen) Rotwein
150 g Zartbitterschokolade
4 Eier
1/2 TL gemahlene Vanilleschote oder Mark einer Vanilleschote
1 Tütchen Backpulver
1 EL echter Kakao
1 TL Zimt
frisch geriebene Orangenschale

Zum Tränken mit Rotweinglasur

3 EL Puderzucker
5 EL Rotwein

Zubereitung

  • Die Butter in eine große Backschüssel geben, schaumig schlagen und dann Eier und Zucker hinzugeben und zu einer cremigen Masse verarbeiten.
  • Zimt, Vanillezucker, Orangenschale und echten Kakao dazu geben und verrühren.
  • Das mit Backpulver vermischte Mehl und den Rotwein abwechselnd in den Teig geben und mit dem Rührgerät einarbeiten.
  • Die grob gehackte Schokolade unter den fertigen Teig heben.
  • Die Backform (zum Beispiel Gugelhupf- oder eine Springform mit Kranzeinsatz) mit Butter oder Margarine ausfetten, ausmehlen und den Teig vorsichtig in die Form füllen. Darauf achten, dass die Schokoladenstücke gleichmäßig verteilt sind.
  • Den Kuchen im vorgeheizten Backofen (Umluft) bei 180°  auf der mittleren Schiene für circa 50 Minuten backen.
  • Will man den Rotweinkuchen tränken (so mag ich es ja am liebsten) muss der Kuchen nach etwas Abkühlzeit noch warm aus der Form gelöst und gestürzt werden.
  • Die dünnflüssig angerührte Glasur nun entweder mit einem breiten Backpinsel auftragen oder mit einem Esslöffel über den warmen Kuchen geben. Der gesüßte Rotwein zieht so ins Innere ein, was dem Rotweinkuchen mehr Feuchtigkeit und ein unvergleichliches Aroma schenkt.
  • Alternativ zur eingesunkenen Glasur kann man den Kuchen auch erst nach dem Erkalten aus der Form lösen und ihn erst dann komplett mit einer dicker angerührten  Rotweinglasur überziehen.

Rotweinkuchenfazit

Noch warm serviert ist der Rotweinkuchen eine duftig-locker-aromatisch-würzig-schokoladige Offenbarung und gehört einfach zu einem regnerischen Herbstsonntag oder zur nahenden Weihnachtszeit (ich wehre mich ja derzeit noch tapfer gegen Spekulatius-, Baumkuchen- und Dominosteinkäufe) dazu.

Ich persönlich mag ihn fast noch lieber, wenn er einen Tag durchziehen konnte, vielleicht noch eine Nacht im Kühlschrank verbracht hat und so die Schokolade und die in den Teig eingesunkene Glasur fest anziehen konnten und den Gewürzkuchen so etwas kompakter machen.

Crème brûlée – oder auch: Drei Zutaten mit kulinarischem Orgasmuspotential

Aus dem Französischen übersetzt bedeutet Crème brûlée schlicht nichts anderes als "gebrannte Creme". Technisch handelt es sich hier um einen Custard, also eine Art Pudding, der aber nicht - wie beispielsweise der entfernt artverwandte Lemon Curd - in einer Bain-Marie, also im Wasserbad oder über Wasserdampf gerührt wird, sondern in einem Wasserbad im Backofen langsam stockt.

Aber Crème brûlée ist nicht nur technikorientiertes Gefasel. Dieses traditionelle französische Dessert ist so viel mehr:

Himmlisch. Sahnig. Cremig. Sanft vanillig. Versehen mit einem Hauch Orangenschale. Getoppt von einem knusprigen Deckel frischen Karamells, gepaart mit diesem wundervoll vielversprechenden Klang, mit dem der Silberlöffel gierig und voller Vorfreude aufschlägt, durch die Kruste bricht und in die kühle Creme eintaucht, bevor sich diese süße Vielfalt seidig im Mundraum ausbreitet und sanfte kulinarische Orgasmen (und bei Gästen stellenweise verzückte Grunzlaute) auslöst, und der Löffel dann suchend, gleich einem melancholischem Nachglühen, durch die leere Schale fährt und leise sehnsüchtig an ihren Rand klappert.

Geschenke für 3 Jahre Arthurs Tochter kocht Aber vor allem ist das Rezept eines - relativ schlicht. Die Zutatenliste ist nämlich recht überschaubar. Wenn man es herunterbricht, dann landet man bei gerade mal drei grundlegenden Dingen (Ja gut.. und ein paar Kleinigkeiten.. aber das zählt hier jetzt mal nicht.): Eier, Zucker, Milchprodukte (Ha! Geschickt, was?)
Und damit konstruiere ich etwas schräg meine Herleitung, um Arthurs Tochter noch rasch ein Geschenk zu ihrem Bloggeburtstag da zu lassen. Mit was selbstgemachtem Süßen im Gepäck liegt man ja selten so richtig falsch, nicht?

Nach einigen Karamellisierungversuchen kann ich euch als Laie zusätzlich auch noch mein Geheimnis (Vielleicht war euch das ja schon klar, für mich war diese Entdeckung jedenfalls offenbarungsgleich.) für die perfekte  und gleichmäßige Karamellkruste verraten. Es ist ganz einfach Puderzucker.

Rezept für Crème brûlée

400 ml Milch
200 ml Sahne
100 g Zucker
4 Eigelb
1 Ei
1/3 TL gemahlener Vanilleschote
etwas Orangenschale
Puderzucker zum Karamellisieren

Zusätzlich benötigt: Gasbrenner, ofenfeste Schälchen, feines Sieb für Puderzucker

Zubereitung

  • Milch, Sahne, Orangenschale und Vanille in einem Topf erhitzen, aber nicht kochen.
  • In einer Schale den Zucker in den Eiern unter Rühren auflösen, allerdings nicht schaumig rühren.
  • Die abgekühlte Vanillemilch (unter 40 °, sonst stockt das Ei sofort) nach und nach zur Eiermasse geben und gründlich vermischen.
  • Die Flüssigkeit nun in Förmchen füllen und im heißen Wasserbad (ich stelle die Formen in eine tiefe Auflaufform und gieße mit sehr heißem Wasser bis circa 2/3 der Höhe an) bei 150° Umluft 30-45 Minuten stocken lassen. (Genauere Angaben lassen sich meinem Herd nicht entlocken.)
  • Danach abkühlen lassen, eventuell in den Kühlschrank stellen.
  • Erst kurz vor dem Servieren die einzelnen Schalen mit durch ein feines Sieb gestrichenen Puderzucker bestäuben und direkt mit dem Gasbrenner karamellisieren.

Crème brûlée-Fazit

Siehe oben. Nachmachen lohnt sich. 😉

Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: