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Christopsomo – Rezept für griechisches Weihnachtsbrot [Χριστόψωμο]

In nur etwas über einem Monat ist schon Weihnachten, der perfekte Zeitpunkt, um euch dieses wunderschöne und unkomplizierte Weihnachtsbrot aus Griechenland vorzustellen: Christopsomo.

Rezept für unkompliziertes Christopsomo - griechisches Weihnachtsbrot mit Hefeteig und Übernachtgare

Traditionelles, griechisches Weihnachtsgebäck: Christopsomo

Dieses aromatische, mit Gewürzen bereicherte, nur leicht süße Hefebrot wird in Griechenland traditionell zu Weihnachten gebacken, gesegnet und dann gemeinsam von Familie verpeist. In der exakten Übersetzung bedeutet es so viel wie "Christusbrot", es soll Glück und Segen für das neue Jahr bringen.

Geschmacklich ist es eine Art Hybrid zwischen Osterbrot, Kulitsch und frisch gebackenem Stollen (bevor er in Butter und Puderzucker gewälzt und gelagert wird). Mich erinnerte das Christopsomo konsistenzmäßig etwas an Rosinenstuten aus dem Ruhrgebiet, der Berliner Liebste sprach von Kuchenbrot.
Das Chistopsomo ist leicht süß - die Süße kommt mehr heraus, wenn es noch warm ist - und kann einfach mit Butter, Honig, Marmelade, aber auch herzhaftem Belag genossen werden.
Der flaumige Hefeteig kommt ohne große Zugabe von Fett aus, lediglich etwas Olivenöl wandert hinein. Ich war da etwas skeptisch, weil ich befürchtet hatte, dass dies zu sehr heraus kommt, aber es machte sich geschmacklich nicht bemerkbar. Im Teig werden Rosinen und grob gehackte Walnüsse eingeknetet. Der rund gewirkte Brotlaib des Hefegebäcks wird mit einem Kreuz aus Teig belegt und mit Sesam und Walnüssen und Mandeln (teils sogar noch in der Schale), Nelken und manchmal auch figürlichen Darstellungen des ländlichen Lebens aus Teig, verziert. Wie bei allen traditionellen Rezepten, die in den verschiedensten Haushalten und Landesteilen gebacken werden, gibt es auch bei diesem Gebildbrot unendlich viele Varianten - von der Art und dem Ausmaß der Verzierung, den eingekneteten Trockenfrüchten und Nüssen bis hin zu den Brotgewürzen. Mahlep*, Zimt, Nelken, Anis - aber auch Orangenschale oder Kardamom* können hier zum Einsatz kommen.

 

Backblech mit Backpapier, darauf ein runder, flacher Brotlaib mit Trockenfrüchten und Nüssen im Teig. über Kreuz gelegt ist weiterer Teig, Haselnüsse sind in die Oberseite eingedrückt und schwarzer Sesam darüber gestreut. Backblech mit Backpapier, darauf ein runder, flacher Brotlaib mit Trockenfrüchten und Nüssen im Teig. über Kreuz gelegt ist weiterer Teig, Haselnüsse sind in die Oberseite eingedrückt und schwarzer Sesam darüber gestreut.

#Synchronbacken

Zum Backen dieses Brotes kam ich übrigens mal wieder durch das von Zorra regelmäßig organisierte Synchronbacken. Hierfür sucht sie ein Rezept aus, das mit Übernachtgare hergestellt wird - also am Vortag entsteht der Teig mit wenig Hefe und langer Teigführerung und Übernachtung im Kühlschrank. Gebacken wird dann entspannt am nächsten Tag. Auf Instagram backen wir dann quasi an einem Wochenende gleichzeitig das Rezept - jede*r mit eigenen Varianten oder originalgetreu, total spannend, da nebenbei in andere Küchen Einblicke zu haben und zu sehen, wer was wie umsetzt! Ich freue mich immer wieder über die schönen Rezepte aus aller Welt, die sie hierfür heraussucht. 😊  Uns hat das süße Gewürzbrot so gut gefallen, dass wir überlegen es tatsächlich zu Weihnachten, bzw. zum Weihnachtsbrunch zu backen. Ich grübel gerade darüber nach, ob ich es dann direkt abends forme, so dass es nach dem Schlaf im Kühlschrank und kurzer Aufwärmphase direkt gebacken werden kann. Hm... Was meint ihr?

Die anderen Rezeptvarianten für das griechische Weihnachtsbrot findet ihr hier:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf | Caroline von Linal's Backhimmel | Simone von zimtkringel | Martha von Bunte Küchenabenteuer | Karin von Food for Angels and Devils | Petra von Obers trifft Sahne | Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum | Ilka von Was machst du eigentlich so?! | Laura von Aus Lauras Küche | Nadja von Little Kitchen and more | Volker von Volkermampft | Petra von genusswerke | Geri von Lecker mit Geri

 

Meine Änderungen in der Zutatenliste: Im zu Grunde liegenden Originalrezept für dieses Christopsomo kommen als Brotgewürze Zimt und Nelken zum Einsatz. Da mir der Nelkenanteil zu hoch war, habe ich einfach 2 Teelöffel meines Plätzchengewürzes genutzt, das ich in diesem Jahr exzessiv in Weihnachtsgebäck (aber auch als Topping in Porridge, Kaffee, Kakao und warmen Milchshakes mit Hafer) austeste. Diese Gewürzmischung besteht aus einem hohen Anteil Zimt - Orangenschale und Nelken kommen, neben anderen Gewürzen, in geringerer Dosierung auch darin vor. Zudem habe ich den Zucker gegen flüssigen Honig ausgetauscht und die Wassermenge dafür minimal reduziert. Die Walnuss in der Schale als Mittelpunkt des Kreuzes habe ich fast überall in Rezepten gefunden, da ich allerdings schöne Haselnüsse in der Schale von meinem selbst gepflanzten, gehegten und gepflegtem Haselnussbaum da hatte, habe ich lieber diese genutzt. Der übliche Sesam ist bei mir von schwarzem Sesam ersetzt - aus dem einfachen Grund, weil ich keinen hellen mehr im Haus hatte, geschmacklich macht es keinen großen Unterschied.

 

Hefe, Wasser und Honig für den Vorteig Rezept für Christopsomo - griechisches Weihnachtsbrot mit Hefe

Veganes, griechisches Weihnachtsbrot mit Hefe

Da kein Ei im Teig enthalten ist, lässt sich das Rezept für Christopsomo sehr einfach veganisieren. Den Honig im Teig könnt ihr einfach durch Reissirup oder Agavendicksaft ersetzen. Falls ihr lieber Haushaltszucker verwenden möchtet, erhöht die Wassermenge um 10 g.
Im Originalrezept wird zudem ein verquirltes Ei genutzt, das macht einen schönen Glanz. Ich verwende meist 1-2 EL Milch mit Honig, das wird auch hübsch braun, wenn auch nicht ganz so glänzig. Nutzt für die Glasur statt Honig einfach Reissirup oder Agavendicksaft und eine vegane Milchalternative. In einigen traditionellen Rezepten habe auch einfach von Wasser mit Honig gelesen, das sollte also auch mit dem Süßungsmittel eurer Wahl funktionieren. Das war's schon! 😊

 

Rezept für süßes Hefebrot mit Nüssen und Rosinen zu Weihnachten

 

Rezept für Christopsomo - griechisches Weihnachtsbrot

Zutaten

Für den Teig
270 g lauwarmes Wasser
65 g Honig (flüssig)
5 g Frischhefe
500g Mehl (Type 405)
50 g Olivenöl
2 TL Keksgewürz (alternativ: 1 TL Zimt, 1/4 TL Kardamom (gemahlen), 1/4 TL Nelken (gemahlen), 1/4 TL Anis (gemahlen), 1/4 TL Orangenschale - oder ihr sucht euch selbst eine Kombination aus siehe Artikel oben)
1/2 TL Meersallz (fein)

Für die Einlage
100 g Walnüsse (grob gehackt)
100 g Sultaninen

Für die Verzierung
170 g des Teiges für das Kreuz
1-2 EL Milch
1 TL Honig
5 Haselnüsse in der Schale (alternativ 1 große Walnuss in der Schale in der Mitte)
Handvoll geschälte Walnüsse und/oder Mandelkerne
(schwarzer) Sesam
Nelken (optional)

Zubereitung

  • Am Vorabend die Frischhefe mit dem Honig zusammen im lauwarmem Wasser auflösen. Gut verrühren und 15 Minuten stehen lassen, bis sich die ersten Bläschen im Hefewasser zeigen.

 

  • In einer großen Schüssel alle restlichen trockenen Zutaten für den Teig miteinander vermischen, Olivenöl und Hefewasser hinzugeben und verkneten, bis sich ein softer, weicher Teig formt. Abdecken (ich nehme einfach einen Topfdeckel) und 15 Minuten gehen lassen.

 

  • Den Teig jetzt nochmals für 5-6 Minuten durchkneten, zu einem groben Ball formen (der Teig ist etwas feuchtklebrig, das ist aber gewollt so), in eine Schüssel geben, abdecken. Für 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen und dann in den Kühlschrank geben.

 

  • Der Teig ruht jetzt entspannt über Nacht im Kühlschrank und geht so ganz langsam. (Um den Zeitrahmen zu verdeutlichen: Ich habe meinen Teig um Mitternacht herum in den Kühlschrank gegeben und 12-13 Stunden später entnommen und weiter bearbeitet. Ich hätte ihn sicherlich auch noch eins, zwei Stündchen länger schlafen lassen können.)

 

  • Am nächsten Tag den Teig entnehmen und auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und durchkneten. Etwa 170 g für das Kreuz bei Seite legen, in den Rest nach und nach die Sultaninen und die gehackten Nüsse einarbeiten. (Teig flach drücken, auf die feuchte Seite Nüsse und Trockenfrüchte geben, zuklappen, einkneten - siehe Fotos)

 

  • Den Teig zu einer Kugel formen, auf ein mit Backpapier bezogenes Blech setzen und zu einem dicken, runden, flachen Fladen drücken - geschätzte Höhe ca. 4 Zentimeter. Mit einer umgedrehten, großen Schüssel abdecken und nochmals 30 Minuten gehen lassen.

 

  • Nach dieser Gehzeit Milch mit Honig verquirlen und das Brot komplett damit bestreichen.

 

  • Den bei Seite gelegten Teig halbieren und jeweils einen langen Strang daraus formen:
    Den Teig mit den Händen ausrollen, für 5 Minuten zum Entspannen liegen lassen, dann weiter ausrollen - so zieht sich der Hefeteig nicht wieder wie Gummi zusammen.

 

  • Die Teigrollen können direkt so kreuzweise aufs Brot gelegt werden (unten am Boden etwas einschlagen und festdrücken), ich habe sie noch in der Mitte zusammengeklappt und miteinander verdreht - siehe Fotos.

 

  • Die über Kreuz liegendenden Teigstränge (ja, bei mir ist es etwas unsymmetrisch geworden, ich weiß...) nun ebenfalls mit der Honigmilch bepinseln. In der Mitte des Kreuzes eine Nuss mit Schale eindrücken und das Brot weiter mit Nüssen und Sesam nach Belieben verzieren. Hierzu können auch ganze Gewürznelken in den Teig gesteckt werden.

 

  • Den geformten, verzierten Laib des weihnachtlichen Gebildbrotes jetzt nochmals abdecken und weitere 15 Minuten ruhen lassen.

 

  • Brot im Ofen bei 175 °C (Umluft, mittlere Schiene, vorgeheizt) für 30 Minuten backen. Dann auf 130 °C runterschalten und 10 Minuten fertig backen.

 

  • Aus dem Ofen nehmen, etwas abkühlen lassen und noch warm mit Butter genießen.

 

Hefe, Wasser und Honig für den Vorteig

*Werbung. Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Provision. Es entstehen keine weiteren Kosten. Vielen lieben Dank!

Zeit für Lebkuchenmänner: Rezept für Gingerbread (Dead) Men

Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal Lebkuchenmännchen - also Gingerbread Men - gebacken und auch dieses Jahr stehen sie wieder auf meiner Liste der zu backenden Weihnachtskeksköstlichkeiten. Pfefferkuchenmännchen will mir irgendwie eher über die Lippen, scheint aber nicht so wirklich verbreitet zu sein. Wikipedia behauptet, dass das wieder mal am Ost-West-Gefälle liegt.

Pfefferkuchenmann-bs

Selbstgebackene Pefferkuchenmännchen

Aber natürlich sind es  bei mir keine konventionellen Lebkuchenmännchen*, sondern Zombie-Pfefferkuchenwesen. Quasi die Rückkehr des Weihnachtsgebäcks. Nicht auf der Hüfte, sondern schon auf dem Backblech. 😉 Eine liebe Freundin hatte mich mit den "Gingerdead Men-Ausstechformen"* vor zwei Jahren in einem Weihnachtspaket überrascht. Die Kekse sind so groß, dass man sie sehr hübsch - einzeln in Folie oder Tütchen verpackt - als gebackenes Weihnachtsgeschenk oder weihnachtliches Mitbringsel weitergeben kann. Zu Halloween passen die Cookies im Grunde natürlich auch hervorragend. Dann aber vielleicht mit einem anderen Teig, in Deutschland wird sonst wegen der - leider - nur noch zu Weihnachten üblichen Gewürzmischung rumgemault.

 

Die Frage danach, warum Menschen aus Teig Lebkuchenmenschen backen und danach genussvoll ihre Zähne in deren Leib schlagen, stopfe ich  mal rasch zurück in die gedankliche Schublade aus der sie kannibalisch und tiefenpsychologisch gekrochen ist. 😉

 

Gingerdead-man-bs

Wenn eins nicht nur Pfefferkuchenmännchen ausstechen möchte, dann habe ich noch zwei Lekuchen-Rezeptalternativen: Honigkuchen vom Blech (wird ganz einfach wie Kuchen in große Stücke geschnitten) und Honiglebkuchen für Lebkuchenhäuser/Kekse  - beide Rezepte nutzen ebenfalls Backpulver im Teig.

Tipp: Als Alternative zu Ingwer, Ceylon und Piment, können auch einfach 3 TL Lebkuchengewürz* genutzt werden.

Rezept für Lebkuchenmänner/Pfefferkuchenmänner

350 gMehl
140 g Butter
100 g Brauner Zucker (Rohrohrzucker)
1 Ei (M)
3 EL Zuckerrübensirup
2 TL gemahlener getrockneter Ingwer
1 TL gemahlener Ceylon-Zimt
1 TL Backpulver
1/2 TL frisch im Mörser gestampfter Piment

Zubereitung

  • Alle Zutaten in der Küchenmaschine - oder mit Hilfe eines Rührerätes - miteinander verkneten.
  • Der Teig sollte die Konsistenz von glatter, nicht klebriger Knetmasse besitzen.
  • Den Teig nun auf einer unbemehlten Arbeitsfläche mit einem leicht bemehlten Nudelholz ungefähr 3 bis 4 Milimeter dick auswallen.
  • Mit der Form die Pfefferkuchenmännchen ausstechen (obwohl meine Ausstechform geschlossen ist und ich wegen dem Auslösen Bedenken hatte, klappte das super), auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben.
  • Wer ebenfalls die Gingerdead Men-Ausstechform hat, dreht diese jetzt um und prägt mit etwas Druck das Gerippe in die schon ausgestochenen und auf dem Blech liegenden Lebkuchenmenschen. (Das Ablösen von der Arbeitsfläche wird sonst etwas schwierig.)
  • Auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen (bei circa 180° Umluft)  für 10-12 Minuten backen.
  • Auskühlen lassen und wenn gewollt und genug Geduld vorhanden ist (ich habe sie dafür selten) mit Zuckerguss nochmals die Knochen nachmalen.

 

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