Schlagwort-Archive: Gugelhupf

Lockerer & saftiger Marmorkuchen für umwölkte Zeiten

Gerade... gerade ist keine schöne Zeit in unserem Leben, weswegen ich mich hier momentan auch leider etwas rar mache. Aber Kuchenbacken hilft seltsamerweise. Zumindest ein wenig. Vielleicht, weil man hier alles vermeintlich unter Kontrolle hat. Man rührt selbstvergessen vor sich hin, schleckt friedlich rohe Teigreste ab (und teilt natürlich großzügig mit dem ganz zufällig in der Küche herumlungernden Liebsten) und freut sich über den tollen, lockeren, fluffigen und einfach leckeren Kuchen als Backergebnis. (Von dem frau natürlich direkt noch warm ein Stück abschneidet und genießerisch hineinbeißt.)

Marmorkuchen

Ich liebe Gebäck ja in aller Variation - Torten, Plunder, Fettgebäck, Kekse, whatever. Aber mit einem schlichten - allerdings muss der wirklich gut sein - Marmorkuchen kriegt man mich ja fast sicher. Bis ich mein Rezept für mich hatte, musste ich im Laufe der Zeit etwas rumfeilen. Ich hoffe meine Version gefällt euch und hilft vielleicht auch beim Vertreiben einiger grauer Wolken und schwarzer Gedanken.

Guglhupf

Frisch gebacken ist der Marmorkuchen wirklich schön locker und keinesfalls staubtrocken (wie die zahlreichen Anverwandten von ihm, denen ich im Laufe der Jahre schon begegnet bin). Eine Nacht im Kühlschrank sorgt aber dafür, dass er kompakter und fester ist. Zum Servieren würde ich ihn also am gleichen Tag backen und auf den Tisch bringen. Oder in einem Kuchenbutler* bei Zimmertemperatur lagern.

Marmorkuchen

guglhupf

Mich persönlich stört diese natürlich Wandlung eines Kuchens jetzt nicht so immens, auch wenn er frisch gebacken natürlich am besten schmeckt. Ich schneide den Rührkuchen meist am zweiten Tag in Stücke und friere diese portioniert ein. Ganz kurz in der Mikrowelle angetaut und angewärmt, sind diese dann wieder fast wie frisch.

Und falls jemand von der DIY-Fraktion mitliest: Die im Hintergrund zu sehende, etwas ungebügelte Tischdecke habe ich mit Anfang 20 selbst bestickt. Mit meiner derzeit wieder aufkommenden Lust auf Mittelalter-Reenactment sind mir - zwischen all den anderen Materialien zum Selbermachen von schönen Dingen - letztlich auch meine Stickutensilien wieder in die Hände gefallen. Was dazu führt, dass ich auch den Spaß am Entwerfen von Stickereien wiederentdeckt habe. Für mein aktuelles Projekt einer Pilgertasche habe ich zudem die Seide zum Sticken selbstgesponnen.

Marmorkuchen-backen-skRezept für Marmorkuchen

400 g Mehl
250 g Zucker
250 g Butter
125 g Milch
5 Eier
1 Päckchen Backpulver (15 g)
1/4 TL Vanillepulver (alternativ: Mark 1/2 Vanilleschote)

Für die Marmorierung

3 EL echter Kakao
3 EL Portwein oder Milch
1/4 TL getrocknete Orangenschale

Zusätzlich: neutrales Öl & Mehl zum Ausmehlen der Backform

Zubereitung Marmorkuchen

  • Zunächst die weiche Butter in eine Backschüssel geben und mit dem - mit Vanille vermischten - Zucker mittels Rührgerät cremig rühren.
  • Anschließend werden die zimmerwarmen Eier nach und nach in die Buttermischung eingearbeitet.
  • Nun abwechselnd das mit dem Backpulver vermischte Mehl und die zimmerwarme Milch in den Kuchenteig einrühren.
  • Nicht zu lange rühren, sonst wird der Kuchen später zäh.  Der Teig hat die perfekte Konsistenz, wenn er nicht flüssig ist, aber auch nicht betonfest an den Rührhaken hängt. Als Test: Der Rührteig sollte sich von selbst, aber schwer reißend von einem Löffel lösen.
  • Eine Rührkuchenform (oder nennt man die Gugelhupfform*?) mit etwas Sonnenblumenöl auspinseln und mit Mehl ausstäuben.
  • Etwa 2/3 des Kuchenteiges in die ausgefettete und ausgemehlte Backform geben und glatt streichen.
  • Den restlichen Teig rasch von Hand mit dem Kakaopulver dem Portwein (alternativ: Milch) und der Orangenschale vermischen.
  • Den Schokoladenteig ebenfalls in der Kuchenform verteilen. Für die typische Marmorierung wiederholt spiralförmig mit einer Gabel durch den Teig fahren.
  • Den Teig in der Form glatt streichen und bei 175° im vorgeheizten Backofen (Umluft) auf der Schiene unter der mittleren für circa 50 Minuten backen. (Ich drehe den Kuchen in der Mitte der Backzeit einmal)
  • Gegen Ende der Backzeit eine Garprobe mit einem Holzstäbchen machen. Bleibt kein Teig mehr daran haften, ist der Marmorkuchen fertig.
  • Den Marmorkuchen in der Form auskühlen lassen, stürzen und entweder ganz puristisch mit Puderzucker bestäuben oder mit Kuvertüre nach Wahl überziehen.

*Werbung. Afiliate-Link zu Amazon

Frühstücksspeck & Schokolade? Passt! Double Chocolate Bacon Muffins mit Espresso

Nein, bitte nicht entsetzt davon laufen! Bacon und (Dunkle! Wehe ihr haut da zuckersüße Milchschokolade rein!)  Schokolade sind ein erstaunlich köstliches Duo. Guckt nicht so entsetzt. Bei Karamell und Meersalz verfallen doch auch immer alle in ergebene Verzückung.

Double Chococlate Espresso Bacon MuffinsIch öffne also mal wieder meine aus Zeitmangel leider relativ volle Schublade an noch unverbloggten Dingen und ziehe diese köstlichen Teilchen hervor.  Schokolade und Bacon -  hört ihr da nicht auch sofort den verheißungsvollen Klang in der Zusammenkunft dieser beiden Zutaten?

Wer es wagt, der wird belohnt mit saftig-schokoladigen Küchlein, mit einer sich sanft einfügenden, feinen Salz-Bacon-Note. Nicht aufdringlich, sondern einfach gut. Selbst Skeptiker/innen probierten tapfer und wurden angenehm überrascht. Konnten teilweise kaum glauben, dass da wirklich Frühstücksspeck enthalten ist. Man muss schon etwas gründlicher hin schmecken. Und nach gründlichem Probieren auch noch der Hinweis: Direkt aus dem Ofen schmecken sie auch so hervorragend, aber die Schokoladenglasur aus Zartbitterkuvertüre gehört dennoch sehr passend dazu und sollte nicht weggelassen werden.

Gebackene Mini-GuglWie ihr auf den Bildern seht, habe ich neben einem kompletten Muffinblech auch Gugelhupfformen* aus Silikon benutzt (die fassen ein wenig mehr Teig ist mein Eindruck)  sowie u.a. kleine  Mini-Guglhupf-Pralinenförmchen* aus Silikon. Das habe ich zufällig letztes Jahr beim Experimentieren mit diesem Rezept entdeckt, dass die ja genau so gut Hitze aushalten und sich perfekt als Backformen einsetzen lassen. Ging super und sieht aus wie niedliche Muffinpralinen. Fragt mich nicht warum - diese Entdeckung finde ich irgendwie toll und das macht sich bestimmt auch sehr nett bei einem Buffet, auf einer Kaffeetafel oder als Geschenk... Mir fallen gerade zig Einsatzmöglichkeiten ein! 🙂

Eine Seltsamkeit besitzen die Chocolate Bacon Muffins übrigens, die mich etwas irritiert hat.... Da es eine ganze Menge war, haben wir sie beim ersten Batch über einige Tage hinweg gegessen. Nach ein paar Tagen machte ich für mich einen sich immer mehr intensivierenden Lebkuchengeschmack aus, während der Bacon in den Hintergrund trat. Total strange und von anderen ebenfalls wahrgenommen - ich wüsste ja wirklich immer noch zu gerne, welche lebensmittelchemischen Hintergründe dahinter stecken...

Bacon-Chocolate-Muffins-bsk

Die meinem Rezept zugrundeliegende Idee für die schokoladigen Bacon Muffins ist von der Seite eines texanischen Zuckerherstellers. Dieser bietet übrigens die firmeneigenen Vintage Kochbücher  (das sind immerhin fast 25 Stück) kostenlos als PDF zum Download an. Führt zu witzigem Rein- und anschließendem Festlesen.

Rezept für Chocolate Bacon Muffins

(circa 20-24 Stück)

12 Scheiben Bacon (Optional: 12 weitere Scheiben zur späteren Dekoration)
270  g Mehl
200 g Zucker
200 g saure Sahne
200 ml kalter Espresso/starker Kaffee
75  g echter Kakao
50 g neutrales Öl
2 Eier
1 TL Natron
1 TL Backpulver
100-200 g Zartbitterkuvertüre

Zubereitung

  • Den Bacon mit etwas Öl in der Pfanne braun braten und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
  • Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen
  • Alle feuchten Zutaten in einer zweiten Schüssel vermengen und dann zu den trockenen Zutaten hinzugeben.
  • Mit einem Löffel sehr gründlich untermischen. Allerdings nur so lange, bis alles miteinander verbunden ist.
  • Den Bacon mit einem scharfen Messer in Stücken hacken. Hier liegt die Kunst ein wenig darin, ihn nicht zu klein zu schneiden, damit man ihn später noch erschmecken kann, aber gleichzeitig keine riesigen Baconlappen im Gebäck zu produzieren.
  • Den Teig zu 2/3  Höhe in (ausgefettete und ausgemehlte oder mit Papierhülsen bestückte) Muffinmulden geben und bei 175° für circa 15 Minuten backen.
  • Nach dem Abkühlen mit Zartbitterschokolade überziehen.
  • Optional: Gehackten Bacon als Topping auf die noch flüssige Schokolade rieseln lassen.

Und da Bushi mit ihrem Blog gerade in ihr neues Domizil gezogen ist und nach "Winter-Soulfood" fragt, bin ich mit meinen Winterspeck-Double-Chococlate-Espresso-Muffins glaube ich ganz gut dabei.

3 Jahre Bushcooks Kitchen - Blog-Event Winter-Soulfood

 

Die Teilchen sind so herrlich schokoladig-salzig-baconesk - das passt zu Winterstürmen, heißem Tee, vereinzelten Sonnenstrahlen, langen Spaziergängen und einem herzhaften Biss in den fluffigen Teig.

*Werbung: Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung

Zimtig, duftig, herbstlich: Rotweinkuchen

Das Rezept für diesen herbstlichen, wegen dem enthaltenen Zimt und Rotwein auch oft (fast zu unrecht - ich kann den auch im Hochsommer problemlos vernaschen) als weihnachtlich empfundenen, Gewürzkuchen schwirrt in zig Varianten durchs Netz. Meine ursprüngliche Rezeptur bekam ich vor einigen Jahren - im Zusammenhang mit einer aus Versehen nach einer Feier offen stehen gelassenen Flasche Rotwein - von meiner liebsten Freundin Nelly überreicht, in deren Familie dieser Rotweinkuchen wiederum auch schon seit Jahren (Jahrzehnten?) so gebacken wird.

Und frage ich den Liebsten, welchen Kuchen er sich zum Geburtstag, der Anfang Oktober ist, denn so wünscht, dann war es in den letzten Jahren (neben dem obligatorischen Käsekuchen - da ich mich aber aus dem Käsekuchen-Business weitgehend heraushalte, zählt das nicht) immer Rotweinkuchen.

Rezept für Rotweinkuchen

250 g weiche Butter oder Margarine
250 g Mehl
250 g Zucker
250 ml (trockenen) Rotwein
150 g Zartbitterschokolade
4 Eier
1/2 TL gemahlene Vanilleschote oder Mark einer Vanilleschote
1 Tütchen Backpulver
1 EL echter Kakao
1 TL Zimt
frisch geriebene Orangenschale

Zum Tränken mit Rotweinglasur

3 EL Puderzucker
5 EL Rotwein

Zubereitung

  • Die Butter in eine große Backschüssel geben, schaumig schlagen und dann Eier und Zucker hinzugeben und zu einer cremigen Masse verarbeiten.
  • Zimt, Vanillezucker, Orangenschale und echten Kakao dazu geben und verrühren.
  • Das mit Backpulver vermischte Mehl und den Rotwein abwechselnd in den Teig geben und mit dem Rührgerät einarbeiten.
  • Die grob gehackte Schokolade unter den fertigen Teig heben.
  • Die Backform (zum Beispiel Gugelhupf- oder eine Springform mit Kranzeinsatz) mit Butter oder Margarine ausfetten, ausmehlen und den Teig vorsichtig in die Form füllen. Darauf achten, dass die Schokoladenstücke gleichmäßig verteilt sind.
  • Den Kuchen im vorgeheizten Backofen (Umluft) bei 180°  auf der mittleren Schiene für circa 50 Minuten backen.
  • Will man den Rotweinkuchen tränken (so mag ich es ja am liebsten) muss der Kuchen nach etwas Abkühlzeit noch warm aus der Form gelöst und gestürzt werden.
  • Die dünnflüssig angerührte Glasur nun entweder mit einem breiten Backpinsel auftragen oder mit einem Esslöffel über den warmen Kuchen geben. Der gesüßte Rotwein zieht so ins Innere ein, was dem Rotweinkuchen mehr Feuchtigkeit und ein unvergleichliches Aroma schenkt.
  • Alternativ zur eingesunkenen Glasur kann man den Kuchen auch erst nach dem Erkalten aus der Form lösen und ihn erst dann komplett mit einer dicker angerührten  Rotweinglasur überziehen.

Rotweinkuchenfazit

Noch warm serviert ist der Rotweinkuchen eine duftig-locker-aromatisch-würzig-schokoladige Offenbarung und gehört einfach zu einem regnerischen Herbstsonntag oder zur nahenden Weihnachtszeit (ich wehre mich ja derzeit noch tapfer gegen Spekulatius-, Baumkuchen- und Dominosteinkäufe) dazu.

Ich persönlich mag ihn fast noch lieber, wenn er einen Tag durchziehen konnte, vielleicht noch eine Nacht im Kühlschrank verbracht hat und so die Schokolade und die in den Teig eingesunkene Glasur fest anziehen konnten und den Gewürzkuchen so etwas kompakter machen.

Jemand denkt an dich. :-)

Letzten Sonntag gab es wieder einen Naschmarkt in Berlin, genauer gesagt in der Markthalle IX, organisiert von Slow Food. Eigentlich stand der Naschmarkt fest in meinem Terminkalender und ich wollte mich da mit Peggy von "Multikulinarisches" treffen und mit einer lieben Freundin (die übrigens in ihrem Blog "Stricken, Essen, Lesen, Leben" auch sehr nette Podcasts aus dem Herzen Berlins hat und auch bei Twitter zu finden ist) über die verfüherischen Süßigkeiten herfallen. Da ich aber gerade alle frühlingshaft herumfliegenden Viren einsammle, musste ich leider - dezent fluchend - passen. Ich kränkel schon den ganzen März immer wieder so herum, bin inzwischen nur noch genervt und ärgere mich. Die von den diversen ratlosen Ärzten angebotenen Krankschreibungen bringen mir als Freiberuflerin halt nicht wirklich irgendwas und so langsam fühle ich mich doch wie unter Hausarrest - und das bei strafverschärfender Frühlingssonne. Hmpf.

Am Montagnachmittag klingelte allerdings plötzlich mein Mobiltelefon und besagte liebe Freundin fragte, ob sie kurz vorbei schauen dürfte. Durfte sie natürlich sehr gerne und im Gepäck hatte sie eine Überraschung für mich: Eine Tüte mit allerlei leckeren (laktose- und sojafreien) Dingen, frisch vom Naschmarkt. Sogar an Visitenkarten und Flyer hatte sie  gedacht - damit meiner kulinarischen Neugier und Blogsucht auch wirklich Genüge getan ist. Nachdem ich am Sonntag dem entgangenen Markterlebnis hinterhergetrauert hatte, habe ich mich total gefreut und lasse euch fotografisch an den kleinen Leckerbissen (Mini-Gugelhupf, Marshmallows, vegane Pralinen, Holunder-Schokolade und Macarons) teilhaben.




Und nach dem Auspacken, Lesen und Naschen murmelte der Liebste: "Siehste... denkt doch jemand an dich." Stimmt. Eine andere Freundin kam ja letztens auch schon mit Überraschungsblümchen vorbei. Es ist wichtig, solche wertvollen Gaben - und damit meine ich nicht den materiellen Sinn - zwischen Alltagsstress, Job und Hektik nicht aus den Augen zu verlieren.

Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: