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Für den schnellen Kick: Energiebällchen

In meiner weit, weit entfernten Jugend (visualisiert bitte, wie ich hierbei leidend aufschluchze und theatralisch eine Hand an meine faltige Schläfe lege), war das Jazzfestival in Moers jedes Jahr Pflichtprogramm. Nicht wegen der Musik, nein - sondern wegen dem Drumherum.  Das Festivalfeeling (ja, samt Tequila am Straßenrand, Freunden, Sonne, Regen, Trommeln, Tanzen, neuen Menschen, Zelten, Lachen, Herumzicken, grauenhaften Dixies, alternativen Shops, wehgelaufenen Füßen, die frau zum Abkühlen in den Tümpel steckte, Batikröcken, federleicht klimpernden Glöckchen am Fußgelenk, Cocktails, nächtlichen Heimfahrten auf dem Fahrrad und natürlich der zugehörigen Prise aus Drama, Hoffnung und Schmetterlingen) ist für jemanden, der in einem relativ braven Vorort von Duisburg aufgewachsen ist, einfach... toll. Es war quasi mein naives Woodstock. Sicherlich von mir gerade noch mit einer ultimativen Dosis sonnenuntergangsglitzerndem Erinnergunsfeenstaub überzogen und abzüglich des Wälzens im Schlamm. Obwohl bei Regen.. hm....

Rezept für Energiebällchen

Selbstgemache Energy Balls für unterwegs...

Aber bevor ich jetzt weiter davon fasle, wie sich bei mir (rückblickend interpretiert) geistige Tore aufgestoßen haben, zurück zu den Energy Balls. Am Rande der staubigen Wege gab es natürlich allerlei Fressstände, aber auch einige Festivalbesucher verkauften dort an kleinen Tischen für kleines Geld selbstgemixte Cocktails oder eben leckere Energiebällchen. Große ungebackene runde Kugeln aus Trockenfrüchten, Honig oder Zuckersirup, Nüssen und manchmal auch Haferflocken, oft mit einer Ummantelung aus geraspelter Kokosnuss.
Mein Rezept ergab sich eher zufällig, weil ich eine Füllung für meine Osterhasenbrötchen wollte und dafür einfach ein paar Dinge zusammen warf. Beim Probieren fühlte ich mich wieder an die Power Balls erinnert und als etwas Füllung übrig blieb, gab es aus diesem Rest eben schnell ein paar Kugeln.

Alternative zum Müsliriege: Rezept für selbstgemachte Energy Balls

Schnelle, selbstgemachte Alternative zu Müsliriegeln

Die Energiebällchen kann man als bequeme und schnell zu  machende Alternative zu industriellen Müsliriegelprodukten nutzen. Quasi ein schneller, energiereicher und süßer Snack, den man ähnlich verwenden kann wie  Traubenzucker. Nur halt in lecker. Ich habe bestimmt keine zusätzliche Energie notwendig - ich mochte die Bällchen einfach immer gerne, weil sie - wenn gut gemacht - eben wirklich gut schmecken. Gut verwahrt in einer Dose können die Bällchen problemlos zum Sport, auf Wanderungen oder den Spielplatz mitgenommen werden.

Veganer Snack

Wer es wirklich vegan oder rohköstlich haben will, sollte dann natürlich statt Honig auf andere Süßungsmittel zurückgreifen (zum Beispiel Agavendicksaft oder Reissirup) und keine gerösteten Nüsse verwenden.

 

Rohkost Süßigkeit

 

Was ich wirklich gut finde und - wie eifrige Leser_innen ja wissen - sehr schätze: Die energiereichen Kugeln sind super variabel. Alle Zutaten lassen sich nach persönlichen Vorlieben, Ernährungsreligion und Inhalt des Vorratsschranks ersetzen und neu zusammenpuzzeln. Mag ich. Probiert es einfach mal aus und matscht ein wenig rum. 😉

Rezept für Energiebällchen

150 g softe getrocknete Pflaumen (entsteint)
125 g geröstetes Haselnussmehl (gemahlene Haselnüsse)
75 g Honig (alternativ: Agavendicksaft oder Reissirup)
1/8 TL Ceylon Zimt
1/8 TL gemahlene Vanilleschote
(Optional: Kardamom, Macis)

Zubereitung

  • Pflaumen fein hacken. Haselnüsse mit den Gewürzen vermischen.
  • In einer Schale mit den Händen die Nüsse mit den gehackten Pflaumen und dem flüssigen Honig verkneten.
  • Es müsste jetzt ein fest zusammenklebender Nussteig entstanden sein.
  • Kugeln formen  - Größe nach Vorliebe, ich mag sie eher als Pralinen, kenne aber auch Energiebällchen in Golfballgröße - und nochmals durch gemahlene Haselnüsse wälzen, so dass sie vollkommen ummantelt sind. So lassen sich die Bällchen gut in einer Dose lagern und kleben nicht zusammen.

 

Rezept für Energy Balls

Zum Abschluss werfe ich noch ein paar Zutaten als Stichworte für Variationen in die Runde.  Das Rezept für die Energiebällchen lässt sich wirklich unendlich abwandeln, Hauptsache es entsteht eine leckere und formbare Masse:  Sesam, Mandeln, Walnüsse, Pistazien, Cashews, Haferflocken, Tsampa, Feigen, Rosinen, Aprikosen, Datteln, Kakao, Carob ....

Rezept für Power Balls

Ran an die Schnitten: Bütterken trifft Ziege

Heike hat es aufs klassische Butterbrot (auch ohne Butter) abgesehen. Im Ruhrpott - meinem Hauptsozialisierungsbereich, wie der letztmalige Besuch Ende September und mein bei Berührung mit Duisburger Luft quasi sofortiger Wechsel in ein sprachliches Idiom, das eine Freundin von mir mal als "30 Km Luftlinie Thyssen-Krupp" bezeichnet hatte, bewies - wird sowas gerne Bütterken genannt. Mein aus Leipzig stammender Anteil flüstert mental winzigklein nach ner Bemme und hier in Berlin essen wir gerne mal abends "Ne Stulle mit Brot". Sagt man so. Wirklich.

Und als ich noch klein war, gab es zum Abendessen von Mama liebevoll geschmierte  Schäfchenbrote. Was nix anderes war, als Roggenbrot, meist mit Frischkäse drauf, das in kleine Vierecke geschnitten auf dem Abendbrotteller verteilt war. Aber die kindliche Fantasie isst ja mit. Und wenn ihr mir genug Zeit gebt, dann kann ich euch sicherlich total schlüsslig herbeikonstruieren und faseln beweisen, dass die wolkig-weißen Frischkäsebrotstückchen garantiert verdammte Ähnlichkeit mit einer auf einem Rheindeich verteilten Schafsherde hatten. Jawoll.

Und ja... wir haben alle die gleichen Teller im Schrank stehen. Aber sie sind doch auch wirklich so hübsch! (Hätte ich nur mehr gekauft....)

Rezept für Ziegenfrischkäsetaler im Haselnuss-Thymian-Mantel

6 Ziegenfrischkäsetaler (Je 1,5- 2 cm dick)
1 Ei
60 g Haselnüsse, grob gehackt
25 g Dinkelvollkornmehl
1 EL Milch
1 TL getrockneter Thymian
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer, Öl zum Braten

Zubereitung

  • Ähnlich wie bei einer klassischen Schnitzelpanierung die Zutaten vorbereiten: Je einen Teller mit den Haselnüssen, dem mit der Milch verklemperten Ei und dem mit Gewürzen  (Thymian, Salz, Pfeffer) vermengtem Mehl befüllen.
  • Jeden Frischkäsetaler mit Hilfe von zwei Gabeln erst komplett in der Mehlmischung wälzen, überschüssiges Mehl sanft abklopfen, dann durch die Eiermilch ziehen und dann mit den groben Haselnüssen ummanteln. Sanft andrücken.
  • Die nussumhüllten Käsetaler in ausreichend Öl bei mittlerer Hitze langsam rundum braten, bis die Haselnüsse goldbraun sind. Überschüssiges Fett auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann noch lauwarm auf Brot genießen.
  • Die Reste der Panierung zusammenkippen, gründlich zu einem Teig vermengen und esslöffelweise als Pfannenbrot ausbacken. Ist eh das Beste daran, Dinge zu panieren. 🙂

Ziegenfrischkäsetaler-Fazit

Ich bin zwar garantiert nicht die Erste, die diese brillante Idee hatte, aber dennoch: Da hatte ich wirklich eine sehr gute (und köstliche) Idee. 🙂
Früher habe ich die Panierung mit fein gemahlenen Nüssen gemacht, aber die werden zu schnell dunkel und ich mag Geschmack und Textur der größeren Nussstücke einfach lieber.
Wir essen die gebratenen Haselnuss-Frischkäsetaler gerne  zu gutem Brot und etwas Salat zum Abendessen. Bei uns war es diesmal Rapunzelsalat und getoastetes gekauftes Giabatta vom Biobäcker. Klingt doch so, als ob sich unser Bütterken mit Ziege - plus frischem Thymian-Haselnuss-Pfannenbrot (gibt es dafür eigentlich Extrapunkte?? ;)) - für Heikes Butterbot-Event problemlos qualifiziert, nicht?

Butterbrot Event

Die neuesten Favoriten im magischen Kessel: Dinkel-Cranberry-Cookies [laktosefrei]

Ich gebe es zu - ich mag die Cookies des bekannten Sandwich-Dealers "Subway`s" sehr gerne. Die großen runden Teilchen, mit diesem teigklebrigen Innern und den großen Nussstücken (von denen leider nie genug da sind!). Am liebsten hatte ich die "White Macadamia" - wobei ich da auch schon immer leicht angewidert die weiße Schokolade rausgepult habe.
Und ja - "hatte", weil ich seit einigen Monaten weiß, dass ich laktoseintolerant bin. Damit lässt es sich im Grunde ganz gut leben und es gibt ja inzwischen auch sehr viele (fast) laktosefreie Produkte auf dem Markt (Wobei die Süßigkeiten dieser Sparte wirklich zum Würgen sind. Keine Ahnung, wer da in der Produktentwicklung sitzt, wahrscheinlich hält derjenige Schlager-Süßtafel für die Krone der Schöpfung und findet Sägespähne lecker...). Wir haben ja auch schon davor viel selbst gekocht, gebacken und Dinge zusammengerührt (sonst gäbe es ja auch dieses Foodblog wohl kaum), jetzt muss ich halt noch mehr selbst machen und studiere sehr viel intensiver die Zutatenlisten. Durchgelesen habe ich mir die ja eh schon immer.

Rezept für Dinkelcoookies mit Walnüssen und Cranberrys

Laktosefreie Kekse

Was wirklich erstaunlich ist: Mir war wirklich nicht bewusst, wie viel Laktose in Form von Milchpülverchen & Co. einem in den normalen Lebensmitteln begegnen. Teilweise in Produkten, von denen man es wirklich nie erwartet hätte (Was hat das Zeug beispielsweise in Knusperbrot oder After Eight verloren!? In mir entwickelt sich langsam der Verdacht, dass das Hineinrühren von Milchpulverbergen irgendwie monetär geheiligt wird.). Naja, langes Geschreibe, kurzer Sinn. Ich wollte mal wieder leckere Cookies (Mit so vielen Nüsen, wie ich will. Ha!), wollte  sowieso mal ausprobieren mit Dinkelmehl zu backen, sehen ob Kekse mit Margarine wirklich essbar sind, einen Grund haben, um die Tüte mit den Cranberrys (die auf deutsch auch Moosbeeren genannt werden - ist das nicht ein hübscher Name?) aufzumachen und gänzlich laktosefreier Süßkram ist bei mir momentan halt eh gern gesehen.

Keksteig / cookie dough

Blech mit ungebackenem Keksteig

Rezept für Dinkel-Cranberry-Cookies

(Ergibt circa 25 große Cookies)

200 g Dinkelmehl (Type 630)
175 braunen Zucker
150 g Margarine (geschmolzen)
100 g Cranberries (grob gehackt)
100 g Zartbitterschokolade (grob gehackt)
110 g grob gehackte Nüsse nach Wahl (zum Beispiel gesalzene Macadamias - hier sind es jetzt 60 g Walnüsse, 50 g Haselnüsse - nächstes Mal Nussmenge erhöhen auf 175/200 g)
1 Ei
3 EL Reismilch/laktosefreie Milch/Wasser
1 Tüte Backpulver
1/2 TL gemahlene Vanilleschote/Vanillepulver
großzügige Prise Meersalz

 Zubereitung

  • Margarine in der Mikrowelle schmelzen und mit dem Zucker, dem Salz und der Vanille gründlich verrühren.
  • Zuckermasse etwas runterkühlen lassen, erst das Ei und die Reismilch einarbeiten, dann das mit dem Backpulver vermischte Dinkelmehl, die Schokolade, Cranberrys und Nüsse mit einem Löffel untermischen.
  • Die Schale mit dem Teig für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
  • Mit zwei  Esslöffeln großzügige Teighaufen (mit genug Abstand zueinander - bei mir passten neun auf das Backblech) auf das Backblech setzen.  Im vorgeheizten Ofen (Umluft) bei 175° für 8-10 Minuten backen.
  • Auf dem Blech auskühlen lassen.

Frisch gebackene Cookies

Cookie-Fazit

Meine Fresse, sind die gut! In den Außenbezirken herrlich knusprig, im Innern zwar nicht klebrig, aber fluffig. Und geschmacklich gehen fruchtig-süßsäuerliche Cranberrys eine sexy Dreierbeziehung mit Walnussaroma und Zartbitterschokolade ein. Das fein ausgemahlener Dinkelmehl bietet dazu mit seinem leicht nussigen, vollen (aber nicht öko-dinkelbratlingartigem) Aroma die Spielwiese.
Ich hatte ja heftige Bedenken was die Margarine angeht - ich bin einfach absoluter Butter-Junkie und habe solche Cookies früher auch nur mit purer Butter hergestellt. Auch die Reismilch (die ich als Getränk wahrscheinlich nie freiwillig in Betracht ziehen würde) fällt hier nicht negativ auf. Mit ihr hatte ich letztens schon einen zaghaften Eierkuchenversuch hinter mich gebracht, der erstaunlich essbar war. Ich bin also ernsthaft positiv überrascht und hätte nie erwartet, dass es so gut schmeckt und subjektiv wirklich kein Unterschied feststellbar ist. Die Cookies sind garantiert kein diätisches Derivat und müssen sich keinesfalls  neben ihren buttrigen Anverwandten verstecken.

Achtung: Das sind keine Kekse die man auf Vorrat backen sollte. Schmecken frisch gebacken am besten, sind ab dem zweiten Tag trotz Dose nicht mehr knusprig und schmecken am vierten Tag noch ganz lecker. Da ist es sinnvoller den Teig/Teighaufen auf einem Blech einzufrieren, den portioniertenTeig in Gefrierdosen zu verfrachten und dann nach Bedarf schnell frisch zu backen.

Keine Weihnachtsbäckerei, aber Bäcker Süpkes weltbeste Nussecken!

Shame on me! Ich bin weihnachtsbacktechnisch dieses Jahr echt noch zu nix gekommen. Selbst der Stollen ist nur gedanklich vorgegangener Teig und noch nicht mal ansatzweise als Einkauf realisiert. Ich wälze mich auch schon metaphorisch schuldbewusst in Bourbonvanillezucker und Kardamom. Zumindest haben wir uns dieses Wochenende aber einen Tag für die Stollenbackorgie frei gehalten.

Damit ihr dennoch nicht ohne leckeres Gebäck bleibt, gibbet jetzt erstmal ein Rezept vom Großmeister der Nussecken persönlich. Für Anfang November hatte sich meine große Schwester mit ihrer großen Tochter (15 Jahre alt) zu einem seltenen Besuch angesagt. Mir wurde folgender Dialog zugetragen:

Schwester: "Wir fahren zu Tante Shermin - die kocht immer so leckere Dinge!"  (Anmerkung von mir: Ja. Leider. *Blick auf die Hüfte*)
Nichte: "Kann die auch Nussecken backen?!"

Nein, das konnte die kochwütige Tante (Mein Gott.. das hört sich echt alt an. Aber man soll ja zu sowas stehen, ne?) nicht. Aber sie hat es dann gelernt. Leider.  Denn Bäcker Süpke eilte auf meinen rezepttechnischen Hilferuf via Twitter sofort als mehlbestäubter weißer Ritter herbei und hat für mich sein Nusseckenrezept niedergetippt. Und was soll ich sagen? Die Teilchen sind einfach verteufelt gefährliches Zeugs.

Rezept für Nussecken à la Bäcker Süpke

Nussecken nach Bäcker Süpke
(Für ein 3/4 Blech)

1/2 Glas leckere Aprikosenmarmelade

Für den Mürbeteig:
85 g Zucker
170 g Butter (weich)
255 g Weizenmehl

Für die Nusseckenmasse:
100 g Zucker
25 g Honig
70 ml Sahne
45 g Butter
255 g gehackte Haselnüsse

Rezept für Nussecken

Zubereitung der Nussecken

  • Am Vortag: Alle Zutaten für den Mürbeteig miteinander verkneten, in Folie einschlagen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
    (Andere nehmen dafür eine Küchenmaschine, ich gebe diese Aufgabe an den Gatten weiter, der inzwischen totaaal selbstlos Spezialist für den Nusseckenmürbeteig ist ;-)). Laut Bäcker Süpke sorgt das Ruhen des Teiges durch die teils aufgelösten Zuckerkristalle für einen besseren Mürbeteig, der nach dem Backen dann nicht so bruchgefährdet ist.
  • Am Backtag: Blech ausbuttern und den (inzwischen auf Raumtemperatur gebrachten und damit nicht mehr steinharten) Teig darin circa 3 mm dick ausrollen. Ich hab da so einen kleinen Handroller für, im Notfall tun es auch die Hände oder ne saubere kleine Flasche.
  • Mit einem großen Löffel die Aprikosenmarmelade großzügig auf den Teig geben und möglichst gleichmäßig verstreichen.
  • Zucker, Sahne, Butter und Honig in eine Kasserolle geben, unter rühren aufkochen, die Haselnüsse untermischen und noch ganz kurz mitbrodeln lassen. Achtung - vom köstlich-braunen Karamell zum Kohlebrikett ist der Weg nicht weit.
  • Die Nussmasse jetzt auf dem mit Aprikosenmarmelade bestrichenen Teig geben und gleichmäßig verstreichen. Das geht tatsächlich erstaunlich gut, ohne dass die Marmeladenschicht darunter leidet.
  • Im vorgeheizten Ofen 180° für circa 20 Minuten backen, bis die Nusschicht wunderbar vor sich hin kocht und karamellig gebräunt ist.
  • Etwas  auskühlen lassen, aber noch warm in Dreiecke schneiden und die ersten direkt vom Blech weg vernaschen. 😉

Süpkesches-Nussecken-Fazit:

Wie schon gesagt - diese Nussecken sind bösartige, kleine,  sanft nach Honig schmeckende und unheimlich suchtgefährdende Teilchen. Die nähere Umgebung fängt schon an zu sabbern, wenn ich das N-Wort nur erwähne. Die Nussecken werden auch nie alt genug, um die Schokolierung zu erleben (dabei kauf ich immer ganz tapfer die Kuvertüre). Aber wie meine liebe Nichte so treffend-verschwörerisch murmelte, als wir die noch warmen Nusseckchen zuschnitten: "Kuvertüre? Aufs Abkühlen warten? Können wir die nicht einfach mit Nutella einer vollkommen beliebigen Nussnougatcreme essen?!" Jupp. Klar können wir. Passt perfekt.

Noch kurz zur Info: Ich habe das Originalrezept in der Menge halbiert und auf einem dieser zusammenschiebbaren Bleche gebacken. Das müsste ungefähr einem 3/4 großen normalen Blech entsprechen. Bei Bedarf messe ich das auch gerne nochmal aus - schreit einfach (wobei kommentieren und fragen wahrscheinlich hilfreicher sein dürfte...). Die Nussecken bei mir sind dann auch nur ungefähr 1/2 bis 1/3 so groß, wie ich sie mal aus der Ferne in Bäckerein beobachtet habe. Dank Nüssen, Karamell, Aprikosenmarmelade und buttrigem Teig sind die aber so geil-klebrig-süß-mächtig-zuckrig, dass diese Größe für einen angemessen-fluffigen Süßwaren-Schock wirklich ausreichend ist.

 

Nussstrietzel – oder auch: Waaah! Ich habe ein Monster erschaffen!

Und noch was aus dem Corumblog, was den Weg in meine Küche gefunden hat. Letztens sabberte ich mohnstrietzelsüchtig ein Rezept von ihr an. Nur Mohn geht dank dem werten Gatten leider so gar nicht. Sus regte an, dass man auch Mandeln nehmen kann, meine Backgelüstete richteten sich dann aber auf Haselnüsse aus. Ich liebe Gebäck mit Haselnüssen einfach... Außerdem ist der Haselnussstrietzel (meine Güte, was für ein Wort..) eine gute Gelegenheit gewesen, meine anlässlich zu Weihnachten wild gehamsterten Backvorräte wenigstens zum Teil aufzubrauchen - deswegen auch Pflaumen statt Aprikosen.

Rezept für Nussstrietzel

500 g Mehl
225 ml Milch
1 Würfel (42 g) Hefe
70 g Zucker
50 g Butter
1/2 Tl gemahlene Bourbon-Vanille
1 Ei
1 Eiweiß
1 Prise Salz

Nussfüllung
200 g gemahlene Haselnüsse
125 g gehackte Mandeln
100 g fein gehackte Soft-Pflaumen
60 ml Milch
1 Ei
2 1/2 El Honig

Glasur
1 Eigelb
2 El Milch

Zubereitung des Nussstrietzels

  • Hefe in die lauwarme Milch bröseln und zusammen mit je einem Teelöffel Mehl und Zucker verrühren. Hefemilch 15 Minuten gehen lassen.
  • Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz, der gemahlenen Vanilleschote und dem Zucker vermengen.
  • Die Butter bei geringer Temperatur schmelzen und zusammen mit dem Ei und dem Eiweiß zur Hefemilch geben. Die Hefemilch dann mit einem Knethaken unter das Mehl arbeiten und zu einem glatten Teig verarbeiten. Zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten ruhen lassen.
  • In einem kleinen Topf die Mandeln rösten, mit der Milch ablöschen und die geriebenen Haselnüsse untermischen. Etwas quellen und abkühlen lassen und dann die feingehackten Trockenpflaumen, den Honig und das Ei ebenfalls unterrühren.
  • Teig halbieren, jeweils zu einem Rechteck ausrollen, mit der Nussmischung bestreichen und einen breiten Rand freilassen. Von der Längsseite her aufrollen, die beiden Teigstränge an einem Ende zusammendrücken und dann miteinander...äh... verzwirnen. Wie beim Spinnen von Wolle. 😉 Die Teigenden unter den Nusszopf schlagen und festdrücken.
  • Den Nussstrietzel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, nochmals etwas gehen lassen. Milch und das Eigelb miteinander verquirlen und den Strietzel damit bestreichen.
  • Bei 175° ca 35 Minuten backen. Bräunt er zu rasch, mit Alufolie abdecken.

Strietzel-Fazit

Also... lecker isser ja. Nur mutiert. Der Strietzel lag fertig in der Küche, sollte nur noch zehn Minuten gehen - dann kam leider ein Notfall dazwischen, weswegen er fast zwei Stunden vernachlässigt herumlag und nicht in den Ofen geschoben werden konnte. Diese Verschnaufpause nutzte der Nussstrietzel für einen ausgefeilten - wenn auch erfolglosen - Ausbruchsversuch vom Blech. (Ich erlitt einen halben Herzinfarkt, als ich wieder in die Küche kam, der Gatte einen Lachkrampf.) Leider sieht er deswegen nicht so toll aus, wie der von Sus. Dabei war er beim Verzwirnen noch so hübsch.. *schluchz*

Um das nochmal festzuhalten: der Strietzel ist wirklich superlecker. Mein persönliches Problem war nur, dass ich irgendwie eine andere geschmackliche Erwartungshaltung im Gehirn hatte, die dann mit der strietzeligen Realität kollidierte. Der Teig war geschmacklich meinem Rezept, das ich für den Osterzopf nutze, sehr ähnlich. Der Gatte hingegen schätzt den Strietzel-Mutanten unvoreingenommen gar sehr. Meine beiden Nachbarinnen, die ich mit "kleinen" Teilstücken  ("Oh mein Gott! Ich habe ein Monster geschaffen!!! Ihr müsst mir helfen es aufzuessen! Hier! Nehmt!") des fluffigen Strietzelmonsters beglückt hatte, waren jedenfalls absolut begeistert und vertilgten ihn - nach Hörensagen - bis auf den letzten Krümel. Einen Teil habe ich auch noch in Scheiben geschnitten eingefroren, damit er uns auch ab und an, frisch getoastet und mit Butter und Honig bestrichen, Gesellschaft beim Frühstück leisten kann.

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