Schlagwort-Archive: Kichererbsen

Baba Ganoush – Auberginencreme zum Tunken

Mir ist letztens mal wieder aufgefallen, dass die orientalischen Rezepte im magischen Kessel leider nur sehr am Rande vertreten sind. Das hat zum Teil sicherlich seinen Grund darin, dass ja immer nur ein kleiner Teil aus meiner Küche wirklich verbloggt wird, ich hier keinen guten arabischen/türkischen Lebensmittelladen in unmittelbarer Nähe habe (Friedrichshain ist eher von asiatischen Shops dominiert - könnte also spontan Sushipartys schmeißen, gutes Lammfleisch in Laufweite und andere Zutaten erfordern aber eine Fahrt mit der S-Bahn.) und ich einfach auch gerne auf die bodenständige europäische Küche zurückgreife. Da mich dieser Mangel aber selbst stört, werde ich im neuen Blogjahr hoffentlich daran denken, öfter  mal orientalische Gerichte auch hier aufzugreifen (zum Beispiel kurdischen gebrannten Reis mit Nudeln, Spinatauflauf, Hummous, Dolma, Basbusa, Tabouleh, Kabap usw... ).

Rezept für BabaGhanoush

Die Geschichte hinter dem Rezept

Mitte/Ende der 1990er (ich war glaube ich so  um die 16 ) war ich mit meinen Eltern in Kurdistan (präziser: Irak, UNO-Schutzzone). Schon eigentümlich, wenn man als unbedarfter Teenie aus dem beschaulichen Duisburg anreist, plötzlich von Peschmergas mit MGs bewacht wird, des Nachts die Geschütze durch die weiten Täler hallen hört,  bei einer Privataudienz Masud Barzani gegenüber sitzt und Menschen wirklich um etwas so simples und lebensnotwendiges wie Wasser betteln sieht.  Aber gut, das ist eine ganz andere Geschichte und als Privilegierte ging es mir damals sicherlich sehr viel besser als noch heute einem Großteil der Kurden dort. Ich fand es allerdings  damals schon schade, dass mein Gespräch mit der Frauenbeauftragten leider nicht zustande kam.
Aus jenem "Urlaub" jedenfalls brachte ich - trotz diverser Bemühungen seitens des anderen Geschlechtes - keinen kurdischen Verlobten, sondern das Rezept für Auberginencreme mit.  Ich bin kein großer Fan von Badingan (sprich "Badindschan"), in dieser Form bin ich der Eierfrucht aber schon sehr früh verfallen und war begierig darauf, die Herstellung zu erlernen.

Die Zubereitung gelernt habe ich von Ghazal (sprich: "Rasal" = die Gazelle), die  aramäische Christin hatte ein Herz aus Gold, wir verstanden uns prima ohne Worte (zum Essen, Kochen und in der Liebe braucht es die ja im Grunde auch nicht...). Sie war verwitwet und lebte deswegen als Haushälterin, Köchin, Mädchen für alles bei meiner Tante, um ihre Familie zu ernähren.

Rezep für Auberginencreme

Rezept für Baba Ganoush

1,5 Kg Auberginen
4 EL Tahin (Sesammus)
3 Zehen Knoblauch (mindestens!)
2 TL Meersalz
Saft von 2 Zitronen (oder - wenn man ihn bekommt und will:  Zitronenstein & Saft + 1 Zitrone gemixt)
1 Viertelchen einer Salzzitrone (optional)

Zum Anrichten

Sumak oder edelsüßes Paprikapulver
Olivenöl
Oliven
Petersilie (großblättrig)
Frisches Fladenbrot zum Dippen

  • Auberginen waschen und im Ganzen (Ich mache das ohne Einstechen. Mir ist zum Glück noch nie eine Frucht explodiert - wer sicher gehen möchte, sollte mit der Gabel die Auberginen punktieren.) im  Ofen auf dem Gitter grillen, bis sie komplett weich sind und die dunkle Schale einen goldbraunen Unterton angenommen hat. Wenn man mit einem Messer einsticht, muss man das Fruchtfleisch problemlos wie bei weicher Butter durchfahren können.
  • Die heißen Auberginen halbieren, aufklappen und mit einem Esslöffel aushöhlen. Die dicken, reifen Samenstränge hierbei heraustrennen und nicht weiterverwenden. (Disclaimer: Dass die Samen heraus sollen, habe ich damals so gezeigt bekommen und mache das so. Inzwischen habe ich aber einige Rezepte gelesen, wo das gesamte ausgehöhlte Fruchtfleisch verwendet wird. Liegt also bei euch.)
  • Das Auberginenfleisch in eine Schüssel geben, die restlichen Zutaten hinzu geben und mit einem Pürierstab zu einer homogenen Masse verarbeiten. Ghazal hatte sowas Tolles nicht und musste damals mit ner simplen Gabel ran. Habe ich auch jahrelang so gemacht, geht also super. Dauert nur länger und den Knoblauch sollte man vorher klein schneiden.
  • Das Baba Ganoush etwas durchziehen lassen und dann anrichten: Dick auf einen großen flachen Teller streichen, mit Sumak oder edelsüßem Paprikapulver bestreuen, Olivenöl darüber geben und evtl. noch mit Oliven und gehackter, großblättriger Petersilie bestreuen.
  • Gegessen wird,  indem man sich Stücke frischen Fladenbrotes abreißt, sie durch die Paste zieht und sich so genüsslich große Mengen der knoblauchlastigen Auberginencreme in den Mund schaufelt.

Gegrillte Auberginen

Baba Ganoush-Fazit

Noch ein paar kleine Infos - besonders köstlich wird es natürlich, wenn die Auberginen nicht nur simpel im Backofen gegart, sondern richtig gegrillt werden. Das bringt ein schönes, rauchiges Grillaroma. Die Auberginencreme wird auch besser, je länger sie die Chance hat vor dem Verzehr - am besten über Nacht - im Kühlschrank durchzuziehen. Ghazal hat keine frischen Zitronen verwendet, sondern nur mit Zitronenstein (Ich vermute, dass es sich da um kristalline Ascorbinsäure handelt? Das Zeug wird traditionell in vielen arabischen Gerichten, die ich kenne, verwendet.) abgeschmeckt, so wird die Paste nicht so flüssig und da ich es so kenne, präferiere ich eine Mischung aus beidem.
Die Salzzitronen waren ja in meinem Fresspaket, das ich von Frau Foodfreak erhielt, sie hatte sie nach einem Rezept von Robert zubereitet. Der in Lake eingelegte Zitronenschnitz gab dem Gericht eine sanft-aromatische, zitronig-bittere Note. Verwendet man keine eingelegte Zitrone, sollte die Salzmenge angepasst werden.
Je nach persönlicher Präferenz kann man das Baba Ghanoush auch noch mit einer großen Portion Joghurt verfeinern, die ich aber diesmal ausgelassen habe.

Rezept für Auberginenpaste

Und weil es zufällig gerade passte, beteilige ich mich noch rasch am tunkenreichen Blogevent vom Kochtopf, diesmal organisiert von Heike.

Blog-Event LXXIV - Tunken (Einsendeschluss 15. Februar 2012)

Frittierte Linsenbällchen mit Joghurt-Dip

Letztens zappte ich durch die deutsche Fernsehlandschaft und blieb - wie immer sehr gerne, dort habe ich schon viele leckere Rezepte und Anregungen aufgeschnappt - bei der Servicezeit Essen & Trinken mit Martina und Moritz kleben. Die Sendung ist vom WDR und diesmal gab es ein Special zum Thema Linsen. Ich bin ja nicht sooo der riesige Linsen-Fan - mein Mann liebt die aber und so sah ich mir das interessiert an. Das Rezept für Linsenbällchen fand ich - wenn auch nicht in dieser Zusammensetzung - ganz spannend, habe aber eine eigene, rein vegetarische Variante mit orientalischem Anstrich daraus entwickelt.

Orientalisches Fingerfood & leckeres Rezept für Diabetiker

Die Linsenbällchen machen sich auch toll als leckeres arabisch angehauchtes Fingerfood auf Parties. Wer - wie ich ab und an - Diabetiker in seinem Umfeld mitbekocht kommt mit diesem Rezept auch sehr gut an. Da Linsen sehr ballaststoffreich sind, werden sie nur sehr verzögert und geringer verstoffwechselt als die enthaltenen Kohlenhydrate vermuten lassen. Allerdings muss sich da jeder Diabetes-Erkrankte von selbst herantasten wie sein Körper nun darauf reagiert und dementsprechend Insulin spritzen. Hierzu geistern auch verschiedene Schulungsmeinungen herum. Die einen spritzen gar kein Insulin für Hülsenfrüchte, die anderen berechnen sie voll (59 KH auf 100 g Trockenprodukt) - und unterzuckern dann gerne mal und die nächsten berechnen nur 2 BE für einen ganzen Teller. Typischer Fall von Trial & Error.

Rezept für frittierte Linsenbällchen
(für 2 Personen als Hauptmahlzeit)

250 g gelbe Orient-Linsen (geschält)
1/2 L Wasser
1 Ei
1 EL geröstetes Kichererbsenmehl
1 große rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
Sonnenblumenöl zum Frittieren
1 EL Olivenöl
2 TL Ras El Hanout
1 getrocknete Chili
frisch gestoßener bunter Pfeffer
1/2 TL edelsüßer Paprika
Salz

Zutaten für Joghurt-Dip
500 ml fettarmer Joghurt
1 Handvoll Walnüsse
frischer Pfeffer
gute Portion frischen Schnittlauch
1/2 Zitrone
Salz

Zubereitung Linsenbällchen mit Joghurt-Sauce

  • Die Linsen abwiegen und mit dem Wasser und etwas Salz in einen Topf geben. Die Linsen einmal richtig aufkochen, dann die Hitze reduzieren und sanft köcheln lassen. Meine Linsen hatten nur eine sehr geringe Kochzeit von 10-15 Minuten.
  • In der Zwischenzeit schon mal die Joghurtsauce zusammenrühren, damit diese schön durchziehen kann. Schnittlauch waschen und zu Röllchen schneiden, in einer Schale mit Joghurt, Zitronensaft, den grob gehackten Walnüssen, Salz & Pfeffer vermischen und beiseite stellen.
  • Die Linsen während des Kochens ab und an umrühren, damit nichts anbäckt. Das Wasser sollte weitgehend verdunstet sein. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und durch die kleinste Scheibe der Flotten Lotte passieren.
  • Zwiebel und Knoblauch schälen, fein hacken, mit dem Olivenöl sanft in einer Pfanne bräunen und unter die Linsenmasse heben.
  • Ein Ei unterrühren - dafür sollte der Linsenbrei schon kühl genug sein, damit es nicht denaturiert. Die Chilischote zerreiben, die Kerne entfernen und mit den restlichen Gewürzen zu den Linsen geben.
  • Ein Esslöffel Kichererbsenmehl untermischen - das allein deswegen, damit der Teig fest genug ist um Bällchen zu formen.
  • In einer tiefen Pfanne oder einem Topf Sonnenblumenöl erhitzen, mit den Händen Bällchen formen und im Öl goldbraun ausbacken.
  • Danach auf einem mit Küchenkrepp ausglegtem Teller abtropfen lassen.

Linsenbällchen-Fazit

Dieses vegetarische Gericht schmeckt warm, laurwarm oder frisch frittert. Die säuerlich-frische Joghurtsauce passt perfekt dazu. Die Bällchen sahen wirklich genial aus, waren Außen knusprig-lecker und im Innern würzig-cremig. Kann ich mir gut für eine Party vorstellen. Am übernächsten Tag aufgewärmt waren sie mir persönlich allerdings dann zu dröge.

Das Ras El Hanout habe ich zu Weihnachten geschenkt bekommen - es war ganz lecker, ist aber bestimmt auch durch ein gutes, nicht salziges, Curry ersetzbar. Ich hatte mir den Kauf ja bisher ja immer verkniffen - da mir interfamiliär oder bei Freunden dieses angeblich totaaal bekannte arabische Gewürz im ganzen Leben noch nicht über den Weg gelaufen ist und es mir zum ersten Mal erst durch Aussagen von Alfons Schuhbeck begegnete...

Foto-Impressionen der arabischen Frühstücks-Orgie

Eine sehr, sehr gute Freundin war mal wieder übers Wochenende bei uns zu Besuch. Das nahm die syrische Lieblingsnachbarin fünf Stockwerke höher gleich zum Anlass uns am Montag zur absoluten Völlerei zu laden. Wir waren also quasi Vorwand und mussten uns für dieses köstliche Essen geradezu opfern. Hachja.. ich leide wirklich sehr unter diesen waaahnsinnig kulinarischen Zwängen. 😉

Neben verschiedenen Cremes und Pasten mit Babaghanous (Auberginen), Käse, jeder Menge Knoblauch, Dill und schön scharfem Chili, fand sich auf dem jungfräulichen Frühstücks -.... äh Brunch-Tisch auch Oliven, Schafskäse und die selbstgemachte (auf dem Dach, nur pur von der Sonnenglut Syriens zusammengekochte) Marmelade aus Misch-Misch (Aprikosen). Das Prunkstück der Tafel war "Fatte Bsamneh" - wobei das laut meiner Nachbarin mehr eine Zustandbeschreibung ist und soviel wie: "Gerupft - in Butterschmalz ertränkt" ausdrückt.

arabisches_Frückstück5_bs

Arabisches Frühstück

Aus dem Hauptgericht werden wir demnächst mal noch irgendwann einen hübschen Artikel für Suite101 basteln. Meine geschätzte Nachbarin wird nämlich demnächst auch noch einen arabischen Kochkurs bei der Heilküche Berlin geben. Ich freue mich schon sehr darauf und bin wirklich gespannt.  Mal so nebenbei: falls jemand Interesse daran hat uns den Auftrag für ein arabisches Kochbuch zu geben - hier stehen zwei sehr kochtalentierte junge Damen zur Verfügung - selbstlos wie immer versteht sich. Anbei also eine kleine Fotostrecke vom kulinarischen Gelage.

Im Grunde ist das Gericht gerupftes arabisches Fladenbrot, getränkt mit Flüssigkeit, darauf kommen gekochte Kichererbsen, eine Creme aus Tahin (Sesammus)  und Humus (Kichererbsenpüree), Knoblauch und anderen verbotenen Ingredienzien. Darüber werden in Butterschmalz geröstete Pinienkerne und Granatapfelkerne gegeben. Göttlich. Zum darinwälzenlecker!

Sieht man mir etwa an, dass ich etwa ausgehunget bin? Sehe schon richtig schwach aus.... Nicht? Unser Aufstieg gen Früshtücksturm verzögerte sich leider durch Verschlafen meinerseits und Badeexzesse der Besucherin. 😉

arabisches_Frückstück2_bs

Tja... und mit viel Gelächter, Gequatsche, einigen Stunden Zeit und einer Menge heißem Tee mit Zimt, war dann auch plötzlich alles leer gefuttert....

arabisches_Frückstück8_bs

Aber wirklich leer... regelrecht geplündert und leergefressen:

arabisches_Frückstück9_bs

Und so wahnsinnig glücklich, haltlos überfressen & befriedigt können Frauen übrigens nach einem genialen Mahl aussehen. Sind sie nicht wunderschön, sanftmütig und liebreizend? Ja, Fresskoma kann auch gut sein. Dann können sie dich nicht beißen. 😉

arabisches_Frückstück6_bs

Für Neugierige: Der Fetzen am Mäulchen der Lieblingsnachbarn ist übrigens ein Rest arabisches Fladenbrot.

arabisches_Frückstück

Und da es unglaublich köstlich - aber nicht gerade fettarm war, gibt es natürlich auch noch hausgebrannte Medizin dazu. Oops, auch leer. Wirklich seehr schlechte Vorratshaltung...  Ts ts ts..

arabisches_Frückstück7_bs

Um mal eines festzuhalten: Ich bin wahnsinnig dankbar für meine  arabisch-genetisch gepräten Innerein, die nicht auf Hülsenfrüchte reagieren. Mein Mitleid gilt allen Europäern. 😉 Zum Nachtisch gab es dann noch Espresso und Latte Macchiato. Wunderbarer Rundumservice - den Rest des Tages mussten wir uns dann allerdings vom Essen erholen.

Liebe Grüße,

Shermin

Neuauflage: Pakoras mit Seeteufel, Banane & Zwiebel

Seeteufell_bsNur ein rascher Schnappschuss - wie es scheint, komme ich von den Kichererbsen derzeit nicht los. Gestern gab es schon wieder Pakoras in unserer Küche, der Dip bestand aus frischem Joghurt mit geraspelten Gurken. Diesmal waren die Pakoras mit Bananen, geviertelten Zwiebeln und Seeteufel-Filet gefüllt, da der geliebte Gatte da zwei TK Packungen von erjagt hatte. Seeteufel - wie konnte mir dieser Fisch bis jetzt entgehen?

Beträufelt mit etwas Zitrone und der Joghurtsauce bescherte mir die saftigen Seeteufel-Stückchen wahre Geschmacksorgasmen auf der Zunge. Die Zwiebel schälte sich mal wieder aus ihrer Ummantelung und die Banane schmeckte für sich auch unheimlich gut, harmonierte aber nicht ganz mit der Fischsorte (Banane mit Tilapia-Filet überzeugte da irgendwie mehr).

Den Ausbackteig habe ich wie bei meinem ersten Versuch zusammengerührt, und die verschiedenen Dinge dann wieder in Sonnenblumenöl frittiert. Der Teig war mehr als ausreichend für 450 g Fisch, 3 grüngelbe Bananen und 4 Zwiebeln. Was mich etwas wundert war, dass die Konsistenz diesmal eine andere war. Der Teig war diesmal fast ein wenig pfannkuchenartig und fluffte durch das Ei ein wenig auf, was beim vorigen Versuch nicht der Fall war. Geschmacklich war es allerdings kein Unterschied.

Indisches im Kessel: Pyaz und Ghobi Pakoras

Ich hab ja seit den französischen Panisse das Kichererbsenmehl für mich entdeckt. Letztens nun wurde ich von dem Hunger nach indischen Pakoras überfallen. Zum Rezept raussuchen bin ich nicht gekommen. Hab es frei Hand zusammengerührt, geschmeckt hat es  jedenfalls superlecker und aus meiner Erinnerung heraus ist es geschmacklich auch nahe am Original. Ich hab jetzt eben nochmal nachgegoogelt, es gibt zig verschiedene Rezepte. So daneben lag ich nicht, es gibt halt verschiedene Varianten mit oder ohne Eier und zusätzlichem Weizenmehl. Pakoras passen als Snack, als Vor- oder als Hauptspeise.

Pakoras - ein Universum an frittiertem Gemüse

Pyaz und Ghobi Pakora: diese indische Spezialität bedeutet übersetzt nix anderes als frittierte Zwiebelringe und Blumenkohlröschen im Ausbackteig. Natürlich sind hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Traditionell gibt es auch Paneer Pakora (mit diesem Käsezeugs), Palak Pakora (ganze Spinatblätter) oder Aloo Pakora (Kartoffel - vorgekocht). Werden ganze kleine Zwiebeln durch den Teig gezogen und "deep fried", dann nennen sie sich Baji oder Bhujia. Wikipedia und andere Quellen verkünden mir außerdem, dass so ziemlich alles was einem in die Finger gerät frittiert wird (Warum erinnert mich das gerade sehr an die Schotten und ihre Frühstückskultur?! Oh, halt! Die Idee kommt scheinbar nicht nur mir,  lese gerade was von Haggis-Pakoras in schottischen Frittierstuben *bleichguck*.): Fleisch, Bananen, Auberginen, Tomaten, Chilis usw. Ich schätze Fisch macht sich in dem Ausbackteig auch hervorragend.

Dipsaucen zu den indischen Leckerbissen

Als Dip kann man verschiedene Saucen reichen: fruchtige Chutneys (Tomate, Mango, Tamarinde - nur als Beispiel), schlichtes Ketchup (eine BBQ-Sauce tut es ketzerhafterweise auch  😉 ) oder wandlungsfähige Joghurt-Dips mit Minze und/oder hineingeriebener Gurke.

Rezept für Pakoras mit Blumenkohl und Zwiebeln

Zutaten für die Pakoras

1 Blumenkohl
2 Gemüsezwiebeln
200 g geröstetes Kichererbsenmehl
300 ml Wasser
3 Eier
1 1/2 TL Madras-Curry
3/4 TL Salz
1 TL frisch gemahlener bunter Pfeffer
neutrales Öl zum Ausbacken

Zutaten für den Joghurt-Dip:

300 g Joghurt
ein guter Schuss Milch
eine Handvoll frische Minze
1 EL Tahin
1 TL Salz
1 TL frisch gemahlener Pfeffer
1/3 Tl gemahlene Koriandersaat
1/3 TL edelsüßen Paprika

Zubereitung der indischen Leckerbissen

  • Den Blumenkohl säubern, in Röschen unterteilen und in Salzwasser bissfest garen. Hier ist es wirklich extrem wichtig keinen Blumenkohl-Matsch zu kochen! Es gilt: eher einen Tick zu wenig Garzeit als Zuviel.
  • Die Gemüsezwiebeln putzen und in ein bis zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Mit den Fingern vorsichtig in der Mitte der Scheiben drücken, so dass man viele große Zwiebelringe erhält.
  • In einer Schale das Kichererbsemehl, die Eier, das Wasser und die Gewürze mit einem Schneebesen zu einem Ausbackteig zusammenrühren. Evtl. muss später nochmals etwas Wasser nachgegeben werden, das Kichererbsenmehl quillt noch etwas auf und der Teig ist sonst nicht flüssig genug.
  • In einer tiefen Pfanne das Öl erhitzen. Mit zwei Gabeln jeweils ein Röschen Blumenkohl oder einen Zwiebelring aufnehmen, in den Teig tunken, vorsichtig in das Öl gleiten lassen und goldbraun frittieren.
  • Ich bin nicht hinter das Mysterium gekommen warum der Teig an manchen Zwiebelringen besser klebt als an anderen, an der Feuchtigkeit lag es glaube ich nicht. Zwischenzeitlich habe ich die Zwiebelringe probeweise mit Weizenmehl bestäubt, aber ähnliche Ergebnisse erhalten wie ohne Mehl.
  • Die frittierten Gemüseteilchen mit einem Schaumlöffel herausfischen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
  • Für den Dip den Joghurt mit etwas Milch cremig rühren. Die Minze waschen, mit Küchenkrepp trocken tupfen, die Blätter abzupfen,  fein hacken und mit allen anderen Zutaten und dem Joghurt vermischen.

Pakora-Fazit

Ein geniales vegetarisches Gericht. Das kochen wir gerne wieder, dann vielleicht auch mit anderen Füllungen. Als Alternative zu meinem geliebtem Tempura ist der Teig aus Kichererbsenmehl auch supergut was für Fans der kohlenhydratarmen Küche und für Diabetiker. Das Kichererbsenmehl wird ja nicht voll auf die BE angerechnet. Manche rechnen hier gar nichts an, manche nur die Hälfte der Kohlenhydrate, da die Hülsenfrüchte den Blutzuckerspiegel sehr verzögert ansteigen lassen. Die Reste schmeckten aufgewärmt am nächsten Tag zwar nicht mehr knusprig, aber auch noch gut.

Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: