Schlagwort-Archive: Likör

Wie man pinken Himbeerduft in Flaschen fängt: Selbstgemachter Himbeerlikör

Diesen wunderbaren fruchtig-vanilligen Likör aus Himbeeren mache ich seit über 15 Jahren. Er ist süß, er besitzt eine wundervolle, tiefe, pinkrote Edelsteinfarbe, duftet nach Himbeeren und Vanille - und schmeckt vor allem auch so.

 

Rezept für Himbeerlikör mit Vanille

 

Selbstgemachter Fruchtlikör als Geschenk

Hier zeige ich euch, wie ihr diesen wunderbaren Himbeerlikör ganz einfach selbst herstellen und das Prinzip auch simpel auf andere Früchte anwenden könnt. Wie wäre es zum Beispiel mit berauschend-duftigem Pfirsichlikör? Selbstgemachtem Erdbeer- oder Kirschlikör? Oder ganz ausgefallen mit Kiwi-Minz-Likör? Im edlen Likör-Dekanter* machen sie sich hervorragend als Blickfang auf dem Tisch bei Besuch. Eins kann frische oder Tiefkühlfrüchte bzw. Tiefkühlbeeren verwenden, ebenso frische oder getrocknete Kräuter und Gewürze (Anis, Fenchel, Kardamom, Zimt, Koriander, Ingwer..) hinzugeben, oder einen Gewürzlikör gänzlich hieraus herstellen.

Fruchtliköre sind relativ einfach ohne riesigen Aufwand herzustellen und machen sich quasi fast von selbst. Die verschiedenen Ansätze benötigen zwischen 1-4 Wochen. Ich setzt mit klarem Schnaps wie wirklich günstigem Vodka an - manchmal nutze ich auch Korn. So stehen die Früchte und Kräuter später geschmacklich im Vordergrund. Als Richtmaß orientiere ich mich grob an dem Verhältnis von 1:2 (Frucht/Alkohol). Also ungefähr 350g Früchte auf 1 Flasche (0,7 L) Alkohol. Nach diesem Prinzip funktionieren auch größere Mengen gut.
Zusätzlich benötigt wird ein großes Schraub- oder Bügelglas* mit mindestens 1,2 l  Fassungsvermögen.

 

Selbstgemachter Himbeerlikör - angesetzter Fruchtlikör

Weihnachtsgeschenke aus der Küche

Wer einen fixen Termin hat, wie zum Beispiel Weihnachten, Geburtstage, Jubiläen oder ähnliche Termine, sollte die Zeit im Auge behalten. Um selbst hergestellten Likör zu Weihnachten verschenken zu können, sollte eins spätestens Ende November/Anfang Dezember Früchte und Alkohol zum Durchziehen in ein Glas geben.

In hübsche kleine Glasflaschen* abgefüllt und mit einem schönen Etikett und einer Schleife verziert, eignen sich solche selbst angesetzten Fruchtliköre sehr gut als Geschenk, das auf dem Gabentisch heraussticht. Gut und sicher verpackt (zusätzlich zugeklebte Schraubverschlüsse, dick in Papier gepolstert und zusätzlich in fest verschlossene Gefrierbeutel gestopft) lassen sich die Flaschen sogar relativ problemlos in Paketen verschicken. Bei mir kam bisher immer alles sicher an. (Ich klopfe an dieser Stelle mal mental auf Holz. 😅)

 

Wie wird der selbstgemachte Likör genossen?

Der Himbeerlikör eignet sich zum pur trinken - gerne auch mit einem Eiswürfel im Glas. Er macht sich gut in Cocktails, als farblicher und geschmacklicher Tupfer in einem Glas Sekt - oder ganz einfach als fruchtiger Schuss auf einem Berg Vanilleeis. 😁

Und weil es so wunderbar passt, bringe ich diesen Likör zum Blogevent "Rezepte mit Schwips" mit - damit wird nämlich der 18. Geburtstag von Zorras Foodblog "Kochtopf" gefeiert. Alles, alles Liebe zum Geburtstag! Von einem Blog-Urgestein an ein anderes - mögest du noch viele Jahre lang Freude am Bloggen haben und uns mit inspirierenden Blogevents erfreuen. 🥰

 

Wie macht eins selbst Himbeerlikör?

 

Rezept für Himbeer-Vanille-Likör

0,7 l Vodka
~ 350 g frische oder Tiefkühl-Himbeeren
1/4 TL gemahlene Vanilleschote* (alternativ: 1 aufgeschnittene Vanilleschote oder 2 Tütchen Vanillezucker mit echter Bourbon-Vanille*)

Für den Läuterzucker:

200g Zucker
200 ml Wasser

Zubereitung des Himbeerlikörs

  • Die Beerenfrüchte, das Vanillezucker (oder die Alternativen) in das Bügel- oder Schraubglas* geben und mit dem Vodka aufgießen.

 

  • Gut umrühren und den Deckel aufsetzen - das gut verschlossene Glas in eine dunkle, kühle Ecke stellen und weitgehend vergessen. Alle paar Tage das Glas gut durschütteln.

 

  • Es ist normal, dass im Laufe der Zeit einige Früchte farblos werden und aufsteigen, am Ende wird der Himbeer-Vanille-Likör eine wunderschöne tiefrote Färbung besitzen.

 

  • Nach 2 bis 4 Wochen kann der Likör abgeseiht werden. Ich filtere nacheinander durch zwei sehr feinmaschine Siebe und drücke die Früchte sanft mit einem Löffel aus. Wer besonders gründlich vorgehen will, kann auch mit Hilfe eines nagelneuen und gut (und ohne Seife) ausgewaschenem Damenfeinstrumpfs zur Tat schreiten. Wer nicht auf diesen alten Trick zurückgreifen will, kann auch durch ein feines Baumwolltuch filtern.

 

  • Eine leichte Trübung ist normal, diese setzt sich nach und nach unten am Boden ab und beeinträchtigt den Geschmack nicht.

 

  • Für den Läuterzucker 200 g Zucker zusammen mit den 200 ml Wasser in einen kleinen Topf geben. Unter Hitze und Rühren auflösen und einmal aufkochen lassen. Vom Herd nehmen.

 

  • Wenn der Zuckersirup abgekühlt ist, mit dem abgeseihten Likör vermischen. Direkt auf saubere, heiß ausgespülte Flaschen ziehen und etikettieren.

 

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Vielen Dank!

Mittelalterlicher Gewürzwein: Rezept für Vin d’Ambroisie

Vin d'Ambroisie ist ein göttliches Getränk aus Weißwein, Honig, Orangenblütenwasser und noch ein paar fruchtig-würzigen Zutaten. Der französische Name bedeutet auf Deutsch so viel wie "Ambrosiawein" - und da im alten Griechenland Ambrosia die Speise der Götter war, ist dies natürlich eine Anspielung auf den göttlich-köstlichen Geschmack.

Rezept für Vin d'Ambroisie

Glühwein - Hypocras - Gewürzwein - Claret

Gewürzten Wein kannte man natürlich schon im weinliebenden Altertum, die römische Version war als "Conditum Paradoxum" bekannt. Würzweine galten aber nicht nur als Genussmittel, sondern durchaus auch als Heilmittel - was man durchaus an dem Namen ablesen kann, mit dem gewürzte Rotweine im Mittelalter bezeichnet wurden: "Hypocras" ist hier eine Referenz an den bekannten griechischen Arzt "Hippokrates", der uns auch noch durch den hippokratischen Eid ein Begriff ist.

Mittelalterlicher Gewürzwein mit Honig und Orangenblütenwasser

Dieses Rezept für Würzwein brachte die liebe Handmaid im letzten Jahr von einer Reenactment-Veranstaltung auf der Brandenburg mit. Sie hatte diesen rezepttechnischen Schatz von einem französischen Paar erhalten, die Gewürzhändler aus dem Marseille des 13. Jahrhunderts darstellen, den "Meracators Massiliae".
Leider war es mir nicht möglich, eine konkrete Quelle für das Rezept frei zu legen (falls ihr eine habt: Bitte meldet euch!). Das besondere und geschmacklich hervorstechendste Merkmal an diesem wundervollen Gewürzwein (in unserer Mittelaltergruppe "Die Brandenburgunder" auch liebevoll "Mittelalter-Sangria" getauft 😉 ) ist nämlich das Orangenblütenwasser, in Kombination mit den fruchtigen Noten der Zitrusfrüchte und der Äpfel. Und natürlich der Weißwein.  Laut Sekundärquelle Wikipedia soll der Begriff "Claret", der eigentlich eine hellere/hellrosa Bordeauxmischung bezeichnet, in einigen Landesteilen wohl auch zur Bezeichnung von Gewürzwein aus hellen Trauben gedient haben.

Die meisten Rezepte für Hypocras, die ich kenne, nutzen zwar zahlreiche teure Gewürze, aber eben Rotwein und diesen oft in Kombination mit Rosenwasser. Orangenblüten finden sich hier nicht. Zitrusfrüchte sollten in Teilen Frankreich im Hochmittelalter aber eigentlich zu bekommen gewesen sein. Eine Spur habe ich: Im "Le Viandier", ein Kochbuch, stark beeinflusst von Taillevent, dem Leibkoch Karl des V. im 14. Jahrhundert, sollen laut einiger Quellen im Internet Orangenblüten Verwendung finden. Ich selbst besitze das Buch leider nicht, in einer inoffiziellen Online-Übersetzung von "Le Viandier" findet sich auch nur ein Hypocras-Rezept, und das ist mit Cassia-Blüten.

 

Mittelalter Reenactment - Berlin im 13. Jahrhundert

Falls irgendjemand das hier liest und genauere Einsichten hat, ich bitte wirklich darum mich daran teilhaben zu lassen. Denn ohne Beleg ist das Rezept leider nicht "a" (authentisch), sondern nur ambientig. Der Reiz des Reenactment oder sogenannten "Living History" mit Arbeit nach  Quellenlage ist es aber, möglichst nah die Zeit nachzuempfinden - das fängt beim Material und Herstellungsweise der Kleidung an und reicht bis zu authentischen Zutaten und daraus hergestellten Gerichten Aber egal ob dieses Rezept seinen Ursprung nun wirklich im Hochmittelalter hat oder nicht - probiert es aus, der Wein schmeckt wirklich ambrosiagleich. Leicht, fruchtig, aromatisch, nicht zu süß. Und besonders gut ist er in Gesellschaft von guten Freund_innen an einem lauen Frühlings- oder Sommerabend, mit ein paar klirrenden Eiswürfeln im Glas.

Ambrosiawein - Getränk der Götter

Rezept für Gewürzwein mit Honig & Orangenblütenwasser aus dem Mittelalter

Rezept für Vin d'Ambroisie (mittelalterlich anmutender Gewürzwein)

Mir wurde mitgeteilt (bitte mit französischem Akzent vorstellen): "Das Geheimnis dieses göttlichen Getränkes ist es, den billigsten und schlechtesten Weißwein zu nehmen, den man kriegen kann!" Für Franzosen heißt das wohl: Deutscher Wein. 😉 Hierzulande greift man vielleicht eher zu einem trockenen französischen Landwein.

1 l trockenen, billigen Weißwein
125 g Honig
2 Bio-Zitronen
2 Bio-Äpfel
6 Gewürznelken
1 EL Orangenblütenwasser*

Zubereitung

  • Äpfel und Zitronen heiß abwaschen und achteln.
  • Die geachtelten Früchte zusammen mit dem Weißwein, Orangenblütenwasser, Nelken und Honig in ein Gefäß geben. Ich nutze dafür gerne ein großes Drahtbügelglas.
  • Den Gewürzwein nun paar Stunden vergessen und ziehen lassen - bis der Honig sich aufgelöst hat.
  • Den Wein nun durch ein feines Sieb abseihen und auf saubere Flaschen ziehen. Fertig.
  • Der Ambrosia-Wein schmeckt am besten gut gekühlt und auf Eiswürfeln.
  • Gut abgeseiht und auf hygienisch saubere Flaschen gezogen hält sich der Vin d'Ambroisie ein paar Wochen im Kühlschrank und auch ein paar Tage außerhalb. Er ist auch ein wunderbar-köstliches Geschenk aus der Küche.

 

Falls dir meine Artikel und Rezepte gefallen, würde ich mich sehr über deinen Support freuen. Gib mir doch nen Kaffee via Ko-fi aus. Vielen Dank für deine Wertschätzung meiner Arbeit!
Buy Me a Coffee at ko-fi.com

* Werbung. Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung.

Erntezeit: Rezept für Apfellikör

Der Sommer altweibert hoffentlich noch ein wenig vor sich hin, doch wir können es nicht leugnen: Der Herbst hat sich irgendwie eingeschlichen. Und während ich gedanklich noch im Hochsommer schwitze und versuche meinen Körper mit den so plötzlich kühlen Temperaturen in Einklang zu bringen, könnt ihr ja mal ein Schnäpperken zu euch nehmen, ne?

Erntezeit & Apfelliebe: Rezept für Apfel-Vanille-Likör mit Grappa

Projekt Komplettverwertung der Frucht

Und wie auch schon im letzten Jahr, als es bei mir um Quitten und Äpfel ging (hinter dem Link verbergen sich Rezepte für Quittenkompott, Quittengelee, Apfelgelee, Quittenlikör sowie Quitten- & Apfel-Limonadensirup), habe ich auch in diesem Jahr versucht wieder möglichst alles an der Frucht nutzbringend in den Topf wandern zu lassen. Wie schon im Vorjahr habe ich von einer Nachbarin Bio-Klaräpfel aus ihrem Schrebergarten bekommen.

Angesetzter Apfellikör/FruchtlikörErntezeit & Apfelliebe: Rezept für Apfel-Vanille-Likör mit GrappaDiese sehr frühen Äpfel könnt ihr aber problemlos durch spätere Sorten, die jetzt  reifen, ersetzen. Beim Einkochen meines Apfelmuses mit Honig und Vanille dufteten mich die Schalen so aromatisch an, dass ich spontan ein paar frisch abgeschälte aus dem Kochtopf stibitzte, die dort eigentlich zusammen mit den Apfelgriebschen für Apfelgelee mit Whisky ausgekocht werden sollten, und kurzhand in den einzigen relativ neutralen Alkohol warf, der sich hier noch fand: Grappa.

Selbstgemachter Likör mit ÄpfelnGeschenk aus der Küche: Erntezeit & Apfelliebe: Rezept für Apfel-Vanille-Likör mit Grappa
Apfellikör - Resteverwertung von Apfelschalen und Apfelgriepschen

Natürlich müsst ihr nicht nur die Schalen verwenden. Auch Apfelgriepsche oder sogar richtige Apfelstücke können zusätzlich in den Alkohol wandern . Ich hatte mit meiner Resteverwertung der Apfelschalen richtig Glück, da sie wirklich intensiv dufteten und dieses Apfellige Aroma auch gut abgaben. Der fertige Likör schmeckt erstaunlich mild, sehr vanillig und sanft apfellig. Probiert's einfach aus. Je nach Apfelsorte wird das Ergebnis etwas anders sein. Der Likör ist jedenfalls ein schönes, herbstlich-leichtes Geschenk aus der Küche, das noch einen Hauch Sommer erahnen lässt.

Tipp: Falls ihr Apfelschalen und -kernghäuse übrig habt, weil ihr gerade einen köstlichen Apfelkuchen backen wollt - werft doch mal einen Blick auf mein Apfelkuchengewürz! Auch das Kürbiskuchengewürz passt geschmacklich hervorragend.

Wie macht man Apfellikör? Rezept für Angesetzten mit Apfelschalen

Rezept für Apfellikör (Apfel-Vanille-Grappa-Likör)

100 g Bio-Apfelschalen (gewaschen, geschält, hier: Klarapfel)
300 g Grappa
Msp. Vanillepulver* (alternativ: 1/4 Vanilleschote)

Für den Sirup:

120 g Wasser
100 g Zucker

Zubereitung

  • Die Apfelschalen, die gemahlene Vanille und den Grappa in ein sauberes, weithalsiges Schraubglas oder eine Flasche füllen.
  • Ab und an schütteln, die Flasche oder das Glas aber im Grunde für die nächsten 2-3 Wochen vergessen. (Bei mir steht's meist in ner dunklen Ecke im Küchenregal und wird ab und an mal mit Gerüttel bedacht.) Der Grappa verfärbt sich im Laufe der Wochen deutlich gelblich.
  • Gut verschließen, die Apfelschalen sollten mit der Flüssigkeit bedeckt sein.
  • Den Likör durch ein feines Sieb abseihen, die Schalen vorsichtig ausdrücken.
  • In einem Töpfchen den Zucker und das Wasser erwärmen und unter Rühren aufkochen, bis sich der Zucker vollkommen gelöst hat.
  • Die Zuckerlösung abkühlen lassen und dann mit dem abgeseihten Apfel-Grappa vermählen. Gut vermischen und dann den fertigen Apfellikör mit einem Trichter in Likörflaschen* füllen und gut verschließen. (Ich filtere an dieser Stelle nochmal durch ein ganz feines Teesieb*, damit nicht zu viele Schwebstoffe mit in den Likör geraten.)

 

*   Werbung. Afiliate-Link zu Amazon - bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen keine weiteren Kosten. Vielen lieben Dank!

Quick n’dirty: Kaffeelikör für Supereilige

Am Wochenende stand ich ja bei der ersten Berliner Eat&Style am Herd und habe mit sehr lieber Unterstützung von der Handmaid und meinem Liebsten Hummous und arabische Mandelpasteten hergestellt. Schon in den Wochen davor hatte ich geplant, noch einen Kaffeelikör anzusetzen und als koffeinhaltigen Shot zum Baklava zu reichen.

Rezept für selbstgemachten Kaffeelikör mit Espresso

Allerdings fand sich irgendwie nie so der rechte Moment, so dass ich mich am Freitagabend in meiner Küche grübelnd über mein Notizbuch gebeugt wiederfand, um dann in einer Quick-and-dirty-Variante schnell einen Espressolikör zusammenzubrauen. (Was ja im Grunde wiederum für alle, die vollkommen verzweifelt noch eine ultraschnelle kulinarische Geschenkidee suchen, eine gute Nachricht ist. )

Rezeptentwurf für Espressolikör mit Whisky

Selbstgemachter Irish-Coffee-Likör

Deswegen auch ohne großes Geschwafel jetzt das Rezept für meinen Blitzlikör mit Whisky (der - wie mir beim Schreiben auffällt - ja im Grunde eine Art Irish-Coffee-Likör ist). Serviert habe ich ihn dann letztendlich doch nicht - es passte einfach in dem Moment nicht ins Gesamtkonzept. Aber das war nicht weiter schlimm, dafür haben wir das mitgenommene kleine Fläschchen nach getaner Arbeit auf dem Heimweg aufgeteilt. 😉

Der Kaffeelikör schmeckt intensiv nach Kaffee (Ach!) ist aber nicht übermäßig zuckrig-süß. Direkt nach der Herstellung sind die Aromen von Kardamom, Orange und Schokolade recht massiv, treten aber nach einem Tag ziehen schon stark in den Hintergrund und lassen dem Espresso als Hauptakteur seinen Raum. Wer das Verhältnis anders mag, kann ja noch etwas an der jeweiligen Zutatenmengen herumdrehen. Mir gefällt er so jedenfalls, auch dass er nicht direkt so heftig viele Umdrehungen hat.

 

Recipe für Irish coffee Liquer

Rezept für Blitz-Kaffeelikör mit Whisky (Irish Coffee-Likör)

(Für ca. 600 ml)

250 ml Espresso (oder frisch gebrühten, guten, starken Kaffee)
150 ml milden Whisky (z.B. Roe & Co*)
150 ml H-Sahne
115 g Zucker
1/2 TL echtes Kakaopulver
1/4 TL getrocknete Orangenschale*
1/8 TL frisch gemahlenen Kardamom (frischer Kardamom zu gemahlenen macht wirklich einen immensen Geschmacksunterschied)

Zubereitung

  • Den frischen Espresso zusammen mit den Gewürzen und dem Zucker in einem kleinen Topf langsam erhitzen und unter Rühren zum Kochen bringen. Der Zucker sollte sich komplett gelöst und der Kaffee einmal richtig aufgekocht sein.
  • Den gewürzten Kaffee abkühlen lassen.
  • Die Flüssigkeit durch ein feines Sieb filtern, so dass zumindest grobe Stücke zurückbleiben.
  • Den abgekühlten Gewürzkaffee mit der Sahne und dem Whisky vermischen. Auf eine Flasche ziehen. Im Kühlschrank lagern und innerhalb der nächsten Tage verbrauchen. (Die Sahne kann sich dadurch eventuell ablagern, Kaffeelikör auf Zimmertemperatur bringen und dann durch vorsichtiges Schütteln wieder vermengen.)

 Andere Likörrezepte

*Werbung: Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen keine weiteren Kosten.

Projekt Komplettverwertung: Quittenkompott, Quittengelee, Quittenlikör, Quittensirup, Apfelmus, Apfelgelee, Apfelsirup

Ein Wochenende, sieben Kilogramm Obst, zwei Menschen, ein Haufen Einmachgläser und eine Mission: Ein Einkochmarathon mit möglichst großer Komplettverwertung.

Apfelquitten

Ausgangspunkt waren vier Kilo Äpfel und drei Kilo gemundraubte Quitten (die die Handmaid mir lieberweise vorbeigepuckelt hatte), ein paar Vanilleschoten und Zitronen, die in Dinge fürs Vorratsregal transformiert werden wollten. Das Ergebnis: Gut 50 gefüllte Gläser und Flaschen mit samtigen Apfelmus, Apfelgelee, Apfelsirup, Quittenkompott, Quittengelee, Quittensirup und Quittenschnaps. Nur ein paar ausgekochte Apfel- und Quittengriebsche, -schalen und ausgequetschte Zitronen blieben am Ende übrig. Und ja, da befällt er mich wieder, dieser beglückte und ungemein befriedigende hab-ich-selbst-gemacht-Schöpferinnen-Vorratskammerstolz, der mir quasi in die Wiege gelegt wurde.

Einkochtes für die Vorratskammer aus Äpfeln und Quitten

Rezepte zum Einkochen von Quitten & Äpfeln

Da ich nicht alles in einzelnen Artikeln abhandeln mag, gibt es jetzt quasi einen rezepttechnischen Rundumschlag, angefangen bei den Äpfeln. Obwohl Anfang November, kochen ja auch jetzt noch viele ein. Es gibt einige späte Äpfel, die auch noch Ende Oktober geerntet werden oder die nach dem früheren Pflücken jetzt nach Lagerung erst ihren vollen Geschmack entwickeln. Die Erntezeit für Quitten zieht sich sogar teils bis in den November hinein und auch Quitten sollen ja beim Farbumschlag von grün auf gelb geerntet werden (Wikipedia sagt, damit das Pektin in den Kernen nicht abgebaut wird) und dann noch nachreifen. Bei mir lagen diese wundervoll aromatisch duftenden Früchte auch ein paar Wochen in einer Schale in meiner Küche und reiften- unter Beobachtung und einem Wenden und Kontrollieren der Früchte alle paar Tage - langsam nach. Außerdem: Das nächste Erntejahr kommt ja bestimmt.

Einkochen mit Twist-off-Gläsern

Wenn ich Heißabfüllungen direkt in Twist-off-Einmachgläser* mache, dann habe ich neben dem Topf mit dem Einkochgut einen großen Topf mit auf dem Herd stehen, in dem zeitgleich die Schraubgläser und -deckel auskochen. Da wir in Berlin sehr kalkhaltiges Wasser haben, gebe ich noch etwas Zitronensaft oder Essig mit ins Wasser, damit sich der Kalk nicht an den Gläsern ablagert - das ist aber ein rein kosmetisches Problem. 😉 Ich hole jedes Glas zum Befüllen mit einer Zange aus dem Topf, stelle es auf ein feuchtes, sauberes Küchentuch und befülle mittels eines Marmeladentrichters*, damit der Glasrand wirklich sauber bleibt. Die Gläser werden direkt nach dem Befüllen für ein paar Minuten auf den Kopf gestellt. Dreht man sie nachher herum, kann man mit dem Finger nachspüren, ob sie wirklich gut angezogen haben und verschlossen sind: Die Mitte des Deckels muss leicht nach unten vertieft sein. Manchmal hört man die Deckel beim Anziehen auch laut "Klack!" machen. Je nach Zeit und Lust verwende ich entweder gekaufte Etiketten* oder labele meine eingekochten Schätze mit handgeschriebenen Zettelchen. Diese mit Milch aufgeklebten Etiketten sehen cool aus (ich mag vor allem diesen unkomplizierten, nicht herbeigezwungenen Vintage-Touch bei wiederverwerteten Obsttüten) und haben den Vorteil, dass etwas Wasser sie problemlos wieder ablöst und man um Etikettenabschrubborgien bei der Wiederverwendung von leer gefressenen Gläsern herum kommt. Aber nun ab zu der langen Liste von Rezepten zum Einkochen von Quitten und Äpfeln.

Komplettverwertung beim Einkochen: Apfel

Äpfel für selbstgekochtes Apfelmus

Rezept für Apfelmus

Da habe ich ganz simpel auf mein bewährtes Rezept für samtiges Apfelmus mit Honig und Vanille zurückgegriffen.


Apfelsaft aus ausgekochten Apfelschalen & -griebschen (für Gelee und Sirup)

1250 g Apfelschalen und herausgeschnittene Kerngehäuse (von 4 Kg Äpfeln)
2,5 l Wasser
1 Zitrone, Saft

Zubereitung

  • Beim Schälen der Äpfel die Abfälle direkt in einen Topf mit dem Wasser und dem Zitronensaft (damit nicht alles total braun oxidiert) werfen. Madige oder faule Stücke nicht hineingeben, sondern wegschmeißen.
  • Die Apfelreste eine Stunde lang bei mittlerer Hitze mit Deckel darauf auskochen, abkühlen und die Fruchtstücke weiter darin ziehen lassen.
  • Die Flüssigkeit durch ein feines Sieb abseihen und für Apfelgelee oder Limonadensirup weiterverwenden. Der Saft schmeckt relativ herb, aber dank der Schalen doch stark apfelig.
  • Optional: Ich habe noch eine zweite Filterung des Apfelsaftes durch einen Teefilter aus Papier gemacht, um möglichst viele Trübstoffe abzufangen.

Apfelgelee Grundrezept

Rezept für Apfelgelee (Grundrezept)

1200 g Apfelsaft (zum Beispiel ausgekocht aus den Schalen, siehe oben)
50 g trockener Weißwein
3:1 Gelierzucker
Optional: Saft 1 Zitrone

Zubereitung

  • In einem Topf alles Zutaten miteinander vermischen und zum Kochen bringen.
  • Unter gelegentlichem Rühren 5-10 Minuten sprudelnd kochen.
  • Herdplatte ausschalten. Ausgekochte Einmachgläser mit dem heißen und noch flüssigen Apfelgelee füllen, fest verschließen und umgekehrt auf ein feuchtes Tuch stellen.

Selbstgekochter Limonadensirup: Apfel-Vanille-Sirup

Rezept für Apfel-Vanille-Sirup (Limonadensirup)

1000 g Apfelsaft (zum Beispiel ausgekocht aus den Schalen, siehe oben)
1000 g Haushaltszucker
Saft 1 Zitrone
1 Vanilleschote

Zubereitung

  • Vanilleschote mit einem Messer aufschlitzen, Mark herauskratzen und Vanillemark und ausgekratzte Schote zusammen mit Apfelsaft, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze aufkochen.
  • 5-10 Minuten unter Rühren sprudelnd kochen, ausgekochte Vanilleschote herausfischen und den Apfelsirup dann in vorbereitete Gläser und Flaschen füllen, verschließen, umdrehen.

Komplettverwertung beim Einkochen: Quitte

Das war übrigens meine erste Begegnung mit Quitten. Ich hatte hauptsächlich Apfelquitten bekommen, diese gelten als aromatischer, aber auch schwerer zu verarbeiten als Birnenquitten. Nach zwei Tagen mit diesen Biestern kann ich den Ruf nach einer Axt tatsächlich verstehen. 😉 Schälen ging hervorragend, aber zerschneiden und Kerngehäuse herauslösen hatte wirklich mehr von einer Schnitzarbeit.

Quittenkompott

Rezept für Quittenkompott

3 Kg Quitten (bei mir: Apfelquitten & Birnenquitten)
1,5 l Wasser
400 g Zucker
Saft 1 Zitrone
1 Vanilleschote

Zubereitung

  • Falls noch Flaum auf den Quitten ist, dann diesen zuerst mit einem Küchentuch aus Stoff abreiben. Quitten dann waschen, schälen, entkernen (Schalen & Kerngehäuse direkt in gesäuertes Waser für den Quittensaft geben) und in grobe Stücke schneiden. Quitten sind sehr widerstandsfähig, ich habe sie in Achtel geschnitzt und in mit Zitrone versetztem Wasser zwischengelagert, damit sie nicht zu braun werden.
  • Wasser, ausgekratztes Vanillemark, ausgekratzte Vanilleschote und Zucker kurz in einem Topf aufkochen, der Zucker sollte sich komplett gelöst haben.
  • Die gestückelten, noch ungekochten Quitten in die ausgekochten Schraubgläser schichten, Marmeladentrichter* darauf setzen, die vorbereitete Zuckerlösung darübergießen. Gestückelte Vanilleschote mit in die Gläser geben. Darauf achten, dass der Rand sauber und trocken ist und mit dem Deckel fest verschließen.
  • Sind alle Gläser verschlossen, werden diese in einen großen Topf gesetzt. Da ich keinen Einkochautomaten* oder sowas besitze, habe ich dafür einfach einen großen Suppenkochtopf genommen und mit zwei Schichten Gläsern à 5 Stück pro Ebene gearbeitet, was hervorragend funktioniert hat. Die Gläser sollten sich nicht berühren, zwischen die beiden Ebenen habe ich noch ein sauberes und nochmals klar durchgespültes Küchenhandtuch gelegt.
  • Sind alle Gläser im Topf: Kaltes Wasser angießen, so dass alles bedeckt ist, den Topf zum Kochen bringen und die Quitten für 30-40 Minuten einkochen. Die Zeit zählt erst ab dem Kochzeitpunkt.
  • Die Gläser im Topf abkühlen lassen und erst dann herausnehmen.

Quittenkompott - eingekocht im Kochtopf in Schraubgläsern

Quittensaft aus ausgekochten Quittenschalen & -griebschen (für Gelee und Sirup)

1000 g Quittenschalen und herausgeschnittene Kerngehäuse (von 3 Kg Quitten)
2,5 l Wasser
1 Zitrone, Saft

Zubereitung

  • Beim Schälen der Quitten die Abfälle direkt in einen Topf mit dem Wasser und dem Zitronensaft (damit nicht alles total braun oxidiert) werfen. Schlechte Stücke nicht hineingeben, sondern wegschmeißen.
  • Die Quittenreste eine Stunde lang bei mittlerer Hitze mit geschlossenem Deckel auskochen, abkühlen und die Fruchtreste weiter darin ziehen lassen.
  • Die Quittenflüssigkeit durch ein feines Sieb abseihen (man da schon, dass Quitten eine große Gelierkraft besitzen) und für Quittengelee oder Limonadensirup weiterverwenden.
  • Optional: Zweite Filterung des Quittensaftes durch ein feines, papierenes Teesieb, um möglichst viele Trübstoffe abzufangen.

Quittengelee

Rezept für Quittengelee

1200 g Quittensaft (zum Beispiel ausgekocht aus den Schalen, siehe oben)
Saft 1 Zitrone
3:1 Gelierzucker

Zubereitung

  • In einem Topf alles Zutaten miteinander vermischen und zum Kochen bringen.
  • Unter gelegentlichem Rühren 5-10 Minuten sprudelnd kochen.
  • Herdplatte ausschalten. Ausgekochte Einmachgläser mit dem heißen und noch flüssigen Quittengelee füllen, fest verschließen und umgekehrt auf ein feuchtes Tuch stellen.

Quittensirup für Limonade

Rezept für Quitten-Vanille-Sirup

1000 g Quittensaft (zum Beispiel ausgekocht aus den Schalen, siehe oben)
1000 g Haushaltszucker
Saft 1 Zitrone
1 Vanilleschote

Zubereitung

  • Vanilleschote mit einem Messer aufschlitzen, Mark herauskratzen und Vanillemark und ausgekratzte Schote zusammen mit Quittensaft, Zucker und Zitronensaft in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze aufkochen.
  • 5-10 Minuten unter Rühren sprudelnd kochen, ausgekochte Vanilleschote herausfischen und den Apfelsirup dann in vorbereitete Gläser und kleine Glasflaschen* füllen, verschließen, umdrehen.

Meine Brombeeren im Schattengarten sind ja in diesem Jahr einem Gärtner zum Opfer gefallen, weswegen es keinen Whiskylikör mit Brombeeren gab, aber da mein Umfeld mehrfach bei dem Wort Quitte sehr deutlich  zum Ausdruck brachte, dass man diese Frucht hervorragend in Alkohol fallen lassen kann, bin ich dem natürlich nachgekommen. Das Endergebnis ist allerdings quietschquittengelb - Vergleiche zu gewissen Ausscheidungsprodukten lasse ich an dieser Stelle. Das Aroma der Quitten entfaltet sich jedenfalls wirklich toll.

Quittenlikör aus Gin und Quittenschalen

Rezept für Quittenlikör (Quittenschnaps)

700 ml Gin
150 g Quittenschalen (Apfelquitten)
1 Vanilleschote
200 ml Wasser
200 g Zucker

Zubereitung

  • Vanilleschote aufschlitzen und zusammen mit den Schale und dem Gin in ein verschließbares  Glas geben (ich habe das auf zwei Flaschen mit weitem Hals aufgeteilt). Darauf achten, dass alles Schalen wirklich vom Gin bedeckt sind.
  • Glas verschließen und 3-4 Wochen ziehen lassen. Ab und an schütteln/umrühren. Nach kurzer Zeit sieht man schon, wie der Gin sich wunderbar quittengelb verfärbt.
  • Den Quittengin durch ein feines Metallsieb abseihen. Wer nur Quittenschnaps möchte, belässt es dabei.
  • Für Quittenlikör nun aus Wasser und Zucker eine Zuckerlösung kochen, abkühlen lassen und dann mit dem abgefilterten Alkohol mischen. Den Quittenlikör auf Flaschen* ziehen und noch etwas nachziehen lassen.

*Affiliate-Link zu Amazon

Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: