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Rezept für reines Haferbrot [glutenfrei]

Ein schmackhaftes, gut in Scheiben schneidbares Brot, nur aus Haferflocken - ohne Weizen- oder Dinkelmehl - geht das? Wie sich herausstellt: Ja.

Rezept für reines Haferbrot

Brot aus Haferflocken

Ich habe als Kind schon morgens Haferbrei gegessen und auch mein Kind bekommt hier regelmäßig Porridge zum Frühstück serviert. Hafer hat unglaubliche viele gute Eigenschaften und ist für uns wandelbares Grundprodukt von süß bis herzhaft - mein Frühstückskuchen, der sich gut in Riegel schneiden und als Meal Prep portioniert einfrieren lässt, besteht zum Beispiel auch zu einem Großteil aus Hafer. Aber ich esse Porridge auch gerne pikant - beispielsweise mit Bacon, frischen Tomaten, Kräutern und nem Spiegelei drauf - und dann auch auch nicht nur zum Frühstück. 😅

Nachdem der örtliche Bio-Backwarenverkauf leider das seit Jahren gekaufte Haferbrot aus dem Sortiment genommen hatte (und hier seitens des Mannes sehr laut gelitten wurde, dass das Lieblingsbrot nicht mehr zu bekommen war) stolperte ich vor ein paar Monaten über dieses Brotrezept. Leider wird es dort rein als Diätprodukt geframt. Und wie das oft so ist: ich habe mich inzwischen auch ein klein wenig vom Originalrezept entfernt.

Frisch aus dem Ofen: Selbstgebackenes Haferbrot

 

Rezept für ein selbstgebackenes, glutenfreies Brot aus Haferflocken

Das Brot wird nur mit Haferflocken gebacken und kommt ohne Weizenmehl oder ähnlichem aus. Spannenderweise wandern Joghurt, Eier und Backpulver in den Teig. Das Ergebnis ist ein saftiges, kräftig schmeckendes und zufällig eben auch (bei Verwendung von Haferflocken, die so angebaut sind, dass sich da kein anderes Getreide einschleichen konnte) glutenfreies Haferbrot. Das Haferbrot lässt sich gut aufschneiden und hält sich - aufbewahrt in einem Plastikbeutel - auch ein paar Tage frisch. Der <3mensch, für den ich das Brot backe, isst unter der Woche relativ wenig Brot, so dass wir es wegen der Feuchtigkeit nach späterstens drei Tagen komplett in Scheiben schneiden und einfrieren. So kann er dann beim gemütlichen Wochenendfrühstück genüsslich seine Zähne in ne Honigstulle mit frischem Haferbrot schlagen (mit Berliner Honig, na klar) oder sich sein geliebtes Haferbrot mit herzhaften Dingen belegen.

 

Frisch gebackenes Haferbrot - glutenfrei

 

Im Rezept sind kernige und zarte Haferflocken als Bestandteile genannt. Die kernigen Haferflocken habe ich nicht immer im Haus, zarte Haferflocken für Haferbrei allerdings immer - und so wurde das Brot auch schon rein aus zarten Haferflocken gebacken, was problemlos funktioniert.

Ich nutze zum Backen dieses Brotes eine Kastenform aus Silikon*. Das ist einfach praktisch - ich muss nichts einölen oder an Papier zuschneiden: Einfach den Teig einfüllen und nach dem Backen dann den Brotlaib herausheben. Perfekt für mich.
Achtung: Bei Verwendung einer herkömmlichen Backform verlängert sich eventuell die Backzeit um ein paar Minuten. Habt da bitte ein Auge drauf.

Hinweis für euch: Das Brot geht nicht wirklich auf. Das Brot versucht also nicht während des Backens die Brotform zu verlassen, die ihr mit dem rohen Teig bis oben hin gefüllt habt. Heraus kommt ein Laib Haferbrot mit circa 1 Kg Gewicht. Eine andere, glutenfreie Brotalternative ist mein Rezept für reines Buchweizenbrot.
Und denen, die doch lieber ein Brot mit Weißmehl essen und noch auf der Suche nach einem einfachen Rezept dafür sind, lege ich an dieser Stelle mein Irish Soda Bread ans Herz.

 

Schritt für Schritt-Anleitung für das Rezept für selbstgebackenes Haferbrot

Rezept für reines Haferbrot

250 g Haferflocken zart
250 g Haferflocken kernig
500 g Joghurt 1,5 %
50 g Milch 1,5 %
3 Eier (M)
2 Tütchen Backpulver (32 g)
1 TL Salz

Zubereitung

  • Alle trockenen Zutaten in einer großen Backschüssel miteinander vermengen.

 

  • In einer zweiten Schale alle feuchten Zutaten miteinander verrühren.

 

  • Die Flüssigkeit zur Hafermischung geben, zunächst mit einem Löffel verrühren, den Rest dann mit der Hand (ich trage hierbei einen Einweghandschuh, der Teig ist sehr feucht) ordentlich durchkneten. Alternativ kann hierfür natürlich eine Küchenmaschine genutzt werden.

 

  • Teig für 5 Minuten quellen lassen und dann in dicken Batzen mit der Hand in die Silikonbackform geben. Zurechtdrücken, so dass der Brotteig die Form an allen Seiten wirklich bis zum Boden ausfüllt. Darauf auch darauf achten, dass die Silikonform* gerade bleibt und nicht seitlich durch den Teig ausgebeult wird.

 

  • Mit einer mit Wasser befeuchteten Hand die Oberseite des Brotlaibes etwas glattstreichen und formen (auch nach dem Backen wird sich diese Form nicht viel ändern - wenn ihr ein hübsches Brot ohne seltsame Ecken haben wollt, dann kann das nur jetzt geändert werden, da es so gut wie nicht aufgeht.).

 

  • Falls gewollt: Saaten und Körner wie Leinsamen, Sesam, Schwarzkümmel oder Sonnenblumenkerne auf die feuchte Oberseite streuen.

 

  • Das Brot nicht lange herumstehen lassen, sondern zeitnah in den vorgeheizten Ofen geben (Umluft, 175 °C, mittlere Schiene) und für 50 Minuten durchbacken.

 

Ab in den Ofen damit: ungebackenes Haferbrot

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Frühstückskuchen: Baked Oats – Rezept für gebackenen Haferbrei aus dem Ofen

Ihr habt nicht viel Zeit, möchtet aber eine gesunde Grundlage für den Tag? Dieser schnell gemachte und nicht zu süße Hybrid aus Kuchen und gebackenem Haferbrei ist mir letztens aus dem Kessel gesprungen. Der Frühstückskuchen mit Haferflocken und viel Obst ist frisch gebacken als warmes Frühstück toll - aber eignet sich auch toll für Meal Prep (also die Vorbereitung von Mahlzeiten für mehrere Tage).

Meal Prep: Frühstückskuchen für die ganze Woche - gebackener Haferbrei statt Müsliriegel

Meal Prep: Haferbreikuchen fürs Frühstück

Heraus kommen circa 10 Stück - je nach Hunger und Beilagen reichen 1-2 Stücke für ein Frühstück. Ich backe in einer rechteckigen Silikonform* (Innenmaße ~ 27 x 20 cm), die in etwa der Größe eines halben Backblechs entspricht, und schneide daraus längliche Haferkuchenstücke, die dann fast wie kuchige, saftige Müsliriegel aussehen. 😅 Ich lerne Silikonformen sehr zu schätzen. Ich muss den Frühstückskuchen aka gebackener Porridge nach dem Auskühlen nur wenden und er ploppt quasi superbequem aus der Form. Ich nutze diese rechteckige Form zum Beispiel auch, um Biskuit zu backen.

In einer klassischen Brownieform* oder einer Springform kann auch gebacken werden, dann liegt der Kuchen eventuell ein wenig dicker und die Backzeit verlängert sich eventuell etwas. Ich hatte sogar den Eindruck, dass der Haferkuchen in der Springform etwas lockerer wird. Alternativ könnt ihr die Menge auch verdoppeln, ein klassisches Backblech mit Backpapier auslegen und so backen.

In einer gut verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahrt hält sich mein Frühstückskuchen 3-4 Tage. Er lässt sich aber auch hervorragend - ganz simpel als Kuchenstapel in einem Gefrierbeutel, mit Backpapier als Trennschicht für die einzelnen Kuchenriegel - im Tiefkühlschrank aufbewahren. Ein Stückchen davon morgens in der Mikrowelle aufgetaut, ergibt ein angenehm warmes Frühstück zu Tee/Kaffee/Saft und etwas frischem Obst. Oder man legt ein tiefgefrorenes Stück Haferkuchen am Abend vorher in den Kühlschrank -  dann dürfte es zum Frühstück essbereit sein.

Meal Prep - Frühstück vorbereiten. Aufeinandergestapelte Riegel mit Haferbreikuchen zum Einfrieren.

Baked Oats: Ein Haferkuchen - viele Varianten

Und wie fast immer bei meinen Rezepten ist der Kuchen geschmacklich recht variabel. Werft doch statt Vanille einfach 1-2 TL Zimt, Kürbiskuchengewürz, Apfelkuchengewürz oder sogar Lebkuchengewürz* (das ist tatsächlich gerade unser Liebling) in den Teig. Wer es gerne nussig mag, kann ein bis zwei Hand voll gehackte Nüsse oder Mandeln dazu geben. Walnüsse passen zum Beispiel geschmacklich ganz wunderbar. Oder wie wäre es mit ein paar zusätzlichen, grob gehackten Trockenfrüchten wie Aprikosen, Rosinen, Pflaumen oder Cranberrys? Wer es lieber schokoladig mag: Schokoladenstückchen oder etwas Backkakao könnt ihr natürlich auch unterrühren. Theoretisch könnt ihr auch Erdnussbutter oder eine andere Nussbutter mit dem Teig Bekanntschaft schließen lassen.

Wer den Zucker lieber weg lässt, kann hier eine geringe Menge Xucker* oder flüssigen Süßstoff hinzugeben - oder einfach jegliche zusätzliche Süßung weg lassen und sich auf die reifen Bananen verlassen.

Und entweder frühstückt man seinen gebackenen Haferbrei pur, mit noch etwas Obst dazu oder vielleicht auch etwas später am Tag zum Kaffeetrinken mit ner Kugel Vanilleeis oder etwas Vanillesauce? Alles schon probiert - alles lecker. Und ja, das fast fünfjährige Kind ist auch sehr zufrieden damit und frühstückt oder snackt den Haferkuchen gerne.

 

Baked Porridge: Glutenfreier Haferkuchen

Wer es komplett glutenfrei benötigt: Nutzt dann bitte ausdrücklich als glutenfrei gelabelte Haferflocken und tauscht die Mehlmenge einfach gegen Buchweizenmehl* aus. Alternativ ginge bestimmt auch Hafermehl (das könnt ihr auch selbst mahlen aus Haferflocken). Mit Buchweizenmehl kann man - von diesem Rezept hier abgesehen - sowieso sehr schöne Ergebnisse bei Rührteig erzielen. Neu im Blog eingezogen ist übrigens mein Rezept für Buchweizen-Banana-Pancake aus dem Ofen.

 

Gebackenes Porrdige - gesundes und leckeres Frühstück für die ganze Woche

Haferkuchen oder gebackenes Porridge? Der Frühstückskuchen lässt sich gut vorbereiten und ist ein gesundes und tolles Frühstück. #MealPrep

 

Rezept für Frühstückskuchen aus Hafer

4 Bananen (~ 400-450 g)
2 Äpfel (~ 250- 300 g)
3 Eier (M)
150 g Haferflocken
100 g Joghurt
80 g Mehl
25 g Zucker (oder Xucker*)
2, 5 TL Backpulver (= 1 Tütchen)
1/8 TL Vanillepulver* oder Mark 1 Vanilleschote (alternativ: 1,5 TL Zimt oder 1 EL Lebkuchengewürz*)

Zubereitung:

  • Die geschälten Bananen mit einer Gabel in einer Schale zu einem feinen Brei zerdrücken (alternativ könnt ihr den Teilchen auch mit einem Pürierstab zu Leibe rücken) und dann nach und nach die Eier einrühren.

 

  • Die gewaschen aber ungeschälten Äpfel auf einer Reibe grob raspeln und zusammen mit Joghurt und Vanille zu der Bananenmasse geben. Mit einem großen Löffel gründlich unterrühren, bis sich eine einheitliche Masse ergibt.

 

  • In einer zweiten Schale alle trockenen Zutaten wie Haferflocken, Mehl, Zucker und Backpulver miteinander vermengen und dann Esslöffelweise in den Bananen-Apfel-Teig einarbeiten.

 

  • Den Teig nun in eine Silikonbackform geben (meine hat die ungefähren Innenmaße von 27 x 20 cm = ungefähr 1/2, klassisches Backblech) und  bei 175° C (Umluft, mittlere Schiene) für 25 Minuten backen bis die Masse anfängt oben zu bräunen und sich fest anfühlt.

 

  • Es kann ebenso eine Springform oder Brownieform verwendet werden, hier erhöht sich dann etwas die Backzeit.

 

Und da es gerade so hübsch passt, reiche ich meinen Haferkuchen auch noch gleich beim "Frühstücksideen"-Blogevent bei Zorra ein. Der Host für diesen Monat ist übrigens Ilka von "Was machst du eigentlich so?!"

 

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Die #12v12 im Oktober 2020

12 Bilder meines Alltags, aufgenommen am 12. des jeweiligen Monats. In diesem Monat habe ich tapfer angefangen,, strandete dann allerdings mit dem 9. Bild. 😅 Gesammelt wird wie immer im Blog "Draußen nur Kännchen".

#12v12 im Oktober 2020a

  • #1v12 Montagmorgen. Aufstehen, frisch machen, meinen vereinbarten Teil im Badezimmer putzen. Der Liebste hatte sich am Wochenende schon um Toilette und Badewanne gekümmert, aber das Waschbecken und er haben der eckigen Form wegen keine große Liebe füreinander übrig.
  • #2v12 Besuch im Badezimmer. Die Ratte "Quiek" muss unbedingt und ganz dringend bekuschelt werden. Das daran hängende Kind natürlich auch.
  • #3v12 Bisher kein Kaffee für mich in Sicht, dafür bin ich Teilnehmerin bei einem Dschungel-Picknick mit passender Tierwelt, darf Spieltee schlürfen und zusehen, wie Frau Schlange eine Paprika verspeist. Danach dann Budenbau, Licht aus. Wir schlafen im Dschungel.
  • #4v12 Tapfer entkomme ich Kind und imaginären Dschungel und darf unter "Maaaamiii?? Maaaaaaaamiii!!"-Begleitung das Frühstück zubereiten. #DailyPorridge gibt's mit Schokolade und Zimt drin. Dazu als Topping Apfel-Banenen-Brei, TK-Blaubeeren, Banane, Nüssen und noch Birne zum Knabbern nebenher. Mal wieder aus selbstgetöpferten Schüsseln.
  • #5v12 Ich koche unseren Haferbrei gerade auf dem Herd für eine Woche im Voraus vor und lager ihn im Kühlschrank. Wer morgens frischen haben will, für den ist mein Rezept für Porridge aus der Mikrowelle vielleicht was? So könnt ihr ganz schnell direkt in eurer Müslischlüssel Porridge kochen und habt warmen Haferbrei zum Frühstück.
  • #6v12 So. Dieses große Glas darf jetzt abkühlen und wandert dann in die Kühlung. So kann ich dann einfach ein paar Löffel fürs #Waschbärkind entnehmen und mit passenden Toppings bestreuseln.
  • #6v12 Die neue Küchenvitrine umsortieren und Platz für meine neue Plov/Pilaw-Platte aus Uzbekistan schaffen. Ich habe eine Schwäche für usbekische Keramik, seitdem mit ein sehr lieber Freund vor Jahren von einem Arbeitsaufenthalt dort das zu sehende usbekische Tee-Set mit Kanne und Pialas mitgebracht hat. Die sehr reich verzierten (manche würden sagen Kitsch), handbemalten Sachen sprechen mich persönlich sehr an und erinnern mich an arabische Keramik (das ist ja auch alles sehr nahe beieinander - Usbekistan stand im Hochmittelalter für gut 400 Jahre auch unter muslimischem Einfluss).
  • #7v12 Ganz profan Wäsche aufhängen.
  • #8v12 Am Schreibtisch. Endlich. Nur, um dann festzustellen, dass der große Arbeitsrechner die Grätsche gemacht hat. Große Freude meinerseits, er funktioniert dann irgendwann wieder - am Ende meines eingeplanten Arbeitszeitfensters. Oh joy. Könnte gerade Gebissabdrücke in der Tischkante hinterlassen.
  • #9v12 Abendessen: Brot mit Stulle. Und Ei. Ohne Schinken oder Bommerlunder. 😆 Glaube das war es heute auch von mir.

 

Full Scottish Breakfast – Was ist drin?

Ich räume gerade ein wenig alte Artikel auf, die ich für ein längst vom Netz genommenes und in Vergessenheit geratenes Online-Magazin geschrieben hatte. Und da ist mir dieser zeitlose Artikel zu den schottischen Frühstücksgepflogenheiten untergekommen, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Schottisches Frühstück - was ist drin? Full scottish breakfast

Full scottish breakfast - Schottisches Frühstück

Das „full scottish breakfast“ ist ein Scheideweg. Entweder man hat einen stählernen Magen und liebt diese frühe Attacke auf die Gallenwege, oder man erbleicht allein schon bei den Gerüchen, die der fröhlich vor sich hin brutzelnde Black Pudding verströmt. In gut geführten Bed & Breakfasts hat man jedenfalls kaum eine Chance dieser Delikatesse zu entkommen und muss von der Hausmutter besorgte Blicke und Kommentare über eine nahrhafte Tagesgrundlage erdulden, während man sich tapfer an eine Tasse Tee und etwas Toastbrot klammert.

 

Frühstücken in Schottland:
Was ist drin im "full scottish breakfast"?

Wer sich also furchtlos dem in Schottland sehr beliebten Frühstück stellt, bekommt eine gut frittierte Auswahl aus folgenden Dingen serviert:

Sausages

Kleine gebratene Würstchen aus Schwein, die im Geschmack entfernt ein wenig an Nürnberger Würstchen erinnern.

Black Pudding & Co.

In der Pfanne gebratener Black Pudding (also quasi "Schwarzer Blutpudding" - im Englischen bezieht sich Pudding ursprünglich auf herzhafte Zubereitungen, heutzutage dient das Wort aber auch für süße Desserts) ist eine Art Grützwurst - verwandt mit unserer Blutwurst, angedickt mit Hafermehl. Haferflocken sind in der schottischen Küche eine nicht wegzudenkende Zutat.

Ebenso auf dem Teller begegnen können einem dicke, gebratene Scheiben von Lorne beziehungweise Square Sausage (eckige Wurstscheiben aus Hackfleischmasse), White Pudding (eine helle Wurst mit Hafer oder Brot) oder Fruit Pudding (was für den süßen Zahn: bestehend aus Trockenfrüchten, Gewürzen und Hafer, die in Wurstform gebracht werden).

Haggis

Zusätzlich zum Black Pudding und seinen Anverwandten kann auch schon mal ein Scheibchen des schottischen Nationalgerichts sein, das frisch angebraten seinen Weg auf den Teller findet. Haggis ist ebenfalls ein herzhafter Pudding und besteht aus kleingehackten Schafsinnerein, die mit Zwiebeln, den unvermeidlichen Haferflocken und Gewürzen, fest verpackt im Schafsmagen gegart werden.
Ihr braucht gar nicht so pikiert die Nase rümpfen. Das Zeug ist im Grunde nur gehacktes Fleisch mit Hafer und von der Machart her ähnlich wie der hierzulande bekanntere Pfälzer Saumagen oder der Thüringische Presskopf.

Ham

Knuspriger gebratener Schweineschinken, der relativ mager (bis er in heißem Fett gebraten wird) und recht salzig ist.

Eggs

Ein bis zwei Spiegeleier oder oder „scrambled eggs“ (Rührei) sind ein morgendliches „Muss“ und krönen immer das kalorienreiche Menü.

Potato Scones / Tattie Scones

In guten Restaurants, Hotels oder Pensionen sind es leckere (und - was sonst -  ebenfalls gebratene) Pfannkuchen aus Kartoffelteig. Potato Scones sind nicht unbedingt vergleichbar mit deutschen Kartoffelpuffern, da Tattie Scones aus vorgekochten und zu Kartoffelbrei verarbeiteten Kartoffeln, sowie Mehl, hergestellt werden. Oft werden aber auch tiefgefrorene und frittierte Gebilde angeboten, die optisch stark an die hierzulande aus der Tiefkühltruhe bekannten Kartoffel-Röstis erinnern. Wer sich selbst mal an Tattie Scones probieren will, folge einfach meinem Rezept für Potatoe Scones - wir machen die öfter, um übriggebliebende Pellkartoffeln oder Reste von Kartoffelbrei aufzubrauchen.

Fried Mushrooms

Frische Champions, gut gewürzt und – wie sollte es auch anders sein – natürlich gebraten.

Baked Beans & Tomatoes

Gebackene weiße Bohnen in Tomatensoße und gegrillte Tomatenhäften sind wahrscheinlich eher ein Einfluss aus der britischen Küche, sie sind aber durchaus ebenso auf dem schottischen Frühstücksteller anzutreffen.

Toast

Geröstetes Toastbrot, Butter und Marmelade werden immer zum Frühstück dazu gereicht.

Scottish Oatcakes

Früher waren diese Haferküchlein die traditionelle Begleitung zu schottischen Mahlzeiten und wurden auf dem Girdle/Griddle (Metallplatte über dem Feuer) gebacken. Am ehesten kann man sie mit Crackern oder herzhaften Keksen vergleichen. Hier findet ihr ein Rezept, um zu Hause im Ofen Scottish Oatcakes zu zaubern.

Porridge

Wer mag, und noch Platz im Magen hat, kann sein „traditional full scottisch breakfast“ mit einem Schüsselchen Haferbrei abrunden. Das traditionelle schottische Porridge ist gesalzener, mit Wasser gekochter Haferbrei, der mit Butter, Milch, Sahne, Zucker, Honig oder Sirup darauf verzehrt wird. Ein etwas ungewöhnliches, aber durchaus genießbares Geschmackserlebnis. Dieses Gericht hat in Schottland eine über Jahrhunderte zurückreichende Tradition. Für die breite Bevölkerung war dieser Getreidebrei früher Nahrungsgrundlage. An dieser Stelle möchte ich euch noch mein gänzlich untraditionelles, aber wirklich gutes Rezept für Porridge aus der Mikrowelle ans Herz legen.

Seit 1994 finden übrigens jährlich in Carrbridge (Inverness-Shire) die „World Porridge Making Championships“ statt. Also ran an die Kochlöffel - äh, den Spurtle! Das ist nämlich das in früheren Zeiten zum Porridge-Kochen in Schottland genutzte Kücheninstrument.

Frühstücken in Schottland: Was ist drin im "full scottish breakfast"?

Lunch, Tea Time, Dinner...

Nach diesem klitzekleinen und leichten Frühstück sollte man sich vielleicht einem kleinen Verdauungsspaziergang hingeben, denn bald darauf kommt ja schon das Lunch, die Teatime (mit Leckerbissen wie Scones mit Marmelade und clotted cream, den britischen Cucumber Sandwiches oder buttrig-mürbem schottischen Shortbread) und natürlich das nicht minder reichhaltige Dinner - dann vielleicht wieder mit einem winzigkleinen Haggis, neeps (Steckrüben), tatties (Kartoffelbrei) und etwas Whiskysauce...

 

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#12von12 im Juni 2018

Momentaufnahmen: 12 Bilder aus dem Alltag am 12. eines Monats. Wie immer findet sich bei Draußen nur Kännchen das große Sammelbecken für die ganzen Beiträge und Einblicke in fremde Leben. 🙂

#1von12 Selfcare. Nach einer Nacht mit kindbedingt nur recht kurzen Schlafsequenzen morgens nochmal 1,5 Stunden dran hängen, um den Tag zu überleben. Lerne mein schlechtes Gewissen mundtot zu machen und muss dann eh abends noch ne Stunde Arbeit dran hängen.

 

#2v0n12 Selfcare II. - weitere Zeit für mich in Anspruch nehmen. Die geht drauf für Morgensport, Pflege & Medikamente. Im ersten Babyjahr kam ich da körperlich zu sehr zu kurz. Ich muss mich jeden Tag erneut zusammenreißen, brav erwachsen sein und mich nicht nur um andere, sondern auch um mich selbst kümmern. Macht ja sonst niemand. Und ja, das ist ein maaaanly Rasierer, den ich da für meine Beine zweckentfremde. 😉

 

#3von12 Ich versuche unserer halbtoten Waschmaschine noch eine Ladung Wäsche abzuringen. Nebenbei noch: Küche aufräumen, Wohnzimmer von Geschirr befreien.
Und ja, dieses Handtuch gab es vor über 2 Jahrzehnten mal bei Ikea. Ja, das ist war meins, jetzt wurde es vom kleinen Kind assimiliert. Widerstand war zwecklos. 😉  (Krass, wie viele Rückmeldungen ich zu dem Handtuch bekam und wie viele das wohl auch hatten.)

 

#4von12 Finally: Frühstück! Heute mal kein #DailyPorridge, sondern Roggenbrot mit Frischkäse und ein paar gedörrten Erdbeeren. (Ich konnte meinen neuen Dörrapparat endlich einweihen! Die Erdbeeren und die Blaubeeren sind super geworden. Die Bananen blieben zu feucht und die Äpfel schienen super zu sein, bekamen dann aber nen Flaum... Bin offen für Rezeptideen von euch!)

 

#5von12 Arbeit, Mails, Rechnungen, Texte, Artikel, Recherche, Nachdenken, Grübeln. Symbolbild: Rezensionsexemplare auspacken.

 

#6v12 Gaaanz wichtig: Haferflocken für das mein (fast) tägliches Porridge auffüllen! Und ja, ich tendiere da zu einer bestimmten Sorte für meinen Morgenbrei, wenn ich sie denn bekomme. Ich kaufe auch von anderen Herstellern, aber mit denen hier wird der Haferbrei gefühlt besonders cremig.

 

#7von12 Das kleine Kind mit dem Lastenrad vom Kinderladen abholen. Das coole Kind ist passend zum Berliner Kiez mit einem "Gefahrengebiet"-Shirt gewandet. Die selbstgenähte Dino-Hose - obwohl total zugeschlunzt vom Spielen und Blumengießen - wollte das Kind dann selbst zum Schlafgengehen nicht ausziehen. Wir konnten nur tauschen: frisches Dino-Shirt gegen zugesiffte Hose.

 

#8von12 Heimweg. Ein Sommertag in Berlin. Mit dem Lastenrad unterwegs und ausnahmsweise mal nicht im Berliner Straßenverkehr genötigt oder fast angefahren worden. Sollte mir den Tag rot im Kalender ankreuzen.

 

#9von12 Einkauf. Im Discounter gibt es arabische/türkische Lebensmittel im Angebot, da musste ich zuschlagen. Gefüllte Weinblätter, Paprikamark, Yufkateig und eingeweckte Okraschoten durften neben Granatäpferln und Auberginen mit in den Einkaufswagen.. Dabei wollte ich doch nur ein paar Sachen fürs Abendessen... egal! Mit dem Lastenrad geht es ja Göttin sei Dank problemlos.

 

#10von12 Blumen gießen auf Balkonien. Das Kind hat wie immer mit Feuereifer mitgegossen. Sich selbst natürlich auch. Muss ja schließlich noch wachsen.

#11von12 Sandkasten-Intermezzo. "Mamaaaaaaaa? Sandkastenspieln'? Komm, Mama!"

#12von12 Abendessen. Es gibt Stullen mit Tomaten-Gurken-Salat, gewürzt mit Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, Rauke und Basilikum.

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