Das „Rocco“ am Hackeschen Markt

Restaurnantkritik zum Lokal "Rocco" am Hackeschen Markt in Berlin

Heute mal ein Beitrag vom Gastautor. Für die, die es nicht wissen, ich bin der Glückspilz, der die Küchengöttin, der diese Seite gehört, ehelichen durfte. Gut für meinen Gaumen, schlecht für meine Figur und ganz schlecht für Restaurant-Köche, weil ich jetzt weiß wie gutes Essen schmeckt 😉

Gestern war ich mit ein paar Freunden am Hackeschen Markt auf Futtersuche. Nach dem wir im Dante vom Personal komplett ignoriert wurden – die mussten alle am Eingang rumstehen, warum auch immer – und das Weihenstephan auch nicht so anheimelnd fanden sind wir dann im Rocco gelandet. Da waren wir in der Vergangenheit schon hin und wieder und waren zumindest nicht enttäuscht. Für ein Foto war es meiner Handy-Cam leider schon etwas zu dunkel.

Atmosphäre:

Die für die S-Bahn-Bögen üblichen hohen Gewölbe, dunkles Holz, bequeme Stühle aber wie üblich für meinen Geschmack alles etwas zu düster. Zum Quatschen und Trinken sicher genau das Richtige, aber wie schon andernorts erwähnt seh ich mein essen gerne. Alles in allem ist es aber durchaus sympathisch und wenn es wieder etwas wärmer ist kann man auch gut draußen sitzen.

Punktabzug gibts aber definitiv für die Toiletten. Papierhandtücher auf dem Boden, die auch bei meinem zweiten Besuch nicht entfernt waren, ein durchaus nicht sehr angenehmer Geruch und die Reste einer rückwärts verzehrten Mahlzeit im Pissoir sind keine gute Visitenkarte für ein Restaurant. Sanitäre Anlagen müssen halt auch wärend des Betriebes regelmäßig in Schuss gebracht werden.

Bedienung:

Sehr freundlich und kompetent. An der stelle gab es von unserer Seite wirklich nichts zu meckern. Der Besitzer mag anderer Meinung sein, denn in der Zeit die wir in dem Laden verbracht haben schepperten mindestens 3 mal Gläser zu Boden. Aber da es nicht unsere waren und wir wirklich schnell und freundlich bedient wurden gibts hier volle Punktzahl.

Essen:

Die Vorspeise war eher mäßig. Die bestellten Tortilla Chip stellten sich als lieblos auf den Teller geklatscht und nicht mal erwärmt heraus und kamen mit wässriger Salsa, geschmacksneutraler Guacamole und Sprühkäsedipp. Von Letzterem hätte mehr dabei sein dürfen, weil wie wir alle wissen mit Sprühkäse alles essbar wird. 😉

Für den Hauptgang war so etwas Gott sei Dank nicht nötig, denn der war zwar nicht brilliant aber doch einwandfrei. Die meisten Zutaten waren eindeutig Fertigfutter, aber zumindest gut zubereitet, das Steak wie bestellt englisch und meine Enchiladas waren auch super.

Dafür war der Nachtisch wirklich entäuschend. Kaiserschmarrn, der eher in Würfel geschnittener zu hart gebackener Waffelteig war, auf Kaiserschmarrn und Apfelstrudel zu wenig Vanillesauce aber dafür Schokosoße über allem und dazu Absonderlichkeiten wie ungeschälte Bananenstücke, ebenfalls ungeschälte und eindeutig gespritze Orangenscheiben, Weintrauben an der Rebe, was okay gewesen wäre, wenn sie nicht mit Schokosoße bedeckt gewesen wäre so das man sie auch mit den Fingern nicht essen konnte ohne hinterher zu kleben. Darunter eine Melonenscheibe ebenfalls mit Schale und ebenfalls mit Schokosoße eingekleistert. Alles in allem eine echte Katastrophe. Lediglich der Apfelstrudel selber war okay.

Bei für Innenstadtverhältnisse moderaten Preisen kann ich guten Gewissens empfehlen, im Rocco zu essen. Aber lasst Vor- und Nachspeise weg und konzentriert euch auf das Wesentliche.

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2 Comments

  • Natürlich nur ohne männliche Begleitung möglich, aber wenn ich Mittagessen rund um den Hackeschen Markt brauche, dann gehe ich eigentlich immer in das Café Seidenfaden. Nette Bedienung, Bio-Essen und moderate Preise.

    😉

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