Kochbücher

Rezept für Irisches Sodabrot [Irish Soda Bread]

Irisches Sodabrot ist ein schnell zusammengemischtes, einfaches und schnell gebackenes Brot mit einer überschaubaren Menge an Zutaten.

Irish Soda Bread: Rezept für ein schnelles Weißbrot ohne Hefe und Gehzeit

 

Brot backen ohne Hefe

Dadurch, dass für dieses schnelle Weißbrot Natron und keine Hefe als Backtriebmittel genutzt wird, hat es auch keine Gehzeit und ist - inklusive Teigzubereitung und Backzeit - innerhalb einer Stunde fertig.

Rezept Irish Soda Bread

Es gibt auch Rezepte mit mehr Ingredienzien, wie zusätzlichen Eiern oder Butter. Wer mag, kann einen Teil des Mehls auch durch Vollkornmehl oder Haferflocken ersetzen (dann aber noch Flüssigkeit ergänzen) oder ein paar Rosinen oder Schokotropfen mit in den Teig werfen.
Dieses wunderbar einfache Sodabrot, das ich hier vorstelle, lässt sich auch gerade herabgekühlt schon hervorragend in Scheiben schneiden. Es passt gut als Beilage zu einem Teller Suppe oder ist  als belegte Stulle auch allein eine sehr gute Hauptmahlzeit. Das Brotrezept habe ich aus diesem kleinen irischen Kochbüchlein*, das ich vor  über 20 Jahren mal von einer Studienkollegin geschenkt bekam. Ich habe allerdings die Mehlmenge etwas erhöht, da mir der Teig etwas zu nass war.

Butterbrot: Mit frisch gebackenem Sodabrot

Rezept für Irisches Sodabrot - frisches Brot in 1 Stunde

Einfaches & schnelles Brotrezept: Irish Soda Bread

Heraus kommt ein durchgebackenes, aber saftiges Weißbrot. Es sollte am besten direkt am selben Tag verzehrt werden, denn die Kruste bleibt nicht lange knusprig. Es ist am nächsten Tag etwas kuchig in der Struktur und riecht leicht nach Natron, aber nicht unangenehm. Das Sodabrot lässt sich gut ein paar Tage in einer Plastiktüte aufbewahren, in Scheiben schneiden und auftoasten oder auch noch so essen, da es halt feucht genug ist. Alternativ kann man das Brot in Scheiben schneiden, einfrieren und dann nach Bedarf entnehmen und in den Toaster werfen. Falls man das Einfrieren vergisst und das Brot altbacken geworden ist, kann man daraus ganz wunderbar Arme Ritter/French Toast machen.

Und wer lieber mit Hefe bäckt, findet hier ein tolles Rezept für kurdisches Sesamfladenbrot, das ich auch gerne in Brötchengröße backe und zum Beispiel für Burger Buns verwende.

 

Wie bäckt man Soda Bread

 

Rezept für Irisches Sodabrot

550 - 600g Weizenmehl (Type 405)
500 ml Buttermilch (Alternativ: 1/2 L Milch mit 2 EL Zitronensaft oder Essig verrührt - noch nicht getestet)
1 TL Salz
1 TL Zucker
1 TL Natron*

Zubereitung

  • Backofen auf 230° (Umluft) vorheizen.
  • 550 g Mehl, Salz, Zucker, Natron in eine Schüssel geben und mit einer großen Gabel nochmal durchrühren und auflockern, damit Luft dazwischen ist.
  • Nach und nach Buttermilch hinzu geben, anfangs mit einer Gabel oder einem Rührlöffel verrühren. Falls der Teig noch zu feucht und klebrig ist, noch etwas Mehl nachgeben. (Man kann ihn auch ganz feucht direkt aus der Backschüssel aufs Blech kippen und dort dann zurecht drücken. Das klappte in meinen ersten Backversuchen mit weniger Mehlmenge sehr gut.)
  • Dann den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche transferieren und mit der Hand  ganz kurz (!) verkneten.
  • Den Teig zu einer Kugel formen/drücken, auf ein mit Backpapier bezogenes Blech geben.
  • Das Brot mit einem scharfen Messer tief kreuzweise einschneiden und direkt in den Backofen geben.
  • Bei mir ist das Brot nach 25-30 Minuten fertig, laut Buch nach 30-40 Minuten. Das ist eben von Herd zu Herd unterschiedlich. Es sollte schön gebräunt sein und ganz wichtig: wenn man es umdreht und auf den Boden klopft, dann muss es sich hohl anhören.

 

Tipp: Traditionell kann man auch Vollkornmehl verwenden, da muss man dann aber  die Flüssigkeitsmenge etwas anpassen oder einfach die Mehlmenge etwas reduzieren.

Backtipp für die Heißluftfritteuse*: Ich habe das Brot jetzt mehrfach auch schon in unserer Heißluftfritteuse gebacken, da ich dann nicht den Ofen so lange vorheizen muss. Dafür rühre ich den Teig wie im Rezept einfach rasch in einer Schüssel an, knete das  Brot aber am Ende nicht per Hand, sondern drücke es lediglich abschließend ein wenig mit dem Teigschaber zurecht. Diesen Brotklumpen befördere ich dann mittels Teigschaber ganz simpel direkt in eine große, antihaftbeschichtete Backschale der Heißluftfritteuse und schneide dann wie im Rezept den Teigling ein. Den Boden der Form bestreue ich vorher mit Sesamsaat oder Sonnenblumenkernen, das ist aber optional. Unsere Heißluftfritteuse erreicht lediglich 200 °C, weswegen die Backzeit sich etwas verlängert und dann bei 35-40 Minuten liegt.

 

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Für kritischeren Konsum: Rezension von “Das Klimakochbuch”

Mit seinem Einkauf ein wenig die Welt retten? Das geht tatsächlich. Jede*r kann einen Beitrag leisten und sei er auch noch so klein. Wer bisher immer dachte: "Ich bin ja nur ein kleines Rädchen im Getriebe – ich allein kann ja nichts ändern!" wird hier eines Besseren belehrt.

Cover von "Das Klimakochuch" vom Kosmos Verlag

Ankochen gegen den Klimawandel

Denn die Essenz dieses speziellen Kochbuches ist, dass man seinen CO2-Fußabdruck (auch CO2-Bilanz oder Treibhausgasbilanz genannt – dies gibt an, wie viele Kohlenstoffdioxid-Emissionen man verursacht) allein schon durch den Kauf und die Nutzung der richtigen Lebensmittel verringern und somit Einfluss auf den Klimawandel nehmen kann.

Entstanden ist das Klimakochbuch* ursprünglich aus dem ehrenamtlichen Zusammenschluss einer Gruppe kochwütiger Freunde, die das Weltklima im Auge hatten. Neu ist es nicht, sondern eine vor ein paar Jahren überarbeitete Version des zehn Jahre alten Klassikers mit neuen Rezepten und aktualisierten Fakten.

Rezension "Das Klimakochbuch"

Natürlich steht auch der Wunsch im Vordergrund, die Wertschätzung für Kochen und Genuss wiederbeleben. Anstatt zu Fertignahrung oder zur Tüte zu greifen, laden die Autor/innen dazu ein, sich selbst und anderen Zeit zum gemeinsamen Kochen und für ein gemeinsames Mahl zu schenken. Slow Food eben - das, indem direkt für mehrere gekocht wird, auch noch Ressourcen spart
Die Rezepte sind in Qualität und Anspruch durchwachsen und mit Buchstaben markiert, die anzeigen, ob sie mit regionalen, saisonalen oder rein veganen Zutaten sind. Die Angabe "Einhorn" hat mich allerdings etwas verwirrt, ich vermute, dass es Rezepte der Berliner Firma "Einhorn Catering" sind. Im Buch finden sich gleichermaßen vegane, vegetarische und omnivore Rezepte – es wird aber immer wieder dazu eingeladen tierische Produkte durch Alternativen zu ersetzen, allerdings ohne dabei missionarisch zu sein. Ein Hinweis zum zu erwartenden Kochaufwand oder der vorausgesetzten Kocherfahrung wäre zudem gut gewesen. Die Rezepte sind durchwachsen in Qualität und Art, lesen sich aber alle gut machbar. Hier findet sich für jede/n etwas Leckeres – vom Erdbeer-Spargel-Salat, über Nussbraten und Rehrücken bis hin zu veganem Gulasch, Suppe aus Teltower-Rübchen, Brandenburger Hefeplinsen, schwedischem Schokokuchen und Mangold-Linsen-Curry. Einiges davon werde ich sicherlich demnächst ausprobieren.

Einige Rezepte, wie das mit dem veganen Tiramisu aus pürierter Margarine und Tofu, geschichtet mit Zwieback lesen sich wiederum echt schräg und befeuern mich in keinster Weise das nachzukochen. Eher dazu eine bessere Variante zu entwickeln. Ich mein: Warum denn pürierter, bröckeliger Supermarkttofu und kein köstlicher Seidentofu? Und dann Zwieback. Vielleicht wegen der Konsistenz? Ist das eines der zehn Jahre alten Rezepte aus den Zeiten wo es für Veganer*innen nischt zu koofen gab? Inzwischen gibt es doch so viel tolles veganes Gebäck zu kaufen (oder schlicht selbst zu backen - alles ist besser als Zwieback!), dass da als Alternative dienen könnte.

Die diversen Autor/innen des Buches streifen aber neben den Rezepten noch zahlreiche andere Themen: Von Mülltrennung, über Tipps gegen Energieverschwendung beim Kochen bis hin zur Erklärung warum man sich einen neuen Kühlschrank anschaffen sollte.

Kritischer Konsum: Zucker, Agavendicksaft und der Co2-Fußabdruck

Mein erfährt viel Wissenswertes: Das weißer Zucker nicht als wahnsinnig gesund gilt ist ja nichts Neues. In den Kuchen wandert er dennoch oft. Dass er aber unter so hohem Energieaufwand hergestellt wird, dass Süßungsalternativen wie Honig, Roh-Rohrzucker oder Agavendicksaft (der ja nicht gerade regional hergestellt wird) besser abschneiden, das wird für viele wahrscheinlich eine überraschende Information sein. Für mich war es auch spannend zu erfahren, dass das gar nicht mal so stark verarbeitete Gemüse oder Obst aus der Tiefkühltruhe oder der Dose so viel schlechter abschneidet als frische Produkte - so sie denn regional und saisonal verfügbar sind. Erstaunlich (und eigentlich logisch), dass außerhalb der Saison hingegen, eine im warmen Spanien gewachsene Tomate, trotz langer Transportwege, von der Co2-Bilanz her günstiger ist, als ein in Brandenburg im beheizten Gewächshaus gesprossenes Tomätchen. Es ist immer ein stetes Abwiegen gegeneinander und Bedenken von Alternativen.

Und dennoch, der Co2-Abdruck ist nicht alles, wie am Beispiel einer Tiefkühlpizza dargestellt wird. Die daheim gebackene Pizza und die aus der Fabrik unterscheiden sich in der Treibhausgasbilanz marginal. Aber man muss den Blick weiter setzen: Die Zutaten für die selbstgemachte Pizza kann man auswählen und so auf regionale und ökologisch wertvolle Produkte zurückgreifen, während die Zutaten für das Tiefkühlprodukt aus ganz Europa, wenn nicht gar aus noch weiter entfernten Teilen der Welt, stammen und so die Rechnung ungleich erhöhen. Selber machen lohnt sich laut Buch also, auf die Gesamtheit betrachtet, auf jeden Fall. Weshalb auch selbst Eingekochtes positiv hervorgehoben wird. Zur Abrundung gibt es am Ende eine Saisontabelle für heimisches Obst und Gemüse, samt guten Hinweisen zur Verwendung.

Fazit: Ein interessantes Buch für bewussteres Einkaufen und kritischeren Konsum. Für die, die schon totale Klima-Experten sind und eventuell vegan leben, wird dieses Kochbuch wahrscheinlich nicht genug in die Tiefe vordringen. Für den Großteil der Menschheit, deren Form von Klimafreundlichkeit sich bisher nur auf das Weglassen von Plastiktüten beim Einkauf beschränkte, kann das Klimakochbuch aber ein großer Zugewinn – von den Informationen, bis hin zu den geeigneten Zutaten – und Wegweiser sein, um selbst aktiv zu werden. Wer mehr regional und direkt von Erzeuger*innen einkaufen möchte, dem sei die Organisation "Marktschwärmer" sehr ans Herz gelegt. Ich kaufe dort mehr oder minder regelmäßig ein und hatte bei deren Start in Berlin auch über sie berichtet, damals nannten sie sich noch etwas zungenbrecherisch "Food Assembly".

 

Julia Balz, Jenny Blekker, Boris Demrovski,
Judith Keller, Jan Lohr, Christian Noll und
Christoph Zinsius
Das Klimakochbuch*
Kosmos Verlag, 2015
ISBN: 978-3440151747
128 Seiten, 16,99

 

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Die Rechte für die Bilder liegen beim Kosmos Verlag

Coconut Cardamom Burfi – Köstliches indisches Kokos-Konfekt

Ich starte mit etwas Süßem ins neue Jahr. Nehmt euch doch eine dieser köstlichen kleinen Kokos-Kugeln und lasst sie auf der Zunge schmelzen. Möge doch unser aller Jahr so werden: süß, in sich rund, mit ein paar schönen, interessanten Dingen darin (hier: Kokos und mein Lieblingsgewürz Kardamom - aber in euren Leben darf sicherlich mehr als das passieren ;)) und mit einem kleinen Haps zu verspeisen.

Rezept für Kokos-Konfekt / Coconut Burfi, eine traditionelle indische Süßigkeit mit Kardamom

Kokosnuss Burfi mit Kardamom - eine traditionelle indische Süßigkeit

Das Rezept für dieses Burfi (oder auch Barfi) mit Kokosraspeln habe ich aus dem Kochbuch "Original Indisch"* von Meera Sodha, das ich auch schon vor einiger Zeit hier vorgestellt habe. Sie bezeichnet es auch als "Topra Pak" und "Coconut Milk Fudge".  Die Süßigkeit besteht aus nur drei Zutaten: Gezuckerter Kondensmilch, Kokosraspeln und frisch gemahlenem Kardamom und bildet einen köstlichen Geschmack. Wikipedia erklärt mir, dass Barfis das ganze Jahr über gereicht werden, aber gerne - dann zum Beispiel etwas mit essbarer Gold- oder Silberfolie aufgerüscht -  auch zu Hochzeiten und Festtagen wie Diwali. Es muss auch keinesfalls immer mit Kokosnuss sein - andere Zutaten sind zum Beispiel Besan (Kichererbsenmehl), Mandeln, Pistazien, Erdnüsse, Cashews usw.  - sogar von Schoko-Burfi habe ich schon gelesen (und stelle es mir so wie Fudge vor). Wie würde man es auf Deutsch bezeichnen? Kokos-Konfekt? Kokos-Pralinen? Indisches Raffaello-Derivat?

topra Kopak / Rezept für Kokos-Konfekt / Coconut Burfi, eine traditionelle indische Süßigkeit mit Kardamom

selbstgemachte Kokospralinen

Kokosnuss-Konfekt als essbares Geschenk

Wäre ich jetzt in Indien und hätte Zugang zu superfrischen Kokosnüssen, würde ich das Kokosfleisch wohl frisch raspeln (und mir aus Unkenntnis wahrscheinlich halb die Finger dabei brechen) und dann ein ganz köstliches Burfi damit zubereiten. Aber da Kokospalmen in Deutschland eher Mangelware sind, nehmen wir doch einfach, wie im Rezept vorgeschlagen, die getrockneten Kokosraspel. Das ist auch köstlich genug und glaubt mir: Als essbare Mitbringsel zu einer Einladung haben es diese indischen Kokospralinen total drauf und machen ja auch optisch was her. Ich verschenke dieses selbstgemachte Konfekt wirklich sehr gerne oder bringe es zu einer Kaffeerunde mit und es wurde immer mit großer lukullischer Begeisterung aufgenommen.
Meera Sodha hat auch noch einen Tipp für Liebhaber*innen des bekannten Schoko-Kokos-Riegels: Die Bällchen nach dem Abkühlen auf Zahnstocher spießen und mit Lieblingsschokolade überziehen. Mjam!

Rezept für Kokos-Konfekt / Coconut Burfi, eine traditionelle indische Süßigkeit mit Kardamom

How to make coconut Burfi

Rezept für Kokos-Pralinen / Kokosnuss-Burfi

300 ml gesüßte Kondensmilch*
150 g getrocknete Kokosraspel
1/2 TL frisch gemahlener Kardamom (ich mahle Gewürze in dieser Kaffeemühle*)
50 g getrocknete Kokosrapsel zum drin wälzen

Zubereitung

  • Die gezuckerte Kondensmilch bei mittlerer Temperatur in einem kleinen Topf vorsichtig und unter stetem Rühren zusammen mit dem Kardamom aufkochen. Sie darf nicht anbrennen.
  • Die Kokosrapsel in den Topf geben, bei geringer Hitze weiterrühren bis die Masse anzieht und einen dicken Teig ergibt. Das geht recht schnell.
  • Den Topf vom Herd nehmen und die Kokosmasse akühlen lassen. (Lauwarm reicht)
  • Mit einem Teelöffel jeweils etwas von dem Kokosnuss Burfi abstechen und zwischen den Händen zu kleinen Kugeln rollen.
    (Troubleshooting: Ist bei mir noch nie vorgekommen, aber falls das Rollen nicht funktioniert, ist eure Kokosmasse wahrscheinlich nicht genug eingekocht: Also nochmal ab auf den Herd und vorsichtig und unter rühren etwas einreduzieren. Oder erwärmen und zusätzlich noch ein paar Kokosstreusel einarbeiten.)
  • Die restlichen Kokosraspel in ein kleines Schälchen geben, drei bis vier frisch gerollte Kugeln vom Kokos-Konfekt hineingeben und die Schale schwenken, bis die klebrige Außenseite der Kugeln mit Kokosraspeln bedeckt ist.
  • Das Kokos Burfi in einer mit Backpapier ausgelegten Dose im Kühlschrank aufbewahren. Dort belagert, ist es bis zu einer Woche haltbar. Vor dem Schnabulieren allerdings aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur kommen lassen.

 

Tipp: Wer keine Lust oder Zeit hat, die kleinen Bällchen zu rollen, kann die Masse auch in eine mit Backpapier ausgelegte oder mit Ghee* (indischer Butterschmalz) auspinselte Form (zum Beispiel in eine Browniebackform*) geben , gut anpressen mit Kokosflocken oder gehackten Pistazien bestreuen und im Kühlschrank kalt stellen. Wenn die Masse weit genug eingekocht war und jetzt noch nachgezogen hat, lässt sie sich danach in kleine "Kuchenstückchen" schneiden und servieren.

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Kochbuchrezension: Ein Fest im Grünen für Kinder & Rezept für Wassermelonenpizza

Ja nee, is klar. Der Sommer hat sich gerade abgemeldet, der Herbst rüttelt schon an den Fensterläden - da kommt ich hier mit nem Sommersalat mit Wassermelone um die Ecke. Nehmt es einfach zur future reference. 🙂

Rezept für Wassermelonensalat

Und letzte Woche lagen die auch wirklich noch in den Geschäften, ich schwör's! Aber kommen wir zur Rezension des dazugehörigen Kochbuchs, anschließend verrate ich euch das Rezept für den tollen Salat mit Wassermelone, der garantiert nicht nur Kindern schmeckt, sondern auch für Erwachsene eine köstliche Vorspeise (oder ein Hauptgericht... je nachdem wie viele Scheibchen Salat man vertilgt... ) ist.

Rezension zum Kinderkochbuch "Ein Fest im Grünen" von Erin Gleeson

Rezension: "Ein Fest im Grünen für Kinder"* - Ein vegetarisches Kinderkochbuch

"Leckeres Essen muss nicht kompliziert sein." und "Ein Regenbogen auf dem Teller macht einfach einen Riesenspaß" – mit diesen beiden Zitaten aus dem Vorwort der USamerikanischen Foodbloggerin Erin Gleeson fasst man im Grunde schon das Wesen dieses Kochbuches zusammen. Und ja, damit hat sie mich auch ein wenig an der Angel. Denn wer hier mitliest weiß, dass ich oft von den unaufwändigen, klaren Kompositionen überzeugt bin. Sicher schätze ich Speisen, die aus zigtausend Zutaten entstanden sind und über drei tage zubereitet wurden - nur halt nicht von mir. Ich liebe es simpel und gut und da sind Erin und ich wohl auf einer Linie. ein wenig (sehr) lebt sie ja einen beneidenswerten Hipster-Ausstiegstraum: Als ihr Verlobter eine Stelle als Rabbi in dieser Gegend annahm, ließ sie ihre Karriere als New Yorker-Foodfotografin mit halbem Burnout fahren, zog mit ihm in ein Waldhäuschen, bekam dort wunderhübsche Kinder, (wieder)entdeckte dort ihren Aquarellkasten, Gemüse, das besondere Licht und das Bloggen.
Es ist übrigens schon das zweite Buch, das von ihr erschienen ist. "Ein Fest im Grünen"* (Forest Feasts) ist das erste, das dritte ist gerade erst auf Englisch erschienen: "Forest Feasts Gatherings"* mit Herbstrezepten.
Bevor es hier zu den Rezepten geht, die in die Kapitel "Snacks", "Getränke", "Salate", "Hauptgerichte", "Süße Zeiten" und "Partys feiern" unterteilt sind, gibt es erstmal eine kleine Einführung für Kochneulinge. Hier ruft Gleeson zu Kreativität und Improvisation auf und macht Mut und Lust aufs Kochen, auch wenn es vielleicht nicht beim ersten Mal gelingt. Sehr schön auch, dass Maßeinheiten, Küchenbegriffe, Schnitttechniken und Küchenwerkzeuge anschaulich bildlich erläutert werden.

Optisch bleibt ist das gebundene Buch sehr hübsch aufgemacht – die quietschebunten Aquarellzeichnungen von Erin Gleeson, fotografierte Zutaten und großformatige Fotos der leckeren Gerichte machen nicht nur kleinen Menschen Hunger auf die vorgestellten Köstlichkeiten. Ob nun leuchtende Aprikosenhappen, simple Radieschen mit Butter und Salz, Mangold-Quiche, Süßkartoffelpizza, Birnenkuchen, Couscoussalat mit Nüssen, Tortilla-Wraps mit Erdbeeren oder selbstgemachte Eissandwiches mit Früchten und Keksen – alles sieht zum Anbeißen gut aus.

Rezension zum Kinderkochbuch "Ein Fest im Grünen" von Erin Gleeson & Rezept für Wassermelonensalat

Kindgerechte Rezepte zum Nachkochen

Die Rezepte sind für Kinder verständlich erklärt und gut zum Nachkochen geeignet. Von sehr simpel (Traubenbrause) bis etwas aufwändiger (Regenbogen-Mangold-Quiche) findet sich hier eine schöne Bandbreite, die Erfolgserlebnisse verspricht, allerdings nicht nach Schwierigkeit gekennzeichnet ist. Inhaltlich sind sind die Gerichte in ihrer Zusammenstellung für manche vielleicht zunächst oft außergewöhnlich, aber nicht zu exotisch oder abgehoben. Zwar kommen – ganz hipsteresk – Edamame, Quinoa und stellenweise etwas gehäuft Grünkohl (eben die "Kale"-Verrücktheit der Amis) vor, aber davon ab sind fast alle Zutaten – vom Ziegenfrischkäse bin hin zu Süßkartoffeln, Granatäpfeln oder getrockneten Cranberrys – heutzutage auch in einem gut sortierten Supermarkt oder sogar Discounter zu bekommen. Beim Lesen auffällig sind nur manchmal etwas hohe Zutatenmengen wie 1/2 TL Zitronenabrieb für ein Scheibchen Brot oder 5 Knoblauchzehen auf 225 Nudeln, die man dann hinterfragen und eventuell senken sollte. (Andererseits: Ich habe beim Melonen-Salat auch erst an dem 1/8 TL Salz pro Melonenscheibe gezweifelt und es passte da für uns genau.)
Umgewöhnen muss man sich auch etwas bei der Zubereitung, denn die Zutaten sind im Zubereitungstext eingebettet und nicht nochmals extra gelistet – da muss schon genau hingeschaut und das Rezept im Vorfeld präzise gelesen werden.
Erwähnenswert ist ebenfalls, dass Erin Gleeson im Buch auf gekauftes Brot, Tortillas, Kekse und Teige zurückgreift, sie weist aber jedes Mal darauf hin, dass man zum Beispiel den Pizza- oder Mürbeteig auch selbst herstellen kann (liefert dazu aber keine Rezepte) – aus meiner Sicht ist das durchaus verständlich bei einem auf Kinder zugeschnittenem Rezeptbuch, das Lust an der Zubereitung und dem Verzehr leckerer Dinge machen und die Kids nicht von vorn herein zu Tode langweilen will. Quasi erfolgreiche Nahrungszubereitung als Einstiegsdroge. 😉 Eltern haben hier also die Wahl, was sie sich und ihren Kindern zutrauen und wie weit sie das später oder direkt vertiefen wollen. Insgesamt sind das aber Kleinigkeiten, die nicht all zu stark am Charme von "Ein Fest im Grünen" kratzen können.

Mein Fazit: Ein zauberhaftes und nicht nur liebevoll sondern auch sinnig gemachtes Kochbuch für Kinder, die Freude an der Essenszubereitung haben und neugierig auf mehr sind. Sie können hier lustvoll hindurchblättern, sich selbst leckere Rezepte aussuchen und sich daran ausprobieren. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich als Kind durch Kochbücher geblättert habe und viel nicht realisierbar war, gibt es von mir hierfür eine klare Kaufempfehlung. Und wahrscheinlich werden die anderen beiden Bücher auch noch auf meine Wunschliste wandern. Aber jetzt: Ab zum Rezept!

Erin Gleeson
Ein Fest im Grünen für Kinder*
Knesebeck, 2016
ISBN: 978-3868739473
112 Seiten, 16,95 Euro

Rezept für sommerlichen Salat mit Wassermelone

Rezept für Wassermelonenpizza

Das Rezept ist so ein wenig Pi-mal-Daumen, je nachdem wie viele Scheiben Wassermelone ihr zubereiten wollt. Die Zutaten sind hier also pro Scheibe aufgelistet, multipliziert sie einfach wenn ihr mehr macht.

Wassermelone (ohne Kerne)
3-5 Scheiben Mozzarella (das ist ca eine 1/2 bis 3/4 Kugel)
1 TL gehackte frische Minze
1 TL gehackte frische Basilikumblätter
1 TL gehobelte Mandeln
1,5 TL grob gehackte Walnüsse
2-3 TL Olivenöl
1/8 TL Zitronensalz

Zubereitung

  • Wassermelone in 2-3 cm dicke Scheiben schneiden. Mit einem Messer vorsichtig vom Rand herausschneiden, so dass die Scheiben intakt bleibt, und auf einen Teller legen.
  • Die Mozzarellascheiben fächerförmig in der Mitte anordnen.
  • Mandeln und Walnüsse kunstvoll über der Scheibe Wassermelone verteilen und in die Mitte die gehackte Minze und den Basilikum setzen.
  • Das Olivenöl darüber träufeln und das Zitronensalz darüber krümeln.
  • Schnell servieren und genießerisch vertilgen. Superfrisch und leicht, durch den Käse aber tatsächlich sättigend.

 

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Ruths Kochbuch: Erinnerungen & Rezepte aus der aschkenasischen Küche

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Da ich momentan aus gewichtigen und schönen Gründen etwas mein geliebtes Foodblog vernachlässigen muss, serviere ich euch mal wieder eine - für das Blog teils ergänzte - Rezension, zu einem Kochbuch die ich in diesem Jahr für den Printbereich verfasst habe. Es geht um die jüdische Küche, aber vor allem um Erinnerungen. Sehe ich die derzeitige Situation in unserem Land, die brennenden Flüchtlingsheime, das verlorene Vertrauen in staatliche Institutionen durch den tiefbraunen Filz der dort haltlos wuchert, die Gier, den Hass auf andere Menschen, dann wird mir das Herz eng. Wie kann man schon vergessen haben, was genau dieses Verhalten vor gerade einem Menschenleben verursacht hat? Der Mensch ist des Menschen Wolf. Irgendwann sollten wir doch endlich mal dazu lernen...

Ruths Kochbuch / Gerstenberg Verlag

Ruths Kochbuch: Erinnerungen & Rezepte

Ruths Kochbuch* von Ruth Melcer und Ellen Presser lädt nicht nur dazu ein, neugierig die Nase in die Welt der aschkenasischen (osteuropäisch-jüdischen) Küche zu stecken und traditionelle Rezepte zu erforschen – es ist so viel mehr: Nicht nur ein simples Kochbuch, sondern vor allem ein Erinnerungsbuch. Wir alle wissen ja, wie sehr Essen mit Emotionen und Erinnerungen verknüpft sein kann. Ein Krümelchen Kuchen, ein bestimmter Duft,  der uns in die Nase steigt, und schon sind wir geistig in einem anderen Jahrzehnt und sitzen vielleicht neben Menschen, die längst nicht mehr körperlich bei uns sind.
Ruth schrieb dieses Buch zusammen mit Ellen Presser eigentlich als Familiengeschenk zur Bar Mitzwah ihrer Enkel, um etwas Greifbares zu schaffen, denn zeitgleich mit dem Gedenken an ihre Familie ist es ein Buch, das den Leser/innen viel über die jüdische Kultur und deren (Essens-)Bräuche beibringt. Damals und auch noch heute aktuell.

Ruth – die selbst als berufstätige junge Mutter im München der 1960er zunächst eigentlich wenig Begeisterung zum Kochen ausbrachte – beginnt ihre Erzählung mit ihren kochverliebten polnischen Ahninnen und mit ihrer eigenen Geburt. Das erste, heißgeliebte Enkelkind, das von Eltern, Tanten, und Großeltern in einer gutsituierten jüdischen Familie verwöhnt wird und später in der harten Realität des Konzentrationslagers Auschwitz/Birkenau landet – und überlebt. Wie durch ein Wunder finden die traumatisierten Überlebenden der Familie nach dem Krieg zunächst im polnischen Dorf wieder zueinander, wandern nach einem Pogrom 1946 aber nach Deutschland aus.

Die Familiengeschichten und Berichte sind mit den wenigen, sehr persönlichen noch erhaltenen Fotografien der Familie illustriert – beispielsweise mit dem etwas verschwommenen Foto mit dem blondlockigen, lachendem Kindergesicht, Ruths kleinem Bruder Mirek, der mit sechs Jahren im Konzentrationslager der Mutter entrissen und zusammen mit anderen Kindern ermordet wurde. Authentische Schwarzweißfotografien ergänzen die Zeitberichte. Optisch ist das Kochbuch schön aufgemacht, der Stil des Covers setzt sich konsequent im Innern fort, ist allerdings fast etwas überladen. Schade ist, dass den Fotografien der Gerichte wenig bis kaum Raum geschenkt wird. Oft sind die Speisen nur relativ klein oder stark optisch verfremdet abgebildet.

Rezepte aus der aschkenasischen (jüdisch-osteuropäischen) Küche

Nicht alle Rezepte und Zutaten sagen einem vielleicht auch zu... (Das Rezept im Buch wird im Leben nicht gegen die Hamantaschen einer lieben Freundin von mir ankommen. Oft erinnern mich die Zutatenlisten auch an Familienrezepte bei uns, geboren aus Dingen, die es damals einfach gab und die normal waren. Zum Beispiel Margarine im Kuchen oder Vanillinzucker. Zutaten, die ich aus meiner Perspektive des relativen Luxus von heute meist lieber durch Butter und echte Vanille ersetze. Aber auch bei uns existiert "DAS" eine Familienkuchenrezept, das irgendwie nur echt mit nem Würfel Margarine ist. ;))
Aber Ruth hat ja eben auch nicht den Anspruch ein universelles jüdisches Kochbuch zu schreiben, es ist ihr persönliches Familienkochbuch. Ein Sud aus Überlieferungen, Erfahrungen und persönlichen Vorlieben, gewürzt mit ihren Gedanken und Geschichten.
Serviert wird eine bodenständige und nicht zu verzierte polnische Küche mit vielen Fleisch- und Krautgerichten, ein Kapitel widmet sich mit seinen Rezepten auch ausschließlich dem Pessachfest. Kasche (Buchweizengrütze), Latkes (Kartoffelpuffer), Blini (Eierkuchen), Sauerkraut, Borschtsch, Gefilte Fisch, Krupnik (Graupensuppe), Kreplach (Teigtaschen für die Suppe), Matzeknödel, Tscholent (Eintopfgericht), Charosset (süßes Fruchtmus), Challah (Hefebrot), Hamantaschen (süßes Gebäck) und viele schöne Kuchenrezepte sind nur einige der reichhaltigen Rezepte, die einem hier neben den Geschichten und Anekdoten begegnen.

Nur ein steinernes Herz bleibt wohl von Ruths Familiengeschichte während und nach der Nazizeit gänzlich unberührt. Es ist mehr als eine bloße Rezeptsammlung, es ist ein Erinnerungsbuch. Und im Angesicht von ungezählten Kindern, die heutzutage wieder sterben, Menschen in Sammellagern, Bomben, verhungernden Menschen, brennenden Flüchtlingsheimen und Zäunen die geplant werden, um "uns" von "denen" zu unterscheiden, macht dieses Buch auch nochmal bewusst, wie gefährlich und beängstigend der Weg ist, auf den sich unser Land zum Teil wieder begeben hat.
Ein bittersüßes Buch. Zum Weinen, zum Freuen, zum Genießen, vor allem aber: zum Leben. Lechaim!

Ruths Kochbuch*
Gerstenberg, 2015
ISBN: 978-3836920957
160 Seiten, 19,95 Euro

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