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Rezensionen und Vorstellungen von Kochbüchern

Schokoladen-Cantuccini mit Pistazien, Cranberrys, Kakaonibs & Kochbuchvorstellung “Christmas at the Palace”

Die Adventszeit ist da und ich bin mal ungewöhnlich posh unterwegs. Diese edlen Schoko-Cantuccini schmecken allerdings nicht nur zur  Weihnachtszeit, sondern können das ganze Jahr hindurch geknabbert werden.

Rezept für Schokoladen-Cantuccini mit Pistazien, Cranberrys und Kakaonibs

Ob nun klassisch zum Cappuccino zwischendurch oder als knusprige Gesellschaft für Weihnachtsgebäck, Cantuccini sind immer eine kleine, geschmackliche Besonderheit. Mit dieser etwas edleren Variante lässt sich mit gekauftem Eis ein schneller und schönes Dessert zaubern.

 

Selbstgemachte Cantuccini

Cantuccini - quasi die köstliche, italienische Schwester des blanken deutschen Zwiebacks. Ich liebe ja die klassische Version mit ganzen Mandeln und Amaretto. Dieses wunderbare Gebäck lässt sich tatsächlich ziemlich einfach zu Hause backen. Ebenso wie der hierzulande bekannte Zwieback nehmen die Cantuccini ihren Anfang in einem brotähnlichen Feingebäck: Der Teig wird in Laibe geformt, gebacken, abgekühlt in Scheiben geschnitten und nochmals gebacken, so dass er seine typische, knusprige, harte Konsistenz erhält.

 

Weihnachtskochbuch "Christmas at the Palace" von Carolyn Robb

Das Rezept für die Cantuccini (im Original sind es größere Cantucci mit getrockneten Kirschen) stammt nicht von mir, sondern aus dem Kochbuch "Christmas at the Palace"* von Carolyn Robb, welches ich als Rezensionsexemplar zugesandt bekommen habe. Robb hat viele Jahre lang als Köchin für das britische Königshaus gearbeitet hat, das erklärt dann auch, dass die Zutaten in diesem Gebäck deutlich gehobener sind als bei mir üblich. Wer noch auf der Suche nach einem Rezeptbuch ist, um sein Weihnachtsmenü auf das nächste Level zu bringen, kann hier jedenfalls viele köstliche Ideen zur Bereicherung mitnehmen - und zwar nicht nur fürs große Weihnachtsessen, sondern ebenfalls für Brunch, Tea Time und auch selbstgemachte Geschenke aus der Küche. Insgesamt sind es 50 verschiedene Rezepte, der Schwerpunkt liegt hier eher im süßen Bereich, es finden sich allerdings auch herzhafte Snacks. Es sind alles einzelne Elemente, die eins sich aussuchen und beliebig kombinieren kann. Ganz spannend, Carolyn Robb hat ihr Weihnachtskochbuch nicht in klassische Kapitel eingeteilt, sondern thematisch nach acht royalen Schlössern/Palästen und deren Vibes sortiert: Sandringham House (Frühstück und Brunch), Schloss Windsor (Leckeres für Kinder), Edinburgh Castle (Festliche Drinks), Hampton Court Palace (essbare Geschenke), Osborne House (Nachmittagstee), St. James Palace (Häppchen und herzhafte Snacks), Blenheim Palace (reichlich Früchte und Nüsse), Caenarfon Castle (Eingemachtes, Kandiertes und Co.).

Hier finden sich dann allerlei Leckereien und auch viele Ideen für Geschenke aus der Küche, zum Beispiel: Brombeer-Vodka, weißes Schokoladen-Fudge mit Himbeeren und Macadamias oder verschiedene Gewürzsalze. Ich habe hier viel wiedergefunden, was ich in Varianten ebenfalls gerne zubereite, aber habe aber ebenso auch viele Anregungen mitgenommen. Auch wer nach klassischen britischen Rezepten - wie Mince Pies, Tea Sandwiches oder Victoria Sponge Cake - Ausschau hält, wird hier fündig. Ebenso finden sich hier aber auch moderne Rezepte, wie zum Beispiel Maracuja Curd, Röstini mit Räucherlachs oder Appetizer wie Tortilla mit Guacomole und Spargelspitzen .

Kochbuchcover von "Christmas at the Palace" von Carolyn Robb, DK Verlag

Und auch nicht alles ist unglaublich kompliziert: Als bequem vorzubreitende Alternative zum traditionellen Christmas Pudding gibt es hier beispielsweise eine Eisbombe. Diese besteht aus fertig gekauftem Vanilleeis, aufpeppt mit Joghurt, Ahornsirup, Trockenfrüchten, Schokolade und Marshmallows. Dieses Dessert - das sich auch wunderbar anpassen lässt - ist bei uns quasi schon für das Weihnachtsmenü gesetzt. 😅

Oder auch die Schokoladen-Cantuccini selbst: Sie sehen fancy aus, bestechen durch edle, ausgefallenere Zutaten, benötigen einen gewissen Zeitaufwand (da sie doppelt gebacken werden), der Teig ist allerdings recht simpel und unaufwändig zusammengeworfen. Hier muss nicht stundenlang Plätzchenteig ausgerollt, ausgestochen und verziert werden - sehr angenehm.
Carolyn Robb nennt bei vielen ihrer Rezepte auch verschiedene Variationsmöglichkeiten, das mag ich sehr und entspricht meiner Art.  Ihre Cantucci enthalten getrocknete Kirschen, sie weist aber darauf hin, dass eins auch Cranberrys verwenden kann - was ich getan habe. Beim nächsten Mal würde ich diese zusätzlich nicht in Wasser, sondern vielleicht in Orangensaft, Portwein oder Sherry einweichen, bzw. bei Cranberrys die Einweichzeit stark verkürzen, da sie im Gegensatz zu den hierzulande erhältlichen getrockneten Kirschen oder Sultaninen sehr saftig sind. Das ist dann auch mein einziger Kritikpunkt am ausprobierten Cantuccini-Rezept: Meine Cranberrys sind im fertigen Gebäck gefühlt zu feucht. Robb gibt keine Einweichzeit an, aus der persönlichen Erfahrung heraus (und bei einem anderen Rezept nennt sie ein ähnliches Zeitmaß) bedeutet einweichen, dass die Früchte mehrere Stunden oder sogar über Nacht ziehen sollten. Beim nächsten Mal dann eben ohne Einweichen oder mit deutlich verkürzter Einweichzeit. Ich vermerke es in meiner Variante.

Christmas at the Palace*
Carolyn Robb
Dorling Kindersley Verlag, 2023
ISBN: 978-3831047864
160 Seiten, 19,95 €

Rezept für Cantucchini mit Kakao, Kakaonibs und Pistazien Selbstgemachte Schoko-Cantuccini mit Cranberrys
Weihnachtsbäckerei: Allerlei Plätzchenrezepte

Für diejenigen, die auf der Jagd nach weiteren Keks-  und Plätzchenrezepten sind, habe ich natürlich noch mehr im magischen Kessel. Schließlich schreibe ich seit fast 15 Jahren von mir erprobte oder entworfene Rezepte in dieses Internet. 😅 Wie wäre es mit einem Ausstecherteig für Honiglebkuchen (für Pfefferkuchenhäuser geeignet), Honigkuchen vom Blech (tatsächlich eines meiner ältesten Rezepte im Foodblog - es ist von 2009!), Pfefferkuchenmännchen, köstlichen Honig-Anis-Printen, einfachen Husarenkrapfen oder dem (imho) weltbesten Vanillekipferl-Rezept? In der Sparte Mürbeteigkekse habe ich auch einiges zu bieten: ein Grundrezept für Mürbeteigkekse (perfekt für die Bäckerei zur Oster-  wie zur Weihnachtszeit) und zwei Rezepte die geeignet sind für Prägerollen: Buttriger Mürbeteig mit Vanille und ein leicht gewürzter Schokoladenmürbeteig. Meine glutenfreien Mandelkekse sind übrigens auch ganz leicht weihnachtlich anpassbar, nämlich mit meinem selbstgemischtem Keksgewürz!

 

Rezept für Schoko-Cantuccini mit Pistazien, Cranberrys und Kakaonibs

260 g Mehl
150 g Zucker
100 g Cranberrys (getrocknet, gezuckert /alternativ: getrocknete Kirschen*)
50 g Pistazienkerne* (geschält, nicht geröstet)
40 g echter Kakao
3 Eier
10 g Kakaonibs*
1/8 TL Vanillepulver* (alternativ: 2 TL Vanilleextrakt)
1 1/2 TL Backpulver

Zubereitung

  • 2 Stunden vor Beginn die Trockenfrüchte in eine Schale geben und  in etwas Wasser einweichen.
    (Hinweis: Meine Cranberrys waren sehr soft und saftig, beim nächsten Mal  verkürze ich die Einweichzeit auf 15-30 Minuten. Andere Trockenfrüchte mit deutlich weniger Wasseranteil, wie z.B. Kirschen, würde ich länger einweichen. Entscheidet bitte je nach verwendeter  Trockenfrucht.)

 

  • Mehl, gemahlene Vanille und Zucker in eine Backschüssel geben. Kakao und Backpulver durch ein Sieb in die Backschüssel streichen - so werden Klümpchen im Feingebäck vermieden.

 

  • Die abgetropften Cranberrys, Pistazien, Kakaonibs und die vorab in einer extra Schale verklemperten Eier zur Mehlmischung hinzufügen und mit der Küchenmaschine/dem Rührgerät oder einem großen Löffel von Hand verrühren, bis ein zusammenhängender Teig entsteht. Und ja, dieser ist recht feucht.

 

  • Den Teig nun auf einer großzügig bemehlten Arbeitsfläche von Hand kneten, bis er außen geschmeidig und nicht mehr all zu klebrig ist.

 

  • Mit einem Messer oder Teigschaber halbieren und zwei längliche Rollen (grob geschätzt etwa 5 x 20 cm) daraus formen. Die geformten Laibe mit Abstand nebeneinander auf ein mit Backpapier bezogenes Blech setzen und etwas flach drücken.

 

  • Im vorgeheizten Backofen (Umluft, 160 °C, mittlere Schiene) für 20 Minuten backen, bis sich die süßen "Brotlaibe" fest anfühlen.

 

  • Das Backblech heraus nehmen und die Brotlaibe 20 Minuten runterkühlen lassen. (Falls euer Herd ebenso alt ist wie meiner: Bitte anlassen, er wird gleich wieder genutzt. Evtl. andere Kekse dazwischen reinschieben.)

 

  • Die einzelnen Laibe nun auf einem großen Brett mit einem scharfen Wellenschnittmesser*/Brotmesser in 6-1o Milimeter dünne Scheiben schneiden. Pro süßem Brotlaib erhält eins circa 25 Cantuccini.

 

  • Die Scheiben nebeneinander auf das eben schon genutzte Backblech mit Backpapier geben. Sie können ruhig eng aneinander liegen, die Cantuccini gehen nicht mehr auf und kleben nicht aneinander.

 

  • Im Backofen nochmals für 10-12  Minuten backen, bis sie härter und knuspriger sind. Hierbei darauf achten, sie nicht zu lange im Ofen zu lassen. Carolyn Robb vermerkt hierzu, dass die Pistazien sonst ihre schöne, grüne Farbe verlieren.

 

  • Blech aus dem Ofen holen und die fertigen Cantuccini auf Kuchengittern auskühlen lassen. Nach dem Abkühlen in Dosen verpacken.

 

Rezept für edle Schoko-Cantuccini

*Werbung. Affiliate-Link zu  Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringe Vergütung. Es entstehen natürlich keine weiteren Kosten. Vielen Dank!

[Werbung] Mein 1. Kochbuch ist jetzt im Print bestellbar!

Hey, ihr Lieben.

Mein 1. Buch "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer" ist jetzt überall auch als Printbuch bestellbar!

Shermin Arif
33 süße Rezepte aus der Vorratskammer
ISBN: 9783752606102
BoD, 2020
96 Seiten, 12 €

Kochbuch zum Wohlfühlen in Krisenzeiten

Inhalt: Inspiriert vom quasi-Lockdown und den Einschränkungen Anfang des Jahres, findet ihr hier 33 einfache und günstige, süße Wohlfühlrezepte von traditionell bis vegan. Die Auswahl erstreckt sich von Keksen & Konfekt bis hin zu Kuchen, Gewürzen, Getränken und kulinarischen Geschenken. Ohne fancy Zutaten. Meine Superfoods sind Mehl, Butter/Öl, Kakao und Zucker. 😋

Bestellt es, teilt es und erzählt vielleicht dem/der Buchhändler*in des Vertrauens davon? Vielleicht bestellen die es auch zur Auslage im Laden? Ich arbeite ohne Verlag, habe alles selbstgemacht & bin im Marketing ne Niete. 😅

Bezogen werden kann es ohne Versandkosten auch direkt bei BoD* (da funktioniert auch die Vorschau). Bei Amazon ist mein Buch* natürlich ebenfalls verfügbar (auch ohne Versandkosten - klickt bei "Taschenbuch" auf "2 Neu", dann bekommt ihr es angezeigt), da ist nur die Vorschau noch fehlerhaft.

Falls ihr ein Buch mit Widmung möchtet, meldet euch bitte bei mir via Mail. Das Buch kann auch bei mir kontaktlos in Berlin Friedrichshain abholt werden, wird aber in den nächsten Wochen auch in zwei Verkaufsstellen - eine davon in Mitte - ausliegen.

Falls ihr Journalist*innen oder Blogger*innen seid: Ihr könnt direkt beim Verlag ein Rezensionsexemplar bestellen. Ich freu mich!

Liebe Grüße

Shermin

*Werbung

Printausgabe meines Kochbuchs im Oktober / Cover Reveal

Ihr Lieben,

ich hüpfe nur mal kurz herein. Momentan werkel ich im Hintergrund an meinem neuen Foodblog, das sich mit historischen Rezepten befasst und in englischer Sprache (ich höre meinen nervigen alten Englischlehrer lachen...!) verfasst sein wird. Aber ich wollte euch jetzt endlich das wunderbare, tolle neue Cover zeigen, dass die Printausgabe meines ersten Koch- und Backbuchs für Naschwerk zieren wird.

Cover des Kochbuchs "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer"

Anfang Oktober kommt endlich mein Buch "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer" als Printbuch heraus. Ich weiß selbst, dass es bei Kochbüchern besser ist, richtiges Papier in der Hand zu haben und hin und her blättern zu können.
Nachdem ich Anfang Juli das eBook hiervon herausgebracht habe, habe ich mich dann doch dazu entschlossen das Buch optisch nochmals zu überarbeiten und habe mich bei verschiedenen Selfpublishing-Verlagen umgesehen.

Wie ihr wisst, bin ich zuhause mit einem Kleinkind und mache alles alleine - es zog sich deswegen ein wenig. Momentan warte ich noch auf die Zusendung eines weiteren Testdrucks, ich war mit der Druckqualität der Bilder leider nicht zufrieden. Wenn jetzt alles stimmt, dann kann ich auf den Knopf drücken und das Buch wirklich, echt, richtig (Wow!) veröffentlichen. Ich vermute, dass das Buch in der zweiten Oktoberwoche erhältlich sein wird. Ich hoffe ihr drückt mir die Daumen und rührt vielleicht auch ein wenig die Werbetrommel für mich?

Eine ISBN habe ich auch schon, der Preis wird (aufgrund der nun höheren Druckkosten) bei 12 € liegen. Ich werde versuchen, mir eine Lösung einfallen zu lassen, wie ihr ohne riesigen Aufpreis über mich Bücher mit Widmung beziehen könnt. Kontaktlose Selbstabholung ist natürlich möglich. Und in eins, zwei Geschäften in Berlin werden die Bücher ebenfalls zum Kauf ausliegen.

33 süße Rezepte aus der Vorratskammer
Shermin Arif
BoD, 20220
ISBN: 9783752606102
96 Seiten, ~ 12 €

Liebe Grüße

Shermin

Mein 1. Kochbuch ist draußen! [Werbung]

Ihr Lieben,

in den letzten Wochen war es hier sehr ruhig, aber hinter den Kulissen bin ich mal wieder schwer am Werkeln. Unter anderem habe ich an endlich mein erstes Kochbuch fertiggestellt: "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer"*, das ihr als eBook bei Amazon erwerben könnt.

Kochbuch, Shermin Arif "33 süße Rezepte aus der Vorratskammer"

Also: Yay! Ich schmeiße ein wenig Konfetti, gieß mir nen Tee ein und klopfe mir ausnahmsweise mal selbst auf die Schulter.

Kochbuch für süße Gerichte aus der Vorratskammer

In meinem Kochbuch* sind viele Rezepte aus meinen diversen Blogs versammelt und natürlich alle taufrisch überarbeitet worden. Aber im Buch finden sich auch 4 exklusive Rezepte, die vorerst nur dort zu finden sind. Viele der Gerichte und Naschereien sind inzwischen familiäre Lieblingsrezepte und natürlich erprobt und anfänger*innentauglich. Ihr findet im Buch viele Tipps, Tricks und Hinweise, wie ihr etwas variieren könnt.

Kochbuch Shermin Arif: 33 süße Rerzepte aus der Vorratskammer

In acht Kapiteln (Kuchen, Kekse, Karamell & Konfekt, Pudding, Hauptgerichte, Aufstriche & Kompott, Getränke & Sirups und Gewürze) bekommt ihr eine schöne Auswahl an Rezepten serviert, die keine fancy Zutaten benötigen, sondern meist sowieso schon in einer gut sortierten Vorratskammer wohnen (oder beim Supermarkt um die einfach Ecke zu bekommen sind).
Das Gute ist: Omnivoren, Vegetarier*innen, Veganer*innen und Personen mit Gluten- oder Laktoseintoleranz kommen hier auf ihre Kosten. Für jede*n ist etwas Spannendes und Köstliches dabei - ob nun leckere Butterkekse, vegane Brownie Bites oder glutenfreier Pancakes.
Das Buch ist so konzipiert, dass die Leckereien natürlich für sich verwendet, aber auch miteinander kombiniert werden können. Der herrliche Aromazucker versüßt zum Beispiel toll den Grießbrei. Das karamellisierte Apfelkompott passt super zu den Pancakes. Und der selbstgemachte Kakao lässt sich hervorragend mit der frisch gemachten Haselnussmilch anrühren.

Nicht zu vergessen, dass sich vieles von dem vorgestellten Naschwerk auch als kulinarisches Geschenk aus der Küche eignet, mit denen man anderen Freude bereiten kann - zum Beispiel mit den Pralinen mit Whisky-Ganache oder dem indischen Kokos-Konfekt.

Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen & Nachkochen

Eure Shermin

*Werbung. Afiliate-Link zu Amazon.

Für kritischeren Konsum: Rezension von “Das Klimakochbuch”

Mit seinem Einkauf ein wenig die Welt retten? Das geht tatsächlich. Jede*r kann einen Beitrag leisten und sei er auch noch so klein. Wer bisher immer dachte: "Ich bin ja nur ein kleines Rädchen im Getriebe – ich allein kann ja nichts ändern!" wird hier eines Besseren belehrt.

Cover von "Das Klimakochuch" vom Kosmos Verlag

Ankochen gegen den Klimawandel

Denn die Essenz dieses speziellen Kochbuches ist, dass man seinen CO2-Fußabdruck (auch CO2-Bilanz oder Treibhausgasbilanz genannt – dies gibt an, wie viele Kohlenstoffdioxid-Emissionen man verursacht) allein schon durch den Kauf und die Nutzung der richtigen Lebensmittel verringern und somit Einfluss auf den Klimawandel nehmen kann.

Entstanden ist das Klimakochbuch* ursprünglich aus dem ehrenamtlichen Zusammenschluss einer Gruppe kochwütiger Freunde, die das Weltklima im Auge hatten. Neu ist es nicht, sondern eine vor ein paar Jahren überarbeitete Version des zehn Jahre alten Klassikers mit neuen Rezepten und aktualisierten Fakten.

Rezension "Das Klimakochbuch"

Natürlich steht auch der Wunsch im Vordergrund, die Wertschätzung für Kochen und Genuss wiederbeleben. Anstatt zu Fertignahrung oder zur Tüte zu greifen, laden die Autor/innen dazu ein, sich selbst und anderen Zeit zum gemeinsamen Kochen und für ein gemeinsames Mahl zu schenken. Slow Food eben - das, indem direkt für mehrere gekocht wird, auch noch Ressourcen spart
Die Rezepte sind in Qualität und Anspruch durchwachsen und mit Buchstaben markiert, die anzeigen, ob sie mit regionalen, saisonalen oder rein veganen Zutaten sind. Die Angabe "Einhorn" hat mich allerdings etwas verwirrt, ich vermute, dass es Rezepte der Berliner Firma "Einhorn Catering" sind. Im Buch finden sich gleichermaßen vegane, vegetarische und omnivore Rezepte – es wird aber immer wieder dazu eingeladen tierische Produkte durch Alternativen zu ersetzen, allerdings ohne dabei missionarisch zu sein. Ein Hinweis zum zu erwartenden Kochaufwand oder der vorausgesetzten Kocherfahrung wäre zudem gut gewesen. Die Rezepte sind durchwachsen in Qualität und Art, lesen sich aber alle gut machbar. Hier findet sich für jede/n etwas Leckeres – vom Erdbeer-Spargel-Salat, über Nussbraten und Rehrücken bis hin zu veganem Gulasch, Suppe aus Teltower-Rübchen, Brandenburger Hefeplinsen, schwedischem Schokokuchen und Mangold-Linsen-Curry. Einiges davon werde ich sicherlich demnächst ausprobieren.

Einige Rezepte, wie das mit dem veganen Tiramisu aus pürierter Margarine und Tofu, geschichtet mit Zwieback lesen sich wiederum echt schräg und befeuern mich in keinster Weise das nachzukochen. Eher dazu eine bessere Variante zu entwickeln. Ich mein: Warum denn pürierter, bröckeliger Supermarkttofu und kein köstlicher Seidentofu? Und dann Zwieback. Vielleicht wegen der Konsistenz? Ist das eines der zehn Jahre alten Rezepte aus den Zeiten wo es für Veganer*innen nischt zu koofen gab? Inzwischen gibt es doch so viel tolles veganes Gebäck zu kaufen (oder schlicht selbst zu backen - alles ist besser als Zwieback!), dass da als Alternative dienen könnte.

Die diversen Autor/innen des Buches streifen aber neben den Rezepten noch zahlreiche andere Themen: Von Mülltrennung, über Tipps gegen Energieverschwendung beim Kochen bis hin zur Erklärung warum man sich einen neuen Kühlschrank anschaffen sollte.

Kritischer Konsum: Zucker, Agavendicksaft und der Co2-Fußabdruck

Mein erfährt viel Wissenswertes: Das weißer Zucker nicht als wahnsinnig gesund gilt ist ja nichts Neues. In den Kuchen wandert er dennoch oft. Dass er aber unter so hohem Energieaufwand hergestellt wird, dass Süßungsalternativen wie Honig, Roh-Rohrzucker oder Agavendicksaft (der ja nicht gerade regional hergestellt wird) besser abschneiden, das wird für viele wahrscheinlich eine überraschende Information sein. Für mich war es auch spannend zu erfahren, dass das gar nicht mal so stark verarbeitete Gemüse oder Obst aus der Tiefkühltruhe oder der Dose so viel schlechter abschneidet als frische Produkte - so sie denn regional und saisonal verfügbar sind. Erstaunlich (und eigentlich logisch), dass außerhalb der Saison hingegen, eine im warmen Spanien gewachsene Tomate, trotz langer Transportwege, von der Co2-Bilanz her günstiger ist, als ein in Brandenburg im beheizten Gewächshaus gesprossenes Tomätchen. Es ist immer ein stetes Abwiegen gegeneinander und Bedenken von Alternativen.

Und dennoch, der Co2-Abdruck ist nicht alles, wie am Beispiel einer Tiefkühlpizza dargestellt wird. Die daheim gebackene Pizza und die aus der Fabrik unterscheiden sich in der Treibhausgasbilanz marginal. Aber man muss den Blick weiter setzen: Die Zutaten für die selbstgemachte Pizza kann man auswählen und so auf regionale und ökologisch wertvolle Produkte zurückgreifen, während die Zutaten für das Tiefkühlprodukt aus ganz Europa, wenn nicht gar aus noch weiter entfernten Teilen der Welt, stammen und so die Rechnung ungleich erhöhen. Selber machen lohnt sich laut Buch also, auf die Gesamtheit betrachtet, auf jeden Fall. Weshalb auch selbst Eingekochtes positiv hervorgehoben wird. Zur Abrundung gibt es am Ende eine Saisontabelle für heimisches Obst und Gemüse, samt guten Hinweisen zur Verwendung.

Fazit: Ein interessantes Buch für bewussteres Einkaufen und kritischeren Konsum. Für die, die schon totale Klima-Experten sind und eventuell vegan leben, wird dieses Kochbuch wahrscheinlich nicht genug in die Tiefe vordringen. Für den Großteil der Menschheit, deren Form von Klimafreundlichkeit sich bisher nur auf das Weglassen von Plastiktüten beim Einkauf beschränkte, kann das Klimakochbuch aber ein großer Zugewinn – von den Informationen, bis hin zu den geeigneten Zutaten – und Wegweiser sein, um selbst aktiv zu werden. Wer mehr regional und direkt von Erzeuger*innen einkaufen möchte, dem sei die Organisation "Marktschwärmer" sehr ans Herz gelegt. Ich kaufe dort mehr oder minder regelmäßig ein und hatte bei deren Start in Berlin auch über sie berichtet, damals nannten sie sich noch etwas zungenbrecherisch "Food Assembly".

 

Julia Balz, Jenny Blekker, Boris Demrovski,
Judith Keller, Jan Lohr, Christian Noll und
Christoph Zinsius
Das Klimakochbuch*
Kosmos Verlag, 2015
ISBN: 978-3440151747
128 Seiten, 16,99

 

*Werbung. Affiliate-Links zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine kleine Provision. Danke.
Die Rechte für die Bilder liegen beim Kosmos Verlag

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