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Keksgewürz – weihnachtliche Gewürzmischung für Mürbeteigplätzchen & Co.

Na, läuft eure Plätzchenproduktion schon auf Hochtouren? Oder steht ihr noch in den Startlöchern? Aber egal an welchem Punkt ihr euch gerade befindet, ich habe hier eine kleine, sehr feine Gewürzmischung für euch erstellt, die euch etwas das Leben in der Adventszeit etwas erleichtert: Mein Plätzchengewürz für Mürbeteige.

Rezept für Plätzchengewürz für Mürbeteigkekse - auch ein tolles Geschenk aus der Küche.

Weihnachtsgewürz für allerlei Köstlichkeiten

Also zumindest ist die Anwendung im Grundrezept Mürbeteig zum Plätzchenbacken der klassische Fall für die Anwendung.  Ein bist drei Teelöffel kommen - je nach gewünschter Intensität - auf 500 g Teig. Auch in Spritzgebäck macht sich die Gewürzmischung sehr gut.
Natürlich gibt es außerdem noch tausend und eine andere Anwendungsmöglichkeiten. Das Keksgewürz macht sich auch ganz hervorragend in für Tartes und Pies - wie wäre es zum Beispiel mit einer weihnachtlich inspirierten Tarte au Chocolat? Mit der Plätzchen-Gewürzmischung in Teig und Füllung? Das wäre zumindest mein Vorschlag für das diesjährige Weihnachtsdessert, das sich übrigens hervorragend am Vortag zu bereiten lässt, da die Ganache sowieso erst fest werden muss. Aber wie wäre es mit einem Keksgewürz-Latte? In Kaffee glänzt die Mischung jedenfalls genau so gut wie auf oder in Porridge, Milchreis, Grießbrei, Muffins, Waffeln oder Apfel- oder Rührkuchen. Den ersten Testlauf hat meine Gewürzmischung übrigens äußerst erfolgreich im Innern eines Apfelstrudels absolviert.

 

Gewürze für eine Gewürzmischung - Keksgewürz für Mürbeteigplätzchen

Rezept für Plätzchengewürz - geeignet auch für Kuchen, Kaffee und viel mehr!

Plätzchengewürz als Geschenk aus der Küche - Keksgewürz selber machen

Und wer möchte, kann dieses schöne Gewürz natürlich auch weiterverschenken. Bietet sich ja an, so in der Plätzchenbackzeit. Ich fülle meine Gewürzmischungen gerne in solche Reagenzgläser aus Plastik* - die beiliegenden Deckel sitzen fest und nichts geht daneben. Gut verpackt können diese so auch im Großbrief zu den Beschenkten reisen. Mit einer schönen Schleife dran und einem Etikett sieht das als Geschenk sehr hübsch aus. Aber gläserne Gewürzgläser* gehen natürlich auch. Übrigens: An hier findet sich eine Übersicht über all meine Geschenke aus der Küche, die ich euch hier im Foodblog schon vorgestellt habe. Dort findet ihr alles Mögliche von Kaffeesirup über Liköre und Aufstriche - bis hin zu weiteren Rezepten für Gewürzmischungen (wie z.B. Apple Pie Spice, Pumkpin Pie Spice, Orientzucker..) und Aromasalzen aus meiner Feder.

Rezepte für Weihnachtsgebäck

Und natürlich gibt es noch eine kleine Auswahl an Links zu meinen liebsten Rezepten für Weihnachtskekse - die teilweise auch im ganzen Jahr einsetzbar sind.
(Note to myself: Dringend mal eine Übersicht über alles an Weihnachtsgebäck erstellen, was hier auf dem Foodblog so kreucht und fleucht. 😅)
Da wäre der Klassiker: Vanillekipferl - absoluter Standard in unserer Küche. Wenn gar nichts mehr geht, die werden dennoch gebacken. Dann natürlich mein Rezept für Stollen (Ich hasse Stollen, aber meinen eigenen liebe ich. Make the Stollen you love! Bei dem vom letzten Jahr habe ich Orangeat, Zitronat und Rosinen weggelassen und komplett durch gehackte, getrocknete Aprikosen und Cranberries ersetzt.) und das Rezept für Honiglebkuchen! Das ist übrigens hervorragend für große, harte Lebkuchenherzen und auch zum Bau von Lebkuchenhäusern geeignet. Nicht zu vergessen natürlich die beiden alljahrestauglichen Rezepte für Prägekekse mit Vanille und Schoko-Gewürz als Aroma. Oh - und die tollen Honig-Anis-Printen mit Kandisstückchen und kandierten Kirschen drauf sind auch wundervoll!

 

Keksgewürz - ein Weihnachtsgewürz für Plätzchen aus Mürbeteig, aber auch für Kuchen, als Kaffeegewürz und noch viel mehr! Auch ein schönes Geschenk aus der Küche.

Rezept für Keksgewürz - eine weihnachtliche Gewürzmischung für Plätzchen aus Mürbeteig & Co.

2 EL Ceylon Zimt*
1/2 TL Orangenschale* (getrocknet, gerieben)
1/2 Kardamom* (gemahlen)
1/2 TL Koriandersaat* (gemahlen)
1/4 TL Nelken (gemahlen)
1/4 TL Ingwer* (gemahlen)
1/4 TL Fenchel (gemahlen)

Ich arbeite mit einem Löffelmaß* und gehe beim Abmessen immer von gestrichenen, nicht gehäuften Löffeln aus. Entweder ihr kauft die Gewürze direkt gemahlen oder ihr mahlt sie frisch zu einem feinen Pulver. Ich nutze hierfür seit fast 10 Jahren diese Kaffeemühle* mit herausnehmbaren Schlagwerk.

Zubereitung

  • Alle fein gemahlenen Gewürze miteinander vermischen: Ich gebe sie hierfür in eine sehr dicht schließende Plastikdose oder ein gut schließendes Schraubglas und schüttle die Gewürzmischung mehrfach gut durch.
  • Alles ordentlich vermischt zu einem einheitlich aussehenden und duftendem Keksgewürz? Alles klar, dann ab damit in ein gut schließendes Gewürzglas - oder direkt in kleine Gläschen oder Röhrchen zum Verschenken.
  • Je nach gewünschter Intensität gibt eins 1 - 3 TL auf 500g Plätzchenteig.

 

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Atraf al-tib – eine Gewürzmischung aus dem arabischen Mittelalter

Ich liebe Kräuter und Gewürzmischungen. Meine Hexenküche ist vollgepackt mit den verschiedensten Dosen, Gläschen und Verpackungen - randvoll gefüllt mit wundervollen exotischen Kräutlein und Gewürzen, die nur darauf warten, dass ich sie ihre Magie wirken lasse.

 

Atraf al-tib - eine Gewürzmischung aus dem syrischen Kochbuch "Scents and Flavors" aus dem 13. Jahrhundert

 

Versteht mich aber nicht falsch: Ich liebe simple, erdgebundene Gerichte, die nicht zu überladen daher kommen. Aber hier schon länger Mitlesenden wird aufgefallen sein, dass ich gerne meine eigenen Gewürzmischungen anfertige und beim Kochen darauf zurückgreife.

Ein Foodblog über Essensarchäologie...

Am Wochenende habe ich es endlich geschafft, mein neues Foodblog "Theophanu's Cauldron" mit dem Schwerpunkt historische Nahrung online zu stellen. Und - nicht lachen - ich blogge dort in englischer Sprache. Mal sehen, wie ich es langfristig handhabe, vereinzelt werde ich zumindest versuchen hier die deutschsprachige Version einzusetzen.
Für meinen ersten Artikel habe ich eine wunderbare Gewürzmischung aus dem syrischen Kochbuch "Scents and Flavors"* ("Al-Wusla ila 'l-Habeeb") ausgewählt, welches aus dem 13. Jahrhundert stammt. Ich nutze eine englische Ausgabe in der Übersetzung von Charles Perry, der eigentliche Autor des Werkes ist leider unbekannt. Da ich momentan vorrangig mit "Scents and Flavors" und einem anderen arabischen Kochbuch des 13. Jahrhunderts, dem "Kitâb al Tabîkh" (The Book of Dishes) von Al Baghdadi (als "A Baghdad Cookery Book"* ebenfalls in der Übersetzung von Charles Perry) arbeite, werdet ihr dem Namen noch öfter begegnen. Ich fangirle eher ungerne, das führt meist zu eher ernüchternden Ergebnissen. Aber Perry ist schlicht eine Koryphäe auf seinem Gebiet - er ist zum Beispiel auch beim legendären Oxford Symposium on Food and Cookery sehr aktiv.

 

Atraf al-tib - eine Gewürzmischung aus dem syrischen Kochbuch "Scents and Flavors" aus dem 13. Jahrhundert

 

Rezept für arabische Gewürzmischung aus dem Mittelalter

Verlässt man die eurozentrische Sichtweise, dass es im 13. Jahrhundert ja noch keine Kochbücher gegeben hat und sieht sich die arabische Lebenswelt an, stellt man rasch fest, dass es a) in diesem Zeitraum etliche Werke gibt b) es sogar noch deutlich jüngere Kochbücher gibt und c) hierauf durchaus auch europäische Werke aufbauen. Ein Beispiel hierfür wäre das "Púch von den chósten" ("Speisen auf Reisen"*) ein deutsches Kochbuch bzw. ein medizinisch-diätische Textsammlung aus dem 15. Jahrhundert, die wiederum auf der Übersetzung eines italienischen Medicus aus dem 13. Jahrhundert fußt, dessen Manuskript wiederum auf dem Arzneibuch "Minhaj al-bayan" aus dem 11. Jahrhundert basiert. Verfasst wurde das Minhaj von dem Baghdader Arzt Abu 'Ali Yahya ibn 'Isa b. Jazlah al-Baghdadi aka Ben Gesla (der Link führt zu einem Verkauf eines Buchexemplares bei Southebys und enthält eine Menge an Informationen zum Autor. Leider gibt es ja keinen Wikipedia-Eintrag in einer europäischen Sprache. Ich scheitere da leider an der Sprachbarriere).

Aber ich schweife ab.. Widmet man sich also diesen Kochbüchern, speziell dem Scents and Flavors, stolpert man da des öfteren über eine Würzung namens "mixed spices". So ominöse Angaben sind in mittelalterlichen Kochbüchern nicht ungewöhnlich, die Autor*innen gehen vom Wissensstand der Zeit aus. In diesem Moment weiß man halt, was da so regulär rein wandert. Kann ja keiner ahnen, dass wir uns da Jahrhunderte später nen Kopp drum machen. 😅 Erst dachte ich, dass ich hier vielleicht die Mischung für ein Kräutersalz nehmen kann, dass ich in Anlehnung an ein Rezept aus dem Kitâb al Tabîkh zusammengestellt hatte. Im Glossar stieß ich dann aber auf diese Anmerkung Perrys:

Er benennt hierfür verschiedene Gewürze, wie Indische Narde, Betelnuss, Lorbeerblätter, Muskatnuss, Macis, Kardamom, Nelken, Hagebutten, Eschenfrüchte, Langen Pfeffer, Ingwer und schwarzen Pfeffer, allesamt einzeln gemörsert. ("spikenard, betel nut, bay leaf, nutmeg, mace, cardamom, clove, rose hips, ash tree fruits, long pepper, ginger and black pepper, all pounded seprately" (c. 4.4) )

Ich vermute, dass Atraf al-tib so ähnlich war wie das heutige Baharat (arab. "Gewürze"): Eine Würzmischung, die du eben bei dem Gewürzhändler deines Vertrauens gekauft oder nach familiärem Spezialrezept in der heimischen Küchen zusammengeklöppelt hast.
Für meine Version habe ich die Basiszutaten genommen und nach eigener Vorliebe um Kräutlein erweitert.

 

Mixed spices: Gewürzmischung "Atraf al-Tib" aus dem arabischen Hochmittelalter

 

Und an diesem Punkt stellte ich erschreckt fest, dass ich - basierend auf meinen Erfahrungen mit der arabischen Küche - auf den ersten Blick eine falsche Annahme getroffen hatte, da ich Rosenblätter statt der ungewöhnlicheren Hagebutten genommen hatte. Ich hatte die Zutat in einer Art Freudscher Fehlleistung in meinem Kopf schlicht falsch übersetzt (rose hips/rose buds). Aber wie man hier sehen kann, bin ich nicht die Einzige, die sich hier Fragen zu Hagebutten stellt. Wie mir inzwischen zugetragen wurde, haben die anderen 2 Übersetzer*innen des Textes ebenso wie ich gehandelt. Die aus dem Irak stammende Nawal Nasrallah, die unter anderem das Buch "Annals of the Caliph's Kitchens" verfasst hat, hat die Textstelle mit Rosenknospen übersetzt. Aufgrund des Tipps stieß ich in ihrem Buch Delights from the Garden of Eden (Glossary: Baharat, Seite 414) auf Rosenknospen in ihrer Übersetzung der Primärquelle und ihre Sichtweise, dass Atraf al-tib (oder Atraf al-teeb) ein Vorläufer des irakischen Baharat (Ha!) ist.

Aber zurück zu den Hagebutten als Gewürz. Bis jetzt sind mir Hagebutten noch nicht in arabischen Rezepten untergekommen, aber in Deutschland kennen wir ja Hiffenmark - eine seeeehr spezielle Sorte von Konfitüre, mit der in einigen Landesteilen auch Berliner Pfannkuchen gefüllt werden. Und wir alle kennen Hagebutten aus rotem Früchtetee (Na? Wer hat hier ein "roter Tee"-Trauma aus dem Schullandheim mitgebracht? Ich hatte Glück und mochte das Zeug, das in den verbeulten Metallkannen serviert wurde, immer recht gern). Hagebutten haben einen sehr hohen Anteil an Vitamin C und schmecken ziemlich säuerlich. Was mich vermuten lässt, dass sie als Gewürz eine ähnliche Geschmackseigenschaft wie Sumak* besitzen könnten.
Also entweder probiert ihr meine duftigere Variante mit Rosenblättern (die ja doch nicht so falsch ist, siehe weiter oben) oder ihr ersetzt diese durch 1 TL Sumak, bzw. besorgt euch getrocknete Hagebuttenschale und testet es damit aus - was ich sicherlich noch tun und hier ergänzen werde.
Ich habe diese Irrungen und Wirrungen hier dokumentiert, weil meiner Ansicht nach Überlegungen, Hinzulernen und Selbstreflexion zu unbewussten Annahmen zu einem transparenten wissenschaftlichen Prozess hinzugehören und eben eines sind: lebendige Forschung.

Ich mahle größere Mengen Gewürze übrigens nicht mehr stilecht im Mörser, sondern nehmen (zumindest, wenn ich daheim in einer modernen Küche bin) meine elektrische Kaffeemühle*, die einen entnehmbaren Mahlbecher hat. Entschuldigt, wenn ich euch da enttäusche, aber eure Handgelenke werden es mir danken. 😁

Ich empfehle euch zudem wirklich, so weit als möglich, die Gewürze frisch zu mahlen. Es ist einfach ein besseres Aroma. Der Duft von frisch gemahlenem Kardamom ist halt unvergleichlich und ungleich tiefgründiger. Mein Atraf al-tib habe ich bis jetzt für Gemüsegerichte, Dressings und als Gewürzbutter, die vor dem Braten auf das Hähnchenfleisch gestrichen wird, für Broiler eingesetzt.

 

Gebratenes Huhn mit Gewürzbutter

 

Rezept für Atraf al-tib

2 TL getrocknete Rosenblüten/Blätter von Rosenknospen (fein gemahlen)
1 TL grüne Kardamomsaat* (fein gemahlen)
1 TL getrockneter Ingwer (fein gemahlen)
1 TL schwarzen Pfeffer (fein gemahlen)
1 TL Langer Pfeffer* (fein gemahlen)
3/4 Macis (fein gemahlen)
3 Lorbeerblätter (fein gemahlen)
10 Gewürznelken (fein gemahlen)

Zubereitung

  • Alle fein gemahlenen Gewürze in eine Schüssel geben und gründlich miteinander vermischen.

 

  • Die arabische Gewürzmischung in ein gut schließendes Vorratsgefäß geben. Fertig. (Kein großes Hexenwerk, nur eine ellenlange Einleitung. 😅)

 


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Literatur:

Scents and Flavours: A Syrian Cookbook*, Perry, Charles (Übersetzer), New York University Press, New York 2020, ISBN: 978-1479800810


Delights from the Garden of Eden* (abbv., second edition): A Cookbook and History of the Iraqi, Nasrallah, Nawal, Equinox Publishing Ltd, Sheffield, 2018, ISBN: 978-1781798836

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Ran an die Äpfel: Apfelkuchengewürz {Apple Pie Spice}

Goldene Blätter, Regen und kühle Temperaturen: Zeit für Tee, Bücher, Kuscheldecke, Sofa und... vielleicht ein Stückchen warmen Apfelkuchen? Verführerisch duftend nach Äpfeln und Gewürzen wie Zimt, Ingwer und Kardamom, die eine*n so richtig durchglühen...

Rezept für Apfelkuchengewürz

Rezepte für die Apfelernte

Auch wenn in den Regalen schon die Weihnachtsschokolade steht - der Sommer hat uns in diesem Jahr irgendwie gefühlt mit seinen Hitzeperioden gerade erst so richtig verlassen und der Herbst hat Einzug gehalten. In den letzten Wochen wurden im ganzen Land wahrscheinlich die wunderbare Apfelernte aus den Kleingärten verarbeitet. Ich wurde wieder von Nachbar*innen beschenkt und bekam Äpfel und Pflaumen. Mein Dörrapparat* lief auch Hochtouren (zum Beispiel für zimtige Pflaumenschnitze, die demnächst in mein Porridge wandern werden), aber ich habe vor allem Powidl, Apfelmus und Apfelsirup mit Minze für Limonade eingekocht. Okay-... gut, ein klein wenig Apfellikör habe ich auch angesetzt. Ähem. 😉
Das Apfekuchengewürz macht sich bestimmt auch gut in den schnell zusammengeworfenen Apfeltalern, in denen auch Äpfel Verwendung finden können, die schon etwas länger in der Obstschale lagerten.

 

Apfelkuchengewürz - ein Geschenk aus der KücheGewürze für Apple Pie Spice

Apple Pie Spice für Apfelkuchen, als Kaffeegewürz & allerlei Eingewecktes

Apfelkuchen gab es natürlich auch, das habe ich zum Anlass genommen, endlich mal eine eigene Apfelkuchengewürzmischung in Angriff zu nehmen - das hatte ich schon seit Jahren vor. Sie ist meinem Kürbiskuchengewürz gar nicht mal so unähnlich und doch ganz anders. Grob orientiert habe ich mich an US-amerikanischen Rezepten, die USA sind (zumindest aus meiner europäischen Sicht) ja quasi das Mutterland des Apple Pie. Allerdings habe ich die dort üblichen hohen Muskatmengen deutlich reduziert und nach Bauchgefühl um andere Zutaten ergänzt. Herausgekommen ist ein aromatisches Gewürz, für den deutschen Gaumen eine klitzekleine Herausforderung - aber nur bis zum ersten Bissen. Das Apple Pie Spice kann übrigens nicht nur Apfelkuchen würzen, sondern auch schlichtes Apfelkompott verschönern, den Kaffee berieseln oder andere Früchte und Gebäck geschmackstechnisch bereichern.

Bis auf den Zimt (bei dem ich in meiner täglichen Küche einen hohen Durchlauf habe) mahle ich alle Gewürze erst kurz vor dem Mischen. Ich kaufe ungern fertig gemahlene Kräuter und Gewürze, da sie so zu schnell ihre Kraft und ihr Aroma verlieren. Kleine Mengen stampfe ich schnell in meinem Granitmörser, aber bei Gewürzmischungen greife ich - meinen Handgelenken zu liebe - direkt zu meiner geliebten elektrischen Kaffeemühle*, die ich als Gewürzmühle zweckentfremde. Diese spezielle Mühle hat den Vorteil, dass der metallene Zylinder mit dem Schlagwerk entnommen und unter fließendem Wasser gereinigt werden kann. Manche Gewürze, wie zum Beispiel Pfefferkörner, sind beim Mahlen nämlich ziemlich ölig und backen regelrecht fest.
Falls ihr doch zu fertig gemahlenen greift, dann bitte zu frisch gekauften und nehmt nicht die Kräutlein, die schon seit 10 Jahren im Gewürzregal vor sich hin stauben. (Ja, ja.. gesteht es. 😉 Ich habe da letztens bei mir auch noch was entdeckt...)

Ein kleiner Tipp: Wer Apfelkuchen bäckt, aber die Früchte komplett verwerten möchte, dem kann ich meinen selbstgemachten Apfellikör empfehlen - dieser wird mit Schalen und Apfelgriepschen angesetzt.

Selbstgemachtes Apple Pie Spice Selbstgemachtes Apfelkuchengewürz

Rezept für Apfelkuchengewürz {Apple Pie Spice}

Ich verwende zum Abmessen solch ein Löffelmaß*, wenn ihr sowas nicht zur Hand habt, nehmt euch einen großen Teelöffel. Die gemahlenen Gewürze werden alle gestrichen und nicht gehäuft abgemessen.

5 TL Ceylon Zimt (gemahlen)
1 TL Kardamom (gemahlen)
1 TL Ingwer (getrocknet, gemahlen)
1 TL Piment (gemahlen)
1/2 TL Vanillepulver*
1/4 TL Muskat (gemahlen)

Zubereitung

  • Falls noch nicht geschehen, jetzt die Gewürze im Mörser zerstampfen oder in der Kaffeemühle mahlen. Bitte einzeln nacheinander, denn gemahlen haben die Gewürze ein anderes Volumen als ungemahlen, so dass ihr erst nach dem Zerkleinern abmessen dürft.
  • Alle abgemessenen Zutaten in eine Schale geben, sorgfältig vermengen und dann in ein luftdichtes Glas abfüllen. Oder direkt in hübsche kleine Gläschen zum Verschenken. Das Gewürzpulver für Apfelkuchen ist auch ein schönes Geschenk aus der Küche.

 

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Julzeit voller Wunder: Spicy!

Auch in diesem Jahr wird von der wunderbaren Wurzelfrau wieder die Julzeit voller Wunder organisiert. Der Sinn dahinter? Jemandem in der Julzeit eine kleine Freude machen und zwar mit etwas liebevoll Selbstgefertigtem. Einfach mal das Herz eines anderen Wesens mit einer schönen Gabe berühren.
Selbstgemachte Gewürze als Geschenk

Es soll etwas hergegeben werden, woran man selbst hängt, was man gut beherrscht und was einem anderen Menschen in dieser Jahreszeit erfreut. Und da das hier ein Foodblog ist und meine Passion - neben guter Literatur und tausenderlei anderen spannenden und kreativen Dingen - das Kochen ist, gibt es ein kleines Geschenk aus der essbaren Ecke. Die Julzeit ist für mich auch immer ein Raum der Rückbesinnung, des Rückzugs, der Besinnlichkeit und Sinnlichkeit. Es geht gedanklich etwas innerwärts, auch wenn um einen herum der Konsumterror des Weihnachtsfests tobt. Auszeiten in der Küche beim Kochen und Backen zu nehmen, gehört da für mich einfach dazu. Wenn ihr also eurer Julzeit auch eine Prise mehr Küchenmagie und Würze verleihen wollt, dann ist mein Julgeschenk vielleicht was für euch?

Ich habe ein Set mit drei meiner selbstgemachten Gewürzmischungen zu vergeben. In den Röhrchen befindet sich von mir ganz frisch gemahlenes und gemischtes Madras-Currypulver, würziges Bärlauchsalz und mein hochheiliges, suchtgefährdendes Kräutersalz.

Vor zwei Jahren war ich schon mal dabei und habe ein handkardiertes Batt verlost, in diesem Jahr ist die Blogger/innengruppe etwas kleiner. Ich hoffe dennoch, dass viele ihre Freude an der schönen Aktion haben werden. 🙂

Und so geht's:

Ihr müsst gar nicht großartig irgendwas tun, sondern nur einfach ganz unkompliziert unter diesem Artikel bis zum 14.12.2014 um 24.00 Uhr ein Kommentar hinterlassen, dass ihr mit in den Lostopf wandern wollt. Bitte achtet darauf, dass eine funktionierende Mailadresse angegeben wird. Am 15.12. lose ich dann aus und schicke der/dem Gewinner/in eine Mail. Sobald ich dann die Adresse habe, wandern die Gewürzmischungen in die Post und sind dann hoffentlich noch passend zu Jul bei euch.

Liebe Grüße & euch eine schöne Zeit - voller schöner Momente mit Herzensmenschen, Vanillekipferln und Zimtsternen....

Shermin

Für Salz-Junkies: Rezept für Bacon-Chipotle-Salz

Es gibt so ein paar Lebensmittel, mit denen wird alles besser: Schokolade, Butter und eben.... Bacon. (Ha, ich sage nur Double-Chocolate-Espresso-Bacon-Muffins!)

Selbstgemachte Gewürzmischung: Baconsalz mit Chipotle

 

Die Idee eines mit Bacon aromatisierten Salzes preschte schon vor über einem Jahr in den Weiten des Internets an mir vorbei. Der Geburtstag einer lieben Freundin im Juli, die sich "Bacon: Das große Speck-Kochbuch"* gewünscht hatte, war ein guter Anlass die Idee endlich in die Tat umzusetzen, um ihr das Gewürzsalz zusammen mit dem Buch zu schenken.

 

Bacon-Salz / Gewürzmischung mit Frühstücksspeck

Gewürzsalz mit Bacon

Also habe ich bei gut 35° meinen Herd angeworfen und todesmutig Bacon darin ausgebraten (und mich quasi in der Küche gleich mit), gemörsert und mit Salz und einem Hauch gemahlenen Chipotle - das sind geräucherte Jalapeños aus Mexiko - gemischt. Inzwischen haben wir das Bacon-Chipotle-Salz auch getestet, nochmal etwas nachgewürzt und festgestellt, dass es wirklich genial-leckere Ergänzung zu gekochten, weichen Eiern und anderen Eierspeisen ist. Der Test mit Salatsaucen steht noch an, ich stelle es mir wirklich nett bei einem leichten Sommersalat vor - aber auch gut in einer Nudelsauce. Die geräucherten Jalapeños sind wirklich nur ganz sanft im Hintergrund zu erahnen, ich hätte ja noch ein wenig mehr hineingetan, aber der Liebste fand es so perfekt.  Aber das ist ja das Schöne am Selbermachen: Ihr könnt je nach persönlicher Vorliebe noch etwas mehr Schärfe oder Bacon in dem Bacon-Salz versenken. 🙂
Das aromatisierte Salz - das sehr schön auch als carnivores Topping, vegan oder vegetarisch ist dieser Beitrag halt wirklich nicht, für Gemüseplatten oder Mozarella geeignet ist, schenkt einen leichten Geschmack nach gebratenem Speck ohne die totale Bacon-Keule auszufahren.

Tipp: Inzwischen gibt es hier im Foodblog auch eine Anleitung, um Bacon in der Mikrowelle knusprig zu backen.

Bacon-Chipotle-Salz

Also: Für Salz-Junkies wie mich, eine wirklich sehr nette Ergänzung und Spielerei. Auch ein schönes kulinarisches Geschenk aus der Küche. (Wer es lieber kräuteriger mag, dem möchte ich stattdessen mein Kräutersalz  ans Herz legen. Andere Rezeptalternativen sind: Orangensalz, Zitronen-Rosmarin-Salz, Bärlauch-Salz oder Atraf Al-Tib - ein arabisches Gewürzsalz) Momentan lagere ich das Bacon-Salz in einem Schraubglas im Kühlschrank. Rein theoretisch sollte der gebratene Schinken von den Salzmengen konserviert genug sein - ich habe bei der Wärme aber etwas Bedenken, dass er eventuell ranzig wird.

 

Rezept für Bacon-Chipotle-Salz

400 g feines Meersalz
200 g Baconstreifen
1 TL Chipotle* (gemahlen)
1 TL Pfefferkörner (bei mir: 2/4 schwarze, je 1/4 grüne & rote Körner Pfefferkörner, fein mahlen)

Zubereitung

  • Baconstreifen nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben.
  • Bei 175° (Umluft, vorgeheizt) auf mittlerer Schiene für 10-15 Minuten kross ausbacken. Aufpassen! Die Grenze zwischen "schön knusprig" und "noch schwach an Bacon erinnernde Holzkohle" ist wirklich schmal.
  • Den knusprig ausgelassenen Bacon auf Küchenkrepp setzen, abtupfen (dabei zerbricht schon einiges), abkühlen lassen und im Mörser (ich habe dafür so einen Granitmörser* genutzt, der mir auch sonst in der Küche gute Dienste leistet) und zerstampfen und zerreiben. Gibt man schon etwas von dem Meersalz dazu, hilft dies beim Zerkleinern von störrischen Stückchen.
  • Den kleingeriebenen Bacon, den frisch gemahlenen oder ebenfalls zerstampften Pfeffer, Chipotle und Meersalz in einer größeren Schüssel miteinander vermischen und in gut schließbare Gläser füllen.

 

*Werbung: Afiliate-Link zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine Vergütung. Vielen Dank!

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