Schlagwort-Archive: selbstgemachte Brotaufstriche

Ran an die Schnitten: Bütterken trifft Ziege

Heike hat es aufs klassische Butterbrot (auch ohne Butter) abgesehen. Im Ruhrpott - meinem Hauptsozialisierungsbereich, wie der letztmalige Besuch Ende September und mein bei Berührung mit Duisburger Luft quasi sofortiger Wechsel in ein sprachliches Idiom, das eine Freundin von mir mal als "30 Km Luftlinie Thyssen-Krupp" bezeichnet hatte, bewies - wird sowas gerne Bütterken genannt. Mein aus Leipzig stammender Anteil flüstert mental winzigklein nach ner Bemme und hier in Berlin essen wir gerne mal abends "Ne Stulle mit Brot". Sagt man so. Wirklich.

Und als ich noch klein war, gab es zum Abendessen von Mama liebevoll geschmierte  Schäfchenbrote. Was nix anderes war, als Roggenbrot, meist mit Frischkäse drauf, das in kleine Vierecke geschnitten auf dem Abendbrotteller verteilt war. Aber die kindliche Fantasie isst ja mit. Und wenn ihr mir genug Zeit gebt, dann kann ich euch sicherlich total schlüsslig herbeikonstruieren und faseln beweisen, dass die wolkig-weißen Frischkäsebrotstückchen garantiert verdammte Ähnlichkeit mit einer auf einem Rheindeich verteilten Schafsherde hatten. Jawoll.

Und ja... wir haben alle die gleichen Teller im Schrank stehen. Aber sie sind doch auch wirklich so hübsch! (Hätte ich nur mehr gekauft....)

Rezept für Ziegenfrischkäsetaler im Haselnuss-Thymian-Mantel

6 Ziegenfrischkäsetaler (Je 1,5- 2 cm dick)
1 Ei
60 g Haselnüsse, grob gehackt
25 g Dinkelvollkornmehl
1 EL Milch
1 TL getrockneter Thymian
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer, Öl zum Braten

Zubereitung

  • Ähnlich wie bei einer klassischen Schnitzelpanierung die Zutaten vorbereiten: Je einen Teller mit den Haselnüssen, dem mit der Milch verklemperten Ei und dem mit Gewürzen  (Thymian, Salz, Pfeffer) vermengtem Mehl befüllen.
  • Jeden Frischkäsetaler mit Hilfe von zwei Gabeln erst komplett in der Mehlmischung wälzen, überschüssiges Mehl sanft abklopfen, dann durch die Eiermilch ziehen und dann mit den groben Haselnüssen ummanteln. Sanft andrücken.
  • Die nussumhüllten Käsetaler in ausreichend Öl bei mittlerer Hitze langsam rundum braten, bis die Haselnüsse goldbraun sind. Überschüssiges Fett auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann noch lauwarm auf Brot genießen.
  • Die Reste der Panierung zusammenkippen, gründlich zu einem Teig vermengen und esslöffelweise als Pfannenbrot ausbacken. Ist eh das Beste daran, Dinge zu panieren. 🙂

Ziegenfrischkäsetaler-Fazit

Ich bin zwar garantiert nicht die Erste, die diese brillante Idee hatte, aber dennoch: Da hatte ich wirklich eine sehr gute (und köstliche) Idee. 🙂
Früher habe ich die Panierung mit fein gemahlenen Nüssen gemacht, aber die werden zu schnell dunkel und ich mag Geschmack und Textur der größeren Nussstücke einfach lieber.
Wir essen die gebratenen Haselnuss-Frischkäsetaler gerne  zu gutem Brot und etwas Salat zum Abendessen. Bei uns war es diesmal Rapunzelsalat und getoastetes gekauftes Giabatta vom Biobäcker. Klingt doch so, als ob sich unser Bütterken mit Ziege - plus frischem Thymian-Haselnuss-Pfannenbrot (gibt es dafür eigentlich Extrapunkte?? ;)) - für Heikes Butterbot-Event problemlos qualifiziert, nicht?

Butterbrot Event

Gestern blieb die Küche kalt – Taramas (Thunfischcreme)

Momentan ist alles ein wenig stressig. Drucklegung bei der Zeitung und eine zu erledigende Steuererklärung zu Hause vertragen sich irgendwie nicht. Die letzten Tage/Wochen habe ich halb begraben unter Zetteln, Rechnungen und Büchern verbracht. Kein Wunder, dass die Zeit & Lust zum Kochen da manchmal gering ist. Gestern gabs bei uns deswegen nur was Schnelles: Taramas mit Fladenbrot und gekochten Eiern mit selbstgemachtem Kräutersalz. Ja, ich weiß - echter griechischer Taramas wird aus Kaviar, Zitrone (und ich glaube Kartoffeln? Ist mir jedenfalls so schon mal untergekommen), Olivenöl und sowas zubereitet. Ich habe dieses simple (und äußerst leckere, sowie günstige) Taramas-Derivat, das im Grunde eine Thunfischcreme ist, aber vor Jahren unter diesem Namen kennengelernt.

taramas_bsk

Dieses Taramas hier ist übrigens auch ideal als Brotaufstrich bei einem Buffet oder Beilage zum Grillen. Es gehört zu unseren ewigen Lieblingsrezepten, das wir immer wieder gerne rauskramen und das auch gut als knoblauchiges Partymitbringsel ankommt.

Rezept für Taramas – Thunfischcreme

1 Dose Thunfisch naturell
1 Paket Philadelphia
2-3 Knoblauchzehen

Zubereitung der Taramas

  • In einer Schale den Frischkäse und den abgegossenen Thunfisch mit einer Gabel vermengen.
  • Die Struktur des Fischs muss sich gänzlich auflösen und zusammen mit dem Philadelphia eine faserige Creme ergeben.
  • Den Knoblauch häuten und sehr fein hacken. Untermischen und in einer (luftdicht!) verschlossenen Dose im Kühlschrank noch etwas ziehen lassen.

Tipp: Wer sich das Hin- und Herfüllen von Tupperdosen in die Servierschale ersparen will kann die Crème direkt in das Schälchen füllen in dem man die knoblauchlastige Thunfischcrème später seinen Gästen kredenzen will. Die Schale in einen stabilen Gefrierbeutel geben und mit einem Gefrierbeutelclip verschließen.

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