Schlagwort-Archive: nudelsuppe

Rāshtā: Eintopf mit selbstgemachten Nudeln – ein Gericht aus dem Baghdad des 13. Jahrhunderts

Experimentelle Archäologie, noch nie genutzte Zutaten, ein Gericht mit nur einem Gewürz und einer Prise Zeitdruck - was kann da schon schief gehen? 😅

Rashta: Eintopfrezept mit Nudeln aus dem Baghdad des 13. Jahrhunderts

Das Ergebnis war ein überraschend köstlicher, dicker Fleischeintopf mit selbstgemachten Nudeln - genau das richtige für einen grauen Februartag.
Ich widme mich derzeit wieder vermehrt dem Nachbau historischer Rezepte, besonders haben es mir da ja arabische Kochbücher angetan. (Mehr dazu auf meinem Insta-Account "Theophanu's Cauldron", auf dem dazugehörigen Foodblog gibt es die Texte dann auf Englisch.) Denn weit bevor Europäer*innen einen Federkiel in die Hand nahmen, um ihre Rezepte festzuhalten, gab es hier eine große Kochbuchtradition, die besonders an den Höfen gepflegt wurde (Lies: Sultan und seine Cronies sammelten Kochbücher und haben da auch Rezeptevents abgehalten). Kochen war also "in" und die arabischen Länder waren die Influencer ihrer Zeit. Gerichte, Geschirr und Gewürze inspirierten zum Beispiel eben auch sehr stark die mittelalterliche deutsche Kochkunst. Und so ist es kein Wunder, dass es Schriften, wie das "Scents and Flavors"* gibt, das punktgenau alles rund um Festmähler abhandelt - bis hin zu duftigen Mittelchen, damit sich die Gäste auch wohlfühlen.

Chana Dal - geschälte, gespaltene Kichererbsen

Rishta/Rashta - dicker Eintopf mit Nudeln und Hülsenfrüchten

Heute liegt mein Augenmerk aber auf einem Kochbuch des 13. Jahrhunderts, das aus Baghdad stammt und hier im Foodblog auch schon öfter Erwähnung fand: A Baghdad Cookery Book* (Kitab al-Ṭabīkh - das Buch der Gerichte) im Jahr 1226 verfasst von einem Schreiber namens Muḥammad bin al-Ḥasan bin Muḥammad bin al-Karīm al-Baghdadi - kurz Al-Baghdadi genannt - und in der Übersetzung von Charles Perry. (Es gibt eine erste englische Übersetzung von 1939 von A. J. Arberry, die zu ihrer Zeit bahnbrechend war, aber stellenweise Fehlübersetzungen enthält. Dennoch eine spannende Lektüre, gerade im Vergleich zu Perrys Version. Die Übersetzung ist in dem Sammelband "Arab Medieval Cookery"* enthalten.)
Al-Baghdadi berichtet im Vorwort, dass seine Leidenschaft eben gutes Essen ist, laut ihm hat er die Rezepte nach seinen persönlichen Vorlieben zusammengestellt. Die Gerichte sind ein wenig frugaler als in "Scents and Flavors", aber die enge Verwandtschaft ist deutlich erkennbar. Viele Gerichte leben, in etwas veränderten Fassungen, auch noch heute in der pan-arabischen Küche weiter. Wie auch das Gericht Rishta bi Adds, einen dicken Linsen-Nudel-Eintopf den ich vor einigen Jahren hier auch schon als vegetarisches Rezept vorgestellt habe. Jetzt halt in der Baghdad-Originalversion mit Fleisch.

"Rāshtā. The way to make it is to cut fat meat medium and put it in the pot. Put on water to cover, a stick of cinnamon, a little salt, a handful of peeled chickpeas and half that much of lentils. Boil it until it is done. Then add more water and bring it to a full boil. Then throw (in) rāshtā, which is dough kneaded hard and rolled thin, then cut into fine thongs four finger-widths long. Then kindle the fire under it until it has thickened smoothly. When it has grown quiet on a gentle fire a while, take it up.

[It is made from strongly kneaded unleavened dough which is made like thongs and put in water and cooked with or without meatl From the Minhāj.]



"A Baghdad Cookery Book", tranlasted by Charles Perry, Chapter II. On plain dishes according to [their variety, Rāshtā, S. 48

Meine Übersetzung: "Rāshtā. Die Art und Weise es zuzubereiten besteht darin, fettes Fleisch in mittelgroße Stücke zu schneiden und in den Topf zu geben. Gib so viel Wasser dazu, dass alles bedeckt ist, sowie eine Zimtstange, etwas Salz, eine Handvoll geschälte Kichererbsen und halb so viele Linsen. Koch es, bis es fertig ist.
Dann füge mehr Wasser hinzu und bring alles stark zum Kochen. Wirf jetzt die Rāshtā hinein, welche aus einem stark gekneteten und dünn ausgerollten Teig bestehen, der dann in feine Streifen von vier Fingerbreiten Länge geschnitten wird. Anschließend das Feuer darunter anfachen, bis es gleichmäßig eingedickt ist. Wenn es auf einem sachten Feuer eine Weile ruhig geworden ist, kann es serviert werden.

[Es besteht aus stark geknetetem, ungesäuertem Teig, der wie Riemen geformt, in Wasser gelegt und mit oder ohne Fleisch gekocht wird. Aus dem Minhāj.]"

Rashta - eine mittelalterliche, dicke Nudelsuppe nach 800 Jahre altem Rezept aus BaghdadRindfleisch für mittelalterlichen Eintopf Rashta

Überlegungen und Beobachtungen zum mittelalterlichen Rezepttext

  • Ich hatte angenommen, dass mir weitere Gewürze und vor allem Zwiebeln stark geschmacklich fehlen würden und war angenehm positiv überrascht. Der Eintopf war erstaunlich aromatisch. Die zugegebenen Kichererbsen und Linsen scheinen eher Geschmacksträger und Konsistenzgeber, da durch die Kochzeit recht zerfallen. Es soll keine dünne Nudelsuppe sein, sondern ein richtig dicker, sämiger Eintopf mit starkem Fleischgeschmack und den (verdammt guten - sorry, Selbstlob muss auch mal sein) Nudeln als den Stars. Bleibt er länger stehen, verschwindet die Flüssigkeit fast gänzlich.
  • Ich verwende Chana Cal, geschälte, halbierte Kichererbsen. Korrekter wären wohl ganze, geschälte Kichererbsen, die ich allerdings nicht bekommen konnte. Da sie eh zerkochen, ist es wohl marginal. Wer welche nutzt, sollte allerdings Einweich- und Kochzeit hochsetzen. (Und ja, wir haben hier verschiedene Hände voll mit Kichererbsen gehabt und abgewogen. 😅)
  • Im Rezept wird erwähnt, dass eine Zimtstange mit in den Topf soll. Meine Zimtstangen waren allerdings eher schmalbrüstig. Im Vorwort (S. 28) weist der Autor darauf hin, wie dick, stark eingerollt und beißend-duftend die verwendeten Zimtstangen sein sollen. Deswegen wanderten zwei Stück in den Topf - immerhin das einzige Gewürz neben Salz.
  • Apropos Salz: Hier wandert am Anfang Salz in den Topf, ich behalte mir vor, die Brühe nochmals nachzusalzen, kurz bevor die Nudeln hineinwandern. Ich verwendete feines Meersalz, der Autor liebt Steinsalz (was wahrscheinlich etwas mit dem Reinheitsgrad zu tun hat). Wer authentisch Steinsalz verwenden möchte, sollte evtl. die Salzmenge ein kleines wenig nach unten korrigieren.
  • Nicht lachen, ja ich verwende tatsächlich Entrecôte, da mir Suppenfleisch oder Tafelspitz als zu mager erschienen und ich ein zartes Fleisch wollte. Hat hervorragend geklappt - aber sicherlich könnte eins auch zu einem gut durchwachsenen, günstigeren Fleisch greifen. Vorschläge nehme ich gerne entgegen.
  • In der Einleitung (S. 29) erwähnt Al-Baghdadi, dass es grundlegende Technik ist, die Brühe nach dem ersten Aufkochen abzuschäumen - wie wir es ja heutzutage auch noch kennen.
  • Dort wird ebenfalls mit Bezug auf dieses Kapitel erwähnt, dass das Fleisch vorher gewaschen und gesalzen werden soll - was ich bei heutigen Hygienestandards nicht für nötig erachte. Das Fleisch sollte auch in Fett angebraten und dann gekocht werden. Tatsächlich geht er so in fast allen in diesem Kapitel erwähnten Eintopfrezepten vor, nur in diesem hier explizit nicht. Ich habe mir darüber etwas den Kopf zerbrochen und mich dann entschieden die Anweisung aus dem Vorwort zu ignorieren und nach dem Rezepttext vorzugehen. Es existieren also im Grunde beide Optionen. Eventuell gehe ich beim nächsten Mal so vor.
  • Das Minhāj ist ein medizinisches Werk, das auch Rezepte (so wie damals üblich) beinhaltet. In einer späteren Version des Werkes von Al-Baghdadi wurden Informationen hieraus bei seinen Rezepten ergänzt. In der Übersetzung wurden sie größtenteils herauseditiert und blieben nur vorhanden, wenn sie kulinarischen Bezug hatten - wie hier bei dem Nudelsuppenrezept.
  • Ich habe mich für einen Nudelteig mit Eiern entschieden - meinem Verständnis nach ist hier die Gelingsicherheit bei normalem Weizenmehl mehr gegeben. Wer eine eifreie Version mit anderen Mehlsorten starten will - feel free. Das Nudelrezept ist mein persönlicher Interpretationsspielraum im Rahmen der gegebenen Parameter: ohne Triebmittel, stark geknetet, dünn ausgerollt, in 4 Finger breite, schmale Riemchen geschnitten, kann in Wasser oder zusammen mit dem Fleisch gekocht werden.

Ausgerollter Nudelteig für Rashta - arabische, dicke Nudelsuppe nach einem One-Pot-Rezept aus dem MittelalterHandgemachte Nudeln für arabische Nudelsuppe

Wärmender Eintopf für die Lagerküche

Unabhängig von meinem Interesse als Historikerin und der Gaumenfreude: das Gericht eignet sich tatsächlich hervorragend für die Lagerküche und zum Kochen im Kessel auf offenem Feuer oder in Grapen in der Glut. Wer also Reenactment / Living History betreibt, wird hier ein weiteres Rezept finden, das relativ simpel zu kochen, wärmend und sehr gut sättigend ist.

 

Rezept für Rāshtā - ein dicker Nudeleintopf aus dem Baghdad des 13. Jahrhunderts

(für 4 Personen)
Zutaten für die Rinderbrühe mit Hülsenfrüchten:
600 g Entrecôte
60 g Chana Dal* (geschälte, gespaltene Kichererbsen)
30 g Berglinsen
2,5 TL Meersalz (fein)
2 Zimtstangen
Wasser (700 ml zum Aufsetzen, 1,2 L später für die Nudeln)

Zutaten für die Suppennudeln:
300 g Weizenmehl (Type 405)
3 Eier (M)
2-3 EL Wasser
2 TL Sesamöl
1/2 TL Salz

Zubereitung

  • Die Kichererbsen müssen vorab gewaschen werden und dann 2 Stunden in Wasser einweichen.
  • Das Entrecôte in Stücke mit 2-3 cm Kantenlänge schneiden.
  • Das Fleisch zusammen mit 1,5 TL des Salzes, zweier Zimtstangen, den eingeweichten, abgegossenen Kichererbsen und den gewaschenen Linsen in einen mittelgroßen Topf geben.
  • Mit 700 ml Wasser bedecken und zum Kochen bringen, Verunreinigungen mit einem Schöpflöffel abschöpfen. Deckel aufsetzen und für 1,5 Stunden auf kleiner Flamme köcheln lassen. Ab und an umrühren und prüfen, ob die Kichererbsen schon gar und das Fleisch schon mürbe ist.
  • Währenddessen den Nudelteig zubereiten: Eier, 2 EL Wasser und Sesamöl in einer Schale miteinander verklempern.
  • Mehl mit Salz vermischen, als kleinen Berg auf eine Arbeitsfläche geben und in der Mitte eine Mulde formen.
  • Schrittweise die Eimasse hinzugeben und mit einem Löffel, den Fingern oder einer Gabel nach und nach mehr Mehl vom Rand her nach innen einarbeiten, so dass eine Art dicker Breit entsteht.
  • Mit den Händen nach und nach das gesamte Mehl einarbeiten.
  • Den Nudelteig mit den Händen gut durchwalken, das dauert ca. 10 Minuten. Die Konsistenz sollte am Ende geschmeidig/elastisch, glatt und nicht mehr klebrig sein.
  • Troubleshooting:
    Ist der Teig zu klebrig: löffelchenweise Mehl einarbeiten.
    Ist der Teig zu trocken und krümelig: löffelchenweise Wasser einkneten.
  • Nach dem Kneten den Teig mit einem Tuch abdecken und für 30 Minuten ruhen lassen.
  • Teig in 4 gleichgroße Stücke teilen, jeweils auf bemehlter Arbeitsfläche sehr dünn ausrollen. Währenddessen immer wieder bemehlen und wenden, damit er nicht klebt. Ich habe hierfür ein konisches Nudelholz* verwendet, das meine Eltern mir mal aus Kurdistan mitgebracht haben. Es ist erfekt für dünne Teigfladen/Fladenbrote und ähnelt sehr französischen Teigrollern.
  • Die großen, hauchdünnen Teigfladen nochmals für 15 Minuten auf frischen Küchenhandtüchern ruhen und trocknen lassen.
  • Einen Fladen Nudelteig nehmen und in lange, ca. 8 cm breite Streifen teilen. Bei mir waren das Fladen 3 Stück. Diese aufeinanderlegen, in der Mitte teilen, eine Hälfte bei Seite legen. von der anderen Hälfte ca. 2-3 Milimeter breite und 8 cm lange "Riemchen" herunterschneiden. Zwischendurch immer wieder innehalten und die Nudeln mit den Fingern vorsichtig teilen und durch die Finger aufs Brett "rieseln" lassen und mit etwas Mehl bestäuben, damit sie nicht verkleben. So für den gesamten restlichen Teig weiter arbeiten. Ich hatte am Ende 4 Haufen/Nudelnester. Nochmals Ruhezeit von 10-15 Minuten.
  • 1,2 Liter Wasser zur fertig gekochten Rinderbrühe hinzu geben, restliches Salz hinzufügen, wallend aufkochen lassen und nach und nach die handgeschnittenen Nudeln hineingeben. Immer wieder zwischendrin umrühren, damit sie in der dicken Brühe nicht verklumpen.
  • Für 3-4 Minuten kochen lassen. Wenn sie gar sind, vom Feuer ziehen, nochmals 10 Minuten quellen lassen, dann servieren.

 

Und weil es gerade so schön passt, reiche ich das Gericht noch ganz schnell (und mal wieder super kurz und knapp vor Schluss - inzwischen hat es ja fast schon Tradition) zu Zorras Kochtopf-Blogevent ein. Das Thema in diesem Monat sind Eintopf-Gerichte - alles aus einem Topf - und die Gastgeberin ist Sabine von "Einfach Kochen und mehr".

Rezept für Rashta - mittelalterlicher Nudeleintopf aus BaghdadBi


*Werbung. Afiliate-Links zu Amazon. Bei einem Kauf hierüber erhalte ich eine Vergütung.

Literatur:

Scents and Flavours: A Syrian Cookbook*, Perry, Charles (Übersetzer), New York University Press, New York 2020, ISBN: 978-1479800810

A Baghdad Cookery Book*, Perry, Charles (Übersetzer), Prospect Books, Croydon 2005, ISBN: 978-1903018422

Medieval Arab Cookery*. Essays and Translations by Maxime Rodinson, A.j. Arberry & Charles Perry, Prospect Books, Trowbridge 2006, ISBN: 978-0907325918

Falls dir meine Artikel und Rezepte gefallen, würde ich mich sehr über deinen Support freuen. Ihr könnt mich monatlich via Patreon unterstützen oder mir einfach einen Kaffee via Ko-fi ausgeben. Vielen Dank für deine Wertschätzung meiner Arbeit! 🙂

Buy Me a Coffee at ko-fi.com

Meal Prep: Rezept für Instant Nudelsuppe to go

Heute gibt es mal wieder etwas Wohlfühlessen für den Essensplan: Eine asiatisch angelehnte Nudelsuppe im Glas zum Mitnehmen. Einfach alle Zutaten ins Schraubglas füllen, zur Arbeit mitnehmen und dort mit heißem Wasser aufbrühen - eine wunderbar unkomplizierte, warme Mahlzeit, die sich gut vorbereiten lässt.

 

 

Meal Prep - was ist das eigentlich?

Gut vorbereitet - das ist hier das richtige Stichwort! Meal Prep(aration) ist Englisch und bedeutet eigentlich einfach nur "Mahlzeit Vorbereitung". Viele investieren beispielsweise am Wochenende ein paar Stunden in die Planung, Zubereitung und das Verpacken von Mahlzeiten, um dann in den kommenden Tagen oder Wochen entspannt und stressfrei Frühstück und Mittagessen fürs Büro, Snacks für die hungrige Kinderhorde oder Gerichte  fürs Abendessen aus dem Kühlschrank oder Tiefkühlschrank ziehen zu können. Es ist dabei egal, ob Großfamilie oder Single - Meal Prep kommt in tausend und einer Variante und kann schlicht den Alltag etwas entspannen. (Ganz ehrlich: Auch ich grusel mich stets vor der täglichen Frage: Was essen wir denn heute? Meal Prep kann da ein hilfreiches Instrument sein.)

Drei Gründe für Meal Prep:

  • Zeitersparnis
  • Geldersparnis
  • Gesunde Ernährung

Das sind zumindest die Hauptgründe, die mir bei der Beschäftigung mit der Thematik ins Auge fielen. Sie können, müssen sich allerdings nicht überschneiden.

Der relativ zeitnahe Verbrauch grenzt Meal Prep übrigens vom klassischen Einkochen ab, auch wenn ich finde, dass die Übergänge hier durchaus etwas überlappen können. Es muss übrigens nicht unbedingt gekochtes Essen sein. Der Klassiker sind "Salad Jars" - also große Gläser mit geschichteten Salatzutaten und einem angerührten Dressing, das in einem Extrabehälter bereit steht und erst kurz vorm Essen darüber gegeben wird. Dieser Salat im Glas hält sich im Kühlschrank gelagert ein paar Tage, genau wie meine Nudelsuppe im Glas.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich in diesem Monat Host bei Zorras monatlichem Kochtopf-Blogevent bin und das Thema ist... na? Meal Prep! (Na sowas! 😅) Bis zum Montag, den 15.5.23 könnt ihr hierbei noch teilnehmen. (Vielleicht schaffe ich es ja auch noch meine zweite Rezeptidee bis dahin umzusetzen.)

Blog-Event CXCVI - Meal Prep - immer gut vorbereitet! (Einsendeschluss 15. Mai 2023)

Vegane Nudelsuppe fürs Büro - einfach selber machen

Wie bei vielen meiner Rezepte könnt ihr mit eins, zwei veränderten Kleinigkeiten auch ganz leicht eine vegane Variante erhalten. Ersetzt hier einfach die gekörnte Hühnerbrühe in der Würzpaste durch Gemüsebrühpulver. Das gekochte Ei könnt ihr einfach weg lassen und mit noch mehr leckerem Gemüse oder gekauften pflanzlichen Alternativen ersetzen.

 

 

Variationen & Resteverwertung für die Instant-Nudelsuppe

Tatsächlich benötigt eins erstaunlich wenig Zutaten für vier Portionen Suppe. Der Einkaufswert liegt bei circa 10 € (großzügig berechnet mit Neukauf aller Hauptelemente, die dann auch für weitere Mahlzeiten verfügbar sind).
Die Hauptzutaten sind Instant Mie-Nudeln*, Erdnussmus, gekörnte Brühe, ein paar Teelöffelchen geröstetes Sesamöl*, Sojasauce* und etwas Gemüse. Hinzu kommt ein Griff ins Gewürzregal - ich habe mich hier auf relativ simple Gewürze beschränkt, die wahrscheinlich die Meisten im Vorrat haben. Das Ergebnis ist eine leicht erdnussige, runde, milde Brühe, die auch Kinder problemlos essen dürften (meinst zumindest). Wer  mehr Oomph! benötigt, kann intensiver würzen oder Gewürzmischungen wie 5 Spice Powder* oder Curry verwenden. Feel free! Drückt dem Gericht euren eigenen Stempel auf. 😊 Je nach verwendetem Gemüse ist ein leises Nachsalzen sowieso angeraten.

Ich verwende hier hauptsächlich rohes Gemüse, das ich hauchdünn aufschneide oder rasple, damit das kochend eingegossene Wasser es angart. Bei mir wanderten mit Champignons, Karotte, Frühlingszwiebel, Zucchini und vorgekochtem Mais fünf Gemüsesorten ins Glas. Ebenfalls toll wären beispielsweise Tomaten, Paprika, Babyspinat, Salat (tatsächlich habe ich letztens eine wundervolle Salatsuppe gekocht), Pak Choi, Spitzkohl, Rettich, frische Sprossen und so weiter. Aber ihr könnt natürlich ebenso gut frisch Gemüse für eure selbstgemachte Instant Suppe im Glas kochen, vorgekochtes Gemüse aus der Dose verwenden oder Gemüsereste von einer Mahlzeit oder Tiefkühlgemüse, das ihr rasch auf dem Herd dämpft oder in der Mikrowelle gart (zum Beispiel Edamame, Brokkoli oder Blumenkohl, Süßkartoffeln...) nutzen.

Pro Glas habe ich ein halbes hart gekochtes Ei hineingegen. Zusätzlich denkbar wäre hier noch Tofu, gegartes Hühnerfleisch, in Scheiben geschnittener Aufschnitt, ein paar Scheibchen Wiener Würstchen, der abgezupfte Rest vom Brathuhn. Diese selbstgemachte Instant-Nudelsuppe im Glas braucht wirklich nicht viel und ist gut zur Resteverwertung geeignet.

 

 

Rezept für Instant Nudelsuppe im Glas

Hinweis: Das Rezept ist für 4 Portionen/Gläser mit Instantsuppe, die im Kühlschrank aufbewahrt werden muss. Die Zutaten ergeben ca. 140 g Würzpaste, also pro Glas ~ 35 g. Glas für die Nudelsuppe groß genug wählen, hier kamen Gläser mit 500-600 ml Fassungsvermögen zum Einsatz.

Zutaten für die Würzpaste

75 g Erdnussmus (alternativ Tahin*)
40 g Brühpulver (Hühner- oder Gemüsebrühe)
1 EL gefriergetrocknete Zwiebelwürfel
4 TL Sojasauce*
2 TL geröstetes Sesamöl*
1/2 TL Paprikapulver (edelsüß)
1/4 TL Knoblauchpulver
1/4 TL Ceylon Zimt
1/8 TL gemahlener Pfeffer
1/8 TL getrockneter, gemahlener Ingwer
Optional: Chilipulver, selbstgekochte Spice Hot Sauce oder gekaufte Chilisauce wie Harissa* oder Srirachra* nach Geschmack

Weitere Suppenzutaten

Instant Mie-Nudeln* (Packungsgröße: 250 g = 4 Portionen à ~ 60 g)
2 hartgekochte Eier
1 kleine Dose Mais (140 g)
1/2 Zucchini
4 Champignons
1 große Möhre
1 Frühlingszwiebel

Zubereitung

  • In einer kleinen Schale alle Zutaten für die Würzpaste gründlich miteinander vermengen.

 

  • Je ~ 35 g der Würzpaste in ein großes Schraubglas geben.

 

  • Gemüse in das Glas schichten. Ich habe als unterteste Lage gekochten Mais aus der Dose genommen, weil der - über mehrere Tage hinweg - am unempfindlichsten im Kontakt mit der salzigen Gewürzpaste ist. Frisches Gemüse waschen, putzen, fein hobeln, raspeln oder hauchdünn schneiden und auf alle Gläser verteilen.

 

  • Circa 65 g der Instant-Mie-Nudeln ins Glas geben. Die Mie-Nudeln lassen sich auch ganz leicht zerbrechen und passend machen (ich musste meine quadratischen Platten nur ein mal teilen).

 

  • Die vorgekochten, harten, kalten Eier schälen und halbieren. Als Abschluss ins Glas geben.

 

  • Die Gläser im Kühlschrank lagern und innerhalb der nächsten 3-4 Tage verbrauchen.

 

  • Zur Zubereitung: Deckel abnehmen, mit 300-350 ml kochendem Wasser aufgießen, Deckel auflegen und mindestens 6 Minuten ziehen lassen. Danach sehr, sehr gründlich umrühren, um die Paste wirklich gut aufzuwirbeln.

 

Tipps: Ei vor dem Aufbrühen aus dem Glas nehmen und erst nach dem Verrühren wieder hineinsetzen. Mit Essstäbchen gelingt das Verrühren auch im vollen Glas ganz gut. Alternativ kann eins die Suppe nach der Brühzeit in eine Schale zu geben und dort nochmals gut vermischen.

 

*Werbung: Affiliate-Link zu Amazon. Bei einem Einkauf hierüber erhalte ich eine geringfügige Vergütung. Danke!

Chicken Soup for the Soul – Rezept für Hühnersuppe

Als richtiges, erstes Rezept im neuen Blog habe ich mir ein Wohlfühlgericht ausgesucht. Was streichelt die Seele mehr als ein Teller leckerer, selbstgemachter Nudelsuppe mit Hühnchen und Gemüse. Außerdem ist die syrische Lieblingsnachbarin seit ihrer Rückkehr aus Syrien vergrippt - da bietet sich das ja an. Wer viel Zeit hat, nehme ein ganzes Suppenhuhn, wer es preiswerter möchte und außerdem schnell essen will (mein Magen hing in den Kniekehlen), der nimmt einfach Hähnchenschenkel. Für die Sparfüchse: Hühnersuppe  ist ein geniales Gericht, das zudem auch noch recht preiswert daher kommt: die Zutaten für einen monströsen Topf Nudelsuppe liegen bei circa 7 Euro - macht sich besonders gut am Monatsende.

Ich hab jetzt nicht während des Kochens mitgeschrieben, vor allem da dies ein Gericht ist, wo ich die Zutaten eh immer pi mal Daumen hineinwerfe. Da wandert halt meist das in den Kessel was gerade da ist - Blumenkohl oder Rosenkohl passt natürlich auch prima dazu.  Ich bemühe mich also um eine korrekte Rekonstruktion des Kochgeschehens. 🙂

Rezept für Hühner-Nudelsuppe

4 große Hühnerbeine
2 große Zwiebeln
2 große Karotten
125 g braune Champions
125 g Kirschtomaten/Tomaten
150 g Bandnudeln oder andere lecker Suppennudeln
Salz
frisch gestoßener bunter Pfeffer
Paprikapulver
3 Wachholderbeeren
2 Lorbeerblätter
3-4 L Wasser

Zubereitung Hühnchensuppe

  • Mit einem scharfen Messer die Hühnerbeine häuten und vom Fett befreien. In einem großen Topf zusammen mit kaltem Wasser aufsetzen. Natürlich kann man auch heißes Wasser nehmen, das geht schneller, sieht allerdings nicht so hübsch aus. Wer eine klare Hühnerbrühe produzieren will, nutzt kaltes Wasser.
  • Zwiebeln und Karotten schälen, grob vierteln und zusammen mit etwas Pfeffer, Salz, Wachholderbeeren und den Lorbeerblättern in den Kessel werfen. Hühnchen gar kochen - dauert circa 30-40 Minuten.
  • In der Zwischenzeit die Pilze putzen und halbieren. Die Tomaten waschen und kleinschneiden.
  • Hühnerbeine und Karotten aus der heißen Brühe fischen, sich dabei möglichst nicht verbrennen und etwas abkühlen lassen. Das Fleisch auslösen, Karotten kleinschneiden und zusammen mit Tomaten, Pilzen und Nudeln in die Suppe geben und leise köchelnd gar ziehen lassen. Mit Gewürzen abschmecken.
  • Fertig. 🙂 Schmeckt aufgewärmt noch besser.


Hallo, liebe*r Leser*in,
schön, dass du hier bist! Du willst mehr lesen? Hier kannst du dich zu meinem Newsletter anmelden: