Für viele ist die Herbstzeit eine Zeit der Rückbesinnung, des Einkuschelns, Teetrinkens und Kekseknabberns. Aber auch die Ernte will verarbeitet sein – und für mich ist das Einkochen und Haltbarmachen von Gemüse und Obst quasi mein Zen, meine Rückbesinnung, meine Form von Reclaiming via Küchenmagie.
Pumpkin Puree – Kürbispüree für Pies, Kuchen & Kekse
Kürbispüree benötigt man zum Beispiel – zusammen mit Pumpkin Pie Spice (Kürbiskuchengewürz) für den klassischen Pumpkin Pie, für Pumpkin Bread (süßes Kürbisbrot) oder auch herzhafte Kürbisbrötchen – auch Suppen können hieraus blitzschnell gezaubert werden. In den USA bekommt man eingekochten Kürbis ganz simpel als Zutat in der Dose zu kaufen, hierzulande muss man selbst ran und kann das fertige Kürbispüree – falls gewollt – auch noch schnell einwecken. Ist ja auch nicht das Schlimmste.
Kaufe ich selbst Kürbis für Suppen, oder um eben das klassische amerikanische „pumpkin puree“ zu kochen, greife ich am liebsten zum Hokkaido-Kürbis. Diese Kürbiszüchtung hat nämlich neben wunderbar tieforangem Fleisch auch eine genießbare Schale und braucht deshalb nicht geschält werden. Hier habe ich heute eine andere Sorte verwendet, eine Nachbarin brachte mir einen halben Monsterkürbis aus dem Garten ihrer Schwiegereltern vorbei. Ich tippe auf einen Muskatkürbis.. Allerdings war die Schale so erstaunlich zart und das Fleisch so hellorange (ja, ausgereift war er), dass ich mir bei der Sorte nicht ganz sicher bin. Bei den sonst von mir hergestellten kleineren Mengen würfele ich normalerweise den Kürbis und gare ihn im geschlossenen Topf mit etwas Wasser weich. Bei diesem Riesenkürbis habe ich dann aber zur Ofenmethode gegriffen und war von der Praktikabilität begeistert.
Halloweenrezepte mit Kürbis
Kürbisse sind ein tolles Herbst- (und da so gut lagerbar) auch noch Wintergemüse. Anbei noch ein paar köstliche Kürbisrezepte aus meiner Küche, die natürlich thematisch auch wunderbar zum anstehenden Halloween-Fest passen. Zum Beispiel klassischer Pumpkin Pie mit Walnüssen (Kürbiskuchen), Pumpkin Snickerdoodles (mit Zimtzucker ummantelte, softe Kürbiscookies), No-bake-Pumpkin-Cheesecake (ungebackener Kürbiskäsekuchen mit schnellem Keksboden) oder pikantes Kürbis-Hummous mit geröstetem Knoblauch und Tahin.
Rezept für Kürbispüree aus dem Ofen
- Kürbis waschen, in grobe Segmente schneiden und mit einem Esslöffel die Innereien mit den Kernen aushöhlen. Wer mag, kann die Kürbiskerne aufheben, säubern und später noch im Ofen rösten.
- Die geputzten Kürbisstücke mit der Schale nach unten auf ein mit Backpapier bezogenes Blech setzen und bei 175° (Umluft) für ca. 45 – 60 Minuten backen bis der Kürbis so butterweich ist, dass man problemlos mit einem Messer hindurchfahren kann.
- Den Kürbis aus dem Ofen nehmen, etwas runterkühlen lassen und mit einem großen Löffel das weiche Fruchtfleisch von der Haut kratzen oder die Haut von Hand abziehen.
- Das gebackene Kürbisfleisch in der Küchenmaschine oder mit einem Pürierstab zu einem feinen Mus verarbeiten.
Tipp: Kürbisse sind Naturprodukte und enthalten eigentlich genug Wasser. Die Bandbreite ist natürlich groß. Falls das Kürbispüree zu trocken ist, kann man nach und nach ein paar Esslöffel Wasser beim Zerkleinern hinzugeben. Ist das Püree am Ende zu wässrig, kann man es in ein sehr feinmaschiges Sieb geben und einige Zeit über einer Schüssel abtropfen lassen, das funktioniert hervorragend! Der aufgefangene Kürbissaft kann zum Beispiel eingekocht und als Suppengrundstock benutzt werden. Alternativ geht es auch, die Kürbismasse in einem Topf unter ständigem Rühren nochmals etwas einreduzieren zu lassen.
- Jetzt kann das Püree sofort für Pies, Kuchen oder Kürbiskekse verwendet werden. (Oder mit etwas Butter und Gewürzen verfeinert als Beilage gegessen werden.)
- Kürbispüree hält sich hygienisch abgefüllt im Kühlschrank ein paar Tage und lässt sich wohlverpackt auch gut eingefroren lagern. Da mein Gefrierfach nicht sooo groß ist, habe mein Kürbispüree in sterilisierte Gläser gefüllt und nochmals richtig in einem Topf eingekocht, damit ich immer welches zur Hand habe.