Kulinarische Geschenke aus Damaskus

Kulinarische Mitbringsel aus Syrien - Baklava & Schokoladenmandeln

Die syrische Lieblingsnachbarin ist jetzt zwar schon ein Weilchen wieder da, dennoch wollte ich mit euch – zumindest optisch, weil auf der materiellen Ebene vorhanden ist das Süßzeugs nämlich schon lang net mehr – teilen, was ich mitgebracht bekommen habe. Hiermit trete ich auch den Beweis an, dass gute (!) arabische Süßigkeiten nicht einfach abstoßend süß, sondern wirklich exklusiv im Geschmack sein können.

Wer jetzt vollkommen ratlos da steht: das Gebäck auf den ersten beiden Bildern ist Baklava – allerdings hat es mit dem widerlich schmeckenden Zeugs, das man hier allerorten erhält, nicht wirklich viel gemein. Hier handelt es sich um die Baklava-Edelvariante, ähnlich gehandelt wie hochpreisige Pralinen. In der schwarzen Schachtel reihen sich hauchzarte kleine Preciosen aneinander – allesamt buttrig-mürb-knusprig-klebrig-nussig mit Rosenwasser versehen. Wer mal dieses orientalischen Gebäcks habhaft wird: bitte kaufen und genießen.

Die kleinen Nester mit den Pistazien sind übrigens meine absoluten Favoriten. Wobei ich sagen muss – so lecker und exquisit die waren – mein Onkel Azad hatte uns mal welche von einem bekannten Konditor aus Jordanien mitgebracht und die waren noch ein klitzekleines Bisschen göttlicher. Aber vielleicht trügt mich da meine Erinnerung, hier in Deutschland habe ich dieses Baklava nämlich noch nicht bekommen. Nur einmal hatte ich es in Neukölln gesichtet, nach einem unfreundlichen Spruch des (hoffentlich inzwischen bankrotten) Verkäufers, der auf meine Figur inklusive meiner Essgewohnheiten abzielte, sah ich damals dezent pikiert vom Kauf ab.

Die kleine Schachtel mit den dunklen Norpeln da drinnen enthielt übrigens sündhaft leckere, mit Zartbitterschokolade umhüllte und in Kakao gewälzte geröstete Mandeln. Nicht zu süß, nicht mit einer ekelhaften Schicht Zuckerguss verdorben: einfach perfekt. Hach. Und jetzt knabbere ich zu meinem Kaffee noch das letzte Stückchen Dattelgebäck. Davon gibt es allerdings kein Foto.

Nachtrag 2015: Was habe ich mich gefreut, als ich entdeckte, dass es in Berlin eine Bäckerei für solche tollen arabischen Süßigkeiten gibt. Um meinen Eltern eine Freude zu machen, kauften wir eine große Schachtel der sogenannten Vogelnester mit Cashews. Hübsch sahen sie aus, waren auch als Cashews und Pistazien auf der Schachtel ausgewiesen, bei näherer Betrachtung entpuppten sie sich dann allerdings als billige Erdnüsse. Also Vorsicht beim Kauf!

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16 Comments

  • oooooh da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen und die Blompen ziehen sich freiwillig zurück *gg*

    Wünsche guten Appetit gehabt zu haben!

    Herzliche Grüsse,
    Beltane

  • Ohja, wenn die gut gemacht sind, sind diese Teilchen göttlich. Die letzten wirklich leckeren habe ich vor Jahren in Paris aufgetrieben, in Frankreich sind dank der unbeschwerten Kolonialpolitik früherer Jahrhunderte ja deutlich mehr Nordafrikaner anzutreffen als in D generell Araber. Und hier gibts auch nur pappsüß-sonst-nix-Baklava. Meine Lieblingsvariante sind übrigens die Nestchen mit Walnuss. 😉

  • Will ich auch! Das erinnert mich an Iran, dort gab es auch so tolle Süßigkeiten. Syrien, Jordanien – das sind Ziele, die ganz oben auf der nach unten offenen Liste stehen.

  • Mit Walnuss… *mjam* Die da zu sehenden Röllchen waren auch damit. Bin ja eh so ein Fan von Nüssen. Die Schokomandeln haben in meiner Gegenwart übrigens keinen ganzen Nachmittag überlebt.. *gesteh*

    Ich hab mir jetzt so ein superbilliges Schoko-schmelz-Pralinen-Set gekauft. Da lagen allerdings nur fragwürdige Rezepte bei (tunken sie die Banane in Schokolade.. na toll… dazu brauch ich nicht so ein Ding, um auf die Idee zu kommen.. *gnarf*), vielleicht versuche ich mal die leckeren Teilchen nachzubauen? Mangels anderer Ideen.

  • Mjam mjam ich kenn die auch noch aus Damaskus. Die kleinen Nestchen heißen da übrigens auch Schwalbennester, ich fand den Namen immer so putzig. Wirklich göttlich die Teile, obwohl ich sonst auch kein Fan arabischer Süßigkeiten bin.

  • Ja, es kommt eben darauf an und ist eine Qualitätsfrage. Viele erhältliche arabische Süßigkeiten sind einfach nur zuckerwassergetränkte klebrige… äh… Dinge (freundlich ausgedrückt). Ich denke das gleiche gilt ja auch für Schokolade und Pralinen. Manche schmecken einfach nur nach billigen Fettblöcken mit brauner Farbe. Und dann gibt es wiederum diese ganz exquisiten, verboten-sündhaften kleinen Dinger, nach denen man sich süchtig alle Finger leckt. 😉

  • Ich möchte auch so eine Nachbarin haben. Ich liebe Arabische Süßigkeiten und bin seit meinem Aufenthalt in Dubai völlig vernarrt in diese üblen Dickmacher. Das sieht sooooo lecker aus, dazu einen Kardamom Mokka und ich schmeiße mich weg 🙂

  • Diese syrischen Baklava gibt es in Hamburg im Restaurant SALIBA .-). Genau Diese!!. Kosten – meine ich – ca. 28 Euro der Karton 🙁

  • Das erste Bild sieht ja zum anbeißen lecker aus, ich kann gar nicht mehr wegschauen! 🙂 Jana, du kannst diese leckeren Kalorienbomben bestellen bei My Arab (kenn ich selber erst seit vorgestern, hab von denen einfach so ein Geschenkpaket bekommen und war sehr überrascht! :-)) aber superlecker. Shermin, gibt es solche Kochkurse auch in anderen Städten?? Würde mich mal interessieren, weil ich das auch machen möchte. LG Sara

  • Hi Sara,

    beinahe hätte ich dich wegen dem Shoplink in den Spam gedrückt. 😉
    Verständlich, dass du dich über ein Paket freust. Allerdings komisch, dass die nicht vorher angefragt haben bzw. kein Anschreiben bei lag.
    Ich habe mir eben die Seite angesehen – das ist ja nicht gerade eine riesige Auswahl?

    LG

  • Hi.Das sieht und schmeckt wirklich hammer.Ich kenne Baklave mit 100 %Zucker.Absolut nicht mein Ding.Hmm die sind genial….Wo kann man die kaufen?Weis das jemand.Shermin echt Super tolle photos.Oder evtl Rezept?

  • @Neslihan – Leider hat der Produzent wegen der Situation in Syrien das Land verlassen. So weit ich weiß produziert er jetzt in Ägypten – Kontakt habe ich aber keinen. Vergleichbare Süßigkeiten in dieser Qualität habe ich in Deutschland und anderen Ländern auch nicht bekommen. Ich probiere immer wieder tapfer – der Geschmack ist aber meist enttäuschend. Der letzte große Reinfall war letztes Jahr bei einem Berliner Produzenten, der uns die klassischen Vogelnester mit Cashews darin verkaufte. Das stand auch auf der Zutatenliste. Verwendet worden waren aber – neben viel zu viel Zucker zur Lähmung der Geschmacksnerven – nur billige Erdnüsse. :/

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