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Lesehungrig No. 5

Die kommende Zeit der Glückseligkeit und Nächstenliebe (aka Weihnachtsstress und Geschenkmarathon) zeichnet sich schon äußerst deutlich am Horizont ab - perfekt, um mal eine kurze Pause einzulegen und bei der 5. Zusammenfassung des bibliophil-kulinarischen Dauerevents in von Büchern inspirierte Rezepte hineinzuschmökern und sich eine Portion Nahrung für Geist und Magen abzuholen.

Lesehungrig-quer-SIm dritten Quartal ist einiges an wunderschönen Gerichten und Erzählungen zu Büchern, die euch bewegten, zusammengekommen. Ich war von der Resonanz ganz von den Socken, Sommerzeit ist wirklich Lesezeit.  So ein lesehungriger Blogbeitrag ist ja nochmal etwas anders und arbeitsintensiver als normale Blogartikel. Ganz lieben Dank also nochmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben. <3
Auch ich habe es nach einmal Aussetzen geschafft, euch eine Buchserie samt Rezept vorzustellen. Wer also noch nach Lesefutter für das winterliche Einkuscheln und Vergraben auf dem Sofa sucht oder ganz simpel Ausschau nach Geschenkideen für andere ist, wird unter so viel genialen und liebevollen Umsetzungen des gedruckten Wortes bestimmt fündig.

Lesehungrig No. 5 (Zusammenfassung von von Büchern inspirierten Rezepten)

Bleibt mir nur noch eines: Nämlich viel Spaß und Lesefreude zu wünschen.

Zusammenfassung Lesehungrig V.

 Frische Zitronenlimonade

Ganz sommerlich gab es zum Auftakt von Barbara in ihrem Blog Schlektüre direkt ein köstliches Glas Zitronenlimonade. Und ebenso sommerlich geht es im Lieblingslesefutter - dem Krimi "Kim Novak badete nie im See von Genezareth"* von Håkan Nesser - weiter: Ein langer, warmer schwedischer Sommer im Jahr 1962, zwei 14jährige Jungs, die (etwas hormongeschüttelt ;)) ihre Gefühlswelt erkunden, eine schöne Frau, ein Mord und das Ende der Kindheit - spannende Zutaten.

Rosinen-Sirup-Muffins

Obsti und Sushi, die zusammen das (fast) gleichnamige Blog betreiben, servieren mit ihren Rosinen-Sirup-Muffins ein Frühstück mit dem man gut gerüstet in den Kampf ziehen kann. (Immerhin! Frühstück - die wichtigste Mahlzeit des Tages. Gilt bestimmt auch für Fantasyheldinnen & -helden. ;)) Die Vorlage für das leckere Gebäck ist aus der "Göttlich-Trilogie"* von Josephine Angelini. Im Mittelpunkt steht die 16jährige Helen - die entdeckt, dass sie eine griechische Halbgöttin ist. (Quasi Percy Jackson in weiblich?) Eine große Prise Liebe und Weltretten ist natürlich auch dabei.

süßkartoffel

Bei Clia gibt es ein wunderbar simples und köstlich klingendes Rezept für im Ofen gebackene Süßkartoffeln. (Endlich weiß ich, wie man die Dinger zubereitet!) Der Roman, der sie zu diesem Gericht gebracht hat, ist "Der Frühling des Lebens" (Im Original "The yearling") von Marjorie Kinnan Rawlings, die damit 1939 sogar den Pulitzerpreis gewann. Clia erinnert sich, dass sie die Geschichte von Jody, der Farm und seinem Reh als Kind so oft las, dass sie sie quasi auswendig konnte. Wem die Story bekannt vor kommt, diese Geschichte über das Erwachsenwerden wurde mit Gregory Peck 1946 als "Die Wildnis ruft" verfilmt. (Den ich wiederum als Kind sah und ganz furchtbar erschreckend und traurig fand.)

Orangeneiscreme ohne Ei

Etwas leichtfüßiger kommt die Liebeskomödie "Das Rosie-Projekt"* daher. Der Genetiker Don sucht mittels seitenlanger Fragebögen nach der korrekten Frau für sich und trifft aber auf Rosie - die wiederum ihren Vater sucht und so gar nicht in die von ihm ausgefeilte Schablone hineinpasst. Ratio trifft auf Emotionen und Eiscreme wird dabei oft für Vergleiche herangezogen. Und so hat Ninive eine einfach wundervoll klingende (eifreie) Orangeneiscreme (die ich unbedingt noch nachmachen musss!) mit frischen Zesten, Creme fraiche und Orangenlikör für Don und Rosie gezaubert. 😉

Wassermelonensalat

Ylva gedenkt mit ihrem veganen Wassermelonensalat mit Fenchel und bluuuuutroten Granatapfelkernen den verschiedenen Vampiren, die sie seit ihrer Kindheit begleiten und diese blutige, lesehungrige Sucht in ihr ausgelöst haben. Dabei darf natürlich "Der kleine Vampir"* Rüdiger von Schlotterstein nicht fehlen, dicht gefolgt von dem "Dracula-Klassiker"* schlechthin und neueren Werken, wie "True Blood"*(ich hab sofort den genialen Soundtrack der Serie dazu im Kopf). Was sie aber vor allem zu diesem erfrischen Sommersalat getrieben hat, ist das gerade neu erschienene Druckwerk "Prince Lestat: The Vampire Chronicles"* der genialen Anne Rice.

Pelmeni mit Smetana und Wodky Russischer Standard

Nach gesundem Vampir-Salat gibt es von der lieben Gourmandise mit Pelmeni, Smetana und Wodka Russischer Standard noch was Deftiges auf die Teller und eine Belehrung in russischer Ess- und Trinkkultur durch den "interstellalen Privatdetektiv" Martin. Sie nimmt bei dem (von mir übrigens ebenfalls geschätzten - ich habe ihn in den letzten Jahren nur arg vernachlässigt) Autor Sergej Lukianenko und seinen präzisen Vorstellungen zur Pelmeniherstellung in dem Sci-Fi-Roman "Spektrum"* Anleihe und formt die köstlichen Teigtaschen zu klassischer Musik. Die sibirischen Kräuter würden mich - neben dem Buch - übrigens auch interessieren!

 Rote-Beete-Suppe à la Game of Thrones Khaleesi Daniela hat ihre Nase nicht nur in die geniale "Game of Thrones-Reihe"* von George R. R. Martin und die dort beschriebenen göttlichen Festmähler gesteckt, sondern auch in das offizielle "GoT-Kochbuch"* (dem ich persönlich ja ein klitzeklein wenig zwiespältig gegenüber stehe... ;)) Sie bereitet eine Rote Beete-Suppe nach Art der freien Stadt Volantis zu, wie sie wohl auch Daenerys gerecht werden würde. Jetzt noch ein paar gebratene und honiggetränkte Heuschrecken dazu, dann wäre das authentische Essen perfekt. 😉

 

 Egg-Custard-Tarts Ulrike wildert mit dem Buch "Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet"* des britischen Autors Alan Bradley inspirationstechnisch wieder im amüsanten Krimi-Genre, das voller schräger Charaktere ist: England in den 1950er Jahren, die gerade mal elfjährige altkluge Halbwaise Flavia, mit einer Leidenschaft zum Giftmischen für Chemie versehen, findet einen Sterbenden im Garten. Als kurz danach ihr Vater als Mörder verdächtigt wird, fängt sie an zu ermitteln. (Kleine Randbemerkung: Allein schon das - in meinen Augen - süße Cover im Stil von Wednesday Adams bewegt mich ja fast zum Lesen...) Passend zum Krimi gibt es die "Egg Custard Tarts" à la Haushälterin Mrs. Mullet. Nom!

 

 Bubbly Pie nach Art der Drachenreiter von Pern (Blaubeerpastete) Wie angekündigt, gibt es auch einen Beitrag von mir. Ich habe mich in diesem Jahr ausführlich in die Welt der Drachenreiter von Pern von Anne McCaffrey eingelesen, nachdem mir die Story jahrelang angepriesen wurden. In meinem Zweitfoodblog Lesehunger habe ich ein Rezept für die auf Pern traditionellen Bubbly Pies (auf irdisch Blueberry Pie/Blaubeerkuchen) veröffentlicht. Dort setze ich mich auch sehr kritisch mit dieser misogynen, sexistischen und vom Weltbild her absolut rückständig auf mich wirkenden Buchreihe auseinander. Ihr seht, man muss ein Buch nicht lieben, um es lesehungrig aufzuarbeiten. 😉

 

 Lasagne mit Waldpilzen Und Ylva ist in diesem Quartal sogar noch ein zweites Mal mit von der Partie. Sie nutzt das bibloiophil-kulinarische Event zur versuchsweisen Bewältigung eines von Walter Moers und seiner Romanfigur Hildegunst von Mythenmetz und dem Buch "Ensel und Krete"*verursachten Hexen-Birken-Traumas. Ich drücke die Daumen, dass es wirkt, die Hexen-Lasagne mit Maronennudeln und Waldpilzen sieht aber so lecker aus, dass sie bestimmt über einiges hinweg hilft. Bestimmt auch über zwischen Birken stehende Hexen. 😉
 Gnocchi-Waldpilzpfanne Aaaaber Ylva kommt nicht allein, sie hat auch gleich noch Julia im Gepäck, die von selbiger Textstelle begruselt wurde und mit Waldpilz-Gnocchi ebenfalls eine an das märchenhafte Zamonien gemahnende Köstlichkeit auf den Tisch stellt. Waldpilzhexenseelen sollen dabei aber keine zu Schaden gekommen sein. Ehrenwort! (Und was bin ich froh, dass es kein Bienenbrot oder lebenden Käse gibt.. Puh!)

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Lauwarmer Paprikasalat mit Honig, Balsamico und geröstetem Sesamöl

Das Rezept kommt ein wenig schuldbewusst daher. Wirklich saisonal sind Paprika nämlich in Deutschland gerade nicht. Andererseits - haben im deutschen Klima Paprikafrüchte überhaupt irgendeine Saison? Ich gestehe, bis vor einer Sekunde habe ich mir um Paprikas keine Gedanken gemacht, auch wenn ich zum Beispiel niemals frische Erdbeeren im Dezember kaufen würde.

Rezept für lauwarmen Paprikasalat mit Balsamico und geröstetem SesamölAllein, mein Verlangen nach einer anderen Beilage, als den immer gleichen, schnell zubereiteten grünen Salat zum belegten Brot, sorgte für die Entstehung. Etwas leicht Warmes und damit auch Erwärmendes. Süß, salzig, nussig, säuerlich. Meine Lieblingskomponenten. 🙂 Etwas scharf. Wer mag, kann natürlich auch gerne frische Chilis nehmen. Wer die Paprika nicht schälen möchte, könnte sie auch vorher im Ofen rösten und nach dem Abkühlen die Schale abziehen. Einen Preis für den schönsten Salat des Jahres wird er wohl auch nicht gewinnen, das bringt der braune Balsamico halt mit sich. Aber dafür schmeckt der Paprika-Möhren-Salat wirklich äußerst lecker. Ehrlich.

Rezept für lauwarmen Paprikasalat mit Balsamico und geröstetem Sesamöl

lauwarmer-salat-bsDas Gemüse sollte noch Biss haben und nicht so zu Tode gegart sein, dass alles weich und labberig auseinanderfällt. Deswegen die schnelle und rasche Abfolge der in die Pfanne wandernden Zutaten. Am besten man bereitet alles vor und kippt einfach alles der Reihenfolge nach hinein. Der Liebste und ich sind ja beide keine Fans von gegarten Karotten, aber so finden wir sie sogar beide gut.

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Rezept für lauwarmen Paprikasalat

2 gelbe Paprika
2 - 3 Karotten
2 mittelgroße Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1,5 EL Sesamsaat
1 EL Honig
Balsamico (Hier im Einsatz: Günstiges Supermarktderivat, nicht der tolle Echte)
Kräutersalz oder Meersalz
Pfeffer, frisch gemahlen
Chilipulver
geröstetes Sesamöl
neutrales Öl zum Braten

Zubereitung

  • Karotten, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika schälen.
  • Zwiebeln in grobe Streifen schneiden in einer Pfanne mit dem Öl kräftig anbraten.
  • Die Möhren in breite Scheiben schneiden und dazu geben, für ein bis zwei Minuten scharf anbraten, dann den Sesam dazu geben und etwas mitrösten.
  • Kurz danach den in kleingehackten Knoblauch mitbraten, aufpassen dass dieser nicht verbrennt.
  • Die in grobe Streifen gestückelten Paprikaschoten in die Pfanne geben, kurz  mitgaren.
  • Den Pfannenboden ein wenig freiräumen, den Honig hineingeben und etwas einkochen lassen. Wenn er karamellisiert: Wunderbar, aufgrund der Feuchtigkeit der Paprika allerdings eher unwahrscheinlich. 😉
  • Mit Balsamico ablöschen, mit (Kräuter-)Salz, Pfeffer und Chili würzen und mit einigen Tropfen Sesamöl beglücken. Alles vorsichtig unterheben, die Pfanne vom Herd nehmen und den Salat kurz durchziehen lassen.
  • Abschmecken und noch warm servieren. Bei uns gab es dazu Giabatta, Butter und cremigen Käse.

 

Genial-buttriges Zitronenhühnchen mit gebackenen Kartoffeln und Babyspinat mit Granatapfel-Sternanis-Dressing

Das perfekte Brathuhn, auch wenn die Hüfte es dank der Buttermassen nicht ganz so danken wird. Saftiges, zartes Fleisch, gepaart mit brauner, knuspriger Haut und einer eleganten Würzung, die sich nicht in den Vordergrund drängt, sondern für ein köstliches Gesamtbild sorgt. Allein beim Schreiben fängt mein Magen an, sanft zu knurren.

Im Grunde könnte man dieses Gericht, das mein Hauptgang bei der Metro-Kochherausforderung war, auch in "Zitronenbutterhühnchen" umtaufen. Aber hey - dafür ist die Beilage in Form von buttrigen Ofenkartoffeln und gebackenen Zwiebeln dann auch gleich mit dabei. Und diese dann auch noch zerdrückt in der buttrigen Sauce - ein unglaublich butterlastig-geiles Gedicht, das man einfach mal probiert haben sollte. Ein Broiler nach einem sehr ähnlichen Rezept (nur mit noch mehr Butter) hatte mal meine liebste Freundin für mich nach einem Jamie Oliver-Rezept gemacht. Ich habe mich für Huhn und Granatapfel-Dressing allerdings rezept- und ideentechnisch bei dem englischsprachigen Kochbuch "Just Add Spice: Creating Wonderful Feasts from Simple Ingredients"* bedient, das mir letztens  zum Geburtstag ins Haus geflattert war. Die von der Karkasse gezupften Reste machten sich am nächsten Tag übrigens sehr gut in einem Salat mit Joghurtsauce.

Als vitaminreiche Beilage - neben den in Butter und Bratensaft gegarten, dicken Zwiebelscheiben - gab es noch einen Salat aus Babyspinat, frischen Tomaten, gerösteten Mandeln und einem Dressing aus Orangensaft, Sternanis und Granatapfelsirup. Ich habe für dieses Gericht nur ein paar Löffel benötigt, deswegen wanderte der Rest der frisch gekochten und würzigen, sirupartigen Sauce in ein fest verschlossenes Schraubglas im Kühlschrank, hier dickt sie durch die Kühlung und den enthaltenen Zucker auch noch an. Dort hält sich das Dressing mit Granatapfelsirup problemlos als nettes Basic auf Abruf. Und da kein Salz enthalten ist, kann man es universell verwenden, es passt beispielsweise hervorragend direkt zu Geflügel und ich verwende es - zum Beispiel statt Honig - auch zum Abrunden von Salatsaucen. Ich kann mir den Granatapfel-Sternanis-Sirup auch wirklich gut als Aromageber in einem Cocktail vorstellen.

Eigentlich wollte ich den Babyspinat roh als Salat verwenden, leider war er etwas angedrückt und nahm wohl Lagerung und Transport etwas übel. Nach Waschen und Durchsortieren habe ich ihn deshalb gedämpft.

Der Gesamtgeschmack der süßen, sanft säuerlichen Sauce mit Sternanis zu Spinat, den fruchtig-sauren Tomaten und dem nussigen Aroma von Arganöl und gerösteten Mandeln war für unsere Zungen absolut ungewohnt - aber wirklich im positiven Sinne. Denn auch wenn ich gerne orientalisch koche und in meine Tomatensauce regelmäßig mit Ceylon-Zimt Bekanntschaft schließt - Sternanis war hier bisher noch nie Bestandteil des Essens. In Maßen eingesetzt, sozusagen als I-Tüpfelchen, find ich das toll.

Rezept für Zitronenbutterhühnchen mit gebackenen Kartoffeln und roten Zwiebeln

1 Brathähnchen, circa 1,5 Kg
1 Kg kleine(re) Kartoffeln mit zarter Schale
3 große, rote Zwiebeln
125 g weiche Butter
1 große Bio-Zitrone
2 - 3 Zehen Knoblauch
1 TL getrocknete Zitronenschale
1 TL Meersalz
1/4 TL schwarzer Pfeffer
1/4 TL langer Pfeffer

Zubereitung

  • Das Huhn waschen und mit Küchenkrepp trocken tupfen.
  • Die Kräuter fein stoßen oder schneiden, mit der Butter und dem Salz verkneten.
  • Eine Bratreine dünn mit etwas Öl auspinseln. Die Zwiebeln schälen, in dicke Scheiben schneiden und in der Mitte platzieren. Hierauf soll später das Brathähnchen ruhen.
  • Vorsichtig mit den Fingern die Haut des Brathuhns vom Fleisch lösen. Selbst mit ungeübten Händen geht das gut, sogar bis  hin zum Keulenfleisch.
  • Ungefähr die Hälfte der Butter überall unter die Haut das Hähnchens schieben. Ein Viertel auch im Innern verwenden und auch von außen die Würzbutter in Haut und Fleisch einmassieren.
  • Zitrone heiß abspülen, vierteln, ins Innere geben, verschließen (Holzstäbchenmethode, hier beim Entenbraten sieht man es genauer) und die Beine des Hähnchens mit Küchengarn ebenfalls dressieren (= zusammenbinden).
  • Das gebutterte Zitronenhuhn auf die dicken Zwiebelscheiben legen.
  • Gewaschene und geschrubbte, aber ungeschälte Kartoffeln rund herum platzieren, mit dem restlichen Viertel der Butter Flöckchen auf jede Kartoffel setzen.
  • Im vorgeheizten Ofen (Umluft) bei circa 180° für 60 Minuten  vor sich hin schmoren lassen. Kartoffeln und Brathuhn zwischendrin  mal mit dem ausgetretenen Saft/der Butter bestreichen.
  • Das Fleisch ist gar, wenn man an der dicksten Stelle einsticht und nur noch klare Flüssigkeit hervor tritt.

 


Salat aus Babyspinat & Tomaten mit Granatapfelsirupdressing

Zutaten für die Granatapfelsauce

250 g Orangensaft (100% Frucht)
110 g brauner Zucker
1 EL Honig
3 ganze Stück Sternanis
1 TL Granatapfelsirup

Zubereitung Granatafeldressing

  • Alle Zutaten - bis auf den Granatapfelsirup -  in einen Topf geben und aufkochen lassen.
  • Die Flüssigkeit circa zehn Minuten bei mittlerer Hitze auf die Hälfte einreduzieren lassen.
  • Sternanis herausfischen, Granatapfelsirup unterrühren, fertig.
  • In ein sterilisiertes Glas geben. Fest verschlossen (eingekocht) in der Vorratskammer lange haltbar, geöffnet im Kühlschrank. Sauce kann warm und kalt verwendet werden.

 Zutaten für den Salat

200 g Babyspinat
1 - 2 aromatische Tomaten
50 g geröstete Mandeln (oder frisch gerösteten Sesam)
1 kleine Zwiebel
neutrales Öl
Arganöl
Meersalzflocken

Zubereitung Spinatsalat

  • Spinat putzen und gründlich waschen. Die Tomaten waschen, putzen und fein würfeln.
  • Eine kleine Zwiebel fein hacken und in etwas neutralem Öl anschwitzen.
  • Den noch feuchten Spinat dazu geben, etwas Meersalz dazu geben und kurz dämpfen, bis er zusammensackt.
  • Den Spinat auf einem Teller anrichten, auf das Spinatbett die Tomatenwürfel geben.
  • Arganöl darüber träufeln, noch ein paar Meersalzflocken und geröstete Mandeln darüber streuen und abschließend zwei Esslöffel des Granatapfeldressings darüber geben. Schnell servieren.

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Mein herzallerliebstes Rezept für selbstgemachtes Kräutersalz

Und schon wieder gibt es im magischen Kessel ein Rezept für ein Geschenk aus der Küche. Vor inzwischen etlichen Jahren lauschte ich mal mit halbem Ohr einem Radiobeitrag, wo ein Mann gewichtig über selbstgemachtes Kräutersalz salbaderte. Der kochende Erzähler war anstrengend. Aber das Salz.  Also das wollte ich auch. Natürlich sofort. So ruhig und besonnen ich andere Dinge über Stunden und Tage hinweg ausführen kann - Geduld ist nicht meine Stärke, wenn ich einen kochinspirativen Anfall habe und diesen umsetzen möchte. Leider ließ sich das Rezept nicht finden und die Dinge, die ich zu Tage förderte, waren einfach nicht das, was ich suchte.

Also hieß es rumprobieren, mischen, Fehler machen, weiterprobieren, Gesicht verziehen, weitermischen und schließlich zufrieden lächelnd mit dem für mich perfektionierten Rezept zurücklehnen. Im Laufe der Zeit wurde natürlich noch ein wenig daran herumgefeilt. Aber so isses jetzt stimmig für mich.  Das Salz ist nicht überladen, sondern schenkt jedem Gericht eine angenehme Grundnote und leichte Schärfe.
Ich habe natürlich verschiedenste Salzmischungen hier, aber dieses vielfältig nutzbare Kräutersalz ist mir einfach das Liebste. Es wandert aufs Butterbrot, aufs gekochte Ei, in das Salatdressing, an die Marinade oder Bratensauce und ist auch auf frischer Avocado die reinste Gaumenzierde.

Viele nutzen ja die im eigenen Garten angebauten Pflanzen, um Gewürzsalz mit frischen Kräutern herzustellen. Da es mir aber am angemessenen Garten fehlt (mein Rosmarin geht in meinem Minischattengarten regelmäßig ein und der Thymian ist auch nur noch halb lebendig) und man so auch jahreszeitunabhängig ist, verwendet ich für meine Kräutersalzmischung nur getrocknete Kräuter.

Selbstgemachtes Kräutersalz zum Verschenken

Ich mische so zwei bis drei Mal im Jahr direkt eine größere Menge von dem Salz an und lagere die über zwei Kilo frisch gemischten Kräutersalzes dann in einer großen Plastikdose oder in Schraubgläsern. Furchtbar lange hält das nie, da ich einen guten Teil verschenke oder den vorbeischauenden Freunden und Familienmitgliedern ihre zufällig mitgebrachten leeren Kräutersalzgläschen wieder auffülle. 😉
Momentan muss ich von meinem restlichen Vorrat aber noch eine Weile zehren, da ich ja letztens leider meine von meiner Omi ererbte elektrische Kaffeemühle ins Nirvana befördert habe und noch keinen adäquaten Ersatz aufgetan habe.

Edit: Huch, ganz vergessen hier zu ergänzen - inzwischen habe ich seit Jahren eine neue Elektrische Kaffeemühle von Cloer*, die mich im Einsatz immer wieder überzeugt. Sie leistet perfekte Arbeit und der große Vorteil: Man kann den Becher mit dem Mahlgut herausnehmen, ausleeren und danach problemlos abwaschen. (Was besonders von Vorteil ist, wenn man nach dem Mahlen von Kreuzkümmel vielleicht Vanillezucker herstellen will.. ;))

Rezept für Shermins Kräutersalz No. 1

(es werden nur getrocknete Kräuter verwendet)

2 Kg feines Meersalz
50 g Rosmarin
40 g Rosa Beeren
30 g schwarzer Pfeffer
30 g getrocknete Zitronenschale (Bio)
30 g grüner Pfeffer
25 g gemahlener Cayennepfeffer
15 g Bärlauch
10 g getrocknete Orangenschale (Bio)

Zubereitung

  • Das Meersalz in eine große Schüssel geben.
  • Die getrockneten Kräuter nach und nach in einer Elektrische Kaffeemühle* fein mahlen (oder sich dem irrsinigen, handgelenkmordenden Akt hingeben (jaaaha... habe ich alles hinter mir) das Zeug im Mörser von Hand kleinzukloppen). Das ist tatsächlich der zeitaufwändigste und anstrengendste Teil der Zubereitung. Man muss hierbei auch nicht alles pulversisieren, sondern kann einen geringen Teil der Zutaten für das Kräutersalz auch etwas gröber lassen.
  • Alle gemahlenen Kräuter zum Salz geben und gründlich vermengen.
  • Fertig. Zur Lagerung in luftdichte Dosen/Gläser füllen.

 

Weitere Salzrezepte aus dem magischen Kessel:

 

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Karfreitag für Kids: Rezept für Fish ’n’ Chips ’n’ Gurkensalat

Oder platt gesagt: Fischstäbchen (nicht im Backteig, sondern paniert) mit Ofen-Kartoffeln und Gurkensalat. Im Grunde ist sowas ja ein typisches Kinderessen, in dieser Form hat man allerdings keine schwarzverkohlten Brickets aus Pressfisch in der Pfanne, sondern etwas Superleckeres auf dem Teller.

 

Karfreitagsessen für Kinder

Kleine Kurzinfo zu diesem Posting: Es stammt aus dem Jahr 2009 und hat es - warum auch immer, am Essen lag es jedenfalls nicht - nie geschafft, hier veröffentlicht zu werden. Ich habe allerdings seit über einem Jahr in der Crafting-Community Ravelry ein kleines Kochforum namens "Bin mal in der Küche...". Vor kurzem kam dort die Frage nach Osterrezepten auf, ein Mitglied wollte am Karfreitag gerne etwas kindertaugliches, gut gekochtes und nicht fertig gekauftes mit Fisch machen. Ein Familienessen halt. Ich faselte einen Rezeptvorschlag ("Mach doch selbst Fischstäbchen, Ofenkartoffeln und nen leckeren Salat dazu...") in die Weiten des Netzes und nur einen Tag später fiel mir ein, dass ich doch genau in der Kombination schon mal was gekocht hatte. Und  damals sogar Fotos geschossen hatte. Nach ein wenig Wühlen auf der Platte fanden sich die Bilder wieder an und auch das damalige Posting schlummerte noch halbfertig im Blog. Voilá - da sind wir (also die Rezepte und ich).

Rezept für Fischstäbchen

500 g TK Pangasius-Filets
Sesamsaat
Mehl
1 Ei
Milch
Semmelbrösel (vom Bäcker oder selbstgemacht, bitte nicht das furchtbare Discounterzeug)
Salz, frischer Pfeffer
Sonnenblumenöl zum Ausbacken

Zubereitung der Fischstäbchen

  • Die Pangasius-Filets aus der Packung entnehmen und auftauen lassen.
  • Unter fließendem Wasser kurz abspülen und mit Küchenkrepp trocken tupfen.
  • Die Fischfilets in lange Streifen schneiden.
  • Wer schon mal selbst Schnitzel gemacht hat, für den ist die Panierung ein Klacks:
  • Drei flache Schalen oder tiefe Teller bereitstellen.
  • In einem das Mehl mit etwas Salz und Pfeffer vermengen.
  • Im zweiten Teller das Ei mit etwas Milch verquirlen.
  • Auf dem dritten Teller den puren oder mit Semmelbröseln vermischten Sesam einfüllen.
  • Die Fischstücke erst in Mehl wälzen, sanft abklopfen, dann mit Hilfe von zwei Gabeln in die Eiermilch tunken und am Ende mit dem Sesam-Semmelbrösel-Gezeugs rundherum panieren.
  • In dem heißen Öl goldbraun ausbacken, zum Abtropfen auf Küchenkrepp legen.

 

Rezept für Kartoffel-Wedges aus dem Ofen

500 - 750 g festkochende Kartoffeln mit dünner Schale
1/2  TL edelsüßer Paprika
1/2 - 1 TL Meersalz
1 TL Schwarzkümmel
1 1/2 EL Erdnussöl oder Sonnenblumenöl
einige Tropfen geröstetes Sesamöl

Zubereitung der Kartoffelspalten

  • Kartoffeln unter fließendem Wasser mit Gemüsebürste abschrubben.
  • Kartoffeln vierteln oder achteln - je nach Kartoffelgröße, die Spalten sollten halt nicht zu fett, aber auch nicht minimal dünn werden - und in eine große Schale geben.
  • In einem Schälchen die Gewürze mit dem Öl vermischen, schnell über die Kartoffeln kippen und mit den Händen unterheben.
  • Kartoffeln sofort auf ein Backblech geben (ziehen durch das Salz sonst Wasser) und bei ca. 200° im Ofen backen/grillen, bis sie knusprig-goldig aussehen.

Rezept für schnellen Gurkensalat mit Joghurtsauce

1-2 Schlangengurken
1 Becher Joghurt (bitte nicht die fettarme Variante)
Meersalz
getrockneter Dill
frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung Gurkensalat

  • Gurken schälen und auf einer Reibe in feine Scheiben reiben.
  • Etwas Salz hinzu geben und Wasser  ziehen lassen. Früher hat man das Gurkenwasser weggekippt, ich finde das aber lecker und lasse es als Salatsauce.
  • Joghurt einrühren und mit etwas Dill, Pfeffer und nochmals etwas Salz abschmecken.

Fischstäbchen-Fazit

Eigentlich war geplant, den Fisch nur mit Sesam zu ummanteln. Irgendwann ging mir der Sesam allerdings fast aus, da hab ich den Rest mit Semmelbröseln gemischt. Mir persönlich schmeckt beides total gut, aber die Semmelbrösel-Sesam-Mischung gefällt mir persönlich besser. Sie ist einfach krosser  und der Sesamgeschmack ist eine angenehm nussige Note, ohne den Pangasius zu erschlagen.
Der Hinweis auf gute Bäcker-Semmelbrösel deswegen, weil es einfach besser schmeckt, wenn wirklich alte Brötchen und Brot dazu vermahlen wurden. Die für Discounter (oder wahrscheinlich auch andere Supermärkte...) hergestellten Brösel schmecken einfach nicht, da kann ich auch direkt beim Captain mit dem weißen Bart Pressfisch mit Fertigpanade erwerben.
Ansonsten: ein handfestes Essen, bei dem man nicht so viel falsch machen kann.

Noch kurz etwas zum Süßwasserfisch Pangasius - wie schon erwähnt, ist dieses Posting schon einige Jahre alt und lag in der sprichwörtlichen Schublade. Damals aß ich ungerne Fisch und war noch  nicht so sehr für die Herkunft von Lebensmitteln sensibilisiert. Der in Europa verkaufte Pangasius wird - so weit ich weiß - hauptsächlich unter ziemlich erbärmlichen Umständen in asiatischen Ländern gezüchtet und ist zum Teil mit Antibtiotika und anderen Stoffen belastet (ähnlich wie die Großgarnelen aus diesen Stätten). Heute würde ich wahrscheinlich zu einem anderen Fisch mit festem Fleisch greifen.

Bei Fisch und Meeresfrüchten (was beim Pangasius ja nicht so zutrifft, er ist ja kein Salzwasserfisch - aber dennoch) versuchen wir inzwischen hauptsächlich Ware mit dem MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) zu kaufen. MSC ist eine gemeinnützige Organisation, die umweltbewussten und nachhaltigen Fischfang zertifiziert, Fischprodukte mit diesem Siegel sind auch bei diversen Discountern erhältlich. Vielleicht ist dies zum Teil erkauftes gutes Gewissen - man sollte nicht zu blauäugig einer Organisation vertrauen, die einst von WWF und Unilever (das ist der Konzern mit dem netten weißhaarigen Kapitän, der die Fischstäbchen vertickt)  gegründet wurde und bei Greenpeace dafür in der Kritik steht, dass sie sich nicht ausdrücklich gegen den Gebrauch der Schleppnetzfischerei einsetzt (obwohl es hierzu sehr wohl Alternativen gibt - An dieser Stelle mal die Empfehlung zu dem sehr sehenswerten Film "Bekenntnisse eines Öko-Terroristen".* Die Seashepherds sind einigen hoffentlich ein Begriff.). Aber es ist immerhin ein Anfang, der ausgebaut wird. Wer es komplett richtig machen will, sollte seine Nahrung wahrscheinlich komplett aus dem Biomarkt beziehen. Das kann sich aber wohl nur ein geringer Prozentsatz der Deutschen (ich gehöre garantiert nicht dazu) leisten.

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