Mein herzallerliebstes Rezept für selbstgemachtes Kräutersalz

Zahlreiche, kräutersalzgierigie Freunde können nicht irren: Rezept für mein liebstes, schönstes, leckerstes Kräutersalz.

Und schon wieder gibt es im magischen Kessel ein Rezept für ein Geschenk aus der Küche. Vor inzwischen etlichen Jahren lauschte ich mal mit halbem Ohr einem Radiobeitrag, wo ein Mann gewichtig über selbstgemachtes Kräutersalz salbaderte. Der kochende Erzähler war anstrengend. Aber das Salz.  Also das wollte ich auch. Natürlich sofort. So ruhig und besonnen ich andere Dinge über Stunden und Tage hinweg ausführen kann – Geduld ist nicht meine Stärke, wenn ich einen kochinspirativen Anfall habe und diesen umsetzen möchte. Leider ließ sich das Rezept nicht finden und die Dinge, die ich zu Tage förderte, waren einfach nicht das, was ich suchte.

Also hieß es rumprobieren, mischen, Fehler machen, weiterprobieren, Gesicht verziehen, weitermischen und schließlich zufrieden lächelnd mit dem für mich perfektionierten Rezept zurücklehnen. Im Laufe der Zeit wurde natürlich noch ein wenig daran herumgefeilt. Aber so isses jetzt stimmig für mich.  Das Salz ist nicht überladen, sondern schenkt jedem Gericht eine angenehme Grundnote und leichte Schärfe.
Ich habe natürlich verschiedenste Salzmischungen hier, aber dieses vielfältig nutzbare Kräutersalz ist mir einfach das Liebste. Es wandert aufs Butterbrot, aufs gekochte Ei, in das Salatdressing, an die Marinade oder Bratensauce und ist auch auf frischer Avocado die reinste Gaumenzierde.

Viele nutzen ja die im eigenen Garten angebauten Pflanzen, um Gewürzsalz mit frischen Kräutern herzustellen. Da es mir aber am angemessenen Garten fehlt (mein Rosmarin geht in meinem Minischattengarten regelmäßig ein und der Thymian ist auch nur noch halb lebendig) und man so auch jahreszeitunabhängig ist, verwendet ich für meine Kräutersalzmischung nur getrocknete Kräuter.

Selbstgemachtes Kräutersalz zum Verschenken

Ich mische so zwei bis drei Mal im Jahr direkt eine größere Menge von dem Salz an und lagere die über zwei Kilo frisch gemischten Kräutersalzes dann in einer großen Plastikdose oder in Schraubgläsern. Furchtbar lange hält das nie, da ich einen guten Teil verschenke oder den vorbeischauenden Freunden und Familienmitgliedern ihre zufällig mitgebrachten leeren Kräutersalzgläschen wieder auffülle. 😉
Momentan muss ich von meinem restlichen Vorrat aber noch eine Weile zehren, da ich ja letztens leider meine von meiner Omi ererbte elektrische Kaffeemühle ins Nirvana befördert habe und noch keinen adäquaten Ersatz aufgetan habe.

Edit: Huch, ganz vergessen hier zu ergänzen – inzwischen habe ich seit Jahren eine neue Elektrische Kaffeemühle von Cloer*, die mich im Einsatz immer wieder überzeugt. Sie leistet perfekte Arbeit und der große Vorteil: Man kann den Becher mit dem Mahlgut herausnehmen, ausleeren und danach problemlos abwaschen. (Was besonders von Vorteil ist, wenn man nach dem Mahlen von Kreuzkümmel vielleicht Vanillezucker herstellen will.. ;))

Rezept für Shermins Kräutersalz No. 1

(es werden nur getrocknete Kräuter verwendet)

2 Kg feines Meersalz
50 g Rosmarin
40 g Rosa Beeren
30 g schwarzer Pfeffer
30 g getrocknete Zitronenschale (Bio)
30 g grüner Pfeffer
25 g gemahlener Cayennepfeffer
15 g Bärlauch
10 g getrocknete Orangenschale (Bio)

Zubereitung

  • Das Meersalz in eine große Schüssel geben.
  • Die getrockneten Kräuter nach und nach in einer Elektrische Kaffeemühle* fein mahlen (oder sich dem irrsinigen, handgelenkmordenden Akt hingeben (jaaaha… habe ich alles hinter mir) das Zeug im Mörser von Hand kleinzukloppen). Das ist tatsächlich der zeitaufwändigste und anstrengendste Teil der Zubereitung. Man muss hierbei auch nicht alles pulversisieren, sondern kann einen geringen Teil der Zutaten für das Kräutersalz auch etwas gröber lassen.
  • Alle gemahlenen Kräuter zum Salz geben und gründlich vermengen.
  • Fertig. Zur Lagerung in luftdichte Dosen/Gläser füllen.

 

Weitere Salzrezepte aus dem magischen Kessel:

 

*Werbung. Afiliate-Link zu Amazon. Ich erhalte eine kleine Vergütung, wenn ihr hierüber einkauft.

Written By
More from Shermin
Orangensalz – ein duftendes Geschenk aus der Küche
Orangensaison - Zeit für duftendes Orangensalz mit Ceylon Zimt
Read More

18 Comments

  • Ah, da ist das Rezept für das Kräutersalz. Ich hatte es schon gesucht, weil ich es nachbauen wollte.
    Soooo lecker und ein bisschen erinnert es an Fondor 🙂

  • … Fondor? (Kreisch!) Ich atme jetzt mal tief durch und versuche das tapfer als… ähem.. Kompliment zu interpretieren. So im Sinne von „Universalwürzmittel“ und nicht als „Du kochst Dinge, die wie das Zeug aus der gelb-roten Tüte schmecken!“. 😉

  • Rosa Beeren (wird irrtümlich auch als roter Pfeffer bezeichnet, obwohl es kein Pfeffer ist) kannst du eigentlich in jedem gut sortierten Gewürzladen/Supermarkt bekommen. Der kleine arabische Lebensmittelladen bei mir, der hat die zum Beispiel auch.

  • Das hört sich toll an! Leider fehlt hier im Haushalt eine Kräutermühle. Die wandert jetzt erstmal auf die Wunschliste. Aber was spräche denn gegen frische Kräuter? Wir haben im Sommer immer welche in den Balkonkästen. Ist das Salz damit weniger lange haltbar?

  • Gegen frische Kräuter spricht überhaupt nix – außer, dass du dann größere Mengen verwenden musst und halt jahreszeitlich begrenzt bist. (Und ich habe eben leider keinen großen Garten mit sonnenbeschienenen Kräutern vor der Wohnung. ;))
    Salz konserviert ja (wurde ja auch jahrhundertelang so verwendet), ich würde das Salz nach einigen Tagen ziehen evtl. dann trotzdem nochmal auf einem Blech trocknen. Evtl. musst du es dann nochmal mahlen/zerkleinern, da es durch die Feuchtigkeit bestimmt verklumpt.

  • Mache mir meine verschiedenen Kräutersalze schon jahrelang immer selbst. Geht auch gut mit frischen Kräutern. Ein Tipp dazu : Kräuter kurz waschen in Küchenpapier trocknen, mit Messer grob hacken, auf ein mit Butterbrotpapier ausgelegtes Backblech legen und mit Meersalz bestreuen.
    Herd nicht einschalten 2-3 mal am Tag mit Kochlöffel oder Gabel umrühren und so wieder vermischen. Nach 3 Tagen ist das Salz hart und kann in einer elektrischen Kaffeemühle die ich dafür verwende, grob oder auch fein gerieben werden. Zur Not geht es auch mit Stabmixer in kleinen Portionen. Den größten Teil verschenke ich auch. Der Hit ist das Bärlauchsalz, Orangen- und Zitronensalz oder das ital. Kräutersalz mit Rosmarin Thymian, Salbei, Oregano und Basilikum das ich für italienische Gerichte verwende.
    Geht auch super mit Essig oder Ölansatz. Einfach gehackte Kräuter in ein Schraubglas geben mit Essig oder gutem Öl aufgießen und 14 Tage kühl stehen lassen, dann abseihen.
    Lieben Gruß
    Karin

  • Das ist diesmal das perfekte Weihnachtsgeschenk, da wir zur Verwandschaft fliegen müssen. Die Kräuter sind gemahlen und nehmen wenig Platz weg im Koffer, und Salz und nette Gläschen gibt es am Zielort auch. Danke für die praktische Idee!

    LG, Julia

  • @Julia – Was für eine coole Idee, also quasi ein Instant-Geschenk-Mix im Koffer! Ich wünsche euch viel Freude beim Verschenken & schöne Feiertage. 🙂

  • Hallo Shermin,

    wir haben das Kräutersalz zum Nicolaus in vielen Dosen verschenkt und ich kann das mit dem Rücklauf an leeren Dosen, die wieder befüllt werden sollen, bestätigen. Wir haben statt des „normalen“ Salzes etwas kleiner gestoßenes „Fleur de Sel“ genommen, was der ganzen Sache noch den i-Punkt aufgesetzt hat. Vielen Dank!

    Albrecht

  • @Albrecht – Oh wie schön. Ganz lieben Dank für das Feedback und schön, dass ihr mein Salz auf eure Art noch verfeinert. 🙂 Viel Freude noch an meinem Rezept.

  • Hallo Shermin,

    das hört sich super an! Ich möchte es für Weihnachten nachmachen, aber leider fehlt mir eine Kaffeemühle, gibt es noch andere Möglichkeiten, außer Mörser?

    Lg
    Barbara

  • @Barbara – Ich habe herumgegrübelt, aber die einzige Möglichkeit wäre, alle Zutaten schon pulverisiert zu kaufen (was das Aroma einschränkt und alles bekommst du glaube ich sowieso nicht pulverisiert). Die andere Alternative wäre nur grob gehackte Gewürze zu verwenden und dann mit grobem Salz in eine Gewürzmühle zu geben. Aber da hast du dann eben das Problem, dass beim Würzen nicht alles gleichmäßig vermengt ist und Aromen fehlen.

  • Halli hallo… ich Frage mich auch ganz im Ernst, warum man das nicht einfach alles in einen Mixer hauen kann?! Dürfte das nicht auch gehen??

  • @Janine – Das Salz wird nicht in einem herkömmlichen Mixer hergestellt, sondern in einer Kaffee- bzw. Kräutermühle in der nur kleine Mengen möglich sind. Ich bin mir nicht sicher ob das ein normaler Foodprocessor schafft. Die Zutaten sollten immer nur kurz gepulst werden, damit sie nicht zu heiß werden beim Zermahlen. Die unterschiedlichen Kräuter haben auch verschiedene Härtegrade – mahlt man sie einzeln und in kleineren Mengen, besitzt man eine bessere Kontrolle darüber, wann und wie weit sie zermahlen sind (is ja klar). Natürlich kannst du alles auch gemeinsam mit dem Salz zermahlen, dann hast du halt ein salziges Kräuterpulver. Es kann sein, dass es dann anfälliger zum Zusammenbacken bei Feuchtigkeit ist.

  • @M.K. – Entschuldige – weil ich schlicht noch nicht dazu gekommen bin. Diese Liste aktualisiere ich händisch und natürlich gibt es immer tausend wichtigere und dringendere Sachen. Ich merke es mir auf meiner to-do-Liste vor, ja? Für die Überbrückung: Gib bitte oben rechts im Suchtfeld einfach nur „Salz“ ein, dann bekommst du die Rezepte aufgelistet – da finden sich z.B. 2 Zitronensalzmischungen, Orangensalz, Bärlauchsalz und mein Bacon-Chipotle-Salz.
    Liebe Grüße!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert