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Rezept für Honiglebkuchen – geeignet für Pfefferkuchenhäuser

Ja, ich weiß. Wir haben Januar. Das Jahr hat gerade erst begonnen und ich veröffentliche ein Rezept für Honiglebkuchen? Hab ich einen ander Waf.. äh.. am Lebkuchen?

 

Rezept für selbstgebackene Honiglebkuchen - auch geeignet für Pfefferkuchenhäuser

 

Lebkuchen für das ganze Jahr

Die Antwort ist "Nö!". 😄 Ich bin in den letzten Jahren job- und kindbedingt immer so spät dran, dass ich immer erst kurz vor knapp Neues ausprobiere (Lies: kurz vor Weihnachten). Da fehlt es dann an der Zeit, um die Beiträge umzusetzen. Jetzt habe ich aber Bilder, das Backen noch frisch im Kopf und die Zeit zum Schreiben. Also gibt es eben jetzt Lebkuchen.
(Die brav vorausplanende/n Foodblogger*innen bereiten sowas meist sowieso schon im Sommer vor, um im Herbst dann mit den neuen Winterrezepten in den Startlöchern zu stehen. Ich ziehe das Backen halt nur um eine winzige Kleinigkeit vor. 😅 )

 

Selbstgebackene Pfefferkuchen mit Zuckerguss, Zuckerperlen und kleinen Delfinen aus ZuckerDunkeltürkises, handgetöpfertes Keramiktablett, darauf ein Blumenförmig ausgestochener Lebkuchen mit Zuckerguss, Zuckerperlen und kleinen Delfinen aus Zucker

Selbstgebackener Lebkuchen

Außerdem mögen reich geschmückte Lebkuchenhäuschen und Pfefferkuchen zwar  traditionelles Weihnachtsgebäck sein - sie gehören zu den sogenannten "Braunen Lebkuchen", die sich durch eine besonders lange Halt- und Lagerbarkeit hervor tun - in unterschiedlichsten Variationen und Härtegraden sind sie allerdings ein ebenso traditionelles Ganzjahresgebäck, was nur ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Überbleibsel hiervon sehen wir heutzutage noch auf Jahrmärkten oder beispielsweise auch dem Oktoberfest, wo man bunt bezuckerte Lebkuchenherzen oder andere Pfefferkuchengebilde erwerben kann. Oder denkt mal an Rheinischen Sauerbraten - mit Lebkuchen als Saucenzutat oder an schwedische und britische Pfefferkuchenvarianten wie Ingwerplätzchen/Gingersnaps, die dort auch traditionell während des Jahres und nicht nur zu Weihnachten weggeknuspert werden. Und last but not least: Seht doch einfach auf diese herzallerliebsten und total unweihnachtlichen Delfin-Zuckerstreusel*, die für den dank Pandemie ausgefallenen Kindergeburtstag im letztens Jahr erworben wurden und endlich Verwendung fanden.
Ich bin also zwar antizyklisch zur Weihnachtsbäckerei unterwegs, aber keineswegs grundlegend falsch. 😁

 

PfefferkuchenSelbstgebackene Lebkuchen

 

Honiglebkuchen mit Backpulver - geeignet für Lebkuchenhäuser

Aber erst einmal habe ich gesucht. Und gesucht. Und noch mehr gesucht. Denn ich wollte keine Pfefferkuchen mit Hirschhornsalztralala oder Pottaschegedöns backen. Beides habe ich schon in früheren Jahren genutzt und beides schmeckt man meines Erachtens zu sehr heraus, bzw. gefiel mir nicht. Ich wollte Backpulver! Irgendwann verfiel ich dann endlich auf den Gedanken in meinem liebsten Backbuch "Backen mit Lust und Liebe"*, das als Kind quasi meine Backbibel war, nachzusehen und wurde nicht enttäuscht. Das Lustige war, dass - als ich dann das Tütchen mit dem Lebkuchengewürz zur Hand nahm - auf der Rückseite fast das gleiche Rezept (nur mit Roggen- statt Weizenmehl) aufgedruckt war.

Falls ihr hiermit ein Lebkuchenhaus backen wollt, verdoppelt sicherheitshalber die Teigmenge, so habt ihr genug Teile, um bequem alle Elemente fürs Haus auszuschneiden oder auszustechen - samt Backup-Wänden. Aus dem überzähligen Teig erhaltet ihr dann zusätzlich noch ein bis zwei Bleche voller kleiner Lebkuchen zum Verzieren - in Geschenkbeuteln machen sie sich äußerst hübsch!

Aber Achtung! Die Lebkuchen nach diesem Rezept gehen beim Backen auf - müssen also mit Platz aufs Blech gelegt werden -  und werden nach dem Abkühlen hart. Wir mochten das sehr, ich nehme an, dass sich dies daraus ergibt, dass hier kein Fett zugegeben wird und der Honig karamellisiert.
Ich habe übrigens nicht selbst eine Vorlage erstellt und dementsprechend zugeschnitten, wie meine Mama damals, sondern mir recht günstig so ein Ausstechset für ein Pfefferkuchenhaus* bestellt - was auch sehr gut funktioniert hat. Die einzelnen Lebkuchen zum späteren Verzieren habe ich mit einem solchen Plätzchenausstecher* ausgestochen. Aber natürlich funktioniert hier einfach all das, was ihr schön findet und praktikabel findet. Meine überzähligen Hausplatten habe ich nach dem Abkühlen übrigens in 2 cm breite Streifen geschnitten und zum Kaffee genossen - obwohl nicht zwei mal gebacken, erinnerte mich das Gebäck durch Optik und Haptik etwas an Cantuccini.
Und hier noch eine Rezeptalternative für Honigkuchen vom Blech, dieser Lebkuchen wird mit Mandeln und Belegkirschen verziert, geht hoch auf und wird dann auf dem Blech in Rechtecke geschnitten. Eignet sich zwar nicht für Lebkuchenhäuser, aber dieser Honiglebkuchen ist ein schönes, weihnachtliches Geschenk aus der Küche.

 

Selbstgemachtes Pfefferkuchenhaus aus Honiglebkuchen

 

Rezept für Honiglebkuchen

400 g Mehl
125 g Honig
125 g Zucker
2 Eier
2,5 TL Backpulver (1 Tütchen)
2 EL Lebkuchengewürz*

Zur Verzierung: Puderzucker, Zitronensaft, Zuckerperlen*

Zubereitung

  • Den Honig in einem kleinen Topf bei geringer Hitze flüssig werden lassen. Den Zucker einrühren und die Masse abkühlen lassen.

 

  • Ist die Honigmasse kühl genug, nach und nach die Eier einarbeiten.

 

  • Mehl, Backpulver und Lebkuchengewürz in einer Schlüssel miteinander vermischen.

 

  • Nach und nach die Mehlmischung in die Honigmasse einrühren/einkneten. Das geht mit einer Küchenmaschine oder einem Handrührgerät sehr gut. Notfalls auch mit einem Löffel - die Masse ist sehr klebrig. (Und ich persönlich war an diesem Punkt sehr skeptisch, wie dieser Teig je zu Lebkuchen werden soll. 😅)

 

  • Den fertigen Teig bei Zimmertemperatur eine Stunde lang ruhen lassen. Er geht dadurch ganz leicht auf und verliert die massive Klebrigkeit, so dass er ausrollbar ist.

 

  • Den Teig kurz mit bemehlten Händen duchkneten und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 0,5 cm dick ausrollen und große Plätzchen ausstechen.

 

  • Die ausgestochenen Honiglebkuchen mit gutem Abstand aufs Blech legen - sie gehen beim Backen noch auf.

 

  • Bei 175 °C (Umluft, mittlere Schiene) für 10-12 Minuten backen. Größere Elemente für ein Lebkuchenhaus 1-2 Minuten länger.

 

  • Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen auf dem Blech auskühlen lassen. Die Lebkuchen werden nach dem Abkühlen hart.

 

  • 100 g Puderzucker in eine kleine Schüssel geben, mit etwas Zitronensaft (mit ein paar Tropfen beginnen und langsam steigern, der Puderzucker fällt stark zusammen) zu einem dicken Zuckerguss anrühren.

 

  • Zuckerguss nun mit einem Löffel, Pinsel oder Spritzbeutel auftragen (Ich habe diesmal zum ersten Mal zum Auftragen so eine Saucenflasche* genutzt und war mit dem Handling sehr zufrieden.) und über einer Schüssel mit einem Löffel die Zuckerperlen darüber riesen lassen. So kann man Herunterfallende auffangen und weiter nutzen.

 

  • Zuckerguss erhärten lassen und die Honiglebkuchen dann in festschließenden Dosen verwahren.

 

Honiglebkuchen, dekoriert mit Zuckerguss und Zuckerperlen

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Die #12von12 im April 2019

Wer es nicht kennt: Bei #12von12 geht es darum, am 12. Tag des Monats 12 Bilder aus seinem Alltag zu zeigen. Die Sammelstelle hierfür ist wieder bei "Draußen nur Kännchen", dort könnt ihr dann noch allerlei Einblick in die Leben anderer Menschen nehmen. Ich poste meine Fotos wie immer direkt am 12. auf meinem Instagram-Account und verblogge sie dann später hier. Also dann, auf geht's!

 

1. Arbeit. Symbolbild. Verfröstelt kuschel ich mich neben die Heizung und tue Dinge. Im Kopf immer mindestens drei verschiedene Projekte, die parallel laufen.

Arbeitsplatz im Homeoffice / Schreibtisch mit PC

 

2. Ich bin ja immer noch beim Umräumen, Aus- und Umsortieren. Schälchen ausleeren: Krimskrams aus Fimo wiederfinden, vor über 10 Jahren mal zusammengeschrömmelt. Kurz überlegen, ob es joy sparkt und dann an die Puppenstube vom Kind denken. Da darf es dann nachher hinziehen und Spielfreude verbreiten.

Krimkrams aus Fimo

 

3. Habemus Honig. Der Herzmensch hat heute endlich das Honigtauschpaket von Mama Juja freigekämpft bekommen. Yay! Es wurde direkt mit glänzenden Augen ein Glas geöffnet und genießerisch dran geschnuppert. Scheint viel Raps dabei zu sein? Mein Ding ist Honig ja nur beim Kochen, der Mann ist allerdings ein wahres Honigmonster und freut sich über diesen Schatz. Danke!

Paket voll mit deutschem Honig - direkt von der Imkerin

 

4. Gebloggt. Für das Dauerevent "Entstaubte Klassiker" habe ich mein Rezept für flaumig weichen Osterzopf nochmal neu fotografiert.

Rezept für Osterzopf

 

5. Kaffeepause mit Marmorkuchen. Nessie guckt zu.

Kaffeepause mit großem Milchkaffee und selbstgebackenem Marmorkuchen

 

6. Es graupelschneit in Berlin - aber ich habe soeben die erste Beelitzer Spargelhütte entdeckt!

Beelitzer Spargelhütte

 

7. Bei eisigen Temperaturen stand der Kindgergeburtstag an. Wir haben dann mal ne Kleinigkeit eingekauft... Gut, dass ich mein Lastenrad habe. Die Kurvenlage auf der Heimfahrt (untendrunter sind noch massig Getränke) war.... speziell.

Wochenendeinkauf im Lastenfahrrad

 

8. "Ick versteh das nich! Du findest Spinnen so eklich, aber kloppst dir so ein riesiges güldenes Insekt auf den Mantel.."
"Das ist ein süßes Bienchen. Summ, summ!
"Ja, aber diese Biene sieht aus, als hätte sie bei nem Goldschmied in Tschernobyl gearbeitet."

Emaillierte Brosche in Form einer Honigbiene

 

9. Ein kalter, schneegraupeliger, wolkengrauer Tag. Um so schöner, wenn mich bei der Heimkehr ein Päckchen von Hanser Verlag mit "Good Night Storys fo Rebel Girls"* (die Rezension dazu gibt es demnächst bei Lesehunger) empfängt. 100 außergewöhnliche Frauen quer durch Kulturen und Zeitgeschichte werden hier vorgestellt. Malbuch & Karten gibt es davon auch. Teil zwei vom Buch ist auch schon erhältlich. Das erhellt auch stressige Aprilfrösteltage. (Werbung, weil Rezensionsexemplare)

Rezensionsexemplar: Good Night Stories for Rebel Girls

 

10. Hello Papageienkuchen, my old friend. You here. Again? Für die große Kindergeburtstagsparty verbringe ich den Abend damit, die saubere Küche wieder zu verwüsten, mit Lebensmittelfarbe rumzuspielen und mich nebenbei ins Bett zu wünschen. Das Rezept für meinen Papageienkuchen wird auch bald hier im Blog einziehen.

Papageienkuchen: Schüsseln mit bunt eingefärbtem Teig

 

11. Und der nächste Streich - äh Kuchen - folgt sogleich!

Kuchen backen: Mehl und Eier

 

12. Irgendwann um Mitternacht. Der Liebste kocht noch schnell Wackelpudding für den Kindergeburtstag morgen. Danach fallen wir dann endlich ins Bett. Soo müde...

Beim Kochen von Wackelpudding/Götterspeise mit Waldmeistergeschmack

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Arabische Küche: Mischmisch – gebackene Aprikosen mit Honig und Orangenblütenwasser

Vor einiger Zeit bin ich während der Suche nach einem völlig anderen arabischen Aprikosenrezept über das wunderbare Foodblog von Bint Rhoda (arabisch: Rhodas Tochter - eigentlich heißt sie Jessica) gestolpert und las mit zusammenlaufendem Wasser im Mund ihr Rezept für zärtlich in Honig, Butter und Orangenblütenwasser gewälzte und danach zartschmelzend gebackene Aprikosen.

 

Arabische Küche: Rezept für gebackene Aprikosen mit Honigbutter und Orangenblütenwasser

 

Mein Magen und mein Herz flüsterten mir in den nachfolgenden Tagen ständig zu, doch endlich die gebackenen Mischmisch (arabisch: Aprikosen) nachzukochen. Gar nicht so einfach mit Baby, Job und zig anderen Projekten, ein passendes Zeitfenster zu finden, um in Ruhe zu fotografieren und auszuprobieren. Aber letztlich passte es dann doch und ich konnte sogar die liebste, beste Freundin und den Herzmenschen damit beglücken. Wenn ihr gut Englisch könnt, lest euch Bint Rhodas Artikel auch noch durch, darin erklärt sie auch noch ein arabisches Sprichwort à la Sankt Nimmerleinstag - mit Mischmisch als Sprichwortbasis hört es sich allerdings gleich hübscher an.

 

Aprikosen für ein arabisches Dessert

 

Beim Lesen ihrer arabischen Rezepte musste ich oft lachen oder nicken. Schon spannend, obwohl sie nochmal aus einem anderen Kulturkreis kommt (palästinensisch-US-amerikanisch) und ich andere Wurzeln habe (irakisch/kurdisch-deutsch) ist es faszinierend, wie viele Sachen aus der arabischen Küche sich decken oder wo ich ähnliche Erfahrungswerte habe.

 

Sommerblütenhonig aus Bernau bei Berlin

Honig aus der Region Berlin

Bint Rhoda gibt in ihrem Rezept an, dass man zu einem regionalen, flüssigen Honig greifen soll. In der Regel nutzen wir wunderbaren Honig von Imkern aus Fredersdorf bei Berlin, für den ich hier in Friedrichshain eine Quelle habe. Jetzt ist allerdings ein Arbeitskollege des Liebsten seit kurzem unter die Imker gegangen und wir hatten die Gelegenheit etwas von seinem Sommerblütenhonig zu erwerben. Seine fleißigen Damen sammeln übrigens in Bernau bei Berlin. Und was soll ich sagen? Himmlisch. Ich liebe Honig im Essen, aber pur kann ich ihn nicht genießen. Anders bei dieser goldschimmernden Substanz, man schmeckt förmlich jede einzelne Blüte heraus. Ganz zart und exzellent im Geschmack und nicht so brachial. Das passte hervorragend zu dem Herbsüßsäuerlichen der Aprikosen und dem arabischen Orangenblütenwasser, das man ja nur dezent einsetzen sollte.

Arabische Küche: Rezept für gebackene Aprikosen mit Honigbutter und Orangenblütenwasser

Gebackene Aprikosen - ein arabisches Rezept

Kauft ruhig ein paar Aprikosen mehr und probiert wie die Süße der Früchte ist. Je nachdem kann der Honiganteil erhöht werden. Ich würde keine winzigen Zuckeraprikosen, aber auch keine Mammutaprikosen verwenden. Das Köstlichste an diesem schlichten und doch so aromatisch-vielschichtigem arabische Gericht mit nur vier Zutaten ist die Sauce, die sich am Ende am Boden sammelt: Eine zähflüssige Melange aus Butter, Honig, Orangenblüten, Fruchtsaft und einer Note Karamell. Die bernsteinfarben-buttrig-schimmernden Früchte sind natürlich auch nicht zu verachten. 😉

Die Aprikosen schmecken gut zu Joghurt (wobei der in seiner Klarheit viel Geschmack nimmt), noch warm aus dem Ofen auf Vanilleeis, auf Milchreis oder Griesbrei, pur und natürlich auch auf Porridge.

 

Arabic food: How to make bakes apricots with honey, butter & orangeblossom water

Rezept für gebackene Aprikosen mit Honig, Butter & Orangenblütenwasser

8 Aprikosen
2 EL regionaler Honig (mehr, wenn die Aprikosen nicht süß genug sind)
1 EL Butter (geschmolzen)
1/4 TL Orangenblütenwasser*

Zubereitung

  • Aprikosen waschen, halbieren, entsteinen und mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform legen.
  • Honig, Butter und Orangenblütenwasser in einer kleinen Schale mit einander verquirlen.
  • Die Aprikosen mit der Honigbutter bestreichen, darauf achten, dass die Höhlungen der Aprikosen jeweils mit etwas davon gefüllt sind.
  • Bei 175° Umluft für 15 Minuten backen, rausholen, die Aprikosenhälften wenden und nochmals für 5-10 Minuten in den Ofen geben, bis die Aprikosen weich gebacken und durchscheinender sind.
  • Noch warm servieren.

 

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Wintergemüse: Gerösteter Rosenkohl

Ja, ich laufe den Trends mal wieder ein wenig hinterher, ihr habt es bestimmt schon alle gewusst: Im Ofen gerösteter Rosenkohl kann echt verdammt lecker sein.

Gerösteter Rosenkohl

Dass diese Kohlknospen das Schicksal, im heißen Wasser zu Tode gekocht zu werden, nicht verdient haben, ist mir ja schon durchaus länger klar. Pfannengerührt und mit Gorgonzolasauce und Pasta versehen, bekommt diesem Wintergemüse zum Beispiel ganz hervorragend. Nachdem mir im Netz allerorten - naja gut, mehr auf englischsprachigen Seiten - Bilder von "roasted brussels sprouts" entgegenblickten, entwickelte sich bei mir im Januar eine kleine Besessenheit des Ausprobierens. Jetzt ist Ende Februar und damit noch ganz, ganz knapp so ein bissel Rosenkohl-Saison, so dass ihr es mir gleich tun könnt. Das Rezept lässt sich wie immer wunderbar abwandeln.

Ungeschälter RosenkohlGeschälter RosenkohlRoasted Brussels Sprouts

Rosenkohl aus dem Backofen

Ich persönlich mag Rosenkohl wirklich sehr gerne. Auch halb tot gekocht, aber ordentlich geröstete, buttrige Brotbrösel darübergestreut müssen es dann schon sein. Vielleicht bekehrt das Rezept für gerösteten Rosenkohl ja auch ein paar Rosenkohlhasser/innen? Es ist ja schön fancy und so anders, geröstet, dennoch weich gegart und leicht karamellisiert, dass man damit bestimmt traumatische Erinnerungen an kindliche Sonntagsessen auslöschen kann. (Hat mit den Auberginen für Auberginenhasser ja auch ganz hervorragend funktioniert.) Der Geschmack ist zwar intensiv, erstaunlicherweise tritt das Kohlige bei dieser Zubereitungsweise tatsächlich in den Hintergrund. Leicht karamellige Röstaromen (gut, wie man auf dem Foto sieht hätten sie diesmal ruhig ein Minütchen früher den Ofen verlassen können, aber die Buchseite war gerade so spannend.. ähem..) und Zitronenfrische sorgen dafür, dass der geröstete Rosenkohl manchmal Schwierigkeiten  hat, vom Blech zum Servierteller zu finden - und direkt vom Blech gepflückt im Mund landet. 😉

How to make brussels sprouts

Rezept für gerösteten Rosenkohl

1 Netz Rosenkohl (1 Kg - je nach Welkgrad = 650 - 750 g geputzt)
2,5 -3  EL Olivenöl
Saft 1/2 Zitrone
2 TL Honig (flüssig)
1 Zehe Knoblauch, fein gehackt
1 TL Meersalz
1/2 TL Thymian (trocken, gerebelt)
1/8 TL schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  • Den Rosenkohl putzen, abspülen, Wasser abschütteln, Röschen halbieren. Rosenkohlmonster vierteln.
  • Die Marinade anrühren, sodass sich auch der Honig gelöst hat.
  • Den Rosenkohl in eine große Schüssel geben. Die Marinade mit einem Löffel gut unterheben, so dass alle Röschen gut mit der Marinade benetzt sind. (Das sieht man richtig, wie sie die annehmen.)
  • Den marinierten Rosenkohl auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und flach ausbreiten.
  • Im vorgeheizten Ofen bei 200° (Umluft) circa 20 - 30 Minuten backen, bis der Kohl anfängt schön zu bräunen, zwischendrin den Rosenkohl einmal wenden.
  • Ganz wichtig: Wenn andere Dinge gleichzeitig mit im Ofen sind, verändert/verlängert sich die Garzeit, bzw. aufgrund der höheren Feuchtigkeit röstet der Rosenkohl nicht so schön.

 

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Traditionell schottisch, sahnig, fruchtig & nur für Erwachsene: Cranachan

Cranachan ist ein traditionelles schottisches Dessert, das schon seit längerer Zeit auf meiner Liste der auszuprobierenden Dinge steht.

traditional scottish dessert cranachan

Schottische Süßsspeise mit nur 4 Zutaten

Ich war ja anfangs ein klitzekleinwenig skeptisch, aber es schmeckt wirklich unglaublich gut (mir ist gerade ein wenig schlecht, weil meine Portion doch sehr riesig war...;)). Und das Beste daran ist die ultrakurze Zutatenliste und wie schnell es gemacht ist. Einfach, simpel und gut - genau so, wie ich meine Rezepte mag. Gerade mal fünf Dinge werden verwendet: Sahne, Himbeeren, Honig, Haferflocken und - natürlich - schottischer Whisky. Kindertauglich ist dieser cremig-sahnige Nachtisch damit nicht.

Cranachan mit Haferflocken Scottish Whisky

Das Dessert ist angenehm leicht, aber dank der Haferflocken dennoch gehaltvoll, der Whisky ist herauszuschmecken, aber nicht unangenehm dominant. Ich habe einen sehr aromatischen, dunklen, flüssigen Honig gewählt, der wirklich gut mit dem Alkohol korrespondiert. Auch schottische Himbeeren konnte ich jetzt nicht auffahren, sondern habe auf Tiefkühlware zurückgegriffen. Die säuerlichen Früchte mögen den kräftigen Wildhonig auch sehr gerne und achten darauf, dass es nicht pappsüß wird. Hat man ganz süße Himbeeren zur Hand, sollte die Honigmenge reduziert werden.

Traditionelles schottisches Dessert Cranachan

Cranachan - traditionelles schottisches Dessert

Und wie das mit traditionellen Rezepten, die es in jeder Familie eben so gibt, so ist: Es gibt zigtausend verschiedene Versionen. Als wir vor ein paar Jahren in Schottland waren, hatte ich mir ein Kochbuch mit typisch schottischen Rezepten zugelegt, das mir - neben vielen anderen - als grundlegende Anregung diente. Das Buch beinhaltet viele Basisrezepte, ist aber nur mit Zeichnungen illustriert. Viel Info zur Autorin gibt es nicht (finde ich immer etwas schade), aber zu fast jedem Gericht jeweils einen kleinen Text, aus dem man herauslesen kann, dass hier wirklich Familienrezepte zusammengestellt wurden - zum Beispiel wenn sich an Kindheitssüßigkeiten erinnert wird, die "Uncle Jimmy" besonders gut kochen konnte. Oder "Aunt Jean's" Kommentar dazu. Mit leicht verändertem Titel und gänzlich anderem Cover handelt es sich bei "Traditional Scottish Recipes"* von Eleanor Cowan glaube ich um die Neuauflage.

Cranachan mit Knusperstreuseln

Knusper, knusper Streusel...

Die Tipps und Erinnerungen zu den Rezepten lesen sich bodenständig und kocherfahren. Beim Cranachan reißt Eleanor Cowan dann auch kurz die Vielfalt an Zubereitungsmöglichkeiten an (und die sind im Grunde unendlich: Haferflocken getränkt in Whisky, untergezogen, geschichtet, Himbeeren zermantscht, entkernt, komplett verarbeitet, andere Beerenfrüchte und...und... und...) und bekennt, dass man beim Thema Haferflocken ruhig ein wenig "cheaten", also schummeln kann. Da sie keine Passion für geröstete Haferflocken hat, greift sie für das Dessert gerne zu fertigen Cerealien. Und da hake ich dann nochmal rasch ein und werfe für das zweifach verlängerte Event Pour me up... von Frau Bunt ein paar ihrer Walnuss-Knusperstreusel in den Topf mit der Sahne und fülle das Ganze in die schicke Villeroy & Boch-Espressotasse, die es hierzu von ihr per Post gab. Ich hatte die Sahnemasse geteilt, damit ich beides ausprobieren kann, und weiß gar nicht, welche Variante mir besser schmeckt. Es hat beides was: Die gerösteten Haferflocken mag ich echt gerne, aber auch die Verwendung eines Müslis, das relativ klar in der Zutatenliste ist, finde ich hier geschmacklich nice.

Dessert in Espressotasse

Und wie viel Dessert wird's nu?

Die leidige Frage nach der Portionsgröße... Das kommt wirklich auf die Mägen der Verzehrenden an. Das Rezept ergibt ja über 800 g Grundmasse. Aufgeteilt in vier Whiskytumbler kann das für manche wirklich etwas heftig sein und ersetzt fast eine eigene Mahlzeit. (Andererseits.. die Schotten trainieren ja quasi mit deep fried marsbars - da ist sowas dann auch kein Problem!) In kleinen Espressotässchen mit einem Fassungsvermögen von 100 ml findet man wiederum die ideale Größe für ein kleines, feines Dessert nach einem opulenten, mehrgängigen Essen und kann mit dem Rezept geschätzt circa zehn Personen versorgen. Cranachan lässt sich übrigens hervorragend vorbereiten, im Kühlschrank zwischenparken und in kleinen Gläschen servieren. Wer die leidige Frage nach der Größe der Portionen umgehen will: Nehmt einfach eine große Schüssel und füllt das Schichtdessert dort hinein. Fertig. Dann wirkt man auch nicht mehr so verfressen. 😉

Wie bereitet man Cranachan zu?

Rezept für Cranachan

(4 - 10 Portionen, siehe oben)

350 g Himbeeren (TK-Ware)
300 ml Schlagsahne
100 g Haferflocken (oder ein passendes Knuspermüsli)
5-6 EL Wildhonig (flüssig)
2 EL schottischer Whisky

Zubereitung

  • Die Himberen aus der Kühlung nehmen und antauen lassen (oder direkt frische verwenden). Wenn sie bei Verwendung noch sanft angefroren sind, schadet das nicht.
  • In eine Pfanne ohne Fett unter stetem Rühren die Haferflocken rösten, bis sie Farbe annehmen, herausnehmen und abkühlen lassen. Zwei TL Haferlocken als Topping beiseite nehmen.
  • Die Sahne aufschlagen und dann Honig, Whisky und Haferflocken unterziehen.
  • 200 g der Himbeeren anquetschen (es soll kein kompletter Brei entstehen, die Früchte teils noch intakt sein) und rasch unter die Sahne ziehen.
  • Ein paar der zurückbehaltenen Himbeeren auf den Boden der Gläser geben, Sahnemasse darauf verteilen, wieder ein paar Himberen dazwischenschichten, mit Sahne abdecken. Ein paar Haferflocken oder andere Cerealien der Wahl als Topping darüberbröseln und noch eine Himbeere darauf platzieren.
  • Für ein paar Stunden zum Durchziehen in den Kühlschrank geben (alternativ: direkt essen und genießen ;))

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