Ja, ich laufe den Trends mal wieder ein wenig hinterher, ihr habt es bestimmt schon alle gewusst: Im Ofen gerösteter Rosenkohl kann echt verdammt lecker sein.
Dass diese Kohlknospen das Schicksal, im heißen Wasser zu Tode gekocht zu werden, nicht verdient haben, ist mir ja schon durchaus länger klar. Pfannengerührt und mit Gorgonzolasauce und Pasta versehen, bekommt diesem Wintergemüse zum Beispiel ganz hervorragend. Nachdem mir im Netz allerorten – naja gut, mehr auf englischsprachigen Seiten – Bilder von „roasted brussels sprouts“ entgegenblickten, entwickelte sich bei mir im Januar eine kleine Besessenheit des Ausprobierens. Jetzt ist Ende Februar und damit noch ganz, ganz knapp so ein bissel Rosenkohl-Saison, so dass ihr es mir gleich tun könnt. Das Rezept lässt sich wie immer wunderbar abwandeln.
Rosenkohl aus dem Backofen
Ich persönlich mag Rosenkohl wirklich sehr gerne. Auch halb tot gekocht, aber ordentlich geröstete, buttrige Brotbrösel darübergestreut müssen es dann schon sein. Vielleicht bekehrt das Rezept für gerösteten Rosenkohl ja auch ein paar Rosenkohlhasser/innen? Es ist ja schön fancy und so anders, geröstet, dennoch weich gegart und leicht karamellisiert, dass man damit bestimmt traumatische Erinnerungen an kindliche Sonntagsessen auslöschen kann. (Hat mit den Auberginen für Auberginenhasser ja auch ganz hervorragend funktioniert.) Der Geschmack ist zwar intensiv, erstaunlicherweise tritt das Kohlige bei dieser Zubereitungsweise tatsächlich in den Hintergrund. Leicht karamellige Röstaromen (gut, wie man auf dem Foto sieht hätten sie diesmal ruhig ein Minütchen früher den Ofen verlassen können, aber die Buchseite war gerade so spannend.. ähem..) und Zitronenfrische sorgen dafür, dass der geröstete Rosenkohl manchmal Schwierigkeiten hat, vom Blech zum Servierteller zu finden – und direkt vom Blech gepflückt im Mund landet. 😉
Rezept für gerösteten Rosenkohl
1 Netz Rosenkohl (1 Kg – je nach Welkgrad = 650 – 750 g geputzt)
2,5 -3 EL Olivenöl
Saft 1/2 Zitrone
2 TL Honig (flüssig)
1 Zehe Knoblauch, fein gehackt
1 TL Meersalz
1/2 TL Thymian (trocken, gerebelt)
1/8 TL schwarzer Pfeffer
Zubereitung
- Den Rosenkohl putzen, abspülen, Wasser abschütteln, Röschen halbieren. Rosenkohlmonster vierteln.
- Die Marinade anrühren, sodass sich auch der Honig gelöst hat.
- Den Rosenkohl in eine große Schüssel geben. Die Marinade mit einem Löffel gut unterheben, so dass alle Röschen gut mit der Marinade benetzt sind. (Das sieht man richtig, wie sie die annehmen.)
- Den marinierten Rosenkohl auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und flach ausbreiten.
- Im vorgeheizten Ofen bei 200° (Umluft) circa 20 – 30 Minuten backen, bis der Kohl anfängt schön zu bräunen, zwischendrin den Rosenkohl einmal wenden.
- Ganz wichtig: Wenn andere Dinge gleichzeitig mit im Ofen sind, verändert/verlängert sich die Garzeit, bzw. aufgrund der höheren Feuchtigkeit röstet der Rosenkohl nicht so schön.
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Mmmh…das hört sich interessant an.
werds ausprobieren….
Liebe Grüße Faraday
@Faraday – Musst dich nur beeilen. Ich hab hier am Wochenende schon keinen Rosenkohl mehr bekommen. Ich hab das Rezept halt einfach zu spät veröffentlich. LG!
Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass mich Rosenkohl so richtig anmacht und vielleicht hast du es mit diesem Rezept jetzt geschafft, dass ich tatsächlich einmal Rosenkohl zubereiten werde, auch wenn ich mir nach den schlimmen Kindheitserinnerungen an zerkochten Rosenkohl geschworen hatte, es nie nie niemals zu tun 😀
Liebste Grüße!
♥
@Liv – Falls du das Rezept tatsächlich irgendwann mal ausprobierst, bin ich jedenfalls sehr gespannt auf dein Feedback (und zitter nur ein gaaanz klein wenig davor ;)). Liebe Grüße auch an dich!
Hallo Shermin,
ich habe dem Haus und Hof- Freund zuliebe heute dein Rezept nachgekocht und kann dir bestätigen: mein Rosenkohl-Kindheitstrauma ist überwunden.
Es schmeckt großartig! Dieser Rosenkohl hat mich überzeugt. (und den Haus und Hof- Freund auch)
LG
MoonCherry
@Mooncherry – Puh… das geht runter wie Öl! 😀 Ganz lieben Dank für’s Erzählen & bis Ende des Monats dann!
Habe gestern den Rosenkohl zubereitet, er schmeckt tatsächlich sehr lecker! Kaum zu glauben, aber wahr.
@Urte – Wunderbar! 😀
Hallo,
das liest sich verdammt lecker! Aber was kann ich dazu kochen Bin grad so ideenlos…
@Monika – Wie auf den Fotos zu sehen, haben wir etwas saftige Entenbrust dazu gegessen und etwas Brot. Man kann den Rosenkohl auf diese Art aber auch in ein klassisches Sonntagsessen einbauen. Oder eine Sauce Hollandaise zu reichen. Oder etwas knoblauchifiziertes Kartoffelpüree dazu reichen. Oder den Rosenkohl auch einfach nur so knabbern, vielleicht gedippt in etwas zitronige selbstgemachte Mayonnaise. Du sieht – viele Möglichkeiten. 🙂
Wow – wie konnte ich das nur verpassen. Und Du denkst Du bist mit diesem Rezept spät dran. Jetzt haben wir den 02. März 2016 *hüstel* und ich finde hier gerade dieses absolut genial für mich passende Rezept.
Ja, hab habe zugegebenermaßen letztes Jahr viel andere Dinge getan, als durch meine Lieblingsblogs zu spazieren, aber für manches ist es nie zu spät!
Sollte ich diese Woche noch (hier herrschen fast Minusgrade – also Winter! -> go!) Rosenkohl erhaschen: Wirds ausprobiert!
Deine Beiträge und Gedanken hinsichtlich der Menschenwanderungen finde ich übrigens toll und richtig. Danke dafür.
Hab eine gute Zeit, vielleicht liest man sich ma mal wieder häufiger…
Herzliche Grüße aus dem Rheinland
Beltane
@Beltane – Sorry, ich hänge beim Kommentieren gerade gewaltig hinterer. Danke für deine liebe Rückmeldung, ich wünsch dir Zeit für die wichtigen Dinge (und da gehören Blogs manchmal einfach nicht dazu ;)) und hoffe der Rosenkohl hat dir geschmeckt.
LG