Irish Stew mit tschechischem Schwarzbier

Es wird stellenweise irisch im Topf - zumindest dem Namen nach.

Fast jeder der kocht, und einen minimalen Faible für Kochbücher hat, hat die Anne Wilson-Kochheftchen irgendwo im Regal versteckt herumstehen. Auch bei mir tummeln sich etliche der günstigen, aber durchaus hübsch gemachten Druckwerke. Gekauft habe ich sie mir noch zu Studienzeiten so für ein bis zwei Euro das Stück und habe mich Zuhause dann glücklich hindurchgeblättert.

Irish Stew - nicht mit Guiness, aber mit tschechischem Schwarzbier

Irish Stew mit Guiness

Letztens fielen mir die Heftchen wieder in die Hände, der Liebste blieb kurz am Irish Stew mit Guiness hängen und beim Einkaufen gestern wurde ich beim Anblick von Rindergulasch von spontanen Gelüsten auf dieses doch sehr handfeste Gericht überwältigt. Guiness gab es nicht, also musste es das günstige (und einzig greifbare) tschechische Schwarzbier Breznák Cerné richten. Die Wahl war wahrscheinlich nicht mal so schlecht, mein letzter Guiness-Genuss liegt schon einige Jahre zurück, aber ich meine mich zu erinnern, dass es deutlich bitterer im Geschmack war. Das Stew hier ist eine mit Mehl gebundene Kreuzung aus Eintopf, Schmorgericht und Ragout. Seit dem Ragout aus Hühnerherzen ist meine Leidenschaft für solche saucentriefenden Schmurgelgerichte ja eigentlich auch klar…

Also – diese flüssige Hauptzutat plus Fleisch, Gemüse und ein wenig Zeit …

Flasche tschechisches Schwarzbier Breznak

… ergibt dieses köstliche Mahl.

Irish Stew - nicht mit Guiness, aber mit tschechischem Schwarzbier

Rezept für Irish Stew mit Schwarzbier

1 Kg Rindergulasch
500 ml Schwarzbier (hier: Breznák Cerné)
circa 500 ml Wasser oder Brühe
4 große Zwiebeln
2 große Karotten
150 g Trockenpflaumen, halbiert
2 große, gehäufte EL Mehl
2 Zehen Knoblauch
1 1/2 TL getrockneter Thymian
2 Lorbeerblätter
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer
Butterschmalz (alternativ: neutrales Öl)

Zubereitung

  • In einem großen Schmortopf das Rindfleisch in Butterschmalz nach und nach portionsweise scharf anbraten. Gibt man direkt alles hinein, wird es durch das gesammelt austretende Wasser nur gekocht.
  • Grob in Streifen geschnittene Zwiebeln und den Knoblauch hinzugeben und mit anschwitzen.
  • Den Topfinhalt mit dem Mehl überstäuben, gründlich untermengen und das Bier einrühren. Das geht sehr gut und ohne Klümpchen. Fleisch und Zwiebeln sind jetzt von einer dicken, braunen Sauce ummantelt.
  • Wasser oder Brühe unterrühren, die geputzten und in dicke Scheiben geschnittenen Möhren zusammen mit den Gewürzen hineingeben.
  • Aufkochen lassen, auf kleinste Flamme runterschalten und mit Deckel ein bis anderthalb Stunden köcheln lassen. Öfters umrühren, evtl. Flüssigkeit nachfüllen.

Tipp: Da das Stew recht früh mit Mehl gebunden wird, muss man ab und an umrühren, um sicher zu gehen, dass es nicht am Topfboden anbäckt.

  • 15 Minuten vor dem Ende der Garzeit die Trockenpflaumen hinzu geben. Vor dem Servieren nochmals abschmecken.

 


Irish Stew Fazit

Mehr davon. Passt perfekt in die Herbst- und Winterzeit und auch zu einem verfröstelten, windigen Halbfrühlingstag Ende Februar. Als Beilage (zum Dazuessen, Reinbrocken oder Auswischen des Tellers) gab es frisch gebackenes Kartoffelbrot, passt ja zu nem irischen Rezept. Man darf sich nur nicht die Finger an dem heißen Brotlaib verbrennen. Obwohl das Bier nicht so bitter und sehr malzig war, fügten sich die Trockenpflaumen hervorragend ein.
Das ist Comfort Food at its best, das auf mehr als einer Ebene wärmt. Inklusive zufriedenem Schnaufen, wenn man angenehm satt den Löffel weg legt.

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2 Comments

  • oooh wie lecker!
    Wir essen immer seltener Fleisch, dafür schmeckt es dann auch 😉

    Und an Dein Ragout aus Hühnerherzen habe ich diesertage noch gedacht, das ist mal wieder fällig.

    Schwarzbier? Für mich immer ;-))))

    Ganz liebe Grüße,
    Beltane

  • Beim Setzen des Links zum Hühnerherzenragout fiel mir dann auf, dass meine Vorliebe für solche Schmorgerichte vielleicht wirklich jahreszeitabhängig sind. Das Rezept hatte ich ziemlich vor genau nem Jahr hier eingestellt (und letzte Woche hatte ich es – genauso zufällig – mal wieder auf dem Herd).

    Liebe Grüße & für den vegetarischen Hunger gibt es hier ja auch einige Anregungen. 🙂

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