Die Metro Kochherausforderung Frühling 2013 – Alles wird besser mit Butter

Die Metro veranstaltet zum dritten Mal eine Kochherausforderung und ich – ganz meinem fügsamen und liebreizenden Naturell entsprechend – folge diesem Ruf der Kulinarik natürlich wieder sehr gerne. Wie immer gilt: Alle Bestandteile müssen in irgendeiner Form im Menü Einsatz finden. Ende letzten Jahres durfte ich ja schon mal teilnehmen und mich durch einen Einkaufswagen voll leckerer Dinge und mir noch unbekannter Lebensmittel kochen, natürlich habe ich damals auch darüber gebloggt. Das ist überhaupt für mich das Faszinierendste daran, dass ich hier Zutaten zubereite, die sonst vielleicht nicht in meinen Einkaufskorb und auf meinen Teller gewandert wären. Und besonders spannend wird es, wenn ich mir ansehe, was die anderen Bloggerinnen und Blogger sich haben einfallen lassen. Ist diese Vielfalt nicht toll?

Ich habe wieder ein dreigängiges Menü zusammengestellt und mich diesmal – zwecks besserer Übersichtlichkeit und um einem unglaublichen Bandwurmartikel mit zig darin untergehenden Rezepten zu entkommen – dazu entschieden, mein gesamtes Menü in diesem Beitrag vorzustellen und dann auf die einzelnen Rezepte (die im Laufe der nächsten Wochen dann nach und nach als eigene Rezeptartikel online gehen) zu verlinken.

Und das waren übrigens die Zutaten, um die ich mir diesmal Gedanken machen durfte:Freilandbrathähnchen, Kartoffeln, Babyspinat, Brause, Riesling, Filoteig/Strudelteig, Meersalzflocken, Tomaten, Ingwer, Arganöl, Mango, Pesto

Ich hatte im Vorfeld schon bei anderen Blogs neugierig ein Auge auf die Bestandteile geworfen. Wie immer ist eine Zutat dabei, die ein wenig die Fantasie anstrengen und das Ganze nicht zu simpel machen soll. Diese Rolle sollte diesmal eindeutig der Brause zufallen, mit der ich aber eigentlich null Probleme hatte. Nicht mal der riesige Eimer mit den 100 Brausetütchen konnte mich schocken. Meine persönliche Nemesis hieß nämlich Fertig-Pesto. Allein der Anblick des Glases und des Markennamens auf anderen Blogs ließ mich leicht würgend erschauern. Pesto kommt bei uns normalerweise nur selbstgemacht auf den Tisch, in den gekauften Produkten (selbst bei denen aus dem Bio-Markt) finden sich oft billige Derivate statt der traditionellen Zutaten. Statt Olivenöl, Basilikum, Parmigiano, Pecorino, Pinienkernen, Salz und etwas Knoblauch findet sich hier leider oft eher günstiges Sonnenblumenöl, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne, seltsame Milchprodukte, wenig guter Käse, dafür aber unsäglicherweise Kartoffelflocken und Dextrose (würg). Die Verbraucherzentrale Hamburg hat das in einer bildlichen Gegenüberstellung hervorragend auf den Punkt gebracht. Um so überraschter war ich, als ich mir das Pesto genauer ansah und feststellte, dass die Marke Finestro Fine Foods sich bei ihrem Pesto Genovese wirklich an einem ligurischen Originalrezept orientieret und hier wirklich nur das drin war, was auch wirklich drin sein soll. Wow.

Noch überraschter war ich, als ich bemerkte, dass es sich hier tatächlich um die Eigenmarke der Metro handelt. Das hervorragende Arganöl, mit dem ich im Hauptgang meinen Spinat beglücke, ist übrigens auch von Finestro.
Um es kurz zu machen: Die Zutaten waren wieder von toller Qualität und es hat wahnsinnigen Spaß gemacht sich dafür Rezepte auszudenken, sich durch stapelweise Kochbücher zu blättern und alles zu verkochen. Sehr gerne wieder! Allein meine Mango war noch steinhart, so dass ich mit der Zubereitung einige Tage warten musste, und mein Babyspinat war etwas zerdrückt. Aber jetzt auf zum Menü:

Vorspeise
Zigarren-Börek (Sigarra Böregi) aus Filoteig/Yufkateig mit fruchtiger Mango-Chili-Salsa
Verwendete Zutaten: Filoteig, PestoEin einfach zu machender orientalischer Appetizer, der durch das spezielle Rollen der Teigplatten aber etwas arbeitsaufwändig ist. Das Pesto passte wirklich gut zu Käse und knusprigem Teig. Da ich noch etwas Frisches dazu haben wollte, gab es aus einer hinzugekauften Mango noch etwas fruchtige Salsa.

Hauptgang
Zitronenhähnchen mit gebackenen Kartoffeln, Zwiebeln und Babyspinat mit Granatapfelsirup-Dressing
Verwendete Zutaten: Brathuhn, Kartoffeln, Babyspinat, Arganöl, MeersalzflockenUnd hier kommt dann auch zum ersten Mal die Butter ins Spiel. Ich habe mein Brathähnchen darin schwimmen lassen und war nach dem Essen förmlich glücklich damit überzogen. Aber dafür verkörperte es dann quasi auch das Role Model des herrlichen, Mund wässrig machenden, knusprig braun gebratenen, super-saftigen und elegant gewürzten Brathähnchens schlechthin. Alles wird eben besser mit Butter. 😉 Das Brathähnchen, ein Loué Freilandhuhn vom Label Rouge, war aber auch einfach genial. Das Fleisch des Schwarzfederhuhns war ein wenig dunkler, kräftiger und muskulöser als gewohnt (ein Schneidezahn kollidierte etwas mit einer Sehne), aber wirklich sehr, sehr köstlich. Besonders schön: Die Fütterung besteht zu 80% aus Getreide, das Futter ist frei von Gentechnik und laut Label soll das Geflügeltier zu Lebzeiten auch zur Wiederaufforstung der bäuerlichen Heckenlandschaft und zur Förderung der erneuerbaren Energien beigetragen haben (wie auch immer es das getan hat).
Mein Babyspinat war ja leider etwas derangiert, weswegen ich ihn nicht – wie eigentlich geplant – roh als Salat eingesetzt habe, sondern rasch noch gedämpft habe. Das Arganöl hat eine angenehm samtige, nussig-geröstete Note. Damit hatte ich bisher nur im kosmetischen Bereich zu tun und wäre wohl auch nie auf die Idee verfallen das kostbare Öl wirklich zum Kochen zu kaufen. Inzwischen haben wir es schon öfter verwendet, auch ein simpler Tomatensalat profitiert hiervon immens.

Dessert
Dreierlei aus gebackenen Mandelfingern mit Orangenblütenwasser, Mango-Sorbet mit Weißwein und Ingwer und Zartbitter-Pralinen mit prickelnder Brause.
Verwendete Zutaten: Filoteig, Mango, Riesling, Ingwer, BrauseHier taucht dann abermals eine ordentliche Portion Butter auf, die dafür sorgt, dass dieses orientalische Gebäck luftig und knusprig wird. Die Mandelfinger sind einfach fantastisch –  ich hab sie direkt warm aus dem Ofen probiert und war im buttrig-blättig-süßen Baklava-Himmel. Das spritzig-frische Sherbet/Mangosorbet mit dem Riesling und dem Hauch von Ingwer ist ein guter Ausgleich zu der schweren, orientalischen Süße. Und was Schokoladiges muss einfach sein – sonst ist ein Dessert für mich nicht komplett vollständig. Die restlichen Zartbitter-Brause-Pralinen habe ich übrigens bei unserer ESC-Party serviert und die kamen so gut an, dass ich die demnächst auf jeden Fall nochmals machen werde. Ich liebe ja sowieso die Kombination aus samtiger Zartbitterschokolade und fruchtig-frischer Kompononente. Passte also perfekt.

So.. schnell nochmal kontrolliert und nachgezählt – aber damit müsste ich alle Zutaten erfolgreich in kulinarische Genüsse umgesetzt haben. 🙂 Und wer noch nicht genug köstliche Dinge gesehen hat und gespannt ist, was andere aus (fast) den gleiche Zutaten gebastelt haben, der sollte sich auf diesen Blogs umsehen:

Alice im kulinarischen Wunderland, Essen ohne Grenzen, from snuggs kitchen, …in Frau Kampis Küche, moeys kitchen, Nur das gute Zeugs, Obers trifft Sahne, Penne im Topf, Lunch for one

Abschließend noch die Kochbücher, die mich inspiriert haben, bzw. aus denen Rezepte stammen. Das Granatapfel-Dressing und die Idee zum Zitronenhuhn ist aus „Just Add Spice“. Das Rezept für die arabischen Mandelfinger habe ich aus Claudia Rodens sehr empfehlenswerten Kochbuch „The New Book of Middle Eastern Food„.

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17 Comments

  • Liebe Shermin, das klingt alles irre gut! (und sieht auch genauso gut aus!) Dass die Mango nicht ganz reif und der Spinat ein wenig zerdrückt war, tut mir wahnsinnig leid – ich hoffe, es hat dennoch geschmeckt!
    Zartbitter-Brause-Pralinen – tolle Idee! Ich bin schon sehr gespannt auf deine restlichen Beiträge, um zu sehen, wie genau man sowas macht 🙂

    Viele Grüße und schön, dass du wieder dabei warst!
    Anna

    Anna Friedhoff
    Social Media Team
    METRO Cash & Carry Deutschland

  • Hallo Anna,
    die etwas sehr knackige Mango kam mir eigentlich ganz gut entgegen – so wurde ich etwas ausgebremst und musste nicht alle Gerichte an einem Tag runterreißen. 😉 Und Babyspinat ist eben sehr empfindlich – das kann auch uns passiert sein. Gründlich durchsortiert und rasch gegart konnte ich ihn ja noch problemlos verwenden.

  • @Celi – Nix zu entschuldigen. Total verständlich. Muss selbst jedes Mal beim Anblick fresslüstern schlucken. Und es war ja auch so zart… und so buttrig und..äh…hust.

  • Fein gemacht. Du hattest wenigstens das „gute“ Pesto…meins war eines jener, welches nicht wirklich mit Original-Zutaten glänzt. Ich hab deshalb auch nur sehr wenig verwendet.
    Bin echt gespannt auf deine Rezepte.

    Liebe Grüße, Sandra

  • @Frau Kampi – Stimmt, du hattest ja auch dieses…Zeug. Ich hatte es nur bei Alice gesichtet und habe innerlich gezittert. 😉
    Rezepte kommen dann bald in der Reihenfolge des Menüs nach und sind auch schon zum Großteil getippt.

  • Wow. Das sieht toll aus! Ich werde gerade so hungrig, dabei hab ich doch erst vor 5 Minuten gegessen… :<

    "Prickelt" die Brause in den Pralinen denn tatsächlich noch? Ich vermiss ja diese Knisterschokolade so sehr, aber mir kam nie der Gedanke dass man so "Effekt-Nascherei" eventuell auch selber machen kann *grübelgrübel*

  • @eni- Jepp, die Brause prickelt wirklich noch. Die bleibt trocken, weil sie ja nicht in was Wässriges, sondern in was Fettiges kommt. Ich glaub da ist Natron gepaart mit Säure drinnen? Das reagiert ja erst mit Flüssigkeit. Knisterschokolade? Kennsch net. Gab’s das früher am Büdchen? Erinner mich nur an diese eklig-fettige Kokosschokolade.

  • Die Brause-Pralinen hören sich verdammt gut an. Die muss ich unbedingt probieren! Freu mich schon auf das Rezept. Hab noch etwas Brause übrig und werde diese auf jeden Fall nachkochen 😉
    LG Amika

  • @Amika – Schon lustig, dass gerade das simpelste und am schnellsten zu machende Rezept für viele das Spannendste zu sein scheint. 🙂 Ich hab gar nicht gewusst, dass du auch mit machst, ich hab den Link zu deinem Menü-Eintrag eben im Artikel ergänzt. Ich hoffe die Liste der Teilnehmer_innen stimmt überhaupt? Ich hatte die jetzt so bei Alice und Frau Kampi abgeschrieben und – wo schon vorhanden – nen Direktlink zu den jeweiligen Menüs gesetzt…

  • Kisterschokolade gabs mal ne zeitlang von Milka. War sehr beliebt. Roh wurde das Zeugs was da drin ist ganz ganz früher mal als Knallbrause am Kiosk verkauft. Diese Brause prickelt nicht nur sondern „knistert, knallt, poppt“ richtig laut im Mund. Kennst du echt nicht? Ich fand das immer sooo toll :3

  • Doch, die knallende Brause kenn ich natürlich. Die fand ich als Kind immer toll – aber die Kombination mit Milchschokolade war mir neu.

  • Liebe Shermin,

    ab sofort ist das Leser-Voting für den Gewinner der METRO Kochherausforderung eröffnet! Du findest es im METRO Genussblog unter: http://bit.ly/kochvoting.

    Unser Redaktions-Team wird in den nächsten Tagen auch noch die Köpfe rauchen lassen, um einen Jury-Sieger zu bestimmen.

    Bis dahin drücken wir allen Teilnehmern die Daumen und sind gespannt auf die Ergebnisse!

    Liebe Grüße
    Anna

    Anna Friedhoff
    Social Media Team
    METRO Cash & Carry Deutschland

  • Hallo Anna,

    vielen Dank für den Link.Ich dachte das wäre schon längst gelaufen. Dann drücke ich mir mal die Daumen. 🙂

    Liebe Grüße an eure Redaktion

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