Rezept für mildes Madras-Curry

Für die, denen das bisher nicht klar war: Curry ist kein Gewürz, das irgendwo am Baum wächst und dann fein gemahlen wird. Currypulver ist eine Gewürzmischung - und wie das bei Gewürzmischungen so ist, jeder hat seine liebste Version und es gibt tausend verschiedene Varianten, die unter dem gleichen Namen firmieren.

Selbstgemischtes Madras Curry

Deswegen ist Currypulver eben nicht gleich Currypulver. Ich war schon mal den Tränen nahe, weil ich nach Geschäftsschluss und mit einem falschen Curry vor dem Kochtopf gestrandet war. (Ja, im Ernst.) Mein Lieblingsstandardcurrypulver ist mildes Madras-Curry. Wie die Bezeichnung schon verrät, handelt es sich um eine milde, salzfreie und aromatische Mischung, die sich toll mit anderen Gewürzen versteht, wunderbar zu Kokosnussmilch, Nudelpfannen, Suppen und fruchtigen Zutaten im Essen passt und eben keine nervige Diva auf dem Teller ist.

Gewürze für CurrymischungGemahlene Gewürze für Curry
Abgabe: 31.07.Bisher habe ich immer auf gekaufte Currys zurückgegriffen. Da ich aber viele Gewürzmischungen selbst mische, stand es eigentlich schon länger auf meiner To-do-Liste. Das Curry-Event auf Foodfreak hat mir dazu endlich mal den notwendigen Tritt in den Hintern verpasst, das auch endlich mal anzugehen. 😉

Das Rezept für das Madras-Curry habe ich aus dem wunderbaren Rezeptbuch "Just add Spice"*. Ich habe es fast komplett übernommen, lediglich die Menge an Kreuzkümmel habe ich halbiert, da ich Currys mit zu dominantem Geschmack nach Cumin nicht so sehr schätze. Die Gewürze werden hier vor dem Mahlen nicht geröstet, sondern frisch beim Kochen in der Pfanne angebraten. Das Rezept hat mich nicht enttäuscht und ergibt eine runde Mischung, die sich nicht in den Vordergrund spielt. Eventuell erhöhe ich beim nächsten Mal noch ein wenig den Zimtanteil.
Da ich vom Mörsern irgendwann nen lahmen Arm kriege, empfiehlt sich bei größeren Mengen eine Kaffeemühle. Nachdem ich die von meiner Omi geerbte ja leider mittels Maiskörnern ins Nirvana verfrachtet hatte, habe ich mir nach monatelangem Rumgrübeln diese Elektrische Kaffeemühle* von Cloer zugelegt und bin nach gründlichem Austesten von ihr mehr als nur angetan. Besonders toll ist, dass frau den Behälter entnehmen und einfach abwaschen kann. Kein nerviges Fingerverbiegen beim sorgfältigen Auswischen des Mahlbereiches mehr. Hach.

Rezept für Madras Currypulver
(alle Zutaten sind gemahlen abgemessen)

2 TL Koriander
1 TL Cumin (Kreuzkümmel)
1 1/2 TL Kurkuma
1/2 TL getrockneter Ingwer
1/2 TL Bockshornklee
1/2 TL Ceylon Zimt
1/4 TL Kardamomsamen
1/4 TL Nelken
1/4 TL Chili
1/4 TL schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  • Die Gewürze fein mahlen oder in einem Mörser sorgfältig zerstoßen.
  • Mit einem Löffelmaß* gestrichen abmessen, alles gut miteinander vermischen, in ein gut verschlossenes Glas abfüllen. Fertig.

Gewürzmischung Madras CurryZum Abschluss gibt es noch ein Bild der Gemüsepfanne mit Kokosnussmilch, Kohl und Udonnudeln, die ich gerne mit Curry koche. Seltsamerweise was sie am Ende grünlich verfärbt und nicht gelb - entweder war's das Curry oder die Kohlsorte. Köstlich war es trotzdem.

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7 Antworten

  1. Erik Rothenbaum

    Das ist jetzt deutlich weniger mysteriös als ich vermutet hatte. Ich glaube, ich mach mir in Zukunft mein Currypulver auch selbst. Danke für den Tipp.

  2. Curry - Die Zusammenfassung | Foodfreak

    […] Mildes Madras Curry im Magischen Kessel […]

  3. Foodfreak

    Gerade noch habe ich Rick Stein’s India gesehen, wo er sich darüber auslässt, wie typisch britisch doch Madras Curry sei (und sich konstant weigerte, von Chennai zu sprechen ;)) – während ein Inder aus der Region nur meinte, Madras-Currypulver sei eine Beleidigung für den Gaumen und kulinarischer Frevel bzw. eine Vergewaltigung der indischen Küche.

    Mir jedenfalls gefällt diese Currymischung, danke für’s Mitmachen.

  4. Shermin

    @Foodfreak – Hm.. hm.. hm.. ich glaub da muss man noch unterscheiden, ob von dem Currygericht die Rede ist, das die englischen Kolonialherren ja so begeistert aufgenommen haben (und von den Emotionen, die da auf indischer Seite eventuell noch mit hineinspielen) oder von einer Mischung aus Gewürzen, der man eine traditionelle Herkunft aus dieser Region nachsagt. Madras-Curry ist sicherlich inzwischen in vielen Ländern eine Art Marke für eine Currypulvermischung.
    Mir ist in dem Zusammenhang (wie quasi in jeder Kultur, deren Teile von Außen in irgendeiner Form adaptiert werden – mir rollen sich z.B. bei manchen arabischen Gewürzmischungen, die dicke deutsche weiße Köche verticken, auch immer ein wenig die Fußnägel hoch ;)) schon im Vorfeld klar gewesen, dass das problematisch ist. Immerhin ist das Buch von zwei weißen Menschen geschrieben, weswegen ich auch nicht irgendwas von “original indisch” erzählt habe und diesen ganzen Überbau an der Stelle bewusst ausgeklammert habe.
    Tarla Dalal – eine indische Köchin – schreibt übrigens über die Currypulvermischung, dass das Madras-Currypulver ein “altes und ehrwürdiges Gewürz” sei.

  5. Kathi

    Das ist unglaublich wahnsinnig gut 🙂 Wenn das leer ist, bleibt mir nun wirklich nichts anderes übrig als selbst zu mörsern.
    Das Bärlauch- und Kräutersalz ist auch die Wucht!

  6. Shermin

    @Kathi – Zu mörsern? Da haste dann das Workout direkt schon abgehakt. 🙂 Nein, Spaß beiseite, freut mich wirklich sehr, dass dir die Gewürze so zusagen.

  7. Peter Anderson

    Guten Morgen Frau Arif,
    welche Kaffemühlevon Cloer haben Sie?
    Freundliche Grüße
    Peter Anderson

  8. Shermin

    @Peter Anderson – Ich habe die Cloer 7850*.

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